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Sächsiwe Grscheimt tede» Wochentag nachmittag» 5 Uhr: für den folgende» Tag. Beilagen. .Nach Keterabend« — »Am» »asere Kraaen- : „»«tttche Fee«de«, and K»rltfte" »»»»»»»«» «d«*«^»^«*««»»»»»»»»»»»»»»»»»»»«»»»»»»»»»«»»»»»»»»»»»»«»»»»»»»» Amtsblatt für die Kgl. Amlshauptmannschasten Dresden-Altstadt » Dresden-Neustadt das König!. Amtsgericht Dresden, a» »»«»»» aaanaaaa «»«»»» oaa»a^a»»»aaaaaa«a»aa»a,,»a»a»»aa»aaa»»aa»»aaM»»»^»«ch ! »ejngsgebntzr: ; durch die Poft vierteljährlich 2.10, monatlich —.70 r ; desgleichen frei in» Haus . 2.52, , —.84» : durch Boten frei in» Hau» , 2.40, , —L", t : bei Abholung in der Expedition , 2.—, , —.70 r Inserate kosten die «gespaltene Petit-eile 20 Pfg., ; kleine Anzeigen 15 Pfg., die Beklamezetle K Pfg. r Anzeigenannahme bi» mittags t Uhr. r für die König!. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden und für die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitz gemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz G«r»spr«cher: Amt Dresden Nr. LV 80« Druch »ud Berlag: Elbgau-V«chdr»cher«i ««» Verlagsauftalt Herma»« V«H«r Lelegr.-Adresse: Eld»a»»ress« BlasemM Nr. 275. j Blasewitz, Sonntag, den 26. November 1S16. 78. Jahr-. Vie kreigni»« <ler vergangenen ivocke in <ler äußeren uncl inneren Politik. " Liebe Hände tragen für den Totensonnt a g freundlichen Kranzschmuck ans die Ruhestätten des Fried- bofs, nasse Augen blicken auf die stillen Grabhügel und zit ternde Lippen flüstern iin Gebet. Und durch die Gänge der einsamen Klause weht ein Hauch der Ewigkeit, stark bei uns, stärker, inachtvoller noch in der Kriegsfront, und manches Herz möchte stillstehen in Leid, wenn nicht der grosse Trost wäre, dass das Vaterland dankbar ist für die rZster, die dieser gewaltige Krieq gefordert hat, dass allen Deutschen zum Sezzen gereichen wird, was unter so end losen Mühen, in so heldenmütiger Tapferkeit errungen worden ist. Der Tod wantlplt seine Strass, ein Gehilfe göttlicher Allmacht und Weisheit. Es ist lx'stimmt in Got tes Rat, heisst es in dein ergreifenden Liede. Und so beu gen wir uns, wir denken vergangener Tage und trauern über ihr Scheiden. Aber wir schauen auch auf die Zu tunst, die uns reiche Ernte bringen sott aus der Saat iks Legens, welche unsere Lieben ausgestrcut haben. Und cs ist, als ob uns gerade z" dein ernsten Er- innerungStage die Majestät des Tol>es in ihrer gangen Grösse hätte gezeigt werden sollen; K aiserFran z I o - s c P h v o n Ö st e rreich , unser treuer Freund, Kampf genosse und Verbündeter, wurde gerade jetzt aus dieser Zeit lichkeit abgerufc.?. Er stand im Greisenalter, aber seine Völker hätten den ehrwürdigen Herrn so gern noch behal ten, und wir Deutschen hätten von .Herzen gewünscht, das; ihm auch das siegreiche Ende des Weltkrieges zu schauen be- ichieden gewesen wäre, dessen Ausbruch die Ermordung sei nes Reffen voranging. Zu einer geschichtlichen Würdigung ist hier nicht der Ort, nur das sei gesagt, dass Kaiser Franz Joseph seinen Staat trotz aller inneren Kämpfe und Gegen sätze dem Rachfolger unendlich viel gefestigter hinterlässt, als er selbst ihn übernahm. Der Weltkrieg hat das jedem Zweifler bewiesen. Wir begrüssen den jungen Kaiser des uns so engverbündetcn Staates mit der Versicherung der gleichen Bundestreue, die wir seinem Vorgänger erwiesen, und wissen, daß Kaiser Carl ebenso fest zum