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Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189201212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920121
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-01
- Tag 1892-01-21
-
Monat
1892-01
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.01.1892
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WWWWMWWWMWWWWWWWMWMMW Nr. — 12. Jahrgaitg. Die an jedem Wochentag Abend (mit dem Datum de» folgenden Tage-) zur Ver sendung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Land«S'A»»eiger": mit täglich einem Extra-Beiblatt i. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler 8. Sächsische Gerichtszeitung 4. Sächsisches Allerlei 8. Jllustr. Nnterhaltnngsvlatt « Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Pfg.. bei den Post-Anstalten 75 Psg. Sächsischer Miies-AusejM. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die tznuptblättrr des „Sachs. Landes-Anzeigers" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-Ansgabr als: „Chemnitzer General-Anzeiger" fÜrChenmitz monatlich 40 Psg. frei ins Haus; außerhalb Chemnitz monatlich SO Pfg. mit Zntragcn. PostzeitungSPreiSliste für 1892: Nr. 1343. DonuerStag, 21. Januar 1892. Der SSchs. Lande». Anzeiger ist für da« , Jahr 1893 eingetragen in der deutsche» Post-ZeitungS-PreiSliste unter Nr. 5580, in der Ssterrrichischen unter Nr- 3Sb1. FarAbonnentenerscheint je einmal Im Jahr; Jltztstr. WeihnachtSbuch (JahreSbuch). VerlagS-Austalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: Lander-Anzeiger, Chemnitz- außerhalb Sachsen wohnende Inserenten 20 Psg. - Bevorzugt, Stelle (Ispaltlge P-titz-ile) 30 Pfg. nnakiio»,»,ei, werden, da Druck nnb Verbreitung der großen Auslage längere Zelt erfordern. -- ilnsgabe der Hailptblätter des „Sächsischen Laud-S-Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter). Politische Rundschau. Chemnitz, den 20. Januar 1892. Deutsches Reich. — Kaiser Wilhelm in Kiel. Der Kaiser traf, wie wir bereits gestern telegraphisch meldctrn, Dienstag Morgen »»erwartet in Kiel ein, schiffie sich sofort mit der Wcrstpinesse ans dem Panzerschiss »Friedrich der Große" ci» und ließ die Garnison alariniren. Dan» besichtigte er sämmtliche Kaserne» und insplcirie ans der Werft das Panzerschiff »Friedrich Karl" und die Rennyacht »Meteor*. Hier aus erfolgte die Rückkehr in das Schloß. Nach der Einnahme des Frühstücks nnternahi» der Monarch eine Fahrt in See mit den Pan zerschiffen »Friedrich der Große" und „Kronprinz". Den Abend verbrachte der Kaiser in Marineofficierkrcisen. — Fürst Bismarck wird in der laufenden ReichStagssession in, Parlament nicht gesehen werden. DaS steht nnnmchr fest. ES ist schon mi'tgcthcilt, daß >» der am Freitag staltgehabte» ersten ordentlichen Sitzung des preußische» Herrenhauses, dessen Mitglied der Fürst ebenfalls ist, ein Urlaubsgesuch von ihm bewilligt wnrde. Aus de», stenographischen Bericht geht nun hervor, daß der Fürst wegen ander weitiger Geschäfte für die ganze Dauer der Cessio» >»» Urlaub nachgcsucht hat. DaS HcrreohauSgcbäudc liegt in der Leipzigcrstraße in Berlin, iiiiniiltelbar »eben dem Sitziingshaiise des Reichstages. Will der Fürst das eine nicht betreten, so bleibt er sicher auch vom anderen für die Dauer d.r Session fern. Zudem schließt die preußisch« LaudtagSsessio» ganz erheblich später, als die des Reichstages. Die Budgetcommission des Reichstags »ahm ain Diens tag