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Donnerstag, de« 21. Imtt Ivo«. atte sie »rieb an stttigen wieder- . ntwein f einer ekannt- on Ar- z- und i Kolo- enen s Land : Land- ren ar- . Zur u einem Wolfs- »nnkroft verhält- können. interher iS Wich- t mir lichen atierr rland Lang.' n die Wett, st als .'vsden schen. »iesem eicheS, :gens- 'ie ich » mich l und rollem »es zu i ern- r Ent- aktere tigkeit : kann Zivil- in den allsten mn sie jedem er am- in der Trach- nserem n sein >e, daß Jahre e Seg- " L die Kaiser Luise' >uf der ) schnell Musik, mit den nme er- nnerun- d wenn in ihre s Kind, ern der ms ihre :zählun- Närchen rer Be tz ihrer und sie Gchcht Tante schwei- : sie die räulein ante zu ütlichen »he und Tante Sabine und legte einen Brief an Senta bei. Unten ging jeder Brief durch Fräulein von Ruperts Hände, und sie hatte sich dieser gegenüber stets über -en Absender auszu weisen, was peinlich und demütigend war. Tante Sabine sowohl wie Senta begrüßten diese Briefe stets mit Freude. Die erstere sah den Urenkel ihres geliebten Helmut in ihm; denn es hatte sich inzwischen herausgestellt, -atz er es in der Tat war. Robert hatte Nachforschungen angestellt, und aus diesen hatte sich ergeben, daß jener Helmut Kenzinger ein be deutender Sänger und Komponist und Roberts Urgroßvater, einst Tante Sabinens Bräutigam gewesen war. Dem Mimen flicht die Nachwelt keine 'Kränze, und so wäre sein Name und sein Andenken fast erloschen gewesen, wenn sich nicht einige Briefe und Papiere unter dem Nachlaß von Roberts Vater gefunden hätten. Dieses Zusammentreffen war ein sehr seltsames, umso mehr, als «in anderes Glied der Wolfsburger sich mit der Ja- miste Kenzinger Perbunden hatte: Diethelms Frau und Sen- tas Mutter war ein« Enkelin jenes Helmut Kenzinger ge wesen. Dieses trug dazu bei, die drei Menschen fest zu der- binden. Tante Sabine half Robert mit Geldmitteln aus, und dieser schrieb begeisterte Briefe, -aß er nun in den Stand ge- setzt sei, sein hohes Ziel zu erreichen. „Wenn du nur auch erst soweit wärst." DaS war stets der Endrefrain seiner Episteln an Senta. Für Senta hieß «8 jedoch vorläufig nur: Geduld haben. «Geduld, Geduld, mein Engelchen," predigte auch die Alt«. Eines TÄgeS hatte Senta sich länger als gewöhnlich bei Tante Sabine aufgehalten. Sie hatte vergessen, -aß Fräu lein von Rupert sie zu -em gewohnten Spaziergänge zu einer bestimmten Stunde erwartete. Diese obligaten Spazier gänge waren ihr höchst zuwider, und sie entzog sich ihnen nur zu gern, ungeachtet Lessen, -aß sie die Dame dadurch noch mehr gegen sie «innahm. Diesmal war es aber'nicht Absicht gewesen : sie hatte «8 einfach vergessen. Es fiel ihr erst wie- der ein, als sie im Begriff war, die Tjjr nach ihrem Zimmer Wil. , «in inte« cheit schen. twick- Kai- schloß n des e des kaiser ttiere D-esprechung gelangt sodann die Frage der Schaffung einer »dritten höchsten richterlichen Instanz für die Schutzgebiete und »-er Entsendung von älteren erfahrenen Richtern dorthin. »Eogen die erste Einrichtung werden von -er Regierung ge- D wichtige Bedenken geäußert; im Sinne der zweiten Anregung »sind bereits Anordnungen eingeleitet. Zur Beseitigung von »Rißständeu auf -em Gebiete -es WanLer-^Händler-Wesens » werden von der Regierung Abwehrmaßregeln in Aussicht ge- »stellt. Die Regelung dieser Materie biete ganz besondere »Schwierigkeiten. Die Gewährung von Kredit an Eingeborene »soll tunlichst eingeschränkt werden, wenn auch ein maßvolles »-reditgeben als notwendig bezeichnet wird. Im weiteren