Bunde mit Deutschland steht, wie Franz Joseph. Er hat auch nun zwei Jahre draussen im Kriege aufs engste mit dem Deut schen Kaiser und der deutschen Heeresleitung zusammen- gearbeitet und zusammen gekämpft. Möge es ihm im ruhmvollen Frieden vergönnt sein, die schwierigen Auf gaben, die gerade Österreich-Ungarn nach dem kriege Mar ien, zu lösen! Kaiser Franz Joseph, von dem das heutige Deutschland fast nicht mehr weiß, daß er bei königgrätz gegen uns focht, in dem wir nur den treuen Verbündeten und den väterlichen Freund unseres Herrschergeschlechts sahen, bleibt auch im Deutschen Reiche ein tief dankbares Andenken bewahrt. Noch auf die letzten Stunden des Verschiedenen fiel ein neuer Strahl des Ruhmes unserer verbündeten Waf fen: am 21. November wurde mit Crajova die Hauptstadt der sogen, kleinen Walachei besetzt. Der Krieg gegen R u - mäni e n ist damit von den Zentralmächtcn nun nach Überwindung der Gebirgspässe bereits in die Ebene binein- gctragen. In der Walachei wurden weitere Fortschritte gemacht und im Westzipfel Rumäniens der feindliche Wi derstand völlig gebrochen. Tie Einnahme von Orsova war mit dem Augenblick zu erwarten, als der Feind die Stra ßenbrücken gesprengt hatte. Mit der Eroberung von Turnu- Severin ist ein westlich stehender Feind seines letzten Ver- leidignngsstützpunktes beraubt. Ter erstürmte Turnu- Severin ist ein Donauhafcn von höchster Bedeutung, und die wichtigste Station der nach Bukarest führenden Eisen bahn. Die Beherrschung der Linie bis Crajova ist na mentlich für die Verpflegung unserer Truppen wichtig. An der Tobrudscha-Front und an der Donau erschöpfte sich die Kampftätigkeit in vereinzelten Artitterieduellen. Unsere Flugzeuggeschwadcr belegten den Bahnhof von Ehitila <7 Kilometer nördlich von Bukarest) und Pitcsti (litt Kilo meter nordöstlich von Bukarest) mit Bomben. Sie konn ten dabei gute Erfolge feststellcn. Die Bahnhofsanlagen wurden in weitem Umkreis zerstört und der Bahnverkehr unterbrochen. An verschiedenen Stellen machte sich bereits eine starke Anhäufung von Zügen bemerkbar. Rumänien sieht nicht, daß seine Freunde, die es in den krieg hinein getrieben haben, ibm jetzt helfen. Die allgemeine Kriegs lage wird nach wie vor durch den Feldzug in Rumänien und die dortigen Siege unserer Truppen beherrscht. Auch die russische Hilfe hat das Schicksal der Rumä nen nicht zu wenden vermocht. Neuerliche Vorstöße der R u s s en und Rumänen an der Ostgrcnze Siebenbürgens wurden überall abgewiesen nnd das Ausbleiben weiterer Nachrichten spricht dafür, daß hier der Gegner zum min desten in Schach gehalten wird. Die angekündigte russische Offensive in der Dobrndscha aber hat noch nicht begonnen. So blieb es denn den Fran z o s c n nnd E n g - l ä n der n allein Vorbehalten, durch neue Angriffe an der Somme, wie der „Teinps" sich ausdrückt, den Rumänen zu helfen. Al>er der letzte Turchbruchsversuch der Engländer, für den sie wieder Kavallerie bercitgestcllt hatten, endete in einer blutigen Schlappe; aus dem Westteil von Grand court wurden sie wieder hinausgeworfen. Nach den über einstimmenden Berichten sind ihre Verluste ganz unge heuer. Ebenso brachen die neuen Versuche der Franzosen, in dem St.