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Sächsische Darf-eitung uad Slbgauprrffe. Don«er»taq, d« 4. April ISO?. I tigt. Sie wollen sich tunlichst bald beim 1. Vorsitzenden j 115 Arbeiter und Arbeiterinnen sind sofort von einer an- vWGAsGk ^»Etzslitzs-kW. « (1V73 e«»I»e» «»M»r Kollier-Nßchrtchtt». sowie «tt Johonor» Rred«, Dw»d«. sowie süwil. m diese» Aach eivschlo,. Lrlirelzuaußergewvhnl. dÜiGHrrisi» Ferner empfehle alle sonstigen ^oks. ?usek Snttlor- nach krioraarraelaler »dtzschendrod« Wetzold, WAstechcht« L—wnst Wich tz lltzwwckwwl»» 1» »«WA ll»1»ch»«ch«w anmelden. Herr Berbandssekretär wird in den allernäch sten Tagen einen Vortrag über die Vorteile der Kaste halten. . Lttzsch-ot« —* Die diesjährige Frühjahrs - Kontroll- Versammlung für die Mannschaften unseres Ortes findet Dienstag den 9. April im Bahnhotel zu Kötzschen- broda statt. . 800 Ar. fultvr-KsrloWn (wie vom Stoch hat noch abzugetea ILwrtwA«! - V»r—»chA»n» k. Sollns, vlLZSWtr. Eine große Zahl überzählige Conifere« sind dtllia adrngeben vraato» ÄanUr«»^ Lauschirstr. SV. (1271 —* Pirna. Die Agitation für den Acht-Uhr-La- denschluß ist erneut ausgenommen worden, und zwar durch den hiesigen Rabattsparverein, der jetzt nochmals eine Um frage veranstaltet. Der Kaufmännische Verein, sowie der Gewerbeverein sollen um ihre Mitwirkung angegangen werden. —* Zittau. Bei der Reparatur des Fahrstuhles im Ziegelwerk des Baumeisters Fritsche wurde der 30 Jahre alte Zimmermann Alwin Tannert aus Bertsdorf vom Fahrstuhl erfaßt und erdrückt. T. war sofort tot. —* Zittau. Nach Analyse der Chemischen hygie nischen Untersuchungsstelle zu Zittau ist auf dem Fabrik grundstück der Baumwollspinnerei Carl Demuth Nachf. Paul Köhler eine Quelle mit armstarkem Ausfluß gefun den worden, welche einen ausgesprochenen alkalisch-salinisch- sulfatischen Mineralwassercharakter besitzt, ähnlich Apolli naris, Salzbrunn usw., als Kur- und Tafelwasser. In folge seiner großen Menge verteilter und gelöster Gase in Verbindung mit alkalischen Bestandteilen, sowie Chlor- natrum und den sulfatischen Verbindungen des KaliumS und Natriums steht diese Quelle den Bädern Tarasp, Ma- rienbad, Landeck usw. nahe. Zittau ist also auf dem Wege, Badeort und Kurplatz zu werden. —* Sicbenlehn. Die Beunruhigung unter der Bewohnerschaft der Schuhmacherstadt Sicbcnlchn über die entdeckten zahlreichen Brandstiftungen nimmt noch immer kein Ende. Jetzt ist abermals eine Verhaftung vorgenom men worden. Sic betrifft den Materialwarenhändler A., einen angesehenen Bürger, der dein Amtsgericht Nossen zu geführt worden ist. Es sind gegen 20 Personen in die An gelegenheit verwickelt. Der größte Teil der erhobenen An klagen dürfte in der nächsten Schwurgerichtsperiode in Freiberg zur Verhandlung kommen. —* Döbeln. Als Urheber des vorjährigen Klat sches, der die ganze hiesige Stadt erfüllte und sich gegen zwei junge Leute, eine Kaufmannstochter und einen Real gymnasiasten, richtete, hatte sich gestern der 17jährige Fa- brikschlosterlehrling Paul Pinkert aus Heyda vor dem Schöffengericht zu verantworten. Er wurde zu 5 Wochen Gefängnis und Tragung sämtlicher Kosten veruteilt. Nicht nur hat diese Klatschgeschichte den davon betroffenen bei den angesehenen Familien monatelang größte Aufregun gen gebracht, es sind auch eine Anzahl Leute wegen Weiter verbreitung verurteilt worden und ein Fabrikschmied, der das Gerücht ebenfalls weiterverbreitet hatte, hat sich sogar, als die Sache gerichtlich anhängig geworden war, das Le ben genommen. —* Leipzig. Der gcschäftsführcnde Ausschuß der deutschen Turncrschaft hat, wie von uns schon