den Etat der Reichs-Eisenbahnen an. Bei dieser Gelegenheit ent wickelte der »e»e Eisenbahmninister Thiele» sei» Programm. Bezüglich des Fernverkehrs stellte er sich abwchrend gegen Reformen, weil der Fernverkehr sehr rentabel sei, und durch Tarifändernngen die Einnahme gefährdet erscheine. Dagegen zeigte er sich Reformen im Nahverkehr geneigt und erklärte, in derselben allmähliche» Weis«, wie bezüglich Berlins, in dieser Nicht»,,g bei anderen Städten Vorgehen zn Wolle». Znm Zonentarif nberzngcheii, meinte der Minister, würde von großer Verzweiflung oder Helle», Uebermuth zeugen. Merkwürdige Dinge wissen die „Mit>hcil»»gen für die Ver trauensmänner der iialionolliberale» Partei" von der letzten Reichs- tagSwahl in Hildesheim zn berichten. Danach Halle sich das Centrni» bei der Stichwahl (die zwischen einem Centrninsangehöri'gen und einem Nationalliberale» statlfand) in ci» Handelsgeschäft mit den Social- demokrateii eingekasse». Socialdemokratische Stimmen solle» mit 50 Pfg. bis 1 Mk. bezahlt worden sein. Im Reichs,tat des Inner» i» Berlin fand dieser Tage unter Betheilignng bekannter Kauflente »nd Industrieller eine Conferenz betreffend den Abschluß eines »enen Handelsvertrags mit Spanien statt. Eine Einigung ist bisher »och nicht erzielt worden, da die spanische Negierung zn wenig Entgegenkommen gezeigt hat. Keine Reform des Militärgerichtsdersahrens! Der Plan» eine einheitliche deutsche Mil.tärgerichtsorganisation und eben solches Mililärgerichtsverfahre» zn schaffe», soll, nach einem Münchener Briefe der „Frlf. Zig.", vorläufig wieder bei Seile gelegt worden sein, da es nicht gelungen, einen 'Ausgleich zwischen den gegensätzlichen, in Nord und Süd bestehenden Anschauungen herbei'znfiihren. Sollte sich diese Meldung wirklich bestätigen, so wäre die Sache außerordent lich zu bedauern. Gerade das deutsche Militärstrafgerichtsverfahre» ist gründlicher Reformen dringend bedürftig. Durch kaiserliche Cavinetsordre ist neuerdings die Ver fügung getroffen worden, daß Bcwcrbungsgesnche von activen Off eneren für den Dienst in der kaiserlichen Schutztrnppe für Deutsch- Ostafrika nur dann Berücksichtig»,ig Seitens der Coloiiialabthei'limg des Auswärtige» Amtes finden solle», wen» der Bewerber bereits drei Jahre activ als Offener bei der Truppe gedient hat. Die Mehr zahl der bisher vorliegende» Gesuche ist vo» jüngeren Offenere» aus- gegangen, bei denen die vorstehende Bedingung nicht znlrifft, so daß diese von der Liste der Aspiranten haben gestrichen werde» müsst». Damit hat sich die Zahl derjenigen Bewerber, welche für solche Fälle in Betracht kommen könnten, vo» mehr als 200 auf 15 vermindert. Oesterreich Ungarn. Alle Blätter widmen de», verstorbene» Erzherzog Carl Sal vator ehrende Nachrufe und finde» Worte warmrr Theilnahme für das Kaiserhaus, das innerhalb weniger Wochen drei seiner Mit glieder durch den Tod verloren hat. Erzherzog Carl Salvator, Bruder des letzlrcgirrende» Großhcrzvgs von Toskana, wnrde z» Florenz a», 30. April 1839 geboren. Er ivar FeldmarschaÜleutiiaiit und Inhaber des 77. Infanterie Regiments. Vermählt war er seit 1961 mit Maria Jmmaciilata Clemeiitinc, Prinzessin vo» Bourbon und beider Sicilien, welcher Ehe acht Kinder entsprösse». Im ver flossene» Jahre starben de», erzherzoglichcn Paare zwei derselben: Die Erzherzogin Maria Antonia Immaculata im Alter von 17 Jahren am 14. Jannar 1891 i„ Arcv, »nd der Erzherzog Ferdinand Salvator in