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Erscheint jeden Wochentag nachmittag» L Uhr für der» salgeadeo Lag. «azeiaeu-Annahme «solgt bi» mittag I Uhr. Msische Ewgauprrsft Blafttoitz. j 6S. Jahrg. Nr. 108 Sonnabend, den 11. Mai 1S07 »edaktimiOfchttch r » Uhr «tttaa». Sprechstunde der Nrdoktiou: Sst Uhr Nachmittag». femcn de dir ---^Ferasprech«:---- Nmt Dresden Nr. SOS. 2 22 2 — 160 (ua ussr. «bahn- cke ge- daß er ig sei tigung ebens- h noch ad sich > zwar rspart Der Reichstag behandelte den Etat des Reichsschatz amtes und die Resolutionen zu den Zöllen, Steuern und Gebühren. Dann wurde der Etat für Südwestafrika ge nehmigt. Das Zentrum enthielt sich der Abstimmung. »rilageu: «IHnstriertt» UntrrhalttmgDblatt- * »Nach Ueiarodeud" -a »Ha«»- »d Garten Wirtschaft" z» »Uremden-ristr". Druck und Berlag: Llbgav-Buchdruckerei und Lerla-»aupalt Hermann Veher S To., vlasewitz; »eraatt» : »ilh. v. »vltlar, vlasewitz »or ihr angen, hlitten vaiten z,ver- r, mit chließ- hafsen Taktik au des Tätig er im- 't, und i, habe ich ge- mr ge- ad den ad die uck ge- i habe. vierteljährlich monatlich - - — M .74 .70 Japavs Abkommen mit Fnnkreich In Ostasien hat Japan das entscheidende Wort zu sprechen, seitdem es ihm durch bewundernswerte Bravour gelungen ist, der planvollen Ausdehnung des Einflusses Rußlands einen Riegel vorzuschieben. Ohne Japan kann im fernen Osten keine Entscheidung mehr fallen. Und der ferne Osten ist für die Kulturvölker des Abendlandes ein außerordentlich wertvolles Gebiet. Nicht daß irgend eines Verlangen trüge, dort territoriale Besitzungen zu erwer ben. Dazu ist es zu spät; die Erde ist verteil, Verschieb ungen des Besitzstandes sind heute für absehbare Zeit nir- Smst, Wißrischift rr» Riß». Astttigl. Opernhaus. Gastspiel de» Herr« Alberti. Von all den zahlreichen Opern Rossinis hat sich außer seinem unsterblichen und beute noch in vollster Jugend frische prangenden „Barbier von Sevilla" nur noch sein letztes Bühnenwerk „T e l l" auf den, Theater dauernd er halten. Tie Gründe sind leicht einzusehen. Zunächst war die Gewinnung des allzeit volkstümlichen und durch Schil ler zum Helden einer ganzen Welt gewordenen schweizer- ischen National-Freiheitsmannes für die Opernbühne ein äußerst glücklicher Gedanke und sodann ist die Musik Rossi nis, wenn sie auch an vielen Stellen der Tiefe und Größe entbehrt, doch im Ganzen so dramatisch-vollblütig und me lodienreich, teilweise sogar so echt im schweizerischen Tone, daß die Dauerexistenz dieses Werkes durchaus berechtigt er scheint. Tie berühmte Ouvertüre allein ist ja eins der größ ten Meisterwerke dieser Art. In unserem Königlichen Opernhause ist „Teil" lange nicht gegeben worden, obwohl wir in Herrn Scheidcmantel einen ganz hervorragenden Vertreter der überaus dankbaren Titelrolle haben. Aber uns fehlte feit geraumer Zeit ein ausgesprochen lyrischer Tenor für die sehr anspruchsvolle Partie des Arnold. Herr Grosch wird f. Zt. gewiß diese Rolle singen, hat sie aber bis jetzt noch nicht auf seinen« Repertoire, sodaß seit dem Weg gänge der Herren Gießen und Petter kein Vertreter für sie vorhanden war. Am Mittwoch gastierte nun Herr Al berti in dieser Rolle und ermöglichte dadurch die Wieder aufführung des schönen Werkes. Herr Alberti, der schon seit Jahren ein festes Engagement vermeidet und lieber gastierend von