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Donnerstag, de» 21. Amt -» Silhfische Ntchrichtr». Dresden. —* Nächsten Sonnabend den 23. Juni wird Se. Maj.I der König dem Großh. Sächsischen Hose in Weimar und von dort aus am Sonntag den 24. Juni dem Herzog!. Sach- sen-Meiningschen Hofe in Altenstein einen Besuch abstatten. —* Von dem Aufenthalt des KönigsFried- rich August in Bremen erzählt man einige hübsche Züge. Danach hat der König sich bei seinem Besuch in Bre men, der im strengsten Inkognito erfolgte, vielseitige Sym pathien erworben. Alle «Einladungen hatte »der König rund weg abgelehnt. Er ist abends mit dem sächsischen Konsul in Bremen zum Ratskeller gegangen, wo er zwei Stunden un erkannt zwischen anderen «Gästen an einem Mitteltisch vor den großen Fässern saß. Nach der aufliegenden Speisekarte hat er sich dann das bekannte Bremer Nationalgericht Kücken- ragout servieren lassen und dazu Nackenheimer Jenchclberg- LuSIese und hiernach den bekannten Lieblingstrank des deut schen Kaisers, Niersteiner «Glveck Riesling ^Auslese, getrun ken. Am Sonntag morgen besuchte der König den Gottes- dienst in der Johanneskirche und hat hier auf einen für ihn reservierten Sessel verzichtet, sich vielmehr auf ein« Bank mit- ten in die Reihen der Kirchenbesucher gesetzt. —* Als Bürger der Stadt Dresden wurden im Monat Mai 106 Gemeindemitglielder verpflichtet. —* In den Dresdner Schulen gab es gestern nachmittag zum ersten Mal in diesem Jahre hitzefrei. Nachdem der Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Boerner die Erschie-' nenen, unter ihnen auch den Landtagsabgeordneten für DreS- den-Neustadt, Herrn Stadtverordneten Fabrikbesitzer Ku- nath, begrüßt, gedachte er zunächst des erfreulichen «Ereignis, ses in unserem Königshause, «der Verlobung Sr. Kgl. «Hoheit des Prinzen Johann «Georg und schloß mit einem jubelnd aufgenommenen Hoch auf Se. Maj. König Friedrich August. Weiter gedachte er vor Eintritt in die Tagesordnung der 2 im vergangenen Vereinsjahre verstorbenen Mitglieder, zu deren ehrenden Erinnerung die Anwesenden sich von «den Plätzen erhoben. Sodann gab der Vorsitzende den Jahres- bericht, ans dem hervorging, daß der Verein, dank der Be mühungen «des gen. Herrn in stetem Aufblühen begriffen ist. !Jm vergangenen Vereinsjahre find nur 11 Mitglieder durch i Tod oder Wegzug aus dem Verein geschieden, «dagegen sind l7 Herren neu «eingetreten. Auch für das Jahr 1906 liegen bereits zahlreiche Beitrittserklärungen vor. Das stete Wach- sen des Vereins ging auch aus dem Kassenberichte, den Ler Kassierer, Herr -Oberlehrer Hoffmann, Dresden-Neugruna, gab, hervor. Hat doch der Verein, trotz hoher Ausgaben im verflossenen Vereinsjahre, noch über 200 Mk. Ueberschuß er zielt, der dem allgem. Vereinsvermögen überwiesen wurde. Die Rechnung war satznngsgemäß bereits von 2 Mitglieder« ! geprüft und für richtig befunden worden. Demzufolge würbe sie auch «von der Versammlung für richtig anerkannt und dem Kassierer Entlastung erteilt. — Eine längere Aussprache ver anlaßte der folgende Punkt der Tagesordnung: Neuorgani sation !des Vereins. Nach erschöpfenden Darlegungen des Herrn Vorsitzeüdcn beschloß die Generalversammlung ein stimmig, den Antrag des Gesamtvorstandes anzunehmen, den" Verein zu erweitern und die Ortschaften Loschwitz, Bühlqn und Weißer «Hirsch demselben anzugliedern. Dazu wurden einige Aenderungen der Vereinssatzungen notwendig. So wird z. B. der