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IWslhe eb«d^ — Otto Kovath d» DmtschUmw.- Kirche bK «wer AM Drrtd« Xr MV. 69. Jahrg. Donnerstag, den 4. April 1997 Rr.77 0 a Velohuuvq (IM l Julio» Amalie E hmitz. cl Rudolph i Lehrerin m Losch mtz. Alfred Becker ' cha »«te HM ». Arife« Ar« öoschwip mit» aber nicht allein gestiftet in die Kirchen des chcn ihres weiten Reiches. Und war es nicht gerade Gold, der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale in Kiew den riesigen, die ganze Breite der Kirche einnehmenden und fast bis zur Decke ragenden Ikonostas geschenkt, der ganz aus vergol detem Silber besteht und einen Wert von mindestens einer halben Million Rubel darstellt. Und so hat die Kaiserin Elisabeth aus den 1470 Kilo Silber, die 1762 den ersten Ertrag des Kolivanschen Silberbergwerks im Gouverne ment Tomsk bildeten, in der Kathedrale der Heil. Drei einigkeit des Alexander-Newsky-Klosters zu Sankt Pe tersburg jene fünf Meter hohe silberne Pyramide und je nen silbernen Katafalk Herstellen lasten, die dem Reli- auienkasten des heiligen Alexander Newsky als imposante Dekoration dienen. Geschweige der anderen kostbaren Ga- tnmen die Angehörigen des Kaiserhauses die Got teshäuser der russischen Nationalkirche bedacht haben, — tharina Pawlowna dem sogenannten wundertätigen Ma- Kaisern der Osmanen, den Herrschern Polens und des westlichen Europas, geschenkt worden ist, hat im Kreml Aufnahme gefunden. Und was nicht freiwillig gespendet und geschenkt, sondern alsBeute auf Eroberungszügen ein geheimst wurde, ist hier ebenfalls als Erinnerung an Siege und Triumphe niedergelegt. Zu alledem haben die Zaren aus dem Hause Romanow sich redlich bestrebt, seit Beginn ihrer Herrschaft im Jahre 1613 die angesammelten Reichtümer durch zahlreiche Kostbarkeiten und Merkwür digkeiten zu vermehren. Insbesondere gilt das von Kaiser Alexander 1. und Kaiser Nikolaus I., von denen dieser in den Jahren 1849—61 die jetzige Schatzkammer erbauen ließ, nachdem die bisher benutzten Gebäude nicht mehr im stande waren, die angehäuften Schätze zu bergen. Ein Dutzend Kronen, darunter die Krone Edigers, des letzten Zaren von Kasan, die schon 1702 unter Peter dem Großen auf 686 000 Rubel bewertet wurde, und die mit 900 großen Diamanten und einen, prächtigen Rubin geschmückte Krone des Zaren Iwan Alerejewitsch, mehr als vier Dutzend goldener, reich mit Edelsteinen besetzter Szep- blieben — das in der früheren Hauskirche des großen Kreml-Palais befindliche ist in der Umrahmung mit nicht weniger als 2500 Diamanten geschmückt, oder sagen wir lieber: überladen. Religion und Prunk, Glaube und schlossen. Gold erscheint hier als das höchste Besitztum des irdischen Daseins, so daß man unwillkürlich an die im Briefe aus Jamaika enthaltenen Worte des Kolumbus er innert wird: „Das Gold ist das allervortrefflichste; Gold ist ein Schatz: wer diesen besitzt, kann alles, was er auf dieser Welt wünscht, sich verschaffen und — Seelen dem Paradiese zuführen." Ihre eigenen Seelen den, Paradiese zuzuführen, ist auch offenbar die Absicht der Zaren und Zarinnen gewesen, die diesen Goldreichtum in die Kirchen des Kreml gestiftet haben, — aber nicht allein gestiftet in die Kirchen des Kreml, sondern auch in die zahlreichen anderen Hauptkir- chcn ihres weiten Reiches. Und war es nicht gerade Gold, so doch Silber und Edelgestein. So hat Peter der Große der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale in Kiew den riesigen, die ganze Breite der Kirche einnehmenden und fast bis zur Decke ragenden Ikonostas geschenkt, der ganz aus vergol deten, Silber besteht und einen Wert von mindestens einer halben Million Rubel darstellt. Und so hat die Kaiserin Elisabeth aus den 1470 Kilo Silber, die 1762 den ersten Ertrag des Kolivanschen Silberbergwerks im Gouverne ment Tomsk bildeten, in der Kathedrale der Heil. Drei einigkeit des Alexander-Newsky-Klosters zu Sankt Pe tersburg jene fünf Meter hohe silberne Pyramide und je nen silbernen Katafalk Herstellen lasten, die dem Reli- auienkasten des heiligen Alexander Newsky als imposante Dekoration dienen. Geschweige der anderen kostbaren Ga- tnmen die Angehörigen des Kaiserhauses die Got teshäuser der russischen Nationalkirche bedacht haben, — Gaben, die wie der große Saphir, den die Großfürstin Ka- öde! ,da. KeWck, u. -irßrawi d solid tu der «otr. I. si« »55 »Melk- rjjrr v« n betArsmrd- ke In allen dabn». Hk.: lelrich. UM. Die.