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WNMWWW Kkilllgk M ZSGschk» Aochkilviiz M-WMirch. »07. 69. Jahrg Freitag, den 26. April 1SV7 Rr. 96. r. uiti i»t»d.A. — 8kL»»ttztz 8tzilj«ti,g»r in 8»vst»»n. — >»»«r fSN AprU. uhedn. »d. ' «pnl ?etHsed), (17L «vrü: itwe nd. 10 Uhr. '. «pril. kllinger itwe. che. «er mn'cht rpirßr- teilen »»NllkwmiS Metz, 25. April. Eine Versammlung von Arbei tervertretern beschloß eine Reihe von Maßnahmen zum Schutze der Arbeiter gegen Uebcrgriffe ihrer Arbcirsgcnos- sen, sowie die Einsetzung einer Kommission, die etwaige Streitigkeiten schlichten soll. April e »/Ul äh,. Sächsische Nachkichtev Gortsetzmrg au» dem Hauptdlatle Vlasewitz. Unser licbes Bl a s e w i v stehl nicht nur bezüglich seiner landschaftlichen Reize einzig da, sondern b'etet seinen Bewohnern auch sonst bezüglich des Wohnens, der sorgsamen Verwaltung, der ausgezeichneten Schulen und Lehranstalten, der mäßigen Abgaben u. s. w. so viele Annehmlichkeiten, daß der Zuzug ruhebedürftiger, besser- niu.crtcr Leute von Jahr zu Jahr iin starken Zunehmen begriffen ist und Logis, besonders in den kleinen und mitt leren Preislagen, sehr gesucht sind. Diese erfreuliche Tat sache ist jedoch durchaus keine neue Erscheinung, denn schon vor über hundert Jahren bildete Blafewiy ein buen rmno besonders für solche Bürger der nahen Residenz, welche in reiner Luft und schöner Umgebung ihren Lebens abend ruhig und angenehm verbringen wollten. So war es schon in alter Zeit und so wird es auch bleiben! Weit über ein Jahrhundert ist cs her, als unsres Ortes größter Sohn, der am 2.8. Oktober 1801 verstorbene, kurfürstlich sächsische und königlich schwedische Kapellmeister Johann Gottlieb N aumann , zu dessen ehrender Erinnerung u. a. am ehemaligen Naumannhause (jetziges Rathaus» eine künstlerische Gedenktafel angebracht worden ist, seinen Wohnsitz nach Blasewltz verlegte und hier, beglückt von der Liebe seiner Gattin, im Kreise lieber Kinder, seine letzten, aber auch schönsten Lebensjahre verbrachte. Auch Fried rich v. Schiller weilte 1785—1787 oft hier und ver lebte glückliche Stunden, wenn er bei seinem in Loschwitz idem jetzigen Körnerhaus) wohnenden vätcrlichenFreunde, den, Oberkonsistorialrat Christian Gottfried Körner, sich besuchsweise aufhielt. — Wie oft hat die „G u st e l von Blasewi tz", die spätere „Frau Senator" Justine Ren ner geb. Segedin, als frisches, energisches und auch geistig munteres Mädchen dein tvankelmütigen und ungeschickten Dichter die „Wahrheit" gesagt, wofür er dann die edle und gute Frau durch den Scherz in „Wallensteins Lager": Was der Blitz! Das ist ja die Gustel von Blasewitz! in heiterer Laune unsterblich gemacht hat. Auch der unver geßliche JosephTichatschek (18.88—1872 Kammer sänger bei der Dresdner Hofoper > hatte seinen Wohnort in Blasewitz und wohnte im Hause Somnierstraße 2, wo der Nestor des Gesanges — leider in der letzten Zeit gelähmt 14 Jahre lang den Sonnenschein eines ruhigen Alters genoß. Ebenso verlebte sein Freund, und Kunstgenüsse, Aemilian Donatus Fredericus Scaria, in Blasewitz seine letzten Lebensjahre und starb hier am 22. Juli 1886 im Alter von 45 Jahren. Unsere Gemeinde ehrte sein An denken besonders dadurch, daß sie der Straße, wo er in Nr. 6 l jetzt Nr. 11) wohnte, seinen Namen gab. Wie Ti- chatschek war auch Scaria (ein Oesterreicher) eine echte Germanengestalt und der „alte Häle" pflegte ihn getreulich »ZI An «nsere Leser «nd Freunde! Unke den vielfach«» Gestaltungen de« Öffentliche« Lede»« bildet die Entwiekrlmig der Lagristprrst« ein