Verein künftig den «Namen führen: „Konser vativer Verein in Blasewitz, «Loschwitz und Umgegend". — Bei dey nun satzungsgemäß folgenden Neuwahlen wurden die Herren Prof. Dr. Boerner und Dr. med. Werner-Blase- Witz, Handelsgärtner Serdel-Laubogast und Oberlehrer Hoff- mann-Dresden-Neugruna wieder- und anstelle des eine Wie- derwahl ablehnenden Herrn Gemeindevorstand Paulus-Blase- Witz, «Herr Gemeindevorstand Näther-Loschwitz, neugewählt. I— Hierauf wurden noch eine ganze Reihe Vereinsangelegen heiten erledigt. Der Beitrag für den Landesverein wurde auf 40 Mk. jährlich festgesetzt. Ferner wuvde der Vorstand ermächtigt, der Vereinskasse eine größere Summe zur Ver breitung des „Vaterland" und zur Propaganda zu entlieh- men. Zum Schluffe dankte der Vorsitzende dem aus seinem Amte als «Gemeindevorstand scheidenden Hrn. «Heinrich Pau- lus-Blas-owitz für die jahrelangen, treuen Dienste, die er dem hiesigen Verein geleistet. Ihm zu Ehren erhoben sich die Mitglieder von den Plätzen. Sodann wurde die anregende, von echt patriotischem Geiste getragene Versammlung königs- treuer Männer geschlossen. Loschwitz. —* Das Erholungsheim in «Loschwitz bietet br- l holungs- und Ruhebedürftiaen, Genesenden und älteren Leu- ten ein angenehmes, gesundes Heim zu bescheidenen Preisen. Bei voller guter Verpflegung und mit Bedienung stellt sich der Aufenthalt im Erholungsheim je nach «Wahl des Zimmer? aus"4—6 Mark täglich. Die Lage des Heims ist außerordent lich günstig. Gegen Norden und «Osten geschützt, ist nur di« Elbseite nach Süden offen, ringsum liegen Park und Gärten; kein Straßcnlärm, keine Rauchbelästigung, herrliche Rund- ficht. In 5 Minuten ist die Haltestelle der elektrischen Stra ßenbahn, in 10 «Minuten der Anlegeplatz der Dampfschiffe zu erreichen. Die innere Verwaltung des Heims untersteht der Oberin Frau Oberstleutnant Schneider; sie bildet den gesell- I schriftlichen Mittelpunkt der Inwohner, und durch gemein sames Einnehmen der Mahlzeiten uüd geselliges Zusammen- I sein soll ein Halt geboten werden, wie ihn die Familie bietet. Die Badeeinrichtungen, «in «Turnsaal, «Spiele im Park ufw. I stehen den Inwohnern kostenlos zur Verfügung. Daß bei -er herrlichen geschützten Lage, «der reinen, ozonreichen Lust gün stige gesundheitliche Erfolge durch einen Aufenthalt im Er holungsheim erzielt weiten, braucht kaum noch hervorgehoben !zu werden. «Das Erholungsheim untersteht dem Direktorium I des LaüdeSvereins vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen ! Anmeldungen find an >das Erholungsheim direkt zu richten. Lockwitz. —* Die Generalversammlung «der Begräbniskasse „Ei nigkeit" hat die Auflösung der «Kasse beschlossen. Die I Auszahlung des prozentualen Anteiles eines jeden Mitglir- l des erfolgt Sonntag den 1. Juli rr., nachm. von 2 Uhr an im l Vereinszimmer des Unteren Gasthofes Hierselbst. Fortsetzung Beilage 1. Seite. * Aus der Sächsischen Kunstausstellung Drestden 1906, Brühlsche «Terrasse, sind die folgenden Kunstwerke aus der graphischen Abteilung durch Verkauf in,^_ st^tbesi» «-rg-g-ng-n: di- Rodungen „Lu-dich-ft-, «»-««««-n nEalngen ,u v-rv-N-n. »Das Gut" von Karl Hentschel, „Jahrmarkt", Dresden vom , - Waldschlößchen auS" von Walter Zeifing, «die Aquatinta . , vlasewitz. »Lichter am Wasser" von K. Krabbes und der Holzschnitt . —* Das Wasser der Elbe stieg in den gestrigen „Ein Blatt aus dem Zyklus das Modell" von E. L. Kirchner, s Nachmittagsstunden ganz