erwähnt, An fang letzter Woche in Leipzig getagt und hat Zeit, Verlauf und Tagesordnung der diesjährigen Ausschuß-Sitzung in Frankfurt ä. M. (25. und 26. Julis und des deutschen Turntags in Worms (28. und 29. Julis, sowie die An gelegenheiten der Deutschen Turnzeitung, die Einrichtung und Versendung des neuen Handbuches, bezw. die Weg lassung des zu schnell veraltenden Vercinsverzeichnisses aus demselben, die Vertretung in Italien und die vorliegenden Tagesfragen beraten. Das Mitglied des Ausschusses der deutschen Turnerschaft, Herr Universitätsprofestor Dr. med.< Partsch in Breslau, ist zum Geheimen Medizinalrat er nannt worden. —* Leipzig. Die alte Geschichte! Ein in der Probsteistraße in L.-Schleußig in Stellung befindlicher 19 Jahre alter Bäckergeselle goß in der Nacht zum Don nerstag beim Feucranmachcn Petroleum in die Feuerung, wobei er durch die zurückschlagende Flamme derart schwere Brandwunden am rechten Arme und im Gesicht erlitt, daß seine Aufnahme ins Krankenhaus erfolgen mutzte. —* Chemnitz. Die organisierten Brauereiarbei ter forderten von den Brauereien des Chemnitzer Bezirks zu den jetzt bestehenden tarifischen Lohnsätzen eine laufende Teuerungszulage von 2 Mark pro Mann und Woche. Auf die an den Verband der Brauereien von Chemnitz und Um gebung und die zwanzig Brauereien einzeln gerichtete Ein gabe antwortete im Auftrage der Ringbrauereien deren juristischer Vertreter in ablehnendem Sinne. Die Braue reiarbeiter geben sich damit nicht zufrieden. Es dürfte da her schon in nächster Zeit zu einem Lohnkampfc kommen. * Zwönitz. Bei Gelegenheit des zu Ehren des Pfarrers Löscher veranstalteten geselligen Abends hatten sich 70 Personen zwecks Gründung eines Vaterländischen Vereins für Zwönitz und Umgegend in die Mitgliederliste eingetragen ; jetzt wurde nun die Gründung dieses Vereins vollzogen durch Annahme der Satzungen und Wahl des Vorstandes. —* Hohenstein - Ernstthal. Wie in ver schiedenen Orten Sachsens, so dürften dieses Jahr auch hier wieder die Maurer in eine Lohnbewegung eintreten. Eine der hauptsächlichsten Forderungen wird das Verlangen der lOstündigen Arbeitszeit sein. Da hier eine sehr rege Bau tätigkeit einsetzt, so glaubten die Maurer Heuer leichtes Spiel zu haben. Sie haben aber die Rechnung ohne die — Baumeister gemacht ; denn in den letzten Tagen trafen hier bereits größere Trupps böhmische Maurer ein und weitere werden noch folgen. —* S t o l l b e r g. Die bei dem Brande der Krug u. Geßnerschen Schuhfabrik beschäftigungslos gewordenen Csrlcvtti'sinigung «ich mit weschbarer vohnermrß» sowie jede Nepnrnttir. Rill«. G«iese»,«»sBburgnftr.S2. (1» Ilo. 2, (2. v. ö krsxer 8tr.) ZKelierM feinen vsmenpulr. ösoäsrrnsivrsv v. v«u«st«v Läoäellso ir» eiviloo prvi«o Vurux-Srüte »Nr LlvsebLkt«- nnä Dr»n»ml88iov»Ie1t«rv «mpüvkIL (12SI deren Fabrik, in der leere Räume zur Verfügung stand«, untergebracht worden. Mit dem Wiederaufbau der abge brannten Fabrik wird in kurzer ZM begonnen werden. — Der Heidlersche Gasthof in Mitteldorf, das Ziel für bie^ Vereine der Umgegend, der im vorigen Jahre abbrannte, wird jetzt von dem Brauereibefiher Herrn Lehmann in Stollberg wieder aufgebaut. —* Reichenbach i. B. Beim Fensterputzen stürzte am Karfreitag früh ein Dienstmädchen drei Stock h«h ab und blieb tot auf den Trottoirplatten liegen. —* Bei der Karfreitagsfeier abends halb 7 Uhr ge riet in der hiesigen katholischen Kapelle durch die nieder brennenden Lichter der künstliche Fels des Grabes Christi in Flammen. Um Beschädigungen des Altars zu verhü ten, mußte sofort alles heruntergerissen werden. Äs Allerheiligste wurde