Theater zu Theater zieht, kann die nachteiligen Folgen dieser Art künstlerischer Tätigkeit nicht verbergen; er tritt stets anS dem Ensemble heraus, spielt meist für sich allein und agiert im Zusammenspiel «nit anderen ziemlich steif und kalt. Sein Tenor ist eine von den seltenen Stimmen, denen die höchste Lage nicht nur keine Schwierigkeiten bereitet, son dern die sich darin recht eigentümlich wohl fühlen. Wenn Herr Alberti die Töne 1», b und e herausschmettern kann, ist er in seinem Element und entfaltet einen Glanz deS Tones, dem man sich nicht entziehen kann. Schade nur, daß dieser Glanz eben nur beim Herausschmettern der hohen Töne zu bemerken ist. Sobald der Sänger sie im piano bringen will, macht sich ein unfreier Ansatz so stark bemerkbar, daß der Ton mitunter kaum ansprechen will, weil er infolge falschen Ansatzes in der Kehle stecken bleibt anstatt nach vorn zu gelangen. Die Mittellage b«S SLn- gers ist winz reizlos. AlleS in allem ist Herr Alberti ein ken darüber zu machen brauche. Sonderbar, daß der Mi nister und feine Organe sofort an Deutschland denken. Qui f'excufe s'accuse. Wer sich entschuldigt, ohne daß ihm ein Vorwurf gemacht ist, klagt sich an. Es ist doch vielleicht nicht ganz friedfertig, zum mindesten nicht freundschaftlich, wenn Frankreich, Rußland und späterhin vielleicht noch andere Länder durch Englands Vermittelung zu einer An- Näherung an Japan gelangen, während Deutschland davon ausgeschlossen bleibt. Das bedeutet doch auch eine Ver schiebung des Gleichgewichts, wenn Deutschland seine wirt schaftliche«. und handelspolitischen Interessen im fernen Oste«« gegen eine Koalition von Mächten zu vertreten hat. Die Herbeiführung von Sonder-Abkommen mit Japan durch Englands Vermittelung erschwert dem Deutschen Reiche den Mitbewerb. Für die französische Regierung bedeutet das Abkom- men einstweilen nicht mehr und nicht weniger als Rettung aus Lebensgefahr. Die Blätter aller Parteirichtungen sind entzückt voi« dem Abkommen und beglückwünschen den Minister des Auswärtigen Pichou zu feinem Erfolge. Von dem Tank und der Anerkennung für Pichon aber wird einiges auch auf den Ministerpräsidenten Clemenceau ab färben, und der kann eine Befestigung seiner Position ge brauchen. Er hat viel Pech gehabt, der gute Äemenceau, und während seiner wenig mehr als halbjährigen Mini« sterberrlichkeit Dutzende von Reinfällen erlebt. gends zu erwarten. Um so wichtiger aber ist der ferne Osten den europäische«« Nationen als ein aufnahmefähiger Absatzmarkt für ihre Jndustrieprodukte. Auf diesen« Markte, trotz Japans politischer Vorherrschaft, Gleichbe rechtigung zu genießen, das ist für jede der großen euro päischen Kulturmächte, wenn nicht eine Lebensbedingung, so doch eine außerordentlich wichtige Frage. England hat sich da, wie immer, am meisten herangehalten, indem es schon im Jahre 1S02 ein Abkommen mit Japan traf, dem nach den« Kriege der Abschluß eines förmlichen Bündnisses folgte. Konnte es doch, auch keinem Sehenden verborgen bleiben, daß die große kriegerische Auseinandersetzung zwi schen Rußland und Japan über die Frage des dominieren den Einflusses in Ostasien ganz wesentlich auf Betreiben Englands erfolgt war. Englands ostasiatische Politik war ein Meisterstück. Schließlich ist cs ihm aber doch bange geworden vor einem Uebergewicht Japans, das gelegent