erheblich, «veranlaßt durch in Böh- Gutenbergs zu Mainz «hergestellt wurde und zurzeit einen «Wert von 10 000 Mark hat, liegt im Schaufenster «deS Anti- ouariatS Paul «A l i cke, Grunaer Straße 19, zur Ansicht auS. —* Der merkwürdigste Garten Dresdens, die Mauer der Brühlschen Terrasse, steht setzt in üppigster bündnisfähiger Faktor, wenn wir auf unsere militärische! Blüte. Die zwischen den Steinfugen hervorwuchernden wei- -- Blümchen bedecken die Mauer fast vollständig, hauptsäch ¬ lich in der Gegend 'des Gondelhafens untd des Königl. Bel- bedere. Blickt man von oben herab, so erscheint die ganze Mauer als blühende Wiese. —* Im Dresdner Kriminalmuseum, dem größten seiner Art in Deutschland, ist, wie die „Dresdner Nachrichten" schreiben, daS Dresdner Zeitungswesen auf einem großen Tableau dargestellt, das je eine Nummer aller in Dres- den erscheinenden Blätter, etwa 60, enthält. Als besondere! Hotel Goethegarten abhielt uüd die sehr gut besucht war. Rarität und «Kuriosität ist eine Nummer des «Eberhardtschen!! Polizeianzeigers aus dem Jahre 1853 zu erwähnen, die den!« Steckbrief und bas Bild Richard Wagners bringt. Der be-! rühmte Meister ist hier als politisch gefährliches Individuum bezeichnet. —* In einer Versammlung deutscher Zigaret- tenfabrikanten, in der 148 Firmen vertreten waren, erklärten sich 142 Firmen u. a. dafür, «die Banderolensteuer! auf die Raucher abzuwälzen. Unter den sechs Firmen, die der Konvention nicht beitratcn, befand sich auch die größte hiesige Firma Jasmatzi, die aber zusagte, die Beschlüsse der Kon- vention respektieren zu wollen. —* Hier ist ein «Streik der Fensterputzer ausgebro chen. Er ist ein allgemeiner. Die Forderungen beziehen sich auf Jahreszeit, Löhne, Ueberstundcn und Nachtarbeit, sowie Anerkennung des Arbeitsnachweises, Gewährung eines Som- ! merurlaubs und Freigabe des 1. Mai «als Feiertag. —* Das Pferd einer königlichen Equipage kam gestern vormittag auf «dem Neumarkte zum Stürzen und brach ein «Hinterbein. «Das Tier mußte sofort getötet werden. In dem Wagen befanden sich zwei Hofdamen.. —* Auf der Radrennbahn verunglückte ! der Franzose Lorgeou, welcher trainierte. Er stürzte und ! blieb besinnungslos liegen. Der sofort hinzugerufene Arzt ! stellte ganz bedeutende Hautwunden und eine leichte Gehirn-! j erschiitterung fest. .ft. - —* Auf dem Feldschlößchenhof fiat sich gestern eine Frau mit Spiritus derartig verbrannt, daß sie nach dem Kran- kenhausc geschafft werden mußte. —* In der Vorstadt Pieschen hat am Dienstag früh ein 80 Jahre alter, verheirateter Gewerbsgehilfe im Zu stande nervöser Erregung seinem L-eben durch Erhängen ein Ziel gesetzt. —* Am Dienstag nachm. gegen halb 2 Uhr sprang ein 27 Jahre alter, unverheirateter, seit Jahren geistig und epi leptisch kranker Gewerbsgehilfe von der Mitte «der Marien, brücke herab in den Elbstrom. Er wurde kurz darauf von einem Schiffer tot ans Land gebracht. Die von einem Heil- gehilfen vorgenommenen Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. —* Gestern stütz Uhr erfolgte die Ueberführung des zum Tode «verurteilten, vom König aber zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigten Raubmörders Arno Hoffmann unter besonderen Vorsichtsmaßregeln nach «dem Männer-Zucht- Hause «Waldheim. Hoffmann «war stark gefesselt. Es befanden l sich in seiner Begleitung zwei Gerichtsdiener. —* Angeregt «durch «die großartigen Erfolge, deren sich! im vorigen Herbst die