hervorragende« Moment. Di« ZMcht Airfjntn, i «»-«ptsst findet das Benefiz für Herrn Kapellmeister Rudolf Del- linger statt und wird an diesem Abend „Flotter Bursche", Operette von Franz von Suppch hierauf: „Die lustige " l. — Herr Dir. Sprit: (Seriell), r April: Letzte Tekßnime. Reichenberg, 25. April. Die Lohnbewegung in der Tuchindustrie ist beendet. Tie Aussperrung wird all gemein aufgehoben, da eine Einigung zwischen Arbeitge bern und Arbeitnehmern erzielt worden ist. (Nach Schluß der Redaktion eingegangen.) P a r i s, 25. April. Das Echo de Paris meldet, daß ein Mitglied des in Rodey, Departement Avcyrou, tagen den Katholikenkongresses, ein Bauunternehmer Lancic, nach Beendigung des Gottesdienstes einen Revolverschuß gegen den Bischof von Rodetz abgefeuert habe, ohne jedoch zu treffen. Die Polizei habe eine Untersuchung eingelei tet, aber bisher hätten alle in Betracht kommenden Kon greßmitglieder ihre Aussage verweigert. Paris, 25. April. Der Disziplinarrat der Seine präfektur hat beschlossen, die Absetzung des Gemeindebeam ten Jarviou zu beantragen, weil dieser als Vertreter der Gemeindeangestellten im allgemeinen Arbeiterverband an dessen revolutionären Treibereien teilgenommen hat. Paris, 25. April. Wie verlautet, hat der Justiz minister beschlossen, den Vorsitzenden des Zuchtpolizeige richtes Tontain vor das Kassationsgericht zu zitieren, weil er durch die Begründung des Urteils im Prozeß gegen Albe Jouin seine Amtsbefugnissc überschritten habe. Belgrad, 25. April. Ter in einem auslvärligen Blatt veröffentlichte vertrauliche Bericht des früheren Ge- neralsstabSchef Maschin veranlaßt die Belgrader Blätter zu Betrachtungen über die Zustände der serbischen Armee. Das nationalistische Parteiorgan „Tryska Zasstawa" führt aus, daß nach dem ungünstigen Urteil Maschins es Pflicht aller sei, für die Heilung dieser offenen Wunden zu sorgen. „Stampa" hebt hervor, das größte Uebel liege in dem moralischen Zustande der Armee, nicht in den ma teriellen Gebrechen. „Mali Journal" behauptet, das pa triotische Memorandum Maschins könnte ausgebeutet wer den, um Stimmung für eine neue Anleihe zu machen. Die Gebrechen ließen sich durch ordentliche Verwendung des Heercsbudgets beheben. B a r b a d o S, 25. April. Auf der Insel Santa Lu cia haben die Kohlenträger Unruhen hervorgcrufen. Trup pen sind bereits dorthin abgegangen. Washington, 25. April. Meldung der „Asso ciated Preß". Gestern vormittag 11 Uhr ist der Friedens vertrag zwischen Nicaragua und Honduras zustande ge kommen. S-1», MßaWsi «I» MM "VonderHofoper. Fräulein van Dreß er ist nach ihrem erfolgreichen Gastspiel als „Elisabeth" im „Tannhäuser" nunmehr an die hiesige Kgl. Hofoper für jugendlich dramatische Partien engagiert worden. — Ein weiteres interessantes Gastspiel steht, wie wir hören, für nächsten Sonntag bevor. In einer Aufführung von Gou- nods „Margarethe" wird die in Dresden wohlbekannte Konzert- und Oratoriensängerin Frau Elisabeth Boehm van Endert zum erstenmale in einer Opernpartie auftreten und zwar als Margarethe. * Im Residenztheater wird Freitag die Operette „Die lustige Witwe" wiederholt. Am Sonnabend 8eickeu8tokke illr llrrutt im« iioeströftsstlmüar ^rvWtor äunrrattt nuä »oliäso HualMtan ru diUiant« kreison empttstttt. (17K Frulla» 4« » '«so ». ,«8 G. >080 » ,«d «. t w-»o ». >d4,7i » II» r v.'b B. t»8 G 78 e I»» G. »17 » ff. td» G l«,7b «. fzeitung Mit: stattlich« Ii» S. Her-sch-ch, -Straße S; S. Heinrich, Nr 4; Aw.! , Dresden«», «ielichsichs. Sxp-, Dreit« platz 1: Otto Savlth, Dresden- n,Rudowtktz« orf-G.Sohl, - llßhschen- nc, Annvncew hbur« FL Poftaml - Dittrich^ - F. Müller, - Radedeff- u,«ultende»« ander Fr«, «druff: Lil», rmeifler; — erw. N'chtrr, ,itz: Friedrich - Schönfeld Schneiders loncen«ihr» hlands Witwe", Operette von Franz Lehar, gegeben Earl Witt, welcher stets bemüht ist, dem Publikum das Neueste und Beste in reicher Ablvechjelung zu bieten, hat für den Mai ein interessantes Gastspiel vereinbart. Das bestens bekannte Berliner Veaudeville En semble wird nämlich unter persönlicher Leitung seines Direktors Hermann Haller in dieser Zeit einen CykluS von Gastspielen im Residenztheater absolvieren. Tas Ber liner Veaudeville Ensemble, welches in allen großen Städten Deutschlands und besonders in unserer Nachbar stadt Leipzig seit vielen Jahren sich der allergrößten Be liebtheit erfreut, wird damit zum 1. Mal sich dem Dresd ner Publikum vorstellen. * Im Residenztheater findet am Dienstag den 80. April ein Gastspiel des Deutschen Theaters zu Ber lin statt, bei dem Direktor MaxReinhardt persönlich mitwirken wird. In Szene geht Gerhart Hauptmanns „F r i e d e n s f e st" ; Max Reinhardt spielt den Dr. Scholz. In den anderen Rollen wirken die ersten Künstler des Deutschen Theaters mit, wie Friedrich Kayßler, Paul Biensfeldt, Viktor Arnold, Hedwig Wangel, Tilla Durieux, Else Heims, Elise Sauer. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr; die Preise sind erhöht. in seinen letzten Jahren. Der hochverdiente Gesanglehrer Hofrat Dr. Karl Banck, ein geistreicher Kritiker und Komponist, wohnte ebenfalls bis zu seinem Tode hier im eigenen Heim, Wiesenstraße Nr. 1. Weiter zählen wir seit 1901 den gefeierten Komponisten der prächtigen Männer chöre, Professor Reinhold Becker, welcher weit über 200 stimmungsvoller Lieder, Duette und Chöre, das „Bis marcklied", den in Kassel mit dem Kaiserpreis prämiierten „Choral von Leuthen" u. a. komponierte, zu unfern ge schätzten Mitbürgern. Auch Carl Perron, der Meister sänger der Hofoper, die hohe Gestalt mit dem offenen freundlichen Blick, ist einer der Unsrigen und mit Stolz sehen wir noch auf viele, viele andere Künstler, Pensionäre, Geschäfts- und Privatleute, die Blasewitz zu ihrem Wohn sitz gewählt haben und sich hier wohl fühlen. — Unser schö ner Ort verbindet aber auch die Annehmlichkeiten des Landaufenthalts mit denen der nahen, bequem zu errei chenden Großstadt. Wir haben hier große und leistungs fähige Geschäfte aller Branchen, in denen man solid bedient wird und vorteilhaft seinen Bedarf decken kann. Auch in der Lebensmittelbranche wird das Beste geboten, wie auch der gesellschaftliche Verkehr nichts zu wünschen übrig läßt und so wird Blasewitz auch für alle Zeiten seine ganz be sondere Anziehungskraft behalten. A. —* O c f f e n t l i ch e G e m e i n d e r a t s s i tz u n g. Nack, mehreren geschäftlichen Mitteilungen durch den Vor sitzenden, Herrn Gemeindcvorstand Fischer, beantragte zu Punkt 1: „Straßenbahnangelegenheiten" Herr Scherz Be ratung unter Ausschluß der Öffentlichkeit, was beschlossen wurde. Zu Punkt 2: „Erhebung der Bezirkssteuer" teilte der Vorsitzende mit, daß die Bezirkssteuer für 1907 auf 8680 Mark festgesetzt worden sei, gegen 8160 Mark in 1906. Die von der Gemeinde erhobene Vorstellung wegen der Höhe habe demnach keinen Erfolg gezeitigt. Auf Antrag des Gemeindeältesten Herrn Geh. Reg.-Rat Koenigsheim wurde Beschlußfassung ausgesetzt, um zunächst weitere In formationen cinzuholen. 8. Einer früheren Anregung des Kollegiums folgend, hat der Ausschuß für öffentliche Arbeiten sich mit der Frage einer besseren Fußwegspren- ung beschäftigt und empfahl in Rücksicht darauf, da bei der aeringcnBreite derFußwege besondere Wagen nichlVerwen- dung finden können, es bei der bisher geübten Weise, wobei die Fußwege zugleich mit den Straßensprengwagen ge troffen werden, bewenden zu lassen. Das Ausschußgutach ten wurde einstimmig zum Beschluß erhoben mit dem von Herrn Koenigsheim angeregtem Zusatz, daß eine möglichste Verbesserung der Fußwegsprengung angestrebt werden soll. 4. Nachdem die Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrts-Gesell- schaft als Besitzerin des vormaligen Werstareals die wegen Uebernahme der darauf angelegten neuen Straße gestellten Bedingungen erfüllt hat, wurde die Uebernahme derselben in kommunliche Unterhaltung und die Aufstellung einer weiteren Gatzglühlichtlaterne an derselben beschlossen. 5. Der Sachsenstiftung des Militärvereinsbundeö wurde wie derum eine Beihilfe von 20 Mark zu gewähren beschlossen. 6. Infolge oberbehördlicher Verfügung macht sich eine Aenderung des Ortsstatuts für die Freibank nötig, womit Kollegium Einverständnis erklärte. 7. Da die mit zwei empfohlenen Mitteln zur Rattenvcrtilgung gemachten Er folge keine befriedigenden waren, so wurde be schlossen, mit einer allgemeinen Rattenvertilgung den Kammerjäger Arnold in Dresden wieder zu betrauen zum Preise von 70 Pfg. pro Grundstück. 8. Einem zu errich tenden Verbände sächsischer Sparkassen beschloß man auf Empfehlung des Herrn Vorsitzenden beizutreten. 9. In Sachen des Realgnmnasialbanes teilte der Herr Vorsitzende mit, daß die baupolizeiliche Genehmigung eingegangen sei und er wegen Verbindung der Waschküche mit dem Keller Dispensation nachgesucht habe, wozu das Kollegium nach träglich Genehmigung gab. Ferner sei seitens der Amts hauptmannschaft die Genehmigung zur Aufnahme des Vaudarlehns von .800 000 M. erteilt worden und habe der Ausschuß für öffentl. Arbeiten beschlossen, nächster Tage nach Erhalt derBlanketts dieMaurer- u. Zimmererarbeiten öffentlich unter den hiesigen bez. hier wohnhaften Baumei stern auszuschreiben. Hierauf nichtöffentliche Verhand lungen. —* An Prämi e n für Aufdeckung von Schiffs diebstählen und Hehlereien auf dem Stromgebiete der Elbe zahlte die hierfür bestehende Vereinigung im zweiten Halb jahr 1906 in sechs Fällen 485 Mark aus. Seit Bestehen der Vereinigung sind im ganzen 108 Prämien im Betrage von 7068 Mark zur Auslobung gekommen. (sifor'sftzm'g siche Seite 8) «mtogrricht DrtzsBe», für die Kgl. Snpertnten- dentur Dresden H, die Lgl. Korstrentämter Dresden, Moritzburg, für die Gemeinde« La»Be- gast, Tolkewitz, DoBritz, LLachwttz, «iederpotzritz, Hofteewitz, Pillnitz, Le»B»itzNe«ostra und Loste- Baude; PaBltkations-OeOan für Blasewitz, Loschwitz, Rochwitz, weißer Hirsch und Bühlau; LokalAnzeiger für die Löstntygemeiudeu, Dresden-Striese» und Ne««e»»a gelangt sorigrsetzt zu größerer Berbreitung und wird mehr und mehr ein gntes und dabei Billige« AamilieuBlatt sür aste Schichte» der Bevtlkernua, in der wir, wie bisher, so auch ferner PeestSnBni« für die Heimat «nd Liede zu« Baler laud nach besten Kräften zu pflegen fachen werden. — Ueder alle Vor gänge im engeren und weiteren Vater lande, sowie in der umere» und Süßere» Politik wird die Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse schnell und erschöpfend Berichte». Bei der ausgedehnten VerBreitnng unsere« Blattes in Stadt und La»d bietet dasselbe Gelegenheit zu sicherer und wirksamer Jnsertio» von »»zeige« jeder Art. 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