lich einmal auch durch euglische Interessen einen Strich machen könnte; oder waren es tatsächlich nur auf Isolier ung und Aussperrung Deutschlands gerichtete Versuche? Genug, England vermittelte zwischen Japan und Frank reich und rührte auch die Geneigtheit Japans herbei, mit" Rußland vertragliche Abmachungen zu treffen. Tas französisch-japanische Abkommen soll zunächst den status quo in Asien gewährleisten und natürlich im besonderen verhüten, daß Frankreichs Interessen im fernen Osten beeinträchtigt werden. Ter französisch^ Minister deS Auswärtige«« und die französische Regierungspresse sa ge«« ganz richtig, daß das eminent friedliche Zwecke seien, und daß man sich namentlich in Deutschland keine Gedan- Auf einige Einzelheiten einzugehen sei mir noch ge stattet. Da ist zunächst die Rosen Hal le zu nennen. Wundervolle Farbe«« entzücken hier das Auge des Kenners. Tiefe, satte Töne in Gelb und Purpur streiten «nit den« zartesten, duftigsten, reinsten Weiß um die Palme; Otto Olberg und Viktor Teschendorf- Strehlen sind die unbestrittene«« Sieger dieser Abteilung. Eine Liebhaberei, die K a k t e e n z u ch t, ist auch iu seltener Fülle vertreten. Hier bilde«« wiederum die groteske«« Forme«« das Entzücken des Fachmannes, den«« nur wenige Exemplare zeige«« ihre kostbare Blütenpracht. Ter kostbarsten Modepslanze, der Orchidee, ist eine spezielle Abteilung gewidmet und das Auge des Fachman nes wird hier ii« Entzücke«« schwelgen, und der Laie wird bewundernd staunen über die märchenhafte Farben- und Formenpracht, wie sie nur die feurige Sonne der Tropen hervorzubringen vermag. Schmarotzer sind es, gefährliche Schädlinge — aber wer vermöchte ihnen böse zu sein, wenn sie unsere Sinne umgaukcln «nit ihren unzähligen Nü-^ ancen. Was auf diesen« Gebiet die Ausstellung zeigt, ver mag uns ein Verständnis darüber aufgehen zu lassen, daß von Fortuna besonders beschenkte Mitmenschen Tausende, ganze Vermögen leichten Herzens dafür hinzugeben ver mögen, mit diesen Wunderblume«« ihr Heim, ihre Tafel zu schmücken. Gerade auf diesem Gebiet der Innendeko ration ist auch Hervorragendes geleistet worden. Das Speisezimmer und der Altarraum von Carl Rü Icker- Strehlen sind ii« ihrer wundervollen Pracht mustergiltig, ebenso wie der Wintergarten von Theod. Reimann- Tresden und der Taufraum vou R u d. B ö h m. Auch die Tafelfreuden werden uns in der Gemüse- und Obst-Abtei- lung vor Augen geführt; aber es ist für den gewöhnlichen Sterblichen eine gewisse Oual, diese Spargel, diese Champignons und diese Aepfel und Birnen «« u r be trachten zu dürfen. Und noch vor einer Abteilung, in der Jndustriehalle nämlich, möchte ich - die Aussteller mögen es mir verzeihe«« — die Eheherren in Begleitung der besse ren Hälfte warnen, vor jenen Verkaufsstände«« nämlich, wo uns die in ihrer Einfachheit und vielseitigen praktischen Verwendbarkeit staunenerregenden Neuheiten von Kücben- mcssern, Gemüsehobeln, Kartoffelbohrern usw. in Tätigkeit vorgeführt werden. Doch der Wahrheit die Ehre: gut und preiswert ist alles, was hier geboten wird, und die Haus frauen, besonders wenn sis selbst kochen, schwelgen in Ent- zücken. Knickerige Gotten werden ihrer Strafe nicht ent gehen. N. - ————— III. Jitmutiorile i» Dmdnc. IV. Noch hat zwar, während diese Zeile«« geschrieben wer den, das Preisrichter-Kollegium, dein 101 