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«r. 147. Sette 8. Siichßsche »ichrichtki. —* Neustadt. Der Viehhändler Kühnel, der seit mehreren Jahren für einen Dresdner Großhändler hier kommissionsweise den Schweinehandel betrieb, ist mit Fa milie und seinen Habseligkeiten nach zahlreichen Unter schlagungen plötzlich verschwunden. Wie bis jetzt festge- st^llt, beziffern sich die unterschlagenen Gelder auf ziem- ÜH15 000 Mk. Kühnel hat sich nach Böhmen geflüchtet. —* Bautzen. Der Leiter des hiesigen Bau bureaus für die Spreetalüberbrückung Herr Baurat Holl mann soll sicherem Vernehmen nach zum Vorstand der Kgl. Wasser- und Straßenbauinspektion Zittau anstelle des ver storbenen Finanz- und Baurats Schmidt ernannt werden. -i?—* Bautzen. In Burkau fand am Sonnabend und,Sonntag der 83. Verbandstag des Bezirksverbandes LaMY-r Feuerwehren statt. Der Verband zählt nach dem von dem Vorsitzenden, Stadtrat Reiche, erstatteten Jahresbericht 82 Wehren mit 3985 aktiven Mitgliedern. Die Zahl der Brände, bei denen diese Wehren im vergan- geneir'Jahre tätig waren, beziffern sich auf 242 gegen 1V1 im Vorsahre. Der 34. Verbandstag findet in Großhen nersdorf statt. Siebenlehn. An der Schuhmacherfachschule Siebenlehn findet auch in diesem Jahre wiederum ein Meisterkursus statt. Derselbe beginnt am 22. Juli 10 Uhr vormittags und endet am S. August 11 Uhr vormit tags. Meldungen sind bis zum 15. Juli 1S07 zu erstatten an die Leitung der Meisterkurse: Paul Rothe, Siebenlehn. * Riesa. Ein für hier seltenes Schauspiel gab es heute früh 6 Uhr an der Verladerampe des hiesigen Ba-hnhofes zu sehen. Etwa 3000 Kriegsbrieftauben wur den dort ausgelassen und es war ein schöner Anblick, als die .munteren Tierchen, der engen Zwangshaft ledig, aüfstie- gen und nach kurzer Orientierung den heimischen Schlägen guflogen. Sie hatten eine weite Reise vor sich, denn sie stammten sämtlich aus dem Rheinlande. —* Leipzig. Der Kanal, der Leipzig nut der Saale verbinden soll, wird dqch bedeutend teurer zu stehen kommen, als man anfänglich anzunehmen schien. Da sich das Stadtverordnetenkollegium in seiner nächsten Sitzung mit der Kanalfrage befassen wird, hat der Rat die Kosten anschläge einer genauen Nachprüfung unterziehen lassen. Nach dieser betragen die Kosten 18 800 000 Mk., wovon '15 400 000 Mark auf den Kanal und 3 400 000 Mark auf den Hafen entfallen. / —* Wechselburg. Am 22. d. M. fand das Gen darmerieschießen der Kgl. Amtshauptmannschaften Roch litz und Grimma unter Leitung des Herrn Gendarmerie majors Klahre aus Dresden statt. Bei dem Schießen er langte Herr Gendarm Bosin-Lunzeoau mit 100 Points den ersten, Herr Gendarm Stäckigt-Rochlitz mit 99 Points den zweiten und Herr Gendarm Uhlig-Hartmannsdorf mit 98 Points den dritten Preis. —* Oelsnitz. Teppichfabrikant Kommerzienrat Koch hat zur Erinnerung an den vorjährigen Besuch Kö nig Friedrich Augusts u. a. 10 000 Mk. zum Bau einer KonigrFriedrich Äugust-Aussichtswarte gestiftet, die sich auf tWi unweit der Stadt gelegenen, 490 Meter hohen Ha- si-npöchl erheben soll. Die Warte kostet etwa 25 000 Mk. Die Fehlsumme soll durch freiwillige Spenden aufgebracht werden. An dem Turme sollen später volkstümliche Ithendspiele und Volksfeste abgehalten werden. . I - P-lbwirtfchistlich». 