Aufführungen von OttoDevrients „Luther" erfreuen durften, «hat sich «die Mehrzahl der da maligen Mitwirkenden als „Deutsch- evangelischer IVolks - Fest spiel - Verein" zusammengeschlossen. I Dem jungen Verein «gehören bereits mehr als 300 Mitglieder aus allen Schichten der Dresdner Einwohnerschaft an; den Vorsitz führt der als unerschrockener Vorkämpfer der evan- I gelischen Sache in Oesterreich allerwärts bekannte Pastor lic. Dr. Kühn. Die erste größere Aufgabe des jungen Vereins bildet die Aufführung von Otto Dvvrients zweitem großen evangelischen Volksschauspiel „G u st a v A d o l f" in den Mo naten September und Oktober dieses Jahres. Die Darstellun gen sollen im Evangelischen Vereins-Hause, Zinzendorfstraße, stattfinden. Die mit Begeisterung und Tatkraft eingeleite ten Vorbereitungen find «bereits recht erfreulich weit gediehen. Die künstlerische Leitung liegt in den bewährten Händen «des ! Hoffchauspielers A. Paul-Dresden; «die Titelrolle und die I Rolle der Königin Marie Eleonore haben «der «Hofschauspieler Waldeck - Dresden und die Hoffchauspielerin Frau Arndt - Lorenz (Berlin) übernommen. Den Ehrenvorsitz des großen! Ausschusses für die Gustav «Adolf-Aufführungen, dem unter den Vertretern der hervorragendsten Dresdner Gesellschafts- kreise voraussichtlich auch wieder sämtliche Staatsminister an gehören werden, führt Oberbürgermeister «Gch. Finanzrat a. D. «Beutler. Der Reingewinn ist wiederum für die Zwecke evangelischer Wohltätigkeit bestimmt. ES steht zu erwarten, daß «der künstlerische und moralische Erfolg der «diesjährigen I Gustav AdolfHlufführungen hinter dem des „Luther" vom Jahre 1905 in «keiner Weise zurückbleiben wird und daß auch «von auswärts wieder Tausende nach dem schönen Dresden strömen werden, um sich an den «weihevollen Darbietungen zu I erbauen und im Verein mit der Dresdner Einwohnerschaft dem an dichterischen Schönheiten so reichen Werke Otto De- vrientS zu dem verdienten nachhaltigen «Erfolg zu verhelfen. * Kapellmeister OSkar Malata, bisher am Stadttheater in Elberfeld tätig, wurde nach zweimaligem Wrobedirigieren („Tannhäuser" und „Carmen") als Nach folger des nach Mannheim berufenen Hofkapellmeisters Her- rnann Kutzschbach für die Dresdner Hofoper verpflichtet. Herr Malata, ein Wiener von Geburt, und Schüler des Wiener Konservatoriums, r «wirkte, früher an «den Stadttheatern in Hamburg und Bremen. Er schrieb u. a. eine einaktige Oper »Dornröschen", die in Bremen und Ekberfeld zur Ausfuhr- rrng gelangt«. . ' . ft * Im Resid enztheater geht heute, Donnerstag, «mit Nina Sandow a. G., Heyermans.„Allerseelen" in Szene, «fiu: welches Stück sich von unserem Theaterpublikum das leb hafteste Interesse kund gibt. Am Freitag wird „Die «Erzieh ung -um Dov"tzftran" und „AnatolS Hochzeittmorgen" ge- ' * ' «" »«>' « . .. — - >> .. . fen. Die- geschah im eigenen Interesse «der Türkei wie im! —* Ein« Auzahl sächfischer Schulen, deren «Schüler sich! men am vergangenen Sonntage niedergsgangem Wolken- JnteressedeS Friedens. Hatten wir von Seiten der Türkei, an d^r Flo tt« n spende beteiligt haben, erhielten vom Brüche. —* Unerwartet, im Alter von 74 Jahren, ist am Mon tag in Bad Warmbrunn am Herzschlag unser Mitbürger, —* Eine Bibel von 1462, die in «der Offizins Herr Otto Hübner, Kgl. Preuß. Oberstleutnant a. D., Ritter des «Eisernen Kreuzes erster Klasse, verstorben. Der Verstorbene erfreute sich durch sein liebenswürdiges Wesen allgemeiner