«»«? dtek-Herl. - . ' R^akteur: «ilh- » Buttlar. «laHwch. Doack und Berlagckavstalt Hermann veyer L Lo., »1-sevi»; Ke«? igel Hauorir echtUoaftlenr, »eg ILe l. rruk. t.»»che°tLh LaschMtp Offerte» «r r. iui «r» steuer unserem sonst loyalen Staatsbürgerherzen naher zu brjE". — Na, vielleicht wird schon der nächste Landtag an diesem „wunden Punkt" etwas herumdoktern, hoffent- lich energisch und mit gutem Erfolg. , Diesen Einnahmen stehen aber auch nicht undetracht- lictze Ausgaben für dieSteuerverwaltung gegenüber: sie be tragen bei den direkten Steuern 3 534 994 Mark und brr dcn indirekten Steuern 519I1W Mark s° daß von dm direkten Steuern nur ein Betrag von o4 079 806 Ma« und von den indirekten Steuern ein solcher von 4 657 068 Mark als Reingewinn für den Staatssäckel verbleibt. Das ist alles andere denn ein glänzendes Bild und wir wollen nur hoffen und wünschen, daß auch im Iah« iy07 — cbemo »oje 1960 wirkliche Ergebnis bei? Voranschlag der Einnahmen überschreitet. Wozu eine be sonders günstige wirtschaftliche Konjunktur Vorbedingung wäre! Aber auch dann ist an eine Beseitigung unse res einzigartigen 25 prozentigen Steuerzuschlages alS Nachwehen der Aera Watzdorf noch nicht zu denken, höch stens dürfen wir uns der Hoffnung einer Verminder ung des Zuschlags hingeben. Wozu die Regierung bald möglichst Anstalten treffen möge, auf daß man auch hin sichtlich unserer Steuerverhältniste nicht nur in Blasewitz sondern im ganzen Sachsenland mit Recht sagen könnte: „Es ist ein Vergnügen, jetzt zu leben". Reiche Erkißiijsr. Der bayerische Minister des Zm»ern^ Graf von Fei- litzsch, hat nunmühr Heinen Abschied eingermcht. Drc rumänische Regierung will Line Entschädigun gen an die durch die.Bauernunruhen Betroffenen zahlen. Ebenso weigern sich Hie Versicherungsgesellschaften, Prä mien zu zahlen. Die.chinesische Regierung hat durch ^öermutelürig einer deutschen Firma in Tientsin zwei Mrllicwen Gewehre besteLt. IMP ick NN« iinimittll en Fabriken W , j, UltockrirL. 4eil man an der Deckung des Steuerbedarfs mitarbeitet freiwillig und unfreiwillig. Da finden sich denn recht ge pfefferte Zahlen. Um das notwendige Gleichgewicht zwischen Soll und Haben im Staatshaushalt her-ustellen, bedarf es an dir , Ln Steuern des hübschen Sümmchens von 57 614 800 Mt., und an Zöllen und Verbrauchssteuern müssen 9 848 196 Mark eingenommen werden. Unter den direkten Lteuern stoht an erster Stelle die Ein kommen st eue r, von der man für 1907 „nur" 45 235 000 Mk. erhofft, ^ann kommt die Grundsteuer, die 4611 800 Mk. bringen soll, und die Ergänzungssteuer — landläufig Vermögens steuer genannt — mit 3 605 000 Mk. Alle anderen direk ten Tteueryuellen sind Würger scharf ins A*ge qefaßlwor--- den: man erwartet vom Gewerbebetrieb im Umherzrehen 226 000 Mk., aus dem Urkundenstempel und der Erb schaftssteuer 3 793 000 Mk. und sonst noch „insgesamt" 184 000 Mk. Nun kommen aber die stets recht unpopulären i n- direkten Abgaben und in diesem Kapitel steht oben an die verhaßte sächsische S ch l a ch t st e u e r. Sie soll in ILk äie Akmim HIIUIlI imä in»»»-» — . Nlarilrbm« w äie «gl. rupninlrnaml« 0n»<!«n II, äi< W. vktt<!t . kür <lie unc! HHiiervirr, Le« Mr vkremir, torchmtL. Nockwitr, veirrer ' L-trl - Murei-er M ak L-rr»ttt-e»el«Ae», vre§4e» ötrlese» un Nnmblan SU-, SW. Unsen Steuern. Bor einiger Zeit ist uns wieder einmal ein hanz und , . gar nicht gern gesehenes, m einem.