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Ke G«oMe --«mm»»«. Mchslslhe «r. Nv, — Otto Rett»- i» «U»»nksi (N2< 69. Jahr- ich alr» Nr. 89 Redaktttm-schl-h», Uh» Sprechstunde der Redaktion: S S Uhr Nachmtttu-S. rir.r?. chen, die . -k nt man. kommt, ich recht, ;S00 479. UM-«P»-« «latent, itanen," , das er : schmie- )eus ge- ie Leber terstolz. lerschule n Jahr »och das Wozu Pf voll- lvorden. ja obnc- ;r. Das Plötzlich »haft an enie mit In Bückeburg wurde gestern das Fest der silbernen Hochzeit des Fürstcnpaares von Schaumburg-Lippe in An wesenheit des Kaisers festlich begangen. Ter Kaiser machte oein Fürsten die Schaumburg im Wesertale zum (beschenk. ihn, M, ete. n bestell » 8«dni. Die PaciW». Mit der Aufklärung des 18. Jahrhunderts brach ein neues Zeitalter über Europa herein. Ter Gedanke der (Gleichheit der Menschenrechte und die Idee der Kulturge- mcinschaft aller großen Staaten brach sich Bahn. Der Eng länder Locke und die Franzosen Rousseau und Montes- anieu sind die geistigen Väter der neuen Auffassung vom Wesen des Staates und vom Recht des Einzelnen im Staat und gegen den Staat. Ein Teil dieser Gedanken welt setzte sich allmählich, zum Teil in großen Revolutionen hier früher, dort später durch und ist Gemeingut der Kul- turnationen geworden. So der Gedanke, daß der Staat nicht um seiner selbst willen, sondern der Bürger wegen Neueste Ereignisse. Tie Reichstagsersatzwahl im 17. sächsischen Wahl kreise Glauchau-Meerane ist auf Freilag, den 26. April, angesetzt worden. Tie Budgetkommission des Reichstages bewilligte gestern das Gehalt für einen Staatssekretär des Reichs- >tolonialamtes. Eaglische^Tistzeit. Patentanwalt P. Wangemann-Berlin IV. 8 Ebenso viele Versuche, als in Deutschland angestellt worden sind, die englische Tischzeit einzuführen, ebenso viele Mißerfolge! Nur einige wenige große Etablissements haben die englische Tischzeit in ihren Betrieben durchgc- sührt. Kleinere Betriebe dagegen, die vereinzelt die eng lische Tischzeit einzuführen versucht haben, sind an dem allgemeinen Widerstand gescheitert. Ich führe dies auf dreierlei zurück: 1. halte ich es für ein Ding der Unmög lichkeit, eine äußere, zweckmäßig erscheinende Organi sationseinrichtung auf vollständig fremden Verhältnissen aufpfropfen zu wollen, 2. liegt eine Notwendigkeit, die englische Tischzeit einzuführen, aus lokalen Gründen im allgemeinen in Deutschland nicht vor. Der dritte Grund besteht meines Erachtens darin, daß die englische Tischzeit hier vollständig anders gehandhabt wird, als in England. Der dem Engländer tief eingewurzelte Drang zur Selbständigkeit und Unabhängigkeit war von altersher der Grund, weshalb er stets bestrebt war, auf eigenem Grund und Boden zu leben. Auch heute noch ist es der sehnlichste Wunsch des Engländers, sein eigenes Haus, sein eigenes Heim zu besitzen. Infolgedessen finden wir über ganz Eng- land verstreut eine Unzahl kleiner Besitzungen. Selbst in der Nähe der Städte hat er seine Eigenart bewahrt und infolgedessen zerfallen die englischen Städte in ein Ge-; schäftszentrum und ein außerordentlich ausgedehntes Wohnviertel. Die Entfernung beträgt oft NL bis 2 Std. Eisenbahnfahrt und hierdurch verbietet sich von selbst, daß der Kaufmann diese Fahrt mehrmals am Tage zurück legt. Infolge dieser natürlichen Entwicklung ist auch die gesamte Lebensweise und Ernährungsweise des Engländers >» -'M"' ' >> > .U U cur ml Lk- 74 -«.