von dem amtierenden Geistlichen selbst in Sicherheit gebracht. Der versammelten Gemeinde be mächtigte sich eine große Unruhe. —* Plauen i. V. Einen gräßlichen Sclbst - Mordversuch beging unter recht tragischen Umstanden der Zeichner Karl Sturm. Der junge Mann brachte sich mit seinem Taschenmesser nicht weniger als 19 Stiche in den Körper bei, die jedoch nicht tödlich wirkten. Der Be dauernswerte, der schon früher einmal wegen eines Ner venleidens in ärztlicher Behandlung war, und damals auch operiert werden mußte, scheint die Tat in einem Zustande geistiger Umnachtung ausgeführt zu haben. —" In dem noch nicht beendeten Konkursverfahren der Spitzcnfabrikationsfirma Wilhelm Zschwcigert, Är- felstraße, wurde vorläufig festgestellt, daß kaum 8 Prozent Dividende an die Gläubiger zur Verteilung kommen. Da nach sind die Aussichten für die Gläubiger recht ungünstig geworden, weil man nach Mitteilungen der Gemeinschuld- ner auf 30 Prozent hätte rechnen können. In diesem Konkurs sind Stickmaschinenbesitzer mit 3000 bis 5M M. beteiligt. —* A u e. Der hiesigen deutschen Fachschule für Blectzarbeitcr und Installateure wurde von der Regierung die Berechtigung erteilt, daß ihre Abgangszeugnisse von der Ablegung des theoretischen Teiles der Meisterprüfung entbinden. Den Abgangsprüfungen wohnte deshalb ein Königlicher Kommissar bei. Diesmal war Herr Professor Gebauer aus Chemnitz hierzu abgeordnet. Es konnte 18 Abiturienten der Anstalt die genannte Berechtigung ver liehen werden. —* Falkenstein. Eine Ausstellung für Kochkunst, gastwirtsgewerbliche und heimische Industrie wird, verbunden mit dem zu gleicherZeit tagenden 21. Ver bandstag Sächsischer Gastwirte, in den Tagen vom 15. bis 25. Juni in unserem Falkenstein stattfinden. —* Oberwiesenthal. Als ein Beweis für die großen Temperatur-Unterschiede zwischen unserem Erzge birge und dem Niederland darf die Mitteilung gelten, daß am Karfreitag hier noch dem Schneesport gehuldigt wer den konnte, während in den niederen Lagen bereits das junge Grün aus der Erde sprießt. —* Am 3. Feiertag trieb in der Deubener Straße ein Frühstücksd i eb fein Wesen, dem eS gelang, eine > Anzahl gefüllte Beutel von den Türen weg zu stehlen. Da : Viele der Bestohlenen noch an der üblichen Feiertags-Bett- 'schwere litten, so merkten sie den Abgang der neubacknen „Schuster- nicht und der Langfinger entkam. —* Beim Aushängen der Winterfenster in eikem Grundstück der hiesigen Roonstraße verletzte sich leider recht erheblich ein dort wohnhafter Bahnbeamter. DaS schwere Fenster entglitt seinen Händen, ein Stück Glas drang dem Bedauernswerten in den Oberschenkel und verletzte ihn schwer, sodaß er sich sofort in ärztliche Be handlung begeben mußte. . — Der Männergesangverein „Einigkeit", der bekanntlich bezüglich seiner Schulung und Leist ungsfähigkeit auf sanglichem Gebiete mustergiltiß dasteht, ehpte am Donnerstag sein verdientes Mitglied, Herrn Ad. Kobäu, Magazin-Verwalter bei Grahl u. Höhl, welcher dem Verein bereits 25 Jahre als Mitglied angehört, durch eine sinnige Ovation. Im Auftrage des Gesamtvorstan des überbrachte der Vorsitzende Herr Scheder und Herr Chormeister Max Stransky dem wackeren Sangesbruder in dessen Wohnung die Glückwünsche des Vereins, über- reichte ihm eine wertvolle Ehrennadel, sowie ein silberbe- Ichlagenes Glas nebst Widmung und ein Doppelquartett sang einige der Feier des Tages entsprechende Lieder. Cotta. —* Eine solenne Rauferei entwickelte sich am 2. Feiertage vormittags in der Nähe des Schusterhauses zwischen zwei Ausflügler«, die für die Beteiligten nicht unerhebliche Verletzungen im Gefolge