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Sächsische gste . r»l«»».-Abrefte: Elb»a»preft« VtafsmD^ Md Blafewitz, Sonntag, den 25. März 1917 79. Jahr; Vie krelgnkre «Irr vergsngrian Äsche Äelter« IWgrberichte " VtztzV "" V^L Atz ^LVtztztz w»vs,v««. , daß ca^ .^cinisterlum Ribvt die französische Republik dem Ab- eine geringere moralische und materielle Widerstandskraft dem vor den und Darauf sei der stra- Ferner seien wichtige die Westfront sei mit besetzt. Andererseits re» lAV» nah kötz. a« für den folgenden Tag. Beilagen: * Als Walstatt für die große Entscheidungsschlacht des Freiheitskrieges bestimmte Napoleon.das Leipziger Feld. Die > Pläne, die er für den Verlauf -es Ricsenkampfcs ausgestellt ' hafte, wurden von seinen Gegnern vereitelt, und mit der verlorenen Schlacht von Leipzig war seine Kraft gebrochen. ! Eine neue Völkerschlacht steht bevor, denn die Engländer und Franzose« haben buntfarbige Soldaten aus allen Teilen der Erde zusammengeholt. Wieder ist von einem großen Feld herrn, von unserem Hindenburg, der Kampfplatz vor- ausbestimmt, aber dem Gegner ist damit kein Gefallen erwiesen. Die strategische Ueberlegenhcit, die Napoleon im Oktober 1813 bei Leipzig zu haben glaubte, die besitzt unser Fel-marschall heute tatsächlich, ohne dem Feinde gegenüber seine Karten bereit» bis zum letzten Trumpf ausgespiclt zu haben. Die Gegner haben lange gerechnet, heute sehen sic ein, daß sic sich verrechnet haben. Tie Hoffnung auf den siegreichen Verlauf ihrer Offensive schwankt selbst für sie wie ein vom un günstigen Winde erfaßtes Flugzeug in des Luft. Sie wissen nicht, ob cs festen Boden unter sich gewinnen wird. Der Kai ser hat seine Anerkennung für die Durchführung der Zurück verlegung der Front im Westen in einer Kundgebung an den Ehef des Gcncralstabcs zum Ausdrucke gebracht. Es heißt da: Mein lieber Generalfeldmarschall. Die setzt in Frankreich sich vollziehenden Bewegungen bedeuten eine Maßnahme, die für die gesamte Lage an unserer Westfront von größter Bedeutung ist. In weiser Voraussicht haben Sie mit Ihrem bewährten Berater, dem General d. Inf. Ludendorff, den schwerwiegen den Entschluß hierzu gefaßt und damit wiederum «ine Probe großzügiger Feldherrnkunst bewiesen, die sich würdig Ihren großen Erfolgen im Osten anreiht. Ist doch dadurch eine neue Grundlage für die weitere Kriegsführung geschaffen. Den weittragenden Entschluß in die Tat umzusetzen, konnte aber nur gelingen, wenn alles bis ins einzelne eingehend durch dacht und planmäßig vorbereitet wurde, eine Aufgabe, die die vollste Hingabe und angespannteste Arbeit aller Generalstabs- offiziere beanspruchte. Der glatte reibungslose Verlauf sämt licher bislang zur Durchführung gekommener Maßnahmen bildet somit ein neues Ruhmesblatt in der Tätigkeit Meiner Obersten Heeresleitung. Wie ich schon durch Sie -en Trup pen für deren Leistungen Meine volle Anerkennung habe aus sprechen lassen, so nehme ich nun Veranlassung, in ganz beson derer Weise Ihnen, dem General Ludcndorff und allen Ihren Mithelfern Meinen Dank und Meine uneingeschränkte Be friedigung zum Ausdruck zn bringen und bitte Sie, dies allen Beteiligten bekanntzugeben. — Da die Heeresbcwegung. die dem Kronprinzen von Bauern unterstellten Armeen betrifft, so ist auch diesem für die Durchführung der strategischen Auf gabe vom Kaiser besondere Anerkennung zuteil geworden und dem König von Bayern das Verdienst seines Sohnes zur Kenntnis gebracht worden. Im Osten hat, wie noch bekannt sein wird, Feldmarschall v. Hindenburg einst das Wort geprägt, daß der rücksichtsloseste Krieg -er mildeste ist, weil er die kürzeste Tauer gewährleistet. Danach müßte auch im Westen im Hinblick auf die bevor stehende Entscheidung gehandelt werden. Dem Feinde ist nichts geblieben, worauf er bauen, worauf er sich bei seinem Angriff stützen kann. Aber die Deutschen haben nicht gehan delt wie die Franzosen, die ihre eigenen Landsleute mit Bom ben beworfen und schuldlose Opfer in den Staub gestreckt haben, sie haben die Bevölkerung der geräumten Städte vor her noch mit den nötigen Nahrnngsmitteln versehen; sie haben auch außerdem jede Schonung walten lasse», die mit Kriegszweck vereinbar war. Die Gegner gedachten uns eine vollendete Tatsache zu stellen, jetzt werden sie in April geschickt werden. Die große Völkerschlacht hebt an, wir wissen nicht, welchen Verlauf*sie im einzelnen nehmen, wie weitreichende Folgen sie haben wird. Wir wissen nur das, daß unsere Heeresleitung nichts Unmögliches beginnen, daß sie das Rechte am rechten Ort anfafsen wird, und das kann uns vollauf genügen. Die Welt wird widerhallen vom Getöse der Völkerschlacht, aber auch vom Siegesruf -er Vorkämpfer für die gerechte Sache. Mit angstvollen Blicken hat Frankreich nach der Front geschaut, nachdem die Unsicherheit der ganzen militäri- sich große Unruhe bemerkbar. „Secolo" schreibt, die italie nische Heeresleitung sei nicht im unklaren über die umfang reichen Vorbereitungen, die der Feind tatsächlich an der italie nischen Front treffe. Das Blatt meint, ein Angriff gegen die Lombardei biete den Mittelmächten Vorteil und müßte bei einigem Gelingen die Entente in einem Lebensnerv treffen; es fordert Vereinbarungen zwischen den Verbündeten und Ruhe und Zuversicht im italienischen Volk. „Tribuna" glaubt ebenfalls an eine solche Offensive und meint, sic könne leicht jene von Verdun an Wucht und Umfang übertreffen. Auch dieses Blatt fordert, daß die Verbündeten Italiens sich dieser Tatsache bewußt seien. „Eorriere della Sera" erklärt, da die Mittelmächte sikb im Westen defensiv verhalten, sei cs logisch, daß sic an der italienischen Front vorgehen. Man zähle auf sch Frieräbe»-- — »Mir «nrfrrr Ar«»«" „Amtliche Feembe«- >»b KmrUft«" übrigen Neutralen. Man scheint darauf zu bauen, daß wir, um einen Brncb mit Amerika zu verhindern oder hinauszu schieben, gegen die amerikanischen Schiffe schonender verfahren würden. Es wäre, von allem anderen abgesehen, geradezu grotesk und durch nichts zu rechtfertigen, wenn die deutschen U-Boote gegenüber den bewaffneten amerikanischen Handels schiffen, die einen Zusammenstoß und einen Zwischenfall ge radezu provozieren sollen, schonender verführen als gegen über den Fahrzeugen irgend einer anderen neutralen Macht. Davon kann keine Rede sein. Die Politik, die Präsident Wil son feit dem Abbruch der Beziehungen zu Deutschland ver folgt hat, stellt sich als ein frivoles Spiel mit dem Wohl und Wehe großer Staaten und Völker dar. Es hieße ihn in diesem gewissenlosen Treiben bestärken, wenn wir auch nur einen Augenblick daran dächten, den amerikanischen Schiffen sozu sagen als Lohn für die abenteuerliche und auf den Krieg zu steuernde Politik ihrer Regierung noch eine besonders scho nende Behandlung zuteil werden zu lassen. Wir haben es ge rade in diesem Augenblick für nötig festzustellen, daß es für uns bei der Durchführung des uneingeschränkten U-Boots- krieges keine Rücksicht auf Amerika und keine Verhandlungen mit Amerika mehr gibt. Mit stolzer Freude begrüßt ganz Deutschland die zweite glückliche Heimkehr seines sieghaften Hilfskreuzers „Möwe", des Schreckens unserer Feinde. Solche Fahrten, wie dieser kleine Kreuzer sie hinter sich hat, macht uns keiner unserer Gegner nach, von den „seebeherrschenden" Engländern schon lange keiner. Es waren ganz außerordentliche Leistun gen, die der Hilfskreuzer vollbrachte, der ohne jeden Stütz punkt den Ozean durchquerte, zur Ergänzung seine» Kohlen- und Lebensmittelvorrats ganz auf seine Beute angewiesen war und aus der Gefahr, von den verfolgenden Kriegsschiffen ver nichtet zu werden, keine Stunde herauskam. Besonder» z« werten ist es, daß sich diesmal unter Len Opfern -er „Möwe" eine stattliche Anzahl bewaffneter Handelsschiffe befindet, die die Bewaffnung vor ihrem Schicksal nicht zu bewahren ver- mochte. Auf der ersten Fahrt war nur die „Appam" bewaffnet gewesen, die al» Prise nach Amerika gebracht wurde, dessen Häsen diesmal für die Einbringung von Prisen von vornher- Nr. 69 durch die Post vierteljährlich 2.10, monatlich —.7V desgleichen frei in» Hau* , LS2, , —Oh durch Boten frei in» Hau» , 2.40, „ —OS bei Abholung in der Expedition » 2.—, , —.70 Infeonte kosten die «gespaltene Prtitzeile 20Pfg., kleine Anzeigen 15 Pfg., die Beklamezetle Ä Pf». Anzeigenannahme bi« mittag« 1 Uhr. gründe der Zerrüttung weiter zuführen wird. Sonst war Pa ris zu Frühlingsanfang eine Stätte der frohesten Laune, heute steht es unter dem schweren Truck der Ratlosigkeit. Nach kurzer Selbstbegcisterung nähert sich England wieder dem melancholisch«! Bilde von Paris. Mit der russi schen Revolution glaubten die Engländer wieder einmal die ganze Welt in der Tasche und das mvskowitische Reich zu einem Karrcngaul für alle ihre Pläne gemacht zu haben, in dessen die Entwicklung der Dinge im Zarenreich stellt sich an ders dar. In Rußland drängt alles nach Macht und Geld, das sind die hervorstechenden Zukunftswünsche, und es ist schwer abzusehen, wie alles in dem Riesenstaatc unter einen Hut ge bracht worden soll, zumal Millionen Russen nicht wissen, was sie wollen und worum es sich handelt. Vor allen Dingen bleibt der Russe auch Russe, der nicht daran denkt, sich mit ge bundenen-Händen einem fremden Staate auszuliefern. Frank reich hat für Rußland die Milliarden-Anleihe hergcgebcn, und für die Kgl. Amtshauptmannschaften ! ^ ^^"Dresden-Neustadt s das Kümgl. Amtsgericht Dresden für die König!. Superintendentur --Dresden II, das König!. Forstrentamt' Dresden MI» für die Gemeinden: Blasewttz, Weiher Hirsch, Laubegaft, Dobritz, Wachwttz, Ntederpoqritz, Hosterwttz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld < Publikationsorgan und Lokalanzeiger siir Loschwitz, Aochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeindm, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz Pmmfprechee: Amt Dresde» Ne. 20 80» k,»r g-w°rd-n war. r,- D-vu.i-n-nlamm-r h-, ? """ "" udri-,» ,un »u mW-» a-- glaubt, um das ^chlachtengltick zu wenden. Sie ließ den Mi nisterpräsidenten Briand merken, daß es für ihn Zeit ist zu gehen. Der bisherige leitende Staatsmann ist dem ihm er teilten Winke gefolgt und hat die Leitung -er Geschäfte sei nem Kollegen Rtbot übergeben. Ter Regierung der vielen tatenlosen Worte ist eine Regierung der tatenlosen Erfahrun gen gefolgt, die wahrscheinlich die Monate, wenn nicht gar die Wochen ihres Daseins wird zählen können, ohne Frankreich einen Trost zu bringen. Wenn es allein nach seinen Erfah rungen ginge, würde Ministerpräsident Nibot Frieden schlie ßen müssen. Aber eine solche Entschließung ist nicht abzu sehen, und so wird alles beim alten bleiben. Nur das steht fest, Italiens, auf die Neutralisten und Sozialisten und auf di« Giolittianischc Propaganda in Italien, tegische Plan der Gegner ausgebaut, militärische Gründe dafür vorhanden; Geschützen und Mannschaften zu stark würde eine italienische Niederlage einen großen moralischen Erfolg bringen und die Möglichkeit eines entscheidenden Sie ges für die Entente erheblich vermindern. Ter „Eorriere" beschwört die Verbündeten, Italien alle verfügbaren Reserven zu Hilfe zu senden. > ObAmerika wirklich so töricht sein und sich am Kriege beteiligen wird, steht noch immer dahin. Die Botschaft, welche Wilson am 2. April verlesen wird, soll nach französischen Blät tern einen sofortigen engen Anschluß an die Entente für un möglich erklären. Amerikas Teilnahme am europäischen Krieg soll, wie verschiedenen Blättern berichtet wird, auch in Eng iland nicht einstimmig Begeisterung finden. Im Ausland und seine Tausende von kleinen Rentiers grübeln seufzend nach,'auch in Amerika selbst scheint immer noch die Ansicht verbreitet ob sic nwhl immer die Zinsen ihrer russischen Papiere dauernd »u s«in, daß amerikanische Schiffe, die in unser Sperrgebiet und sicher erhalten werden. England und die Engländer sind^ eindringen, doch anders behandelt werden würden als die der nicht so vpferselig. Im politischen Leben in Lutz land hat sich immer die Brutalität als stärkste treibende Kraft gezeigt, und sie ist auch :>cn sogenannten liberalen Strömungen nicht fern geblieben, wenn man von solchen in dem immer noch halb asiatischen Lande wirklich ernsthaft reden kann. Boy dem, waS im Reiche des Zaven vorging, hat Europa wohl viel gehört, aber nicht viel Wahrheit vernommen, und über manche Dinge, über die es die -Hände über den Kopf znsammcnschlug, hat Rußland selbst nur die Achseln gezuckt. Eg wird auch über die Revo lution ein Schwall von idealen Erklärungen in Umlauf ge setzt, hinter denen oft genug steckt, was wir mit einem derben Wirrt „politischen Bauernfang" n-ennen. Und das sogenannte »geistig gebildete" Rußland ist erst recht nur eine Erschei nung, aber keine Macht. Bezeichnend bleibt dock) immer, daß der Staat, dessen -Herrscher vor zwanzig Jahren zur Siche rung des europäischen Friedens die allgemeine Abrüstung vor schlug, heute in otncm politischen, wirtschaftlichen und sozialen Wirrwarr steckt, sich in einem Sumpf befindet, aus dem es kei nen Ausweg gibt. Und außer der Schaffung von Reformen auf allen diesen Gebieten soll noch der von Rußland mit ange zettelte Krieg siegreich beendet werden. Das ist denn doch zu viel für einen Staat, wie Rußland cs ist, und darum ist vor- auszusehen, daß die Revolution kein neues, dauerndes Staats gebäude errichten, sondern sich in einem Trümmerhaufen ver lieren wird. Zu erkennen ist, daß die kriegerische Organi sation des Landes, die nie besonders stark war, unter diesem Ansturm von allen Seiten her leiden muß. Die Brutalität des Russen wird gerade in der Bekämpfung der verschiedenen Strömungen untereinander zum Ausdruck kommen und die militärische Machtenjfaltnng an -en Grenzen beeinflussen. Wer sich Zar von Rußland nennt, kommt dabei kaum noch in Be tracht. Erst in Menschenaltern können sich Segensspuren zei gen, zu denen ein großes Regiment vorgearbeitct haben muß. Die Beunruhigung inItalten wegen einer, als bevor- stehend angesehenen österreichifch-cutschen Offensive gegen die lombardische Ebene kommt darin zum Ausdruck, daß die ttaltc- Nischen Blätter diese Möglichkeit leidenschaftlich erörtern und -aß -»gestanden wird, in der Bevölkerung Oberitaltens mache