Traunkirchen am 28. Juli 1891. Ein Sohn de-Ver storbenen, Erzherzog Franz Salvator, ist mit der jüngsten Tochter des Kaisers Franz Josef, mit der Erzherzogin Marie Valerie, ver wählt. — I» Ungarn ist die Wahlrennerei und Wahlhancrei flott i», Gange. Bisher zählt man acht Tobte und einige Dutzend Ver wundete. — Im österreichischen Abgeordnetenhanse dauert die Berathimg der Handelsverträge fort. Etwas Besonderes liegt nicht daraus vor. England. In -er Georgskapelle zu Windsor wird heute Mittwoch, Nachmittag, die Beisetzung de- Herzogs von Clareuce stattfinden. Die Betheilignng von fürstlichen »nd Landesvertretern wird eine außergewöhnlich große sein. Den deulschen Kaiser vertritt Prinz Leopold von Preuße». ^ Schweiz. ^ ^ In Bern hat die Berathung des Handelsvertrages mit Deutsch es ^ der Schweizer Volksvertretung begonnen. Die Annahme scheint sich ziemlich glatt vollziehen zu wollen. Frankreich. . „ , Dte Franzosen unlerhalte» sich gegenwärtig m,t allerlei heikle» Scandalgeschichten ihrer Hauptstadt. In der PolNik ist eS I-Hr still, „nd in den Kammern herrscht gähnende Langeweile. — Der onsstsche Finanzminister ist mit seine» Versuchen, in Frankreich eine neue Anleihe aufzunehmen, bisher glänzend abgefalle». — I» Paris soll gebaut werden nach Art der große» Unter nehmungen unter dem dritten Napoleon. Der Gemeinderath hat im Prinzip die Aufnahme einer Anleihe von nicht weniger als hundert Millionen Mark für Straßenbau!«» bewilligt. Portugal-Spanien. Mit den portugiesische,, Finanzen sieht cs „versank ans, und die deutschen Privatkapitalisten, die sich vo» großen Banken solche Werthe haben a» den Hals hänge» lassen, mögen sich jetzt bei ihren Vertrauensleute» bedanken. Ei» Lissaboiicr Telegramm meldet, die Negierung habe vor den Cortes e>klärt, s»e werde genöthigt sein, a» die Staalsglänbiger zu appellircu. Mit anderen Morten heißt das: Portugal ist bankerott. Entweder wird die Ziiisenzahliing zeit weise ausgesetzt, oder die Zinsen selbst werden redneirt werde». Rutzlaud. Russische Attentate. In den Moskauer nnd Petersburger amtliche» Kreisen herrscht kein Zweifel mehr darüber, daß das bereits vor einiger Zeit von der ..Kol». Zig." gemeldete Gerücht, auf der Moskau Rjasaner Eisenbahnlinie sei jüngst eine Mine gelegt worden, um den Zug des auS Livadia znrückkchrcndc» Zaren in die Lust zu sprenge», durchaus begründet sei. Die Petersburger Polizei entwickelt eine anßerordcnilichc Thätigkeit, de» V rbrechcrn auf die Spnr zu komme». Wir hatte» seinerzeit die bctr. Meldung der in der aus wärtigen Politik regelmäßig gut »»lercichteiei, „Köln. Ztg." gebracht und es zeigt sich wieder einmal, daß, trotz der anfängliche» Dementis, die sensationelle Nachricht auf einer thatsächlichcn Grundlage beruht. — Zur Behandlung -er kranken Kaiserin Maria Feodo- rotvua ist der bekannte Wiesbadener Maffagearzt ür. Mezger nach Petersburg berufe». — AnS -er Negiernngskasse in Wladi- ivostock Ware» vor einigen Wochen bekanntlich vermittels überaus frechen Einbruches 350,000 Rubel gestohlen. 