Beliebtheit. —* Zu unserem Bericht« Wer das «Gartenfest deS Frauen-Vereins «werden wir ersucht, nachzutragen, daß auch Frau Thomas, wie seit Jahren, durch Blumenspendm zur Dekoration beigetragen hat. —* Der hiesige Radfahrer-Verein Süd-West errang auf dem Gommergautag des Gaues Dresden des Deutschen Radfahrerbundes in Freiberg im Sechser-Nieder- rad-Kunstreigen sichren den ersten Preis und im Radballspiel den zweiten Preis. —* Von echt vaterländischem Geiste getragen war die Generalversammlung, die der „Konservative Verein in Blasewitz und Umgegend" gestern Abend im «Saale deS Kraft Hinweisen können, und ohne Bündnis kann heute kein s Staat bestehen. Den Vorwurf, daß wir unS im Schlepptau Deutschlands befinden, muß «ich zurückweisen. Daß wir in AlgeeiraS auf Seite Deutschlands, unseres Bundesgenossen, standen, ebenso wie Rußland auf Seite Frankreichs, ist doch selbstverständlich. Gegenüber der Bemerkung, daß Deutsch-! land «Oesterveich-Ungarn auf dem «Balkan Konkurrenz mache, I erklärt Graf Goluchowski, man könne es keiner Regierung übel nehmen, ihre «Handelsbeziehungen auszugestalten. Es «läge nur an Oesterreich-Ungarn, das Gleiche zu tun. Graf! Goluchowski fährt dann fort, in «dem rumänisch-griechischen Konflikt habe er es an Ratschlägen nicht fehlen lasten und er sei auch weiterhin bereit, helfend und fördernd einzugreifen. I Der Aufforderung, den Balkanstaaten gegenüber «mit Liebel vorzugehen, werde er gern Folge lejsten. Die ganze Politik Oesterreich-Ungarns sei darauf gerichtet, die selbständig« Ent- Wickelung dieser Länder zu sövdern, es sei aber selbstmnstättd- lich, daß man Leim Abschlüsse eines für den anderen Teil vor teilhaften Handelsvertrages au Gegenforderungen stelle. Speziell Serbien gegenüber wäre es kaum zu verteidigen, wenn Oesterreich-Ungarn nur Serbien zu Liebe auf seine ge rechten Forderungen verzichtete. Der Minister stellt «dann «inen Bericht über das Wirken der mazedonischen Finanz kommission in Aussicht und erklärt weiter, «dem Wunsche nach! Vorlage der Dokumente über die Marokkokonserenz und die Flottendemonstration könne er leider nicht entsprechen, weil die Veröffentlichung solcher Aktenstücke nur im «Einverneh men mit den betreffenden anderen Regierungen erfolgen Zönne. Julius Saghi erklärt hierauf, daß die Kritik, «die er an der Politik des Minister «geübt, keinerlei Spitze gehabt habe und daß er deshalb «bereit sei, seinen Antrag in diesem Sinne abzuändern. Der hierauf abgeänderte Antrag Saghi Wird dann einstimmig angenommen, «der Antrag Zichy wivd mit großer Mehrheit abgelehnt. Hierauf werden die einzel nen Posten deS Voranschlags des Ministeriums des Aeußern genehmigt, ebenso die Nachtragskredite. Der ganze Vorstoß richtet sich gegen den Minister Go luchowski, «der «den ungarischen Patrioten ein Dorn im Auge ..ist. . "-««'' " ' -st- Entgegenkommen gefuuäen, so wären uns ZwangSmatzregeln Kaifer ein wertvolles Gedenkblatt zur Erinnerung an seine erspart geblieben. Der Minister tritt dann der Behauptung silberne Hochzeit. entgegen, Laß «der Dreibund Oesterreich-Ungarn Lasten auf- erlege. Das sei ein allgemeiner Zug «der Zeit. «Gerade wenn die militärischen Lasten Oesterreich-Ungarns nicht ebenso stiegen wie anderwärts, verdanke man Idas in erster Linie) «dem Dreibunde. Wären wir, fährt «der Minister fort, mili tärisch nicht leistungsfähig, so würde sich kaum jemand um unsere Bundesgenossenschast bewerben. «Wir sind nur ein