-Pierre-Vaast-Dald einzndringeu, verlnskreich zusammen. In Italien herrscht wieder Ruhe, kleine Erfolge unserer verbündeten Truppen abgerechnet. Auf allen Kriegsschauplätzen ist die Lage für unsere Feinde eine sehr unerfreuliche. Zu Beginn der D u in a - Verhandlungen haben gleichwolh der Kriegs- und der Ria- rineminister hohe Töne russischer Siegeszuversicht ange schlagen. Aber diese bessern die. militärische Lage ebenso wenig, wie das aufdringliche und laute Auftreien des eng lischen Botschafters in Petersburg, Buchanan, der die eng lisch-russische Freundschaft gepriesen nnd bittere Bemerkun gen über die „deutschen Agenten" gemacht Hal, die „in beiden (!) Ländern" (ein bemerkenswertes Zugeständnis) stören wollten. Mittlerweile ist eine r u s s ische k a binett s - krisis eingetrcten. Ter russische Ministerpräsident Stürmer ist von seinem Amt zurückgetreten. Der Staats sekretär und Verkehrsmini.ster Trepow ist zum Minister präsident ernannt worden. Der bisherige Ministerprässt deut und Minister des Äußern wurde zum Obcrkämmercr des kaiserlichen Hofes unter Beibehaltung der Funktionen als Mistzjied des Ast'ichsrateS ^maniu. Außerordentlich charakteristisch ist, daß die Ernennung Trepowk znmONi- nisterpräsidenten als Vorwand zur Heimsendung vou Duma und Reichsrat dienen muß. Die parlamentarischen Körperschaften Rußlands haben sich durch ihre erbarmungs lose Kritik an der Regierung höchsten Orts außerordentlich mißliebig gemacht. Stürmer hatte ihre Einberufung ver anlaßt. Seinem Sturz folgt unmittelbar ihre Vertagung. Die russische Negierung will der lästigen Kritiker ledig sein. Der Vorwand, daß Trepow sich erst mit dem Studium der politischen Fragen beschäftigen müsse, ist zu erbärmlich, um ernst genommen zu werden. Wir glauben nicht fehlzugehen, wenn wir annehmen, daß sich Trepow mit der Wiederein berufung der Duma nicht beeilen wird. Was er im übri gen zu tun gedenkt, werden die nächsten Tage lehren. Gegen Griechenland hat die Entente ihren Pölkerrechtsbrllchen die Krone ausgesetzt, indem der fran zösische Admiral die Gesandten unseres Bundes zwang, Athen zu verlassen. Einen sachlichen Zweck hatte diese Maßnahme nicht, da diese Diplomaten sowieso schon längst keine Verbindung mehr mit ihren Negierungen hatten. Aber der Entente war es Wohl lieber, in Athen nicht mehr unangenehme Zuschauer ihres jeden Rechts spottenden Verfahrens gegen das wehrlose Land zn haben. Es ist nun ganz Provinz der Entente, die in seinem Norden auch eine Grenzzone vom Golf von Saloniki bis zur albanischen Grenze durch französische Truppen hat absperren lassen, um weitere Zusammenstöße zwischen den königstreu geblie benen und den venizclistischcn Truppen zu verhindern. So ist Griechenland militärisch völlig zur Verfügung der En tente, die daniit den Rücken der Armee Sarrail gesichert hat. Ein direktes Interesse, den König zu beseitigen, bat sic nun nicht mehr. Deshalb hat sie auch Venizelos nicht formell anerkannt, der also jetzt zwischen zlvei Stühlen sitzt. Ein deutsch-norwegischer Konflikt ist noch in der Schwebe. Ein neuer Konflikt scheint zwischen der Entente und der Schweiz auszubrecl)en. Die Schrveiz hatte am 2tt. September mit Deutschland ein beide Teile befriedigendes Wirtschaftsabkommen geschloffen, gegen das die Entente in einer Note protestiert. Aus der inneren Politik des Deutschen Reiches sind folgende Vorgänge zu melden: Am 21. No vember ist der Staatssekretär v. Iagow, der seit dem Januar 1tt18 als Nachfolger des plötzlich verstorbenen Herrn von kiderlen-Wächter an der Spitze unseres Aus wärtigen Amtes stand, zurückgetreten. Sein Nachfolger