7 Hndrl, GkMkk »ad Jilmßkir. Aus Anlaß der Reiseües Kolonial staatssekretärs nach Afrika fordert der Handels vertragsverein die am Geschäftsverkehr mit unseren afri kanischen Kolonien beteiligten Firmen auf, sich sofort mit ihm (Berlin W. 9, Köthener Straße 28/29) in Verbin dung zu setzen, soweit sie Wünsche oder Beschwerden zur Kenntnis des Kolonialamts gebracht zu sehen wünschen. -- Die Berliner Handelshochschule richtet einen umfassen deren Unterricht im Kolonialwesen ein. -kEinKennzeichenderwirtschaftlichcn Lag e.ist es, daß die Eisenwerke zwar noch stark beschäftigt sind, neue Aufträge aber ausbleiben. Die Preisfrage wird bereits schwierig. ^-s-EineBerlinerMetallbörse. Die Acl- testen der Berliner Kaufmannschaft beantragen die Ein richtung eines Börsenverkehrs in Metallen an der dortigen Börse.? > .'"^Erhöhung der K o h l e n p r e i s e. Amt- ßicherseits wird eine Erhöhung der oberschlesischen Koks kohlen um 40 Pfg. für die Tonne vom 1. Juli ab bestätigt, da die "Eisenwerke als nahezu einzige Verbraucher von KoksWlen in der letzten Zeit die Preise ihrer Produkte ebeckWsss erheblich gesteigert haben. Die mitteldeutschen Steimählenwerke im Oelsnitz-Lugauer-Gebiet beschlossen, die Preise für Hausbrandkohlen um 8 Mark ab 1. Juli für den DWrelwagen zu erhöhen. Der Vo r^t and des Deutschen Bau- a r-b e'i^t g e b e rb u n d e s sprach den Berliner Bauge- schWen^seine Sympathie im Kampfe gegen die sozialdemo- kratW: Prinzipienforderung des Achtstundentages aus. Er wünschte ihnen den Sieg, da sonst die deutsche Konkur renz auAvem Weltmärkte bei allgemeiner Einführung der achtstündigen Arbeitszeit unterliegen müßte. Schon jetzt «Her Wettbewerb angesichts der hohen Lasten für die Arbestcrversicherung äußerst schwierig. Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse. pro 1000 «a r, Nwktvei«, am 25. Ami. Weiz« kx. - Mk. - Pf bis - «k. — 4 — Pf. bi« - Mk. - Pf Weizen, weiß, bez. alt, pro 1000 bi« S Mk. 50 Pf. Heu, alt, pro 50 Kilo — Mk. — Pf. bi« — Mk. — Pf. Schüttstroh, pro 50 Kilo 2 «k. 25 bi« 2 Mk. 50 Pf. Gebundstroh, pro 50 Kilo 1 Mk. 75 Ps. bi« 2 Mk. — Pf. Kartoffeln, alt, pro 50 Kilo — Ml — Pf. bi« — Mk. — Pf. Kartoffeln, neu, pro 50 Lil» 8 Mk. — Pf. bi« 8 Mk. 25 Pf. Eüßbutter, pro Kilo 2 Mk. 28 Pf. bi« 2 Mk. 40 Pf. Butter, pro Kilo 2 M. 20 Pf. bi« — Mk. — Pf. Eier, pro Schock 8 Mk. 60 Ps. bi« 8 Mk. V0 Pf. Ferkel, pro Stück 7 Mk. 50 Pf. bi« 11 Mk— Ps. Großenhainer Gchweinemarkt vom 25 Juni 1907 Preis eine« Ferkels 7—17 Mk., eines Schweine« 25—50 Mk. Zufuhr: 441 Ferkel, 82 Schweine. ^ro 80 Silo 15 Mk. 10 Pf. bi« 15 Mk. 75 Pf. Gerste, 'ez. pro 1000 Kilo 180 Mk. — Ps. bi« 185 «k. — Pf. —' Kilo 12 Mk. 60 Pf. bi« 12 Mk. 90 Ps. Hafer, bez. alt, pro 1000 Kilo — Mk. — Pf. bi« — Mk — Pf l - Ml. - Pf. -Hafer, bez. . bi« 192 Mk. — K k. 60 Pf. Erbseu, b«. Demischtk». 8 Haager Sonferenzfreuden schildert der Be. richterstatter des Loudouer Daily Telegraph. Die guten Leute in Haag seien darauf au«, eine goldne Ernte zu halten. Alle Preise hätten eine fabelhafte Höhe erreicht. Ein Frühstück, bestehend au- Rühreiern, einer Seezunge und eiuem Stück Ochsensteisch kostet 18 Gulden --- 20 M. 80 Pfg. Für eine kurze Wagenfahrt in der kleinen Stadt müssen 8Va bi« 5 M. gezahlt werden, je nach der Geldgier de« Fahrers. 