I verlaufe der Generaldiskussion wird über -ie Schaffung eines »Lehrstuhles für das Kolonialrecht, die Reformation der Prü- I gelstrafe, di« Abgrenzung Kameruns gegen di« Nachbarkolo- I nien und über die Notwendigkeit für exportierten Kautschuck I Neuanpflanzungen zu verlangen, verhandelt. -t Gestern wurde in den Geschäftsräumen der Berliner I Handelsgesellschaft die Kameruneisenbahn - Ge- I sell schäft auf Grund -er Satzungen gegründet, welche I durch das Reichsgesetz vom 4. Mai 1906 festgesetzt wovden U find. Die 5640 000 Mark Lorzugsanteile und die 11 Mill. I Mark vom Deutschen Reiche mit 3 Prozent Jahresverzinsung I und 120 Prozent Rückzahlung garantierte Stammanteile wur- I den von einer Gemeinschaft übernommen, welche aus der Ber- I liner Handelsgesellschaft, der Bank für Handel und In- I dustrie, -em Bankhaus« S. Bleichröder, der Direktion der I Diskonts-Gesellschaft, dem Bankhause v. d. Heydt u. Comp., I -er Nationalbank von Deutschland, der Norddeutschen Bank I ir Hamburg, dem A. Zchaaffhausenschen Bankverein, dem I Bankhause W. M. Schlutotz-SLettin, dem Bankhause M. M. Warburg u. Co.-Hamburg, der Firma C. Woermann-Ham- bürg und der Aktiengesellschaft für Verkehrswesen besteht. Es wurde bestimmt, daß der Aufsichtsrat aus 15 Mitgliedern be stehen soll. Vorläufig wurden folgende 11 gewählt: Fürsten- berg (Vorsitzender), Hoeter (stellvertr. Vorsitz.), Schwabach (stellvertr. Vorsitz ), Abel, Hartung, v. d. Heydt, v. Klitzing, Schröder, Warburg, Witting und Woermann. Die vier wei- - teren Plätze werden demnächst besetzt. Zum Vorstanide wurde vorbehaltlich der Bestätigung durch den Reichskanzler Dr. ! Mosler bestellt. Auf der am Dienstag geschlossenen La nid wirt schaft 8 -Ausstellung in Berlin haben die Aussteller außerordentlich gute Geschäfte gemacht. Große Verkäufe sind in Maschinen abgeschlossen, die ausgestellten Zucht-Tiere sind zu lohnenden Preisen veräußert, ebenso das Geflügel. Auch am letzten Tage war die Ausstellung sehr stark besucht, na mentlich waren viele Schulen anwesend. « -s-VorderStr af k a mmer in Krefeld wurde am Dienstag eine Klage 'des Erzbischofs Dr. v. Stabl«wski in Posen gegen !den Generalsekretär Les Deutschen Ostmar ken ^Vereins wegen Beleidigung verhandelt. Generalsekretär Dr. Schultz hatte in einer Krefelder Rede dem Erzbischof Un terstützung der großpolnischen Propaganda vorgeworfen. Der Angeklagte ward freigesprochen. > Als ein« seltsame Tatsache ward neulich die Nachricht gebrachr, -er elsaß-lothringische Reichstagsabgeordnete M e - ro t habe seinen Wohnsitz von Fentsch nach Nancy in Frank- reich verlegt. Jetzt heißt es, Merot behalte gleichzeitig auch in Fentsch ein Domizil. Immerhin ist ein Reichstagsabge ordneter, der zugleich in Frankreich wohnt, kein rechter deut- scher Volksvertreter mehr. -s- Divisions Pfarrer Bach st ein vor de in Reichs Militärgericht. Die von dem Pfarrer Bach stein gegen das Urteil des Oberkriegsgerichts in Münster ein- gelegte Revision wird am. 30. Juni vor -em Meiden Senat des Reichs-Militärgerichts verhandelt werden. -i- Eine sozialdemokratische Frauen- Konferenz soll auch in -iesem Jahre in Verbindung mit Sächsische Dorfzettuag und Elbgaupreffe. dem Parteitage «-gehalten werden. Ran wird sich am 22. September in Mannheim versammeln und über 'die Dienst- botenbewogung, Fralrenstimnnrecht und andere Dinge ver handeln. -s- DasEndederblauenPoftkartesoll schon am ersten Juli erfolgen. Der Reichstag hat bekanntlich die Erhöhung der Postkarten im Orts-Verkehr von 2 auf 5 Pf. beschlossen