256,000 Rubel sind jetzt i» der Wohnung eines »ach Wladiwostock Verbannten vorge- snnden. — Ein schamloser Unfug wird mit den Freikarten ge-, trieben, die für Freifahrten der Nvlhleideiidei, aus den Hiiiigcrgegendci, in die Slcidte bestimmt sind. Auf de» Eisenbahnen-werden Tag ffr Tag wohlhabende Lente abgefaßt, welche die Freikarte» für einige Kopeken kaufe» »nd dann selbst benutzen. — Nach Berichten rus sischer Zeitungen dehnt sich der Aufstand ,'n der westliche» Mongolei mehr und mehr auS. ES haben wiederholt blutige Zusammenstöße zwischen Truppen und Aufständischen stattgefundc». Orient. Die türkische Regierung läßt eine Alar»»»eld,nig, nach welcher eine große Verschwörung gegen den Snltan entdeckt ist »nd 300 Personen deshalb verhaftet sind, für unbegründet erkläre». — In Aegypten entwickeln sich unter de», neuen Khedire Abbas die Dinge in gewohnter Weise. Nicht die leiseste Ruhestörung ist vorgekommeii. — Auch in Ver unruhigen Landschaft Arme» i» Arabien ist die volle Ordnung wieder hergestcllt. Sächsisches. — Hosnachrichten. Wie vcrlaniet, wird Prinz Friedrich August mit Genehmigung de- Königs behufs Orieiitiruiig auf dem Gebiete der innere» Verwaltung bei der KreiShauptmannschast zu Dresden zeitweilig Beschäftigung nehmen. — Pkttsions-Erhöhnngen. De», sächs. Landtage ist ein Gesetzentwurf, Pensions-Erhöhungen für die Geistlichen, Lehrer und die Hinterlassenen derselbe» betreffend, ziigegaiigcn. Denjenigen früheren Geistliche» »nd Lehrer», welche am 31. März 1892 in Pension ge- standen haben, sollen hiernach vom 1. Januar 1892 an oder, wenn sie nach de,» 1. Januar 1892, aber vor che», 1. April 1892 i» Pension getreten sind, vom Tage des Eintritts in den Ruhestand a» die Peiisione» bis mit 1500 M. um 12,5 Proc., diejenigen vo» mehr als 1500 M. bis 3000 Mk. um 10 Proc. und von mehr al» 3000 Mk. ui» 7,5 Proc. erhöht werde». Für die Willwen und Kinder derjenige» Geistlichen und Lehrer, die entweder vor dem 1. Januar 1892 verstorben sind oder am 1. Januar 1892 zwar »och gelebt, aber an diese». Tage schon in Pension gestanden haben und bis zn ihre», Ableben »»„»terbrochc» in, PciffvliSstunde verbliebe» sind, solle» die Pensionen folgender,»aßen erhöht werde»: Bei den Wittwe» bis mit 600 Mk., bei den Halbwaisen bis »nt 120 Mk., bei den Ganzwaisc» bis mit 180 Mk. um 12,5 Proc.; bei den Wittwcn mit mehr als 600 Mk. bis mit 1200 Mk., bei den Halbwaisen mit mehr als 120 bis mit 210 Mk. und bei den Ganzwaisc,, mit mehr als 180 Mk. bis 360 Mk. um 10 Proc.; bei den höhere» Pensionen soll die Erhöhung 7,5 Proc. betrage». Die in der vorstehende» Weise erhöhten Pensionen sollen den betreffenden Hinierlassene», je nachdem ihre Ehegatten und Väter vor dem 1. Januar 1892 schon verstorben sind oder an dem genannten Tage in, Pensivnsstaiide »och gelebt habe», in dem erste»» Falle vom 1. Januar 1892, in dem letztere» Falle von de», gesetzliche» Zeitpunkte des Eintritts ihres PeiisivnsgcniisseS an gewährt werden. In der Begründung d.-s Gesetz» entwnrfeS wird darauf hingewiesen, daß die seit einer Reihe vo» Jahren ei,'getretene und im Fortschreilcn begriffene Preissteigerung oller Lebe»sbedürf»isse eine Erhöhung auch der Pensionen der Geist lichen und Lehrer, sowie der Hiiiierbliebcnen derselben i», hohen Grade »vünschenSwerth mache. Die vvrgeschlagene Pensionscrhöhnng wird einen Mehrbedarf von 247.341 Mk. jährlich zur Folge haben; dieser Mehrbedarf wird sich aber nach und nach mit der Abnahme der Anzahl der PeiisiouSempfäiiger der hier fragliche» Art vermindern. — Versetzung. Herr Anitshauplmann v Wilucki in Marienberg wird a»> I. April i» gleicher Eigenschaft „ach Großenhain versetzt. An seine Stelle ist der bisherig« erst, juristische Hilfsarbeiter bei der AmISHauptmannschaft Leipzig-Land, Herr Ne gier»,igsrath von Loeben, zum Amtshanptmann in Marienberg ernannt worden. — Betriebseinnahmen