Herren ange boren, seine Arbeiten nicht ganz vollendet, aber wir können doch heute schon über die ersten Preise Bericht erstatten. Wie unsere Leser wissen, hatte der Kaiser und König Friedrich August je eine«« Ehrenpreis gestiftet, bestehend aus je einer kostbare«« Vase aus der Kgl. Porzellan-Manu faktur zu Berlin bezw. Meißen. Erfreulicher Weise sind diese beiden Hauptpreise iu unsere nächste Nachbarschaft ge fallen; de«« Kaiserpreis erhielt Herr Handelsgärtner Otto O l b e r g - S t r i e s e n für 50 wundervolle Azaleen, de«« Königspreis die weltbekannte Firma T. I. Seidel- Laubegast für ihre Rhododendren, außerden« er hielt diese Firma die große goldene Medaille für Gesamtlei st u n g. Bei der großen Anzahl der Preise — hatten doch Sachsen und fast alle anderen Bun desstaaten, die Stadt Dresden, die „Feronia", zahlreiche Gartenbauvereinc u. s. w., Ehrenpreise, Medaillen und namhafte Geldpreise gespendet — ist es natürlich unmög lich, alle Prämiierten namhaft zu machen; wir müssen uns auf eine kleine erlesene Schar beschränken. So erhielten die bereits genannten Firmen noch eine ganze Anzahl Preise für verschiedene Einzelleistuugen. Herrn Handels gärtner Mar Ziegenbalg - Laubegast wurden u. a. 1. Preise zuerkannt für Azalea indica, für eine mächtige Palmengruppe <12 Phoenix canariensis), für Erica, für Araucarien u. s. w. O. Poscharsky - L a u b e g a st erhielt einen 1. Preis für eine sehr wertvolle Kollektion von 156 japanischen Gehölzen in 61 Sorten. Für Wasser pflanzen holte sich die meisten Preise die Großgärtnerei H. Henkel - Darmstadt, für Calla Bernhard Hau- bald - Laubega st. Besonders hervorgehoben zu wer den verdient noch die stiminungsvolle „Frühlings-Sym phonie von R u d. Böhm - Dresden, die mit einem 1. Preis ausgezeichnet wurde. Die große Silb. Sächs. Ttaatsmedaille errang Georg Arends- Nonsdorf lRH.) mit japanischen Primeln in seltenen neuen Farben. In Kakteen ist uns natürlich das Ausland, Nord-Amerika, überlegen, in Obstbäumen brillierte Paul Hauber- Tolkewitz, in Orchideen sind besonders zu nennen Th. Franke, Großottersleben und'Joh. Nicolai Nachf. in CoS- wig. .' .Alles in allem hat unser heimischer Gartenbau ge- radezü glänzend abgeschnitten und hervvvraqeiide Beweise seiner Leistungsfähigkeit gegeben. durch die Post bezogeu de«gl. s«i in» Hau» arUesett durch Bote» ft« iu» Haus geliejrrt bei Abholung in der Expedition. . aeu-Aunabme erlolat bi» mttloat I llbr. Inserate kost, die 6-gesp. Petitzeite 20 Gf., NttaeNnzeiaen 15 Pf., dH H^tzune-eift SO Pt. Für die Ausnahme au bestimmt« Stelle wird keiue Aarautie übernommen Anuahmepelftu: letzte Sette. Neueste Srriziistc. Die Budgetkommission des Reichstags nahm einen freisinnigen Antrag an, statt den von der Regierung ge forderten Millionen Mark für die Entschädigung der Farmer in Deutschsüdwestafrika nur 5 Millionen Mark zu bewilligen. DorsjeitMg OlWMch nm 15 d 121 t lür sie sigl. llmlrdauptntaitnrcdaNt» vrerifttt-HlttUitt u. veurtacll, cias TsI llmtrgencdt viertlet», tür äie Ugl. 5uperintenäentuk vreräen II, clie Kgl. roksttentLmle« viescten, Montrbulg «« tift «I« ««»elrte», Lar»««»«, vmmmnk. o-VMr. wimnir. vucmmmnr, «-UNO»», emrur. und e«r«»mar. kribltkatio»r-Or-Hl unä L-H«lMrei-er Mr klasevik, toschwitt, kochvilr, Weisser Kirsch, Süklau, ckie cSsrnitrgememcken, Vrercken-Zirieren u«ö Neugmm».