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Sächsische ligl. Zuperinlenckentm vrercken H, äie Kgl. 5ok5ttentsmtes > "»'!.„'p Pe.tt-tttt 20 PI. Net«»U.«ig^u>P,„ 3>^"Ä>,50M Für di, Aufnahme von An^e» an. d- euve w.,d kei« »««Ne Ltxrnommrn. »- "U-Vü.'«-«'-^ '*2 " »ovatUch , vv . b«i freier Lieferung W4 d-u^v^rleqLhrl. 2 . 22 . d... '" ^7*^ Dorf»eitung u «ldaaupreye" tst »u beziehen durch Dte^^NianftaKen, die Landbrtefirüger u. durch unsere Voten U«iatz«»Ro»r», Dr1d«.«tß «ll, »n»»»cew«rP«d<n»nen «. -ertzschuch, Dresden-»., Grüne. Strotz« «. L«Ade».«euüadt L. Heinrich, »lein« «eitzver »ässe Nr 4 »alldorv'sch, vnchdrnckeret, Dreüden.Nenf»., Leto.taer Str 110 S.V1-UchNch,.<P SLmidt),»nnom^xp.,Dr«ttÄ Lu7l*rrt. L G. stvht in R,flel»dorf. — Hugo Vttchle, in Kdtzschenbroda. K. L. Hervld, viorttzburg, neben de» Postamt. - Ono Dttttitt in Rettzenbvrl - F. Müller .» Leubnitz. Nenoska Krie-Mr S, Pt. - L«U Noll«. ,n Radebeul - »ud Grim» tn Dr7 Wölfnitz, — Fried. Leucher» in ilofieband« - Otto »unath in Lotto. - Frau v«w Rich,«. Lofchwttz, »rundstr. »tz, Fried», »ilh. Stötzner in Pillnitz, Vruvo Schneider « Schönfeld, sowie sömtlich, «nvoncn, »rpeditivven Deutschland«.' 69. Jahrg Nr. 62 RedakÜonSschlutz t it Uhr Mittags. Sprechstunde der Redaktton: S—« Uhr RachmittagS. — Fernsprecher: — »ot Dresden Nr. 809. Die Kriminalität der Jageudlilhev. Trotz der allgemeinen Zunahme oer Verurteilten hat die Kriminalität der Jugendlichen weiter, wenn auch nur »im ein Geringes abgenommen. Nach der amtlichen Sta tistik über die Fürsorge-Erziehung Minderjähriger sind im Jahre 1904 wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichs gesetze 49 998 Personen unter 18 Jahren verurteilt wor den gegen 50 205 im Jahre 1903 und 51 046 im Jahre 1902. Es hat also im letztgenannten Jahre eine Abnahme Lelegoam« - Adve^e «Agaopeeße Blase* v Jugendlichen mit 24 v. H., am schweren Diebstahl sogar mit 29,8 v. H. aller Verurteilten beteiligt. Auch bei einigen Sittlichkeitsverbrechen beträgt der Anteil der Jugendlichen oo bis über 30 v. H. Bei der vorsätzlichen Brandstiftung steigt er bis auf 35,7 v. H. Ueber die Vorbestrafungen Jugendlicher erfahren wir aus der Statistik nur bei eini gen Delikten etwas. Unter den wegen Diebstahls Verur teilten waren nur 3,06 v. H. im strafbaren Rückfall gegen 3,28 v. H. im Jahre 1903 und 3,88 v. H. im Jahre 1902, so daß ein merkbarer Rückgang stattgefunden hat. Hierin ist sicherlich eine Wirkung der zur Bekämpf ung der Verwahrlosung der Jugendlichen getroffenen Maßregeln, insbesondere des Fürsorge-Erziehungsgesetzes zu suchen. Jnbezug auf die allgemeine Abnahme der Kri- minalität der Jugendlichen kommt freilich auch mit der durch die Besserung der Erwerbsverhältnisse verursachte Rückgang der Verurteilungen wegen Verbrechen und Ver gehen gegen das Vermögen, an denen die Jugendlichen be sonders stark beteiligt zu sein pflegen, sodann aber auch die sehr bedeutende Zunahme der Verurteilungen wegen Vergehen gegen die Gewerbeordnung und verwandte Ge setze, die naturgemäß nur in sehr seltenen Fällen zur Ver urteilung jugendlicher Personen führen, in Betracht. AiMttilchk Wittrrirtritkr. Aus agrarischen Kreisen wird der „Ostdeutschen Kor- rcsp." geschrieben: Die meisten Gutsbesitzer haben jetzt wohl bereits die ihnen nötig erscheinende Zahl von Sai sonarbeitern gesichert. Doch ist es noch nicht zu spät, noch mals, wie schon häufig, aus die nationale Seite der Land arbeiterfrage hinzuweisen. Der Wichtigkeit der Polen frage ist sich wohl allmählich jeder Deutsche bewußt gewor Neukitk LmAniisk. Kaiser Wilhelm hat zur Katastrophe der „Jena" sein herzlichstes Beileid ausgesprochen. » Sämtliche bürgerlichen sächsischen Reichstagsabgeord- neten hielten gestern im Reichstagsgebäude eine Konferenz ab, um zu der Frage der Schiffahrtsabgaben Stellung zu nehmen. Der Beschluß der sächsischen Regierung, gegen die Schiffahrtsabgaben im Bundesrat zu stimmen, wurde einmütig gebilligt. Der Braunschweigische Landtag hat sich am Mittwoch ans unbestimmte Zeit vertagt. Dr. Karl Peters ist so weit genesen, daß er Ende nächster Woche abreiscn zu können hofft-, er wird sich dann nach Südafrika begeben. c.»de«.r,, vobrttr. em»»'». für ölazewitr, torchvitr, NoöMtr, weirrer un - LoHal-lliirelger für äie Lörrnttrgr»ewSe«. vlerAv'Alleres un e . Betlagenr .Illustrier,»S U«rrha,ttws«blatt" * „Rach K-,ererbend"H-"«' G-rl-«w'rtt<l,att * .