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Sächsische DMÄW -- AVHM Blasewitz, Mittwoch, den 3 t. Januar 1917 79. Jahr» Nr 24 lieber Wegzbeginn un<l stüegrlsge Grscheimt jede« Wochemta, nachmittag, 5 Uhr für den folgenden Tag. Beilagen: M«ch Feiernde«»" - ,FSr »"fere Kr««e»- „«»tliche Fremde«, «»d «»rltfte" eine Lage zu einer dauernden zu machen, die allch für Ita lien eine Drohung für die Zukunft bedeutete. Dieses Friedensangebot fei deshalb vom Vicrverbande abgelehnt worden. Da jetzt Italien durch die Notwendigkeit der nationa len Verteidigung gezwungen sei, den Kri^g fortzufetzen, ver langte der Minister strengste Disziplin im Lande, denn diese sei die unumgängliche Bedingung, um den Sieg zu erringen und werde andererseits die Gegner in Verwir rung setzen, wenn sie ihr Ziel nicht erreichten. Deshalb müsse Italien den Widerstand fortsctzcn. Es sei notwendig, den Verbrauch einzuschränken und ein strenges Leben zu führen. Der Minister schloß nut dem Hinweise, daß Italien an diesem Kriege aus völkischen, moralischen und wirtschaft lichen Gründen teilnehme, Iwuptiächlich aber in Befolgung des Gesetzes der Sclbsterhaltung. Er wünsche, daß dies auch dem Präsidenten Wilson ganz klar werden möge, der bei aller edlen Absicht, dem alten in Flamvum stehenden Europa den Frieden wiederzugcbeu, sich in den l-üchsten Sphären abstrakt, humanitärer Sentimentalität bewege und von dort ans sich die Wirklichkeit der Tatsachen ent heben lasse. Tie bevorstehende Kriegskonfercnz unserer Feinde in Petersburg. Petersburg. Die Petersb. Telegr.-Agentur mel- Demnächst wird hier eine .iLonferenz der Alliierten 'fgraphiert worden. Ter Bahnhof Frouard wurde unter Fliegcrbeobachtung mit schwerstem Geschütz beschossen.. Feindliche Batterien und Unterkunftsräumc westlich Pe-: rönne, Bahnhof Rosreres, feindliche Lager bei Cappy uno! Brat) in zwei aufeinanderfolgenden Nächten ausgiebig mir Bomben beworfen. Eines unserer Kampfgeschwader belegte mit beobachtetem Erfolge Neuvcs Maisons südlich Nauch mit IHM Kg., und Tombasle mit lööO Kg. Bomben. Fran zösische Truppenlager in Foret de Mape bei Toni wurden laus geringer -Höhe mit Maschinengewehrfener angegriffen. Eine besonders kühne Tat vollbrachte ein Flugzeug, indem es die Eiscnbahnbrückc über die Authie 20 Ku:. südlich Etaples aus 30 Meter Höbe mit -10 Pack Sprengladungen bewarf. Der Erfolg war der beabsichtigte. Die Explosio nen zerstörten den ganzen Babnkörper. Das gleiche Flug zeug griff sofort nach der Sprengung einen fahrenden Ei senbahnzug nördlich der Brücke mit Maschinengewehrfener an, brachte ihn zum Stehen und schoß einen Wagen in der I Mitte des Zuges in- Brand. Im Luftkampfe und durch Abwehrfeuer holteu wir «fünf feindliche Flugzeuge herunter. Im Osten wurde ein I russisches Flugzeug brennend zum Absturz gebracht. Diese Toul,! Konferenz ist bestimmt, die bisher in den anderen Haupt- ststädten abgebaltcnen fortzusetzen mit dem' Zwecke, durch Uebcreinkommen die kräftigsten Mittel zur Fortsetzung des Krieges fcstzustellen und die Ausnützung aller für die Al liierten verfügbaren Hilfsmittel aus das wirksamste zu regeln. Frankreich wünscht die Umbildung des russischen Ministeriums. Nach der Meldung eines Berliner Blattes soll die französische Regierung eine aus General de Castelnau und dem frül>eren Ministerpräsidenten Domnerguc und Ande ren bestehende Abordnung nach Petersburg entsandt haben, uni den Zaren von der Notlveudigkeit zu überzeugen, daß das Ministerium umgebildet und, wie es in der Meldung beißt, in untadeligste Hände gelegt werden müsse. Tic Elsässer zur Ablehnung des deutschen Friedens angebots. Der Gemeinderat in K o l m a r sandte an den Kaiser ein Huldigungstclegramm, worin er dem Monarchen für die mannhaft entschlossenen Worte ans deutsche 'Volk dankt: „Wir verharren", so beißt es weiter, „in unverbrüchlicher Treue zu Kaiser und Reich und lehnen es als Deutsche und Elsässer aufs entschiedenste ab, von irgend einer auswär tigen Macht „befreit" zu werden. Wir sind eines Sinnes mit dem gesamten deutsckgn Volk, entschlossen j-edes Opfer zu bringen, um den Sieg der deutschen