-geordneten Staatswesen diesem Jahr über 5 Millionen einbringen, genau 5 466 839 aber unbedingt notwendiges Schriftstück ins Haus gebracht Mark, wozu noch 422 964 M. aus Uebergangsabgaben und worden: der Steuerzettel. Und dieser kritische Moment Verbrauchsabgaben von Fleischwerk erwartet werden. Es war der Ausgangspunkt Lines Studiums im großem Haus-' ist ja kein Geheimnis, daß diese nur noch in Sachsen Haltsbuche unseres lieben Sachsenlandes; denn man möchte bestehende Steuer sich der größten Feindschaft erfreut und doch immerhin gern wissen «als ordentlicher Staatsbürger, die letzten Jahre der Fleischteuerung bczw. Verteuerung zu welchem größeren oder kleineren gnd kleinstem Bruch- im Detailhandel waren keineswegs geeignet, die Schlacht- WIYMG, — ynev. Lotta. - Fra» v« «tlh. VMtz«r tu P «r», mr«, ehbar, ck. (II ge« de- ta»d Witz üt vom 2-. »ik» M eten: Stuckalem chvttz. Kren tolle lkc^eeka xv a. SrS«« SUN! « l-ezm. -Voeto^i is»!'. u»6 -(.Mt« uuä Lroitsu. idstück .inglks . Lruuo» OAS lAtreNe 1b. 8223 I Aus russische» Schutzkammeru. von veorg Vuß. (Ncchdruck »erboten.) Wenn von den Schätzen ves russischen Kaisierhauses die Rede ist, so stellt der Moskowiter gewöhnlich die im Kreml zu Moskau angehäuften Reichtümer in den Vor dergrund. Und er hat nicht so unrecht, denn in der Schatzkammer des Kreml, der Orusheinaja palata, und in den verschiedenen Kathedralen des PaLastbezirkes sind Dutzende Millionen Rubel an Werten vereint. Was vor der Vereinigung des Reiches die Großfürsten von Moskau, die 1282 mit Daniel I., dem Sohne Alexander Newskys, beginnen, und später, von 1543 an, die Zaren von Mos kau an Kostbarkeiten besessen haben, und was ihnen von den Großfürsten von Nowgorod Kijew, Ssusdal und Wla- . . . , , . dimir zugeflosten und von befreundeten Monarchen, wie sance, herrlich geichmiedete, getriebene, tauschierte und dem Schah von Persien, den byzantinischen .Kaisern, den Waffen: so bieten sich die Sammlungen in der " - -- - - . Orusheinaja palata dem staunenden Auge des Besuchers. In den Kathedralen setzt sich der Reichtum fort. Vor nehmlich birgt die Uspenskv-Kathedrale, ein altertümlicher Bau, dessen Anfänge in das 14. Jahrhundert reichen, Schätze von unermeßlichem Werte. Hier befinden sich das angeblich vom Evangelisten Lukas gemalte Bild der Mut ter Gottes von Wladimir, dessen Edelstein-Einfassung mehr als 200 000 Rubel Wert besitzt, das ebenso hoch be wertete Evangeliar der Natalia Naryschkin, Mutter Peters des Großen, das mit Edelsteinen besetzte goldene Kreuz des Kaisers Konstantin, das ganz in Gold gefertigte Re liefbild des Berges Sinai, sowie eine Anzahl goldener, mit Edelsteinen besetzter Gefäße und prächtiger, goldbe schwerter Gewänder. Früher war der Reichtum dieser Kathedrale noch bedeutender, aber als die Franzosen 1812 in Moskau waren, erklärten sie den Inhalt der Sakristeß soweit er nicht in Sicherheit gebracht worden Ivar, für gute Beute: sie heimsten Kostbarkeiten ein, die dem Werte von 300 Kilo Gold und 5300 Kilo Silber entsprachen. Wo man hinsieht in diesem Bezirk, fällt der Blick ter. mehrpfündige Reichsäpfel in Gold und wertvollsten, auf Gold und Silber, Edelsteine und Perlen. Sogar die Steinen, lange Reihen funkelnder Diademe und blitzender Christusbilder sind mit den Brillanten nicht verschont^ge- Schulter- und Brustgeschmeide, sogenannter „Barmen", die, mit Heiligenbildern behängt, bei feierlichen Gelegen heiten von den Zaren getragen wurden, lange, mit Email und Edelsteinen verzierte Goldketten von erheblichem Ge ¬ wicht, Prächtig gearbeitete Bischofsstäbe, eine stattliche Goldverehrung haben hier einen merkwürdigen Bund ge- Serie von Thronsesseln in Gold, Silber, Elfenbein und inkrustiert mit Edelsteinen, Diamanten, Rubinen, Sma ragden, Türkissen und Perlen, darunter allein die Thron sessel Boris Godunows und der beiden Zaren Michael Feo- dorowitsch und Alexej Michailowitsch mit zusammen fünf tausend Edelsteinen und Perlen, eine kolossale Fülle gol dener und silberner Gefäße, meist von großen Dimen sionen, Werke der verschiedensten Jahrhunderte, auch mei sterlich? Arbeiten aus deutschen Werkstätten der Renais-