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MlWe Str. ttv, vtt-Dtttrich t» rwgmlprefi« Blesewitz. Sonnlag, den 3. Juni 1966 Nr. 127 68. Jahrg Vstngsten! der Menschenbrust, in Therese Wallner. Thurm. Ein Pfingsten ist der ganzen Welt erwacht, Von Maienluft und Maienglanz umflossen; Hörst du der Lerche süßen Minnesang, So lenzesfroh im grünen Hag erschallen, Hörst du wie aus des Kirchleins trautem Schoß Die hehren Glockentöne wiederhallen?! Welch wundersames Weben rings umher, Ein holder Zauber hält die Welt umschlungen, Was in der Erde dunkler Nacht geruht, Ist wintermüd' empor ans Licht gedrungen. Drum stimme ein, wenn in dem grünen Hag Die Lerche frohe Minnelieder singet; Und lausche, lausche auf der Glocke Ton, Der aus des Kirchleins Schoß zum Himmel dringet. Markschein. Frischer und gesunder Geist im kraftvollen Kör per, die sind ein Kapital fürs ganze Leben, das nicht auszu zehren ist. Ein Stück Geld ist eine Tagesfreude, aber sie weicht mit dem Besitz. Darum halten wir Pfingsten als eine Duelle reinen Ideals fest: was sie wert ist, empfinden wir erst, wenn im Kampf um Mein und Dein eine Niederlage er folgt. Wer dann nichts anderes bat, der ist in Wahrheit arm. So wollen wir denn das lachende Pfingsten mit Hellem Lachen der Freude begrüßen-, Uebermut, ach, wir merken heute ihn so oft, tut nimmer gut, aber der Frohsinn ist uns eine Stütze und eine Würze im Leben! Wir wollten, wir hätten über Pfingsten kein anderes Wort zu sagen, als das, daß es uns mit all seiner Lieblichkeit willkommen sei. Daß der schöne Traum von harmloser Erden fröhlichkeit ausgeträumt ist, wissen wir, das Haschen und Fordern wird größer und immer größer, die Dringlichkeit der Forderungen Wird bitter nnd immer bitterer empfunden. Wir klagen die Begehrlichkeit, die von Jahr zu Jahr wächst, mit vielem Recht an, aber wir denken nicht stets und ständig an die eigene Genügsamkeit, die wir doch in der Pfingstzeit er kennen. Es muß nicht immer ein besonderer Wert an Geld und Gut aufgewiesen werden, um zu erkennen, daß wir uNS einer erhobenen Stimmung erfreuen können, die schönen Pfingstfeiertage machen uns bemerkbar, wie wenig doch eigent lich von unserem eigenen Zutuen zu solcher echten und rechten Lebenslust erforderlich ist. Pfingsten im freien und frischen Grün, das ist eine Spanne im Jahresverlauf, die wir getrsst im «Kalender rot anstreichen dürfen. Warum kann es so nicht in anderen Wochen sein? Nicht etwa, daß Feiertage Tage der Trägheit bedeuten sollen, wir würden in denen nur zu bald einen Haken finden, aber die Neigung zur Verlöhnlich- AernspSecher: DreSd« Nr. SO». O dränge es in alle Seelen ein, Die nachtgebannt in tiefem Leid vergehen, -O^mög' des Pfingsttags lieblich milder Hauch Sie hoffnungslicht mit frischem Mut umwehen. Blick' aufwärts nur, du müdgetäuschtes Herz! Es giebt ein Glück, liegt dir's auch noch verborgen; Einst wird es klar, wenn auf die bange Nacht Sich niedersenkt ein ew'ger Maienmorgen! tu »otta, — Fr« «rv». Nicht«, Loschwitz, «ruudftr. «Uh. Stütz«, tu Pillnitz, Bruno Schneid« in Schönfeld, «iefidnNtch« «anoucea.Expeditione« Deutschland». und die gemeinden rimdesiri, c-l»evllr, VredvNr, vleikry-mir, g-rremlrr, und LorredittHe. lür die gemeinden kiarewitr, coschvitr, gochwik. weirrer girrch und öüdlau. ctt«I,»re1-er tür die LSttuilr-emeiudeu. Ein Segensstrom sich gnadenreich ergossen. Und heil'ge Offenbarung zieht ins Herz, Vom mächt'gen Weltengeist ist es durchdrungen; Und aus dem weiten, duftumwobnen All Ist uns der ew'gen Liebe Lied erklungen. Er Halle wieder Bei seinem Klang soll dir die Kunde werden, Daß überall wo Opferflammen glühn Ein großes Pfingsten kommen ist auf Erden! B,tlage«: .Illustrierte« UutrrtzaltuuOSdlatt^ * »Nach Keierabeud^ * «tz »«rtemuirtschafi- * ^Fremdeu - Liste-. Druck uud Verlag: EldgUU-vuchdruLerei und BerlagSauftalt Hermann Beyer L Lo., Blasewitz; verautwortl. Redakteur: Paul L«««e, Blasewttz. Pfiigtkn. Pfingsten i st da! Schmücket die Häuser mit Maien; es ist ein uralter deutscher Ruf, und in längst vergangenen Jahrhunderten erklang er bereits am Hoflager deutscher Kai- ser! Die historischen Maienfeste, was sind sie viel anderes, als herrliche Pfingstfeiern, und was will der Ruf: „Schmücket die Häuser mit Maien!" mehr besagen, als die Aufforderung froh zu sein mit den Fröhlichen, hoffnungsvoll mit den Hoff nungsreichen? Das Helle, schimmernde Grün im Pfingstkleid der Natur bedeutet uns nicht allein die Verjüngung unserer Erdenwelt, es läßt uns auch den neuen herrlichen Geist er- kennen, der emporleuchtete bei der Stiftung der größten und wunderbarsten Gemeinschaft, der christlichen 'Kirche. Symbol und Gleichnis ist alles, was um uns lebt und webt, für einen jeden fühlenden Menschen, und die Pfingstzeit ist uns eine Freudengabe in unserem Dasein, wie wir außer Weihnachten kerne genießen. Aber nicht darüber sprechen wollen wir lange: was überirdisch ist, das muß empfunden werden, da jubelt das Herz, da singt die Seele, da ist jedwedes Men schenwort, das lange erklären will, von Uebel. Was wir noch mit unseren besonderen Wünschen erbitten können, das ist eine günstige Stimmung des Himmels für unsere Art, Pfing sten zu feiern. Der Deutsche fühlt in der lieblichsten Zeit drS Jahres den unwiderstehlichen Drang, aus der Städte engen- der Mauer hinauszuschweifen ins Grün, ferner -er Eine, näher der Andere, und die Seele rein zu bckden in freier Got- teSnatur. Das hebt früh mit Sonnen-Aißfgang an, daS hört spät erst auf, und «S mag ja wohl nicht fehlen an Ausbrüchen allzu voller FefttagSfreude. GrieSgräme mögen schmälen, durch Ähnliche uns«« Voten, ve «ch die S»st mißt das schöne Fest allen, die es lieb gewonnen haben, seine I Gaben zu, allen schenkt es gleiche Freude und gleichen Segen. Und so wollen wir hinausziehen, mit grünem Schmuck am Hut, mit voller Pfingststimmung im Herzen, und ist das Ziel, wohin der Weg führt, verschieden, gleich ist allen derselbe treue Begleiter: Der echte Humor! Pfingsten und seine tiefe Bedeutung verkennen wir nicht, aber wir wollen darum auch dem frisch pulsierenden, reichen, rastlosen Leben sein Recht lassen, und das will eben Frohsinn und rechte Freude. Klein liche Tagessorgen gießen >so manchen bitteren Tropfen in den Becher unseres Daseins: Pfingsten drum guille der reine, ungetrübte Trank. 'Darauf: Frohes Fest! Feste zu feiern, wie wir es zu Pfingsten tuen, ist eine Freude, und der wirklichen und herzlichen Freude wünschen wir keinerlei Beigeschmack. Denn vorbei sind auch die Zeiten, in denen der Deutsche nicht weiter zu blicken liebte, als der Schatten seines Hauses reichte. Und Laß er Grund hat, sich genauer und bestimmter umzusehen, sich um das zu beküm mern, was un uns herum vorgeht, wissen wir alle. Wenn wir trotzdem von Herzen Pfingsten feiern wollen, einander frohe Feiertage wünschen, sv geschieht es in dem Bewußtsein, daß der Deutsche den Kopf oben halten kann, und keinen An- laß hat, sich das liebliche Pfingstbild durch dunkle Schatten trüben zu lassen. Und ebensowenig seine ganze Gegenwart! Ernste Zeiten haben wir in einem jeden Jahrzehnt durchgc- macht, aber immer ist es noch besser gekommen, als vielfach erwartet wurde. Also bleiben wir auch dabei, daß uns Pfing sten ein Fest der rechten Erquickung ist, jener Freude, die nicht i, auf dem Geldeinstreichen beruht, sondern auf der Erfrischung allzu voller Festtagsfreude. GrieSgräme mögen schmälen, von Herz und Gemüt. Ein frohes Sied, ein lustig Gemüt, die aber wir sagen: Hs ist Pfingsten k Nicht mit ungleichem Maße I sind zu Pfingsten alles wert, die kommen über einen Tausend- >m- Elbgau-Prefi»' tß zu Setz alt». dU Landbrieskäaer und! dckeruvg tu» HauS erhebt dU «h, «« 4» Pf. »ierwtzilhrlich.