— . —»Adakleur Wtlh v Buttlar Blateuny Druck und «erlag: «lbgau - Bukddruckeret und » erl°g«°nft°<, Hermann Beyer L Lo. Bl-t'^tz : verautw. « Freitag, den 15. MärzH?7 der jugendlichen Verurteilten um 212 stattgefunden, wäh rend die Gesamtzahl der Verurteilten um 11 6^ keines ist. Von 100 Verurteilten waren im Durchschnitt der Jahre 1891 bis 1895 10,04 v. H. jugendlich, nn Durw- schnitt der Jahre 1896 bis 1900 9,95 v. H., 1901 und 1v^- je 9,96 v. H., 1903 9,94 und 1904 nur 9,67 v. H- Ar Rückgang im letztgenannten Jahre ist also sehr beträcht lich. Tas Berichtsjahr war damit das günstigste unter den letzten 15 Jahren; ihm am nächsten steht 1?96 M" einem Prozentsätze von 9,88, während das ungünstigste 1892 mit 11,02 v. H. war. Tie starke Abhängigkeit der Gesamtzahl der jugend lichen Verurteilten von der allgemeinen Zahl der wegen Verbrechen und Vergehen gegen das Vermögen Verurteil ten zeigt sich darin, daß von diesen 17,3 Jugendliche waren, unter den wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Person Verurteilten nur 5,8, unter den wegen Verbrechen und Vcrgeheii gegen den Staat, öffentliche Ordnung und Religion Verurteilten sogar nur 2,4 gegen 2,6 im Jahre 1903. Die Abnahme bei der letzteren Gruppe gegenüber dem Vorjahre wird erklärt durch die Zunahme der Verur teilungen aus der Gewerbeordnung und verwandten Ge setze; die Abnahme bei den Verurteilungen wegen Verbre chen und Vergehen gegen die Person ist hauptsächlich da rauf zurückzuführen, daß die Verurteilungen wegen Belei digung, an denen die Jugendlichen wenig beteiligt sind, stark zugenommen haben. Leider sind die Jugendlichen sehr stark beteiligt am Diebstahl, wenn sich auch hierin eine Abnahme gegen früher gezeigt hat. Es wurden wegen einfachen Diebstahls 20 038, wegen schweren Diebstahls 3924 Jugendliche ver urteilt, das macht zusammen 48 v. H. aller überhaupt ver urteilten Jugendlichen. Am einfachen Diebstahl sind die Friihjahrttilarrhe. Bon Dr. Han« Fröhlich. (Nachdruck verboten.) Das Frühjahr nimmt in der Krankheits- und Tterbestatistik eine nicht unbedeutende Rolle ein. Nament lich den Lungenkranken wird es sehr verhängnisvoll. Auch gesunde Menschen fühlen im Frühjahr eine Erschlaffung und Ermattung. Sie sind weniger widerstandsfähig gegen die Unbilden der Witterung. Allenthalben hört man Nie sen und Husten. Die Frühjahrskatarrhe erstrecken sich hauptsächlich auf Nase, Hals, Lunge, Augen. „Frühjahrs katarrh der Augen" wird in der Heilkunde eine heftige Entzündung und Schleimabsonderung dieser Organe ge nannt, welche durch Erkältung, durch Straßenstaub und Wind hervorgerufen wird. Wohl finden alle Katarrhe Ueberwachung und ent sprechende Behandlung bei kleinen Kindern, bei Greisen und bei Schwächlingen. Doch wer denkt an die sorgfältige Behandlung eines Schnupfens, eines Hals- oder Bron chialkatarrhs bei einem sonst gesunden, kräftigen Menschen, wenn der Ausbruch nicht allzu heftig ist? Niesen, mäßi ger Husten oder selbst Heiserkeit erscheinen eben nur lästig, nicht aber weiter schlimm. Es soll nun keineswegs einer Verweichlichung oder Wehleidigkeit das Wort geredet wer den. Aber mav muß sich nicht abhärten wollen, wenn man krank, sondern wenn man gesund ist. Kleine Ursa chen, große Wirkungen! Sehr viele schwere Krankheiten, wohl sogar die meisten, haben mit einer einfachen Erkält ung, mtt einem scheinbar unbedeutenden Katarrh angefan- qen. Eine