8 Zehn Jahre eingemauert. Au« Oldenburg Wird über ein Vorkommnis bericht«, da» man für unmöglich halte« sollte, zumal eit in der Stadt selbst passierte und nicht weniger al« 10 Jahre lang währte. Dort lebt ein Sonder ling, der frühere Oberamtsrichter Fuhrken, von aller Welt abgeschieden. Die Fenster de« Hause« sind teilweise ver mauert, die Türen werden stet« verriegelt gehalten. Schon vor Jahren veranlaßten Gerüchte die Polizei zu einer Unter suchung, doch soll sich keine Veranlassung zum Einschreiten ergeben haben. Bei de« Sonderling befand sich seine uneheliche und geisteskranke Tochter. Auf Betteibe« ihre« Vormunde« hat jetzt da« OberlaudeSgericht die Herausgabe verfügt. Der Vater weigerte sich, worauf ein Gerichtsvollzieher u«d mehrere Gendarmen da« Hau« u«d die Wohnung gewaltsam öffneten. Man fand die Tochter völlig evtkleidet in einem entlegenen Zimmer vor. Frauenkleider gab e« in der Wohnung nicht. Die 80 Jahre alte Unglückliche die ein Jahrzehnt hindurch so leben mußte, wurde in ein Tuch gehüllt und in einer benachbarten Heilanstalt untergebracht. 8 Eine HuudSkomödie führten zwei Münchner Hundeliebhaber auf. Der eine hätte eine Hundebütte größten Maßstabes gar zu gern vom anderen gehabt und dieser gab sie ihm nur gegen bar und unter der ausdrücklichen und streng vurchgeführten Bedingung, daß der neue Besitzer eine Nacht an der Kette in der Hütte zubringe. Der Hauprjux bestand, wie man den Leipz. N Nachr. erzählt, darin, am anderen Morgen da» Gekreisch des Dienstmädchen- zu hören, das hinaus- geschickt wurde, um dem „Mingo" da- Milchschupperl zu dringen. 8 Treue-Pflichterfüllung. Ein Fall von seltener Pflichterfüllung und Geistesgegenwart angesichts de» Todes wird au» London berichtet. Der Vorfall wurde vor Gericht erzählt gelegentlich der Untersuchung über den plötzlichen Tod de- Maschinisten Francis Butt an Bord de» Dampfer- .Queen of England." Der Kapitän James Plant sagte aus: .Wir befanden uns in der Nähe der Windsorbrücke, als plötzlich ohne meinen Befehl die Maschinen stoppten. Ich begab mich sofort in den Maschinenraum und fand hier Butt, aufrecht an da- Geländer geklammert stehen. Ich redete ihn an und fragte, wa» lo» sei. Butt gab sich ersichtliche Mühe, su sprechen, konnte aber kein Wort hervorbringen, sondern stürzte zu Boden. Trotzdem sofort Hilfe zur Stelle war, starb Butt nach wenigen Minuten." Die ärztliche Unter suchung stellte fest, daß Butt an einem Hitzschlag gestorben sei. Wahrscheinlich hatte er sein Unwohlsein gefühlt und hatte, da er keine Zeit mehr hatte, um Hilfe zu rufen, die Maschine abgestellt. Durch diese Geistesgegenwart hat Butt nach Aus sage de- Kapitän« ein unabsehbare« Unglück verhindert, da da» Dampfboot dicht besetzt und kein zweiter Maschinist an Bord war. 8 Ein Londoner Klosterskandal. Den neuesten Londoner Skandal bestreitet der Prozeß, den die Schwestern Emilie Henriette und Helene Cornelia Toogood gegen das vom Papst nicht approbierte Kloster St. Maria vom Kreuz führen. Da« Prozeßthema ist Erdschleicherei, der Klagegegen stand Ungültigkeitserklärung des Testaments und Herausgabe von 7000 Pfund Sterling, des Nachlasses der Schwester Maria, geborenen Horence Fanny Toogood. Schwester Maria verstarb am 18. April 1895. In ihrem Testamente setzte sie als Universalerbin Miß Hannah Skinner, die Oberin de» KlosterS, auf ihr ganze- Vermögen ein. Zwölf Jahre lang wurde der Tod der Miß Horence Toogood geheim gehalten. Spricht schon diese Tatsache reichlich für die Gerechtigkeit der Klägerinnen, so ist die Sprache der Zeugen noch viel deutlicher. Ein halbes Hundert Nonnen steht vor Gericht, und es entrollt sich da- mittelalterliche Bild stammen Martyrium- von unge zählten jungen Mädchen und Frauen, die ihr Leben unter dem Drucke der religiösen Suggestion der Miß Hannah Skinner geopfert haben. Der Begründer de- Kloster» ist Reverend Henry Daniel Nihtll, der