der sächsischen Staatsbahnen. Nach vorläufiger Feststellung sind dieselben ,'m Deceinber v. I. günsti ger gewesen. Es sind vereinnahmt worden: 1,875,887 Mark im Personenverkehr, 69,021 Mk. mehr, 4,555,552 Mk. im Güterverkehr, 6l,507 Mk. mehr, 415,209 Mk. aus sonstigen Quellen, 13,098 Mk. mehr, 6,846,648 Mk. im Ganzen, 143,626 Mk. mehr als im De cember 1890. Nach dieser vorläufigen Zusammenstellung «rgiebt di« volle JahreScinnahme von 1891: 27,079,221 Mk. im Personenver kehr, 637,934 Mk. mehr als im Jahre 1890, 56.916,182 Mk. im Güterverkehr, 1,014,154 Mk. mehr, 4,521,641 Mk. ans sonstigen Quellen, 109,756 Mk. mehr, 88,517,044 Mk.iin Ganzen, 1,760,844 Mk. mehr. Dies entspricht jedoch einer Mindereinnahme vo» 282 Mark im Durchschnitt auf je 1 Kilometer Bahnlänge. — Todtenliste. I» Dresden verstarb General Prinz Krasst zu Hvhenlohe-Jngelsin gen. Die deutsche Armee ver liert in demselben eine» ihrer tüchtigsten Artillerie-Officiere, da» Vaterland eine» seiner Helden, dessen Name mit de» Großthaten der Jahre 1870 und 1871 rnhmvoll verknüpft ist. Unierstand ihm doch die obere Leitung des Artillerie-Angriffs ans das belagerte Pari», eine der größte» und umfangreichste» Aufgabe», die je einem Feld herrn gestellt worden sind. Er war zugleich «in hervorragender Militärschriftsteller. Nachdem zurrst seine „Ideen über Verwendung der Feldartillerie" (1869) und die „Ideen über Belagerungen" (1872), als »»mittelbar den kriegerische» Erfahrungen entsprechend, viele» Anhang gefunden halten, wurde» die „Militärischen Briefe, I. über Kavallerie, II. über Infanterie, III. über Artillerie" (1986/87) geradezu epochemachend lind auch ii» Auslände großer Beachtung ge würdigt. Es folgten noch 1837 „Strategische Briese" in zwei Ab- theilniige» »nd 1889 „Die Feld-Artillerie in der Unterstellung unter die Äcncral-Kommaudo'S". — Die Bestattung des Prinzen Krafft zn Hohenlohe- Jngelsingen in Dresden. Hierüber wird vo» dort berichtet: Seit der feierlichen Bestallung des Kricgsminislers Grase» v. Fabrik« hat Dresden nicht wieder solche mililärische Ehren enlsaltct gesehen, als gestern 'Mittag, wo sich auf dem Tvlkewitzcr Friedhofe das Grab über die irdische Hülle des im 65. Jahre verstorbenen Königl. pren- Hische» Generals, Prinzen Krafft zn Hohe,ilohe-Jngelfii,gen schloß. Die Eriisegtmiigsfcicr fand um 1 Uhr ii» Traucrhause, Sidonien» straße 20, in Gegenwart einer zahlreichen illustren Trauerbersa»»»- lnng stall. Die HonuenrS vollzog der einzige Bruder des Verstorbenen, Prinz Friedrich Wilhelm vo» Hohenlohe. In der Trauer, ersanimliing bemerkte man als Vertreter des Kaisers de» Flügeladjnlaiite» Major v. Hüllsen und als Vertreter des Königs Albert und der Prinzen Georg »nd Friedrich August die Herren Iliigeladjntant Oberstleutnant Graf Vitzthum, Adjutant Niltiiicister Freiherr v. Müller »nd Hof- ,„arschall Freiherr ch. Rcitzenstcin. Ferner waren zugegen: der re gierende Fürst von Reiff, die fürstlichen Verwandten des Verstorbene», die gesamnite active »iid inactive Generalität Dresdens, denen sich der Herr Kriegsniinister Edler vo» der Planitz. Stadtcommandant Generalmajor Larraß, der Königl. preußische General Seeger mit vielen hohen preußische» Officiereu anschlossen. Das Diplomatische Corps war durch die Gesandte» Preußens und Oesterreichs, die Excellcnzen Grafen Dönhoff »nd Chotek, das 1. Garde-Feldartillcrie- Zieginient war durch die Herren Oberst v. Lüdemann >»,d Major Graf