hatten. Einer der wüsten Streiter, von dem man sagen konnte: „Er trank schqn früh so manchen bittern — — Kelch des Leidens puS!" hatte sich zu viel zugemutet und der Teufel Alkohol verleitete ihn dann zu allerlei Allotria, die zunächst dem Freunde galten, von diesem aber schließlich übel genommen wurden. Das Ende vom Liede war dann eine Prügelei, die zum Gaudium der unbeteiligten Spaziergänger längere Zeit anhielt, bis man endlich dem blutigen Rencontre durch Dazwischcntreten Dritter ein Ende machte. Der physische und moralische Katzenjammer wird aber für die Kampf hähne sich recht bemerks-jch gemacht haben. Vaimewttz. —* Schon seit längerer Zeit herrscht in unserem Orte fühlbarer Wohnungsmangel, infolgedessen bereits viele der Arbeiter, die in der neuen Strohgeflcchtsbleicherei beschäftigt werden sollen, sich nach Unterkunft in anderen Gemeinden umschauen müssen. -sabebenl. —Ein bedauerlicher Unglücksfall cr- bignetc sich am Sonnabend mittag auf der hiesigen Bahn- chofsstraße. Frau Schmiedemeister Füllkrug von hier wurde,- als sie auf dem Fußwege ging, von einem Pferde derart an Brust und Arm geschlagen, daß sie zu Boden fiel und nach dem nahe gelegenen Bahnhotel gebracht wer den mußte. Das Pferd stand unbeaufsichtigt vor einen an der Unfallstelle haltenden Wagen des Händlers Beulich aus Kötzschenbroda und es ist anzunehmcn, daß sich der Ge schirrinhaber nach 8 366,5 des Strafgesetzes zu verantwor ten haben wird. —* Vismarckturm. Am Ostersonnabend fand hier im Nlbertschlößchen die Vergebung der Arbeiten zum *Bau des Bismarckturmes statt und man wählte Herrn Bau- 'meister Alfred Große in Kötzschenbroda, Mcißncrstraßc, 'unter den Bewerbern aus. Demnächst wird der Grund stein gelegt und am 2. September d. I. soll voraussichtlich 'die Einweihung des unsrer Gegend zur besonderen Zierde gereichenden dem Andenken des Unvergeßlichen gewidmeten „Lug ins Land" erfolgen. Moritzburg —* Sc. Majestät der König traf mit seiner Fa milie am zweiten Feiertage mittags 1 Uhr im hiesigen Königlichen Schloß ein, wo kurz darauf auch Prinz und Prinzessin Johann Georg ankamcn. Die Herrschaften be gaben sich in den Schloßgarten, wo die Kinder des Königs sich durch Suchen von Ostereiern, die daselbst versteckt wor den waren, auf daS lebhafteste vergnügten. Im Schloß fand Familien-Tiner statt. Gegen 4 Uhr verließen die Herrschaften das Schloß, Prinz und Prinzessin Johann Georg kehrten nach Dresden zurück, der König wohnte je doch mit seinen Kindern noch der Wildfütterung bei und , fuhr dann von dort aus direkt nach der Residenz. . Luus«. —* In der letzten Versammlung des E v. Arbei ter - Vereins zu Lausa und Umgegend, welche im Meißnerschen Gasthof „Zum grünen Baum" in Gommlitz stattfand, berichtete Herr 1. Vorsitzender Gutsche über die Zwickauer Landesverbandsversammlung. Freudig begrüßt wurde die einmütige Kundgebung zum Zusammenschluß aller national gesinnter Männer. Der Vorsitzende konnte berichten, daß sich in diesen Tagen ein solcher nanonaler Ausschuß in unserer Gegend gebildet hat, der sich zum Ziele gesteckt hat, die Interessen des deutschen Arbeiters mit fordern zu helfen. — Weiter beschäftigte sich die Ver- - sammlung mit der Verlesung und Beratung der Statuten . deS KreiSverbands. Sie fanden einstimige Annahme. An der Debatte beteiligte sich auch Herr Pastor Dr. Siedel, un- 1er neuer OrtSgeistlicher, welcher zur großen Freude aller - dem Verein als Mitglied beitrat. — Ausdrücklich wurden die Mitglieder auf die neugegründete Krankenunterstütz- ungttasse hingewiesen. Alle Mitglieder, welche über 45 zum Beitritt nur bi- 30. April berech-