und zwar in Form einer Resolution an »den Reichs- kanzler. Dem soll nun schon vom 1. Juli ab entsprochen wer den; Postkarten im Orts-, wie im Fernverkehr werden also gleichmäßig 5 Pfg. kosten. Natürlich können die blauen Post karten nach Hinzukleben von einer Drei-Pfennig-Marke noch benützt wer-en. > Das Ende-es'Kornsilo in Halle. Das vor etwa sieben Jahren vom preußischen Staate 'bei Hall« für etwa 400 000 Mark erbaute Kvrnstlo ist jetzt auf Abbruch ver kauft, da die Kornhausgenossenschaft nicht prosperieren konnte und «ine anderweitig« Verwendung sich nicht ergab. Das höchste Gebot beträgt jetzt 1300 Mark. -s- Der allgemeinen deutschen Eisen bahn - Tarif -Reform zu liebe will >die oldenburgische Staatsbahnverwaltung nicht nur auf ihre Landeskarten ver zichten, sondern auch die bisher nicht bestanden« 4. Wagen- klasse einführen. Wie die „Köln. Volksztg." aus Jerusalem von gestern meldet, wurde am Sonntag nachmittag dort eine sakra mentale Prozession Lurch blutige Ausschreitungen ge stört. Junge katholische Araber, durch eine angebliche Un terdrückung ihrer Ansprache erbittert, warfen dem anwesen den Bischof unter Schmähungen ihre Kerzen vor -i« Füße. Zwei Araber wur-en verwundet. Der Tatort war der Kor- ridor des Patriarchats. Frankreich. -t Paris, 20. Juni. Vor dem Kassationshofe wurde die Verhandlung in LerDreyfus -Sach« fortgesetzt. Der Berichterstatter erinnert an die verschiedenen Gutachten, die von -Sachverständigen betreffs der 'Handschrift 'Les Bordereaus abgegeben wor-en sind, an die 'Zweifel und schließliche Ge- wißhei: Picquarts über die Unschuld von Dreyfus, die Mei nungen der General« Gonfe und Billot und an -re Polemik in der Presse. Er bespricht die Fälschung Henrys und die anderen Versuche, di« gemacht wor-en sind, um Esterhazy in Schutz zu nehmen und Picguart in der öffentlichen Meinung herckbzusetzen. Der Berichterstatter hebt svdann weiter her- vor, daß nicht nur Pellieux, sondern auch der Generalstab und die öffentliche Meinung neue Verhandlungen in der Dreyfus- Affäre verlangt hätten; er gibt sodann einen historischen Rückblick über das Verfahren, welches zur Einsetzung -es Kriegsgerichts in Rennes im Jahre 1899 führt«. Im wei teren Verlaufe seiner Ausführungen bemerkt Berichterstatter Moras, die Anklage, auf gründ welcher Dreyfus im Jahre 1894 verurteilt wurde, sei im Jahre 1899 mittels -es Bor- dereaus auf vier Punkte ausgedehnt worden, von denen in den ersten Verhandlungen niemals die Rede war, über welche ferner Dreyfus nicht vernommen wurde un- die deshalb ord nungsgemäß in -em Prozeß von Rennes nicht hätten hinein- gezogen werden können. Schließlich erinnert Moras daran, daß die Kommission der sachverständigen Generale zu dem klaren Schluß gekommen sei, daß das Bordereau nicht die Arbeit eines Artillerieoffiziers sei. Um 4 Uhr nachmittags wir) die Verhandlung vertagt. -s- P a ri s, 20. Juni. In der Deputiertenkam- mer setzte der Minister Clemenceau seine Ausführungen fort und hält Jaures entgegen, der Arbeit suchende Arbeiter habe Las Recht auf Beschäftigung ; der Arbeiter aber, der sein« Ar beit verlasse in der Hoffnung, einen höheren Lohn zu erhal ten, kämpfe für -ie Verbesserung seiner Lebenshaltung, nicht aber für sein Leben selbst. (Beifall. Zwischenrufe bei -en Sozialisten). Im weiteren Verlauf« seiner Rede erklärt Cle- zu öffnen und Fräulein von Rupert ihr plötzlich daraus ent- gegentrat. Sie fuhr nun doch ein wenig erschreckt zurück. Das Gesicht Fräulein von Ruperts zeigte diesmal nicht Len gewohnten, süß lächelnden