Waffen zu erringen und einen baldigen, die Sicherung der Grenzen des Reiches und die Freiheit des deutschen Volkes gegenüber fremder Anmaßung gewährleistenden Frieden erzwingen zu hel fen." Der Kaiser antwortete sehr erfreut über die von deutscher Gesinnung und Entschlossenheit getragene Kund- gebung der alten deutschen Reichsstadt Kvlmar. Tie neuen Maßnahmen Englands in der Nordsee. Rotterdam. „Nieuwe Rotterdam. Courant" meldet aus London: Wie die „Times" erfahren, wird aus Telegrammen aus Skaixdinavicn geschlossen, daß die bri tische Regierung in der Nordsee neue maritime Maßregeln plane. Dazu gehöre die Legung eines Minenfeldes in der Höhe der jütischen Küste. Aus Kopenhagen erfahren die „Times", daß die neue Gefahrenzone in der Nordsee zwar aus die dänische Schiffahrt geringen Einfluß habe, aber die dänische Fischerei sehr behindern werde. „Dagblad" in Christiania erfährt durch Telegramme aus Kopenhagen. E-in neuer Beweis für Rußlands KriegSvorbereitungen gegen Deutschland. Die halbamtliche „Birschewija Wjadomosti" veröffent lichte am 13. Juni 1914 eine kriegerische Erklärung, die Damals allgemein dem russischen Miegsmimster als Ur heber zugeschriebcn wurde und die mit dem fettgedruckten Satze schloß: „Rußland i st fertig u n d Ru ßland erwartet, daß auch Frankreich fertig ist. Inzwischen ist aus Funden in den polnischen Festungs- arckßvem aus Geheimerlasseu, Manifesten und Befehlen be kannt geworden, daß damals tatsächlich die russische Mobil machung anaeordnet, daß die Weichsel- und Njemenfestnn- gen, wie Kvwno, in den Kriegszrrsiai'L versetzt, die Reser visten cinberusen wurden u. f. w. Welchen Unifang die Truppenbewegungen im Nord westen des russischen Reiches, also gerade im Grenzgebiet nach Deutsästand hin, damals angenommen haben, geht — neben anderen ähnlichen Angaben — aus Aussagen des Ingenieurs F. Tittrich in Sommerfeld, Bezirk Frankfurt a. O., hervor, den damals eine Gescl-äftsreise in die balti schen Provinzen führte. Herr Dittrich bekundete: „Ich mutzte für meine frühere Firma G. Luther A.-G. in Braun schweig eine Geschäftsreise nach Rußland Anfang Juli 1914 antreten, die mich zunächst nach Rev a l führte. Mein >kuude dort, der belgiscl-e Kvnsul Rotermann, vordem ein großer Abnehmer, verhielt sich rwllig ablehnend gegen jedes Geschäft. Am Schluß der Unterrodung Anspielungen, wie os Deutschland ergehen werde, wenn es von zwei oder gar .. >. non drei Seiten angegriffen werden würde. R. ist großer ^urdenH zahlreichen Lichtbildern i und durch besondere Abgesandte vertreten sein. H^esliefe^nt f^ Mehl und au» einer muen großen!Calais, Boulogne, Etaples, Amiens, Tv«r " Backerei auch sur Brot 1"r die dortigen neinn Kowrnen um Moutbeliard sind dabei erneut von uns Photo Werften. Besuch multatlos, daher Abreise nack) Ri ga.s.^^j^t worden - ----- - Hier kein Zimmer in meinem altbekannten Hotel de Rome,l welches bis zum letzten Winkel (nach Aussage des mir be-I kannten deutschen Portiers und nach Augenschein auf der! Fremdentafel) von Militär vom EKneral bis zmn Gemei-I neu vollgepfropft war. Alle übrigen Hotels gleichfalls Völ l tig gefüllt. Beschluß meinerseits nach Li bau zu gehen.I Vorher telegraphische Erkundigung mit Rückantwort. Aut-, wort: Besuch zwecklos. Abfahrt um ca. 5 Uhr mit der Ab sicht, unterwegs in Mi tau auszusteigcn, wo wir einen großen Posten Masclßnen an die dortige Tampsmühle kurz zuvor geliefert batten. Der Zug mußte ca. eine Stunde warten (in Riga), ehe er abfnhr und erst ein Bataillon anscheinend Sibirier (Nr. 377 scheint mir, oder jedenfalls eine sehr hohe Regimentsnummer) angehängt bekam. Diese Leute fuhren nach) Li bau über Koshedary, wie mir auf mein 'Befragen der Schaffner erzählte. In Mitau angekom- men (abends) wollte ich dort übernachten. Nach Besichtig ung des Bahnhofes und dessen nächster Umgebung die Ueberzenguug, daß die Stadt ebenfalls völlig von Militär besetzt war, daher der Beschluß, nach der Grenze dnrchzu- fahren. Unterwegs überall aus allen kleineren und größe ren Stationen starke Militärwachen sichtbar. Paßrevision dauerte viel länger als sonst, Ucbergang wurde aber