wird der bisherige Unterstaatssekretär Z i in m erma n n, der, 18.">tt geboren, seit I8ttö im Dienste des Auswärtigen Amtes steht und feit lttll die wichtige Stelle des Unter staatssekretärs in ihm innehatte. — Der Gesandte Graf Botho Wedel wurde zum kaiserlichen Botschafter in außerordentlicher Mission in Wien ausersehen. Ter neue deutsche Botschafter in Wien wurde 1862 geboren. Nach absolvierten Studien wurde er zunächst Offizier im ersten Garde Dragoner-Regiment, trat aber schon zwei Jahre spä ter, 1888, in den Dienst des Auswärtigen Amtes über. Von Ittttl—tt7 war er Botschaftssekretär in Dien bezw. Generalkonsul in Budapest und erwarb dort Hobes An sehen und große Beliebtheit. Von Budapest kam er als Gesandter nach Weimar, von Ittltt ab arbeitet er in der oolitischen Abteilung des Auswärtigen Amts. Der ver storbene Vorgänger des neuen Botschafters, von T'chirschkn und Bogendorff, hat auf dem alten Friedhöfe im naben Hosterwitz seine letzte Ruhestatt gefunden. Der Hanshaltsausschuß des Reichstags bar die Re gierungsvorlage über die Eins ü h r u n g der V ater- ländischenDie n st pflicht so eingehend und gründ lich erörtert, daß dem Plenum, das heute Sonnabend zu iammentrat, die genannte Vorlage aber erst am Montag oder Dienstag behandeln wird, nicht mehr viel zu tun übrig bleibt. In der Begründung des neuen Gesetzentwurfs über die Zivildienstpflicht wird die Erwartung ausgesprochen, daß die Bevölkerung jetzt dieselbe Opferwilligkcit zeigen würde, wie die Freiwilligen beim Kriegsausbruch. Da mals meldeten sich zwei Millionen Freiwillige. Da die Zivildienstpflicht vom vollendeten 17. tns zum tttt. Lebens jahre dauern sott, kann wohl die gleiche Zahl lzerauskom- men, denn irgend welcher Unterschied wird bekanntlich nicht gemacht in sozialer Beziehung. Da die Reichsregierung keinen Zwang von vornherein ausüben will, beweist sie, daß sie volles Vertrauen hegt. An unserem Volke ist es, daß dieses Vertrauen nicht getäuscht werden wird. Dem Zwang, der unter Umständen ausgeübt werden muß, stellt ein geregeltes Rechtsverfabren gegenüber. Der vaterlän dische Hilfsdienst ist die Folgerung aus der Tatsache, daß dieser Krieg uni unser nationales Dasein, um die Zukunft von Reich und Volk geht, daß er nicht nur ein krieg zwi schen den bewaffneten Streitkräften der kriegführenden Staaten ist, sondern ein Krieg der Volkswirtschaften, ein Krieg, in der das deutsche Volk seine ganze Volkskraft bis zum letzten cinsetzen muß. Deutsche Sccstrcitkrästc auf der Stiche nach der englische« Flotte. Amtlich. Berlin, 27>. Nvv. (WTB.) Teile un serer Sccstreitkräftc stießen in der Nacht vom 28. zum 24. November gegen Vic Themsemünvung und vcn Nordaus gang der Towns vor. Bis auf ein Vorposten-Fahrzeug, das vurch Gcschükfcuer versenkt wnrve, wurden keinerlei Sccstrcitkräfte angctroffcu. Der befestigte Platz Ramsgate wurde durch Artil lerie unter Feuer genommen. Als auch daraufhin von der englischen Flotte nichts sichtbar wurde, traten unsere See streitkräfte den Rückmarsch an und liefen wohlbehalten in den heimischen Stützpunkt ein. Der Chef des Admiralstabs der Marine. Die weitere Lebcnsmittclzufuhr ans Amerika an d»e Alliierten gefährdet. Die französischen Blätter enthalten Depeschen aus Newpork, nach denen möglicherweise mit dein Aufhoren ocr amerikanischen Lebensmittelzufnhr an die Alliierten zu rechnen sei. Ter Vorsitzende des Budgctansschusses im