Ausdruck, -ie Lippen waren verzogen, und ein strenger, durchdringender Blick traf das junge Mädchen. Ohne ein Wort zu sprechen trat sie in Sen- tas Zimmer zurück, ließ Liese ebenfalls «intreten und schloß darnach Li« Tür. Diese stillschweigen-e Manipulation hatte etwas Unheimliches, Bedrückendes. „Ich warte bereits seit einer Stunde auf Sie," nahm sie endlich das Wort, „und obgleich ich solche Rücksichtslosig keit von Ihnen ja bereits gewöhnt bin, möchte ich heute doch endlich einmal klar sehen." Senta war durch Las gänzliche Falleulassen Ler gewohn ten süßfreun-lichen Maske bei ihrer Ehren-ame etwas ver wirrt, aber nur im «rsten Augenblick. „Ich bodauve, daß Sie warten mußten," erwiderte sir nach kurzer Pause, „ich hatte den Spaziergang total der- gessen." „Vergessen — natürlich wie immer die alt« Ausrede, mein Kind. Damit speisen Sie mich jedoch heute nicht mehr ab. — Vergessen — worüber? Das will ich wissen. Ich bin für Ihr Tun und Lassen verantwortlich, und Sie haben mir daher ohne Umschweife Rechenschaft davon zu geben." Senta war abwechselnd rot un- blaß geworden. Bei den letzten Worten bäumte es sich Wil- in ihr auf. „Nein — darüber bin ich Ihnen keine Rechenschaft schul- dig. Ich gehe keine unrechten Wege und — hasse Las ewige Beobachtetwerden." Fräulein v. Ruperts Nasenspitze wurde gelblich-weiß, während die Augen nahezu grün schillerten, aber!fie hatte sich noch in der Gewalt. „Es kommt hierbei wohl nicht dararrf an, was Sie — Haffen. Sie -rücken sich gern in krassen Borten aus, -och sage ich Ihnen, immer wisder, daß dergleichen einer Kom- tesse Wolfsburg wenig ansteht. — Meine Pflicht zwingt mich, - m. L41. s-itt 7. menceau, eS sei berechtigt, -aß -er Arbeiter seine Lag« zu ver bessern suche; aber Ler Arbeiter habe nicht das Rocht, Beruf-- genoffen, die Familienlasten zu tragen haben, zum Feiern zu nötigen. Der Minister geht sodann auf Las Programm Ler Sozialisten ein, welches nach seiner Ansicht ein durchaus bür- gerliches Programm sei. Jaures habe ihm dieses Programm entnommen: den achtstündigen Arbeitstag, die progressive Einkommensteuer und -ie Verstaatlichung der großen Mono pole. (Beifall bei den Sozialisten.) Aber, fügt der Minister hinzu, man könne doch zunächst mit dem Ankauf eines einzel- nen Eisenbahnnetzes beginnen, sowie mit der Vorbereitung eines Gesetzes über den Arbeitsvertrag. (Erneuter Beifall bei den Sozialisten.) Clemenceau führt weiter aus, er werde Jaures Vorschläge über die Enteignung prüfen, wenn Lieser sitz formuliert haben werde. Der Minister spricht in-Asen -ie Meinung aus, Las individuell« Eigentum werde noch laug« Zeit Aenderüngen durchmachen; übrigens gebe es noch zahl- reiche andere sozialistische Gedanken über diese Frage. Cle» menceau führt «inen Artikel des Sozialisten Bernstein an, in welchem gesagt ist, die Bewegung in -er Richtung der sozialen Gerechtigkeit sei alles, das Ziel sei nichts. Der Redner fügt hinzu, die Theorien der französischen Sozialisten seien von den Deutschen -entlehnt. Der Minister erinnert Jaures daran, daß auch Christus die Menschheit habe erneuern wollen, ccher daß Gewalttätigkeit und Blutvergießen nicht aus der Welt verschwunden seien. Nicht -ie Form der Gesellschaft, sondern den Menschen müsse man bessern; der bester gewordene Mensch werde seinen Gesellschaftskreis zu wählen wissen. Nachdem Clemenceau sodann über die Wahlen un- den Klerus gespro chen hatte, zählt er die freiheitlichen Gesetze auf, welche das bürgerliche Parlament seit zehn -Jahren zugunsten der Ar beiter