katarrhalisch entzündete und verletzte Schleim- haut bildet für alle Krankheitserreger, für Bakterien und Bazillen, einen günstigen Ansiedelungsboden, eine gute Eingangspforte in die Blut- und Lpmphbahn, während eine ganz gesunde Haut sie nicht in den Körper eindringen läßt. Deshalb ist es durchaus nötig, auch einen einfachen Katarrh nicht zu vernachlässigen, sondern sofort bei seinem Ausbruch eine zweckentsprechende Behandlung einzuleiten. Leider besitzen wir kein Mittel, um die Anschwellung, Ent zündung und gesteigerte Schleimabsonderung der erkrank ten Schleimhaut zur Norm zurückzuführen. Diese Leist ung, d. h. die eigentliche Heilung des erkrankten Gewebes, bewerkstelligt die Natur. Die menschliche Kunst kann nur lästige und schmerzhafte Erscheinungen mildern, die Schädlichkeiten fernhalten. Erfolgt diese Fürsorge in ge nügender Weise, kann der natürliche Heilungsprozeß un gehemmt vor sich gehen, so tritt eine vollkommene Rückkehr in den normalen Zustand ein, das betreffende Gewebe wird so widerstandsfähig und gesund wie vor dem Katarrh. Fehlt aber die erforderliche Behandlung, so kann der Ka tarrh schließlich zwar doch heilen, aber es bleibt eine Em pfindlichkeit der Gewebe (Disposition zur Erkrankung), deren weitere Folge leichte und häufige Erneuerung der Katarrhe ist, auch wenn jetzt nur ganz geringe Schädlich keiten („der geringste Zug") einwirken, die früher ohne alle Spur vorübergegangen wären. Durch Vernachlässig ung kann der Katarrh aber auch in einen chronischen über gehen. Ein solcher widersteht außerordentlich hartnäckig jeder Behandlung; ja man kann sogar sagen: Veraltete Katarrhe sind eigentlich nie ganz ausheilbar, denn die krankhaften Gewebsveränderungen werden nie mehr ganz normal. Mögen auch längere Zeit alle Beschwerden schwin den: der geringste Luftzug, die kleinste Unvorsichtigkeit ruft immer wieder einen Katarrh desselben Organes her vor. Diese Tatsache ist allbekannt, und man hört daher oft Aussprüche wie: „Bei mir wirft sich jede Erkältung auf den Hals", oder: „Beim geringsten Durchzug bekomme ich Schnupfen." Vernachlässigte Katarrhe können auch zu so genannten katarrhalischen Geschwüren führen. Andau- crnde Lungenkatarrhe mindern entweder die Elastizität der Lunge oder ziehen noch häufiger chronisch entzündliche Zustände nach sich, die den Anfang zur Schwindsucht bil den. Deshalb muß jeder Katarrh, auch der leichteste, vom ersten Tage an sorgfältig behandelt werden. Darunter ist besonders die möglichst gewissenhafte Fernhaltung aller Schädlichkeiten zu verstehen, welche den natürlichen Heil ungsprozeß beeinträchtigen können. Dies sind bei den Frühjahrskatarrhen an Augen, Nase, Hals und Lunge: Schroffer Temperaturwechsel, Wind, Staub, unreine Zim« merluft, Rauch. Zeigen sich die ersten Anzeichen des Katarrhs, so ge tilgt es meist durch heftiges Schwitzen, seinen weiteren Ausbruch zu verhüten. Man legt sich in das durch heiße Kruken erwärmte Bett, trinkt mehrere Taffen heißen Tee und schwitzt bei etwas geöffnetem Fenster in reiner, frischer Luft mindestens zwei Stunden lang. „Verhüten von Krankheiten ist leichter als heilen." Das bewahrheitet sich namentlich bei den Katarrhen. Man ist an schönen Frühjahrstagen leicht geneigt, in der Kleid ung schon den Sommer zu machen. Das ist höchst ver hängnisvoll. Mit Freuden wirft man beim ersten Son nenscheinen die warme Unterkleidung ab. Radler und Fußgänger kehren sich nicht an die launische und wetter wendische Jahreszeit, sondern setzen sich, von der körper lichen Anstrengung „in Schweiß gebadet", in den kühlen Wirtshausgarten. Dort sieht man Damen in leichten Sommerkostümen, Herren ohne jeden überziehlichen Schutz, Kinder mit nackten Knien und Waden. Wer ge nügend abgehärtet und daran gewähnt ist, mag die- tun; andere aber können sich einen ganz gehörigen Katarrh ho len, der, wie wir gesehen haben, in seinen Folgen keines-