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--'' '^ L SRslschk Rr 4 e7 Keis^ Dtutlchland«. iil» .7lO >re» »u Ullö !vr Z rke». t^lle 7<-^' e Besinn-' > N1 s tzn-: nle Mit! Meft dir- Aernsprech«: Ami Dresd« Rr.p0». nmung da leichung. istl. 4r>« rSaraati« , v5»»M, Ikp. IM. Iler 4»^ ssrstr. r dlt»rtzt« . vkM eder Art »mbier«. iubung. — >50« ch HWche t unferet agen: -et Messung^ irden Ma- lebrenden Her (1778 >ch. rer, Ltr l. Bshlao. —* Donnerstag abends 8 Uhr findet hier im Rathaus saale öffentliche Gemeinderatssitzung statt. Der öffentlichen Sitzung schließt sich eine geheime an. —* Von heute ab liegt hier daS Verzeichnis der Mit glieder der Pflichtfeuerwehr eine Woche lang in -eL Registratur des hiesigen Gemeindeamtes zu Jedermanns Ein sicht aus. durch unsere «-A- Losch Witz. —* In unserer Gemeinde wurden am Palmsonntag 39 Knaben und 52 Mädchen eingesegnet. Die vom Evang. Arbeiterverein im Hotel Demnitz veranstaltete Nachfeier war auch diesmal sehr stark besucht. Mufikvorträge und einige Chorlioder verschönten den Abend. Herr Pfarrer Tho- nig legte in zu Herzen gehenden Worten den Scheidenden nochmals die Bedeutung des Tages nahe. Auch Herr Semi nar-Oberlehrer Böhme erging sich in beredten Worten über die Wichtigkeit des Konfirmationstages. Beiden Herren wurde für ihre warmempfundenen.Reden reicher Beifall ge spendet. —* Zum Karfreitags - Hauptgottesdienst wird in unserer Kirche der „Chorverein Loschwitz" die Motette „Christus factus est" zur Aufführung bringen. Ein Meister kirchlichen Gesanges ist es, der in schlichter, zu Herzen drin gender Weise zu uns spricht: Felice Anerio, der Nachfolger Palestrinas. —* Im Plattleithenwege fand ein Schulmädchen auS Striesen am Sonntag einen größeren Geldbetrag. Der Verlierer hat sich bisher noch nicht gemeldet. « besümoter durch Vota» ««.at. ktzSstk (1073 1er, va, 14. ! verautwortl. Redakteur: Paul Lamme, Blasewttz. 68. Jahrg. Mark auf Nr. 3142 13596 19542 26246 37037 40016 46188 59600 63048 und 70291. Blasewitz. —* DieWärme der letzten Tage und das Aus bleiben von Nachtfrösten hat die Vegetation in ihrer Ent- Wickelung mächtig gefördert. Überall Sprossen, Blühen und Treiben! Auf dem Rasenteppich leuchten die gelben, blauen und weißen Krokusse, am Zaun und der Hecke entfaltete Blau- Veilchen seine Blüten und sendet seinen Wohlgeruch aus, hier und da hüllte sich ein Pflaumenbaum in schneeigen Glanz während Pfirsich und Aprikosen rosenroten Schmuck anlegten. Die javanische Quitte mit ihren blutroten Blumen prangt im Feierkleide. Alle Gärten unseres lieblichen VillenorteS, wohl- gehegt und gepflegt, erscheinen im neuen Schmucke und kein Wunder, wenn man auch die letzte bessernde Hand an die Ge bäude legt, sie auch mit neuen Farben ziert und kleidet, die Bewohner würdig zu empfangen. Zum Osterfeste schwinden dann die Gerüste und von den Balkonen, von den Erkern grü ßen Bäume und Sträucher, die im kalten Winter im Gewächs hause Schutz fanden und die nun, obgleich einer fremden Zone entstammend, so wirkungsvoll all die prächtigen Räume und Villen schmücken. —* Heute Vormittag will ein Beobachter die ersten Schwalben gesehen haben. Möglich ists immerhin, daß die Vorboten des großen Heerzuges sich bereits einstellten. —* Die Dampf führe zwischen Blasewitz und Losch- witz brachte im vergangenen Jahre einen Reingewinn von 1576 Mark. Dobritz. —* Der über die Flur Dobritz aufgestellte Bebau ungsplan und die Ortsbauordnung, datiert vom 22. Oktober 1905, sind vom Kgl. Ministerium deS Innern mittels Urkunde vom 21. März genehmigt worden und lie gen im hiesigen Gemeindeamt öffentlich auS. Wahrend die OrtSLauordnung von jetzt ab in Kraft tritt, gilt -er Bebau ungsplan als festgestellt. Sächsische Nachrichten. Dresden. König nahm heute mittag die Vorträge der ^epartementschefs der Königlichen Hofstaaten entgegen. 7^* ist darauf hinzuweisen, daß von Sonnaben vor bis mit Dienstag nach dem Osterfeste auf den sachmchen -Ltaatsersenbahnen die übliche tarifmäßige Vergünstigung bei iellichaftsreiscn nicht gewährt wird: es werden danach ivah- rend des genannten Zeitraums keine Gesellschaftsfahrkarten ausgegeben. —* Aus Anlaß des 40jährigen Gedenktages der Schlacht von Königgrätz, an welcher auch die sächsischen Truppen teil- nahmen und an Toten, Verwundeten und Gefangenen 58 Offiziere und 1523 Mann verloren, beabsichtigen die alten Veteranen des 12. (König!. Sächs.) Armeekorps, die am 3. ^uli 1866 an jenem heißen Kanlpfe teilnahmen, an diesem Tage eine Kriegerfahrt nach Königgrätz zu veranstalten. In wachsen leben noch etwa 500 Veteranen des 1866 er Feld zuges. * ^er Zoologische Garten hat in letzter Zeit zwei schwere Verluste in seinem Tierbestande erlitten, indem ein Prachtvoller Elch und der hervorragend schöne Löwe ver endeten. Der Elch besaß einen Wert von etwa 600 Mark, während der gewaltige Löwe einen solchen von etwa 5000 M. hatte. —' Die stenographische Fachausstellung des Elbgauverbandes -der Stenographenvereine nach Gabels berger und des Dresdner Lrtsverbandes findet vom Diens tag, den 17. April, ab im großen Hörsaale der Königlichen Kunstgewerbeschule in Dresden, Antonsplatz, statt. Der Ein tritt ist vollständig frei. —* In der Versammlung der Landschaftsgärt- ner Dresdens und Umgegend wurde beschlossen, die Lohn- forderung der Gehilfenschaft zu bewilligen, hingegen sich lwn übrigen Forderungen gegenüber ablehnend zu verhalten. —* Das Zentraltheater bleibt in der Karwoche vom Grünen Donnerstag bis einschließlich Ostersonnabend geschlossen. Es findet daher heute die letzte Vorstellung mit dem unterhaltenden Programm des Direktors B. Schenk vor den Feiertagen statt. Sonntag, Montag und Dienstag, sind je zwei Vorstellungen angesetzt und zwar nachmittags halb 4 Uhr bei ermäßigten, abends halb 8 Uhr bei gewöhnlichen Preisen : in jeder wird das ganze große Programm ungekürzt geboten. —* Beim Überschreiten der Jahnstraße lief gestern ein dreijähriges Mädchen in ein zweispänniges Lastgeschirr und wurde umgerissen. Die Kleine kam glücklicherweise un- verletzt davon. —* Durch eine Unvorsichtigkeit stieß gestern vorm. auf der Ziegelstraße eine Radfahrerin an einen Straßen- bahnwagen an, wobei sie vom Rade stürzte und mehrere Kopf- Verletzungen erlitt. Sie fand die erste Hilfe in der Verband- station auf der Marschall-Straße. —- Am 1. d. M. hat in einer hiesigen Schankwirtschaft ein Unbekannter, der Sprache nach Österreicher, unter dem Vorwande, daß die Banken bereits geschlossen seien, eine 5- Gulden-Note wechseln lassen, die, wie sich später herausgestellt hat, schon seit längerer Zeit nicht mehr kursfähig ist. Da der Unbekannte noch mehrere solche Scheine bei sich gehabt hat, so wird vor Annahme gleicher Noten gewarnt. Der Unbekannte ist etwa 35 Jahre alt, ungefähr 1,60 Meter groß, hat schwär- zes Schnurrbärtchen, hageres blasses Gesicht und ist mit dunk- lem Jackettanzuge und schwarzem, eingedrücktem Filzhute be- kleidet gewesen. —* Bck der heute erfolgten Ziehung der Kgl. Sächs Landeslotterie wurden folgernde größere Gewinne gezogen: 3000 Mark auf Nr. 3575 5848 18627 27105 28347 N8M 71501 74976 78926 87314 97279 und 99700. - 2000 a ttte. kLsoks kv <" Is 8toSs cd« aaä uck. * » VVU8, osrutr». ».r- - IN <iie ^7'7.-^"" n --»--- 85' Donnerstag, den 12, Äpril7M6. An die Marokko-Konserenz in Algeciras, die im allge meinen einen so friedlichen und versöhnlichen Abschluß er- reicht hat, wie nur möglich, wird keiner mit bittereren Ge- fühlen zurückdenken als Rußland-, hat doch die Konferenz indirekt zu einer Niederlage Rußlands in dem Punkte Ver anlassung gegeben, in dem es am aüerempfindlichsten ist. In seinen Finanznöten und dem heißen Verlangen, ihnen durch die Unterbringung einer zwei Milliarden-Anleihe wenigstens für den Augenblick abzuhelfen, hat sich die russische Regier- ung zu einer politischen Dummheit ersten Ranges verleiten lassen. Denn die Anwerbung Frankreichs auf Kosten Deutschlands war tatsächlich eine bodenlose Dummheit, an deren Folgen Rußland verdientermaßen noch lange zu lei den haben wird. In Frankreich hat man die durch keinerlei sachlichen Gründe veranlaßte Erklärung der Petersburger Regierung, Rußland treibe in der Marokkosrage kein Dop- pelspiel, die bezügliche Verdächtigung seitens Deutschlands sei unbegründet, beim besten Willen nicht anders auffassen können, als einen Versuch, Frankreich für die Aufnahme der russischen Zwei-Milliarden-Anleihe willig zu machen. Auch die bekannten Bemühungen des Pariser „Temps", der russi- schen Note eine besondere Schärfe gegen Deutschland beizu legen, konnten jenen Eindruck nicht verwischen. In Frank- ' reich hat man sich vielmehr der Erkenntnis nicht länger ver schließen können, daß der Petersburger Diplomatie jedes, aber auch jedes Mittel recht ist, von dem sie sich Rettung aus der fürchterlichen finanziellen Bedrängnis versprechen zu können glaubt. Das Vertrauen, das in der Frage politischer Bündnisse doch die Hauptrolle spielt, kann durch das russi sche Verfahren in Frankreich unmöglich gestärkt werden. Ferner hat Rußland augenscheinlich durch seinen Ver such, Deutschland zu brüskieren, einen günstigen Eindruck auf England machen wollen und auch dieses für den Pump ge winnen zu können gehofft. Nun gibt es zwar in England eine ganze Menge Leute, die an jedem gegen Deutschland ge- richteten Angriff ihre Helle Freude haben: es fehlt auch nicht an einflußreichen Personen, die einer gewissen politischen An- Näherung an Rußland geneigt sind. Aber man findet in ganz England, und wenn man am Hellen Tage mit der La terne darnach suchte, keinen Menschen, der angesichts der un aufhörlichen Wirren und der ganzen schweren Erschütterung dcs Zarenreichs, Kapitalien in russischen Papieren anlegen wollte. Da liegt also der Hase wieder im Pfeffer. Als gänzlich mißglückt muß aber der Versuch Rußlands bezeichnet werden, Deutschland nach erfolgter öffentlicher Brüskierung durch vertrauliche Erklärungen und Freund- schaftsverficherungen zu gewinnen. Davon kann ganz und gar keine Rede fein. Die deutsche Reichsregierung hat sich heute gerade so redlich bemüht, wie es zu des Fürsten Bis marck Zeit der Fall gewesen ist, den politischen Draht mit Rußland ungestört zu erhalten. Aber wie ein Bismarck in ernsterer Zeit kein Bedenken getragen hat, auf eine russische Herausforderung die gebührende Antwort zu erteilen, so liegt für Deutschland jetzt erst recht kein Anlaß vor, sich rus- sischer Willkür zu beugen. Die russische Regierung weiß, daß ihr Begehren, auch in Deutschland einen Teil ihrer An- leihe unterzubringen, hier einer bedauernden Ablehnung be gegnen würde. Diese Züchtigung mag im Zarenreiche als eine sehr schmerzliche empfunden werden, eine rvohl ver diente ist sie gewesen. Im Grunde genommen können Nur recht zufrieden sein, daß die Dinge so gekommen sind, wie es geschehen ist. Jetzt können unS wenigstens freundnachdar- liche Rücksichten nicht in -er Einsicht beirren, daß unser gutes Veld, daS wir für -en eigenen Reichs- und Staatsbedarf dringend gebrauchen, für die höchst unsicheren Garantten r Rußland jetzt und für absehbare Zeit bietet, doch viel zu schade ist.