Beichtvater der Nonnen und Spießgeselle der Miß Skinner. Miß Skinner führte ein despotisches Regiment. DaS geringste vergehen gegen da» Klosterstatut erfuhr die härteste Strafe. Eine Nonne erzählt, sie habe einmal au- einem ganz nichtigen Anlaß zwölf Stunden lang in einer dunklen Zelle knieen müssen, in der der Fußboden durch künstliche Ueberschwemmung in einen faulen Morast ver wandelt war. Eine andere mußte drei Wochen lang auf einem hohen Stuhl sitzen, ohne zu reden und ohne die Hände zu rühren. Die Strafen wurden auf Grund der täglichen Beichten verhängt, die die Nonnen auf folgende Weise ablegen mußten: sie schrieben alle ihre Gedanken, Worte und Handlungen, die sie tagsüber gedacht, gesprochen und getan hatten, aus einen Zettel, den sie ins Gebetbuch legten, abends sammelte die Oberin die Gebetsbücher ab, und am nächsten Morgen wurde die Mehrzahl der Nonnen auf diese oder jene grausame Weise bestraft. DaS Schlimmste an der ganzen Affäre ist, daß die armen Nonnen niemals eine Genugtuung für alle die Unbill und Schmach werden erfahren können. Denn Miß Hannah Skinner ist vor wenigen Monaten gestorben und Reverend Nihill ist spurlo« verschwunden, nnd mit ihm da« ganze große Klostervermögen einschließlich der 7000 Pfd. Sterl. um die der Prozeß geht. Wattarpragwss, der Kgl. GSchf. Mewanalagtscha» Attftttwls K» Dresde». Donnerstag, den 27. Juni 1907 Zunächst Regen, später zeitweise auskläreud, Abnahme der Winde, etwa- wärmer. EV ast erstand der Gide. MWMW» »tvt e» rl» »IUI,«, (178S kosten von SS «l WM AH i ttrnuMni W Kzlmrn oirv» 1 Illvt^r boed vor» 7S Pf. »ll vgv NUI- d«i E»«v»r ^n«lrl«li, orniim »» l8»a LN. p Ullä piliLle »Ia»«mlt»»r»4r. »8, ». Seefische - Volksnahrung. Porikee. r'teeltt»» in eigenen Eisenbahn - Kühlwaggons garantiert lebendfrisch: All okns Kopf, im Anschnitt Pfd. SS Pf., All okns Kopf, im Anschnitt Pfd. LV Pf., All okns Kopf, im Anschnitt Pfd. L8 Pf. All olms Kopf, im Anschnitt Pfd. SV Pf. Al. okns Kopf, im Anschnitt Pfd. SV Ps. fill «««Nkiitt »du» «Lapt, im Anschnitt Pfd. 8V Pf. dll Svll«llüsod, per Pfd. LS und S8 Pf. n. Lotnaax«, Pfund S8 Pf. tt. 8t«lnkutt, Pfd VE» u LE»E» Ps 17. Eä»iak»r8«I> »b»« «i»pt Pfund LL Pf., sowie alle andere« Seefische dillißst. (2802 Ferner empfehlen: n. MmlHvs - Stück I», I» »o und »» Pf tt. n«n« V«I IN »rings«, Stück LV und LL Pf., sowie sämtliche gerikncherte, marinierte und konservierte Wische in nnr seinfier Qnalitiit. Vvulvvkv Vampfßsokvi'vi-kvvvttrvkrfr ^vdvfgKIWv 3V. Islvpkon 247l. Donnerstag, de» 27. Juni 1907. Kilo — Mk. — Pf. bi» — Mk. — Pf., pro 85 Kilo- — Mk. — Pf. bi« — Mk. — Pf. Weizen, brauu, bez. neu, pro 1000 Kilo 198 Mk. — Pf. bi« 200 Mk. — Pf.^ pro 85 Kilo 16 Mk. 40 Pf. bis 17 Mk. — Pf. Roggen, >ez. alt, pro 1000 Kilo — Mk. — Pf. bi« — Mk. — Pf., pro 80 Kilo — Mk. — Pf. bi« — Mk. — Pf. Roggen^ bez., neu, pro 1000 Kilo 190 Mk. — Pf. bi» 198 Mk. — Pf., pro 80 Silo 15 Mk. 10 Pf. bi< " " Brau- bez. pro 1000 Kilo 180 Mk pro 70 s pro 50 Kilo — Mk. — Pf. bi« - neu, pro 1000 Kilo 184 Mk. — Pf. pro 50 Kilo 9 Mk. 20 Pf. bi» 9 Mk pro 1000 Kilo — Mk. — Pf. bi« - Mk. — Pf., pw 90 Kilo — Mk. — Pf. bi« — Mk. — Pf. «ickay bez. pro 1000 Kilo — Mk. — Pf. bis — Mk. — Pf., pro 90 Kilo — Mk. — Pf. bis — Mk. — Pf. «» Markte^wurd« bezahlt: He«, neu, pro 50 Kilo 8 Mk. 15 Pf. Heu, alt, pro! Schüttstroh, pro 50 Kilo 2 Mk. 25 Pf.' - — .Hs if. Kartoffeln, alt, pro 50 Kilo — ML vr«ld«t» n-m, DrN»«, 25/6. — 6 — 2 — 48 — 42 — 23 - 157 26.6 — 5 3 — 54 40 — 19 — 157