beschlossen habe. Der Minister fügt hinzu: Wir wollen im Verein mit den Sozialisten die Steuern erörtern, die zum Zwecke der Einführung der Altersversorgung Ler Arbeiter zu schaffen sind, und, wenn es nötig sein wir-. Las Budget zF bewilligen, dann werden sich die Sozialisten dem entziehen. Las i stnicht loyal. :(Langarrhaltender Beifall.) Clemenceau schließt: Ich errege mich nicht über den Tadelsantrag, den di« Sozialisten gegen mich einbringen wollen, so werden wir ihnen die Hände reichen und ihnen sagen: Laßt uns zusam- men arbeiten: wenn sie es ablehnen, werden wir tapfer die Verantwortung tragen. (Wiederholter Beifall auf der Lin- ken und rm Zentrum.) Auf Antrag Maujan beschließt die Kammer mit 365 gegen 78 Stimmen, die Rede Clemenceau öffentlich anschlagen zu lasten. Norwegen. Drontheim, 20. Juni. Das Königspaar ist gestern mittag bei herrlichem Wetter an Bord -es SchrffeS „Heimdall" hier «ingetroffen. Das -Volk begrüßte jubelnd das Herrscherpaar. Südafrika. -s- Turban, 20. Juni. Der Aufstau- steht in Hellen Flammen. In der vorvergangenen Nacht ist ein Vor- ratslager südlich Mapaulo von den Aufständischen angegriffen worden, wobei vom Personal 1 Mann getötet und zwei ver wundet worden sind. Bei Otimati, 7 Meilen von Mapaulo. ist ein Wagenzug angegriffen und auch weggenommen wor den. Von den Begleitmannschaften ist ein Mann verwundet, ein ariderer wird vermißt. Amerika. -s- Wa s hi n g t on, 20. Juni. In der amerikanischen Fleischschau frage hat Präsident Roosavelt auf dem Papier gesiegt. Daß das neue Gesetz höchstens so lange, wenn überhaupt, genauer gehandhabt werden wird, als Roosevelt Präsident ist, ist vorauszusehen. Um Gesetze, die Hnen selbst wehe tuen, verstehen es -ie Aankees schon, sich herumzudrük- ken. Das weiß man längst. Arrfschluß von Ihnen zu fordern, und wenn Sie sich noch län ger hartnäckig weigern, ihn mir zu geben, müßte ich mich veranlaßt sehen, dem Herrn Grafen Mitteilung davon zu machen " Senta zuckte zusammen, und -aS Blut stieg ihr zu Herzen. „Tun Sie, was Ihnen beliebt. Es wäre nicht das erstemal, daß Sie mich bei — dem Herrn Grafen verleum deten." „Komtesse Senta, ich muß -och sehr bitten, daß Sie Ihre Worte wägen!" rief sie, ihre vornehme Ruhe vergessend, mit zornsprühen-en Augen. „Wie sollte ich es sonst nennen?" fragte Senta gleich gültig. „Glauben Sie, ich merkte es nicht längst, daß Sie mich bei jeder Gelegenheit als ein räudiges Schaf darstellen? Aber fahren Sie nur so fort — ich — mache mir gar nichts daraus — wirklich gar nichts." Zu dieser energischen Bekräftigung standen die Tra nen, die in ihre Augen traten, in seltsamein Widerspruch. Fräulein von Rupert sah sie nicht. Sie war bei den Wor ten ihres Zöglings tief erblaßt un- ihre Stimm? zitterte er- regt. „Ich bin es in meiner langjährigen Praxis bisher nicht gewöhnt gewesen. Laß man mir so, wie Sie ätzen jetzt, zu be gegnen wagte, und ich will mir auch niemals nachsagen lasten, daß ich mir von «in«m — Kinde Vorschriften machen, mein« Handlungen kritisieren ließe. Ich habe versucht, Ihren star ren Eigensinn Lurch Güte upd Nachsicht zu brechen. Meine Geduld hat jetzt ein Ende. Mögen Sie also -ie Folgen Ihres heutigen Benehmens tragen." Sie öffnete die Tür und rauschte hoheitSvoll hinaus. Senta sah ihr mit gemischten Gefühlen nach. Weber Reue noch Furcht war es, was fie empfand, sondern etwas ganz seltsam Bangendes. Sie schüttelte es jedoch energisch ab und beschloß, Ruth Degenhart, die sie einige Lage nicht gesehen hatte, zu besuchen. . (Fortsetzm,, solGt.X^ „