-Pf.fteiWSHWM 7V. ... Ist Da de-ieher. stmch >. stmkttz aafer« Bäte«. für uns brauchbar sei, ob es unsern nationalen Interessen entspreche. Zir Krize >n Arteittlisiztkit. Die Sozialpolitiker von Beruf zerbrechen sich seit län gerer Zeit den Kopf, um ein wirksames Mittel gegen das Uebel der Arbeitslosigkeit ausfindig zu machen. Arbeits- lisen-Versüheruug, kommunale und staatliche NotftandSa-- beiren, Verbesserung und weitere Ausgestaltung des Ar beitsnachweis-Wesens und dergleichen mehr werden in Vorschlag gebracht und mehr oder minder warm empfoh len. Merkwürdigerweise aber wird in den betreffenden Erörterungen meistens eines übersehen, daß nämlich alle die genannten Mittel nur Notbehelfe und Lückenbüßer sind, und daß der Arbeitslosigkeit auf wahrhaft erfolgreiche Weise nur durch möglichst ausgiebige und dauernde Ar- beitsgclegenbeit gesteuert werden kann. Wem es also wirklich ernsthaft um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu tun ist, der muß an feinem Teile für die Beschaffung und Erhaltung von Arbeitsgelegenheit Sorge tragen. Wie aber kann dies geschehen? Nun zu nächst durch Unterstützung der Politik des Schutzes der na- tionalen Arbeit. Durch die Schutzzollpolitik, welche von Kaiser Wilhelm dem Großen und unserm Altreichskanzler Fürsten Bismarck im Jahre 1879 eingcleitet wurde und in der Politik des Fürsten Bülow ihre Fortsetzung findet, ist für Deutschland ein ungeahnter wirtschaftlicherAufschwung herbeigeführt worden, welcher sich in seinen segensreichen und wohltätigen Wirkungen auf die Arbeiterschaft den be deutsamsten sozialpolitischen Gesetzen an die Seite zu stel- len vermag. Durch den Schutz der nationalen Arbeit wer den Handel und Wandel eines Landes belebt, wird der in nere Markt gestärkt, wird die Kaufkraft der schaffenden zugeschnittcn. Statt morgens einen dünnen Kaffee und Brötchen zu sich zu nehmen, nimmt er ein sehr substantielles Frühstück, das selbst in den ärmsten Bevölkcrungsschichten aus gebratenem Fisch, Fleisch und einer Hafergrütze oder einer dicken Suppe besteht, zu sich. Das Frühstück wird in England fast immer gemein schaftlich eingenommen. Es stellt sich im allgemeinen we sentlich billiger, als das erste sehr dürftige und zweite, durch den Aufschnitt in weitaus den meisten Fällen im Ver hältnis zu dem Nährwert außerordentlich teure deutsche Frühstück. Besonders dieses zweite Frühstück ist es, welches in Deutschland mit einer Lage Bier oder Branntwein be gossen wird. Mit einen» derartigen kräftigen, warmen Frühstück gestärkt, verbleibt der Engländer bis zur Mittagszeit, um alsdann in einen» der zahllosen Speisehäuser eine warme Speise zu sich zu nehmen. Den Angestellten wird für die englische Tischzeit ohne weiteres entsprechend Zeit frei gegeben, ohne durch eine kleinliche minutiöse Innehaltung der Mittagspause die An gestellten zu schikanieren. Andererseits ist der Engländer auch wiederum zu gewissenhaft, als daß er mit dem Ent- gegenkommen des Chefs Mißbrauch treibt. Ohm» große Toilette zu machen, läuft er in das nächste Speisehaus, mei stenteils einem einfachen, aber sauber ausgestatteten Raun» wo an langen Tische»» einer neben den» andern Platz nimmt. Kleiderhaken und Hutständer kennt man hier nicht denn keiner findet Zeit, noch viel weniger Raum seine Garderobe abzulegcn. Tiese Speischäuser, die für aewöbn- lich erst um 12 Uhr mittags aufmachen, schließen meisten teils schon ein oder zwei Stunden später. Für die ^zügler den Betrieb offen zu halten, lohnt sich in den meilwn Fälle.» nicht. Daher ist es auch leicht erklärlich daß wäb rend der eigentlichen Eßzeit die Lokale mehr als überfüllt sind. Oft stehen die Wartenden zu zweien hstrter einen» Stuhle, um auf das Aufstehen des vor ihnen Sitzenden zu warten. Die Speisen, welche gereicht werden, sind in weit aus den meisten Fällen sehr gut, reichlich und trotzdem au ßerordentlich billig. In den seltensten Fällen gibt es in den Speischäusern alkoholische Getränke, meistenteils Mi neralwasser oder „Soda und Milch". So gibt es in der Nähe von Ludgate Hill, in den» Zentrum des journalistischen Presseviertel in London, ein Lokal in drei übereinander liegenden Etagen, die je einen Raum von 22 Quadratmetern enthalten und das alltäglich ungefähr 2600 Personen in der Zeit von 12^ bis 2 Uhr beköstigt. In der» allerseltensten Fälle.» wird die Mittagspause über Gebühr ausgedehnt. Es ist wirklich für die Ange stellten kein Vergnügen, in derartigen Speiseräumen län- ger zu verweilen, als unbedingt erforderlich ist. Die Her- re.» Chefs benutzen in weitaus den meisten Fällen ihre Mit tagspause zu einen» kurzen geselligen Zusammensein mit ihren Geschäftsfreunden zur Anknüpfung bezw. Erweite rung ihrer geschäftlichen Beziehungen. Nur in den seltensten Fällen nimmt der englische Ge- schäftsmann mehrere Gänge zur Mittagszeit zu sich. Hier auf und auf vollkommene Enthaltsamkeit des Alkohols innerhalb der Geschäftsräume führe ich die außerordent liche Arbeitskraft des Engländers zurück. In Deutschland ist man in weitaus den meisten Fällen, wenn man von den vereinzelt bestehenden vegetarischen Speisehäusern absieht, auf Bier oder Wein angewiesen. Die dem Alkohol nach folgende Ermüdung in Verbindung mit her Erschlaffung, die ein reichliches Mahl mit sich bringt, sind meines Erchn- >N0'k ie», und daß Vertreter des Volkes „inmich an den Staatsgeschäften. Dagegen wu^e, wa m P war, als solches immer mehr erkannt. So die ung gleicher sittlicher Kräfte der Menschen, d.e Freiheit und Friedlichkeit aller, der Traum von d g meine»» Verbrüderung und dem Völkerfriedcn. Als letzte Jünger Rousseaus kann man die en unserer Tage betrachten; sie sind die Erbe»» des - bare»» aus Der Aufklärungszcit und wissen es nicht. ' merhin suchen sie un.er der Fahse der Humanität m y und mehr Einfluß auf die öffentüche Meinung ' nen, und ohne ihre Vorarbeit wäre der Vorschlag, Zu rüstung auf das Tapet einer Friedenskonferenz der -»aast zu bringen, kaum möglich gewesen. Viele Paciflsten nen es ehrlich wie alle wahren Ideologen, die d»e Mach! der Realitäten nicht kennen. Es ist aber schwer, eine gleiche Ehrlichkeit bei Staatsmännern vorauszusehen, deren Auf gaben die Erhaltung der Macht des eigenen Staates und das Gedeihen der nationalen Wirtschaft ist. Für der Abrüstungsgedanke nur ein Mittel praktischer Pol»t»k sein. Englische Pacifistei» haben auch offen bekannt, datz es schon ein Gewinn sei, wen»» bei der Erörterung der Ab rüstungsfrage auf der Haager Konferenz wenigstens eine Bloßstellung der stärksten kontinentalen Militärmacht, Deutschlands, herauskomme. Diese Hoffnung darf jetzt schon als gescheiert ange sehen werden. In der europäischen Presse, auch der eng lischen, wird mehr und »»»ehr anerkannt, daß noch niemand eine praktische Formel zur Ausführung des Gedankens ge funden l)at, und daß die ehrlich handeln, die sagen: um des bloßen humanen Scheines Wille»» tun wir nicht mit, disku tiert so viel ihr wollt, und wenn ihr etwas Ausführbares gefunden habt, so wollen wir es nachher prüfen, ob es auch w» <>K r^miav«—a» und Q»»«««»t, r»I»«vINk, vodMr, v«c»«lNl, nirderptzfrl«, gW-m. ?»».»,««,»-0r,«» Ni, lord-vitr. W«»«" »«»«nm«. r»lul-Nir die --"X z.„- * UM DreAveu xr vuv. —— Beilage», »MdOrtertr» U»terh«lt«iM»bIE' * -Nach Saia«»«»»- * ' ».dattevr: «Nh- " Buttlar, Blastwitz. —» «laiewttz I verarm»- """""" , Druck und Verla-: Eldgau-Vuchdruckerei und verlag-austalt Herma«» Beyer 2 So-, — Donnerstag, den 18. April 1907 da sei, und daß Vertreter des Volkes teilnehmen