nicht!Mit welchen Mitteln die italienische Regierung das Volk behindert, und erfolgte am 21. oder 22. Juli 1914." l zu kirren sucht. Gasangriff an der Aa. I— (dVTBi.) Rom, 29. JlM. „Agenzia Ltefani. Der . Minister Bianci hielt eine Rede über die Vcrbrauchsbe- BerUn, 29. Januar. (WTB.) Außer den schweren Ischränkung. Nach den üblichen Ausfällen gegen einen ^"Usten beiderseits der Aa am 26. Januar regte sich der!Feinds der Anspruch darauf erhebe, sich zivilisiert nennen Russe am abend dieses Tages noch an einer anderen Stelle!zu dürfen, aber die wissenschaftlichen Entdeckungen nnr da- ver Front. Er hoffte mit Hilfe eines von ihm an der Ri-kzu benutzt habe, um die Zerstörung der Zivilisation zu be- qaer Front noch nicht angewandten Mittels gewaltsam un-lschleunigen, erklärte der Minister, Italiens Lage sei zwar zu durchbrechen, nämlich mit Gas. Gegen 7lin jeder Beziehung ermutigend. Dies habe aber die Rc- U.hr abcn, bester an ucr Straße Riga—Mitau zwei Gas-I gierung nicht von der Verpflichtung befreien können, in die Wolken ab. Unsere trotz Kälte und starkem Schneegestöber »Zukunft zu schauen und rechtzeitig Vorsorge zu trefsen. Ter aufm^k)ainen .vorchpoiten wußten das laute Zischen, daslFriedc sei solange noch nicht möglich, wie im deutschen Volke xwn i er russischen Ltcllung ber kam, richtig zu deuten und! eine überspannte Vorstellung von seiner Kraft und Fähig veranlaßten Gasalarm. Jeder wußte, was zu tun war.Ikeit im Vergleiche zu allen anderen Völkern der Welt und in O^rrmg, als- handle es sich um ir-!herrsche, die, nach der Meinung Deutschlands, sich seiner qendeme friedliche Maßnahme, trafen alle ihre Vorberei-I Herrschaft unterwerfen müßten. Diese Eroberungs- und V? vertrauen aus die jedem zur Verfügung stehen-1 Herrschsucht des deutschen Volkes sei auch ein Beweis für waren unsere Braven des russischen! die Richtigkeit der Ucberzeugung, daß der Krieg von ihm - »crßerfolge.' von vornherein pcher. Schon nach wenigen, gewollt war und daß das Friedensangebot nur bezweckte. Minuten kroch eine 5 Meter hohe Nebelwand allmählich heran. Sie war so dicht, Latz selbst abgefchoffene Leucht kugeln nicht wahrgenommen werden konnten. Träge zog die gefährliche Wolke über unsere Stellungen hinweg, und nach kurzer Zeit folgte eine.zweite erheblich dünnere Wolke. Gleichzeitig setzte die feindliche Artillerie mit Trommel feuer ein und überschüttete unsere Stellungen in wenigen Minuten mit 2000 Gasgranaten. Der Gegner mochte tvobl glauben, unsere Stellung auszuräuchern und Ratlosigkeit und Aufregung unter unserer Grabenbesatzung verbreitet zu haben. Aber in dieser Voraussetzung hatte er sich ge täuscht. Mt wohlgezielten Schüssen wurden schon den ersten feindlichen Jagdkommandos Halt geboten. Daher wagte der Feind sich nicht, diese Unternehmung in größerem Maßstabe fortzusctzen. Er hatte nicht mit unseren hervor ragenden Gasschutzmitteln gerechnet, die sich wieder einmal vortrefflich bewährten. Während dem Gegner diese Unter nehmung blutige Verluste brachte, haben wir nicht einen Vcrgiftnngsfall zu verzeichnen. LuflkLinpfe an der Westfront. Bcrli n, 29. Jan. (WTB.) Bei klarem Frostwet- ter herrschte am 27. Januar auf der ganzen Westfront rege deutsche Fliegertätigkcit. Die feindlichen Flieger hielten sich auffallend zurück. In der Hauptsache beschränkten sie sich auf Flüge hinter ihren Linien. Die Fernanfkläruug wurde bis ans Meer durchgesührt. Von ihren Flügen brachten die Beobachter wichtige Meldungen über den Ver-,det: — — ., — „ - »kehr hinter der feindlichen Front zurück. Die wertvollen, itattfinden. Die Regierungen werden durch ihre Botschaf- 4 » 4 V 4 4 r durch die Post vierteljährlich LIV, monatlich —.70 : desgleichen frei in» Hau» , L52, , --St r für die Kgl. Amtshauptmannschasten ; L'Z . -Z- Dresden-Altstadt»Dresden-Neustadt ! das König!. Amtsgericht Dresden, i für die Kömgl. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden und für die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und .Tolkewitz »sprecher: «»t Dresden Nr. 20 80» Dr»ch ,»d Brrla,: Ett»,a»-B«chdr«M«re1 *»d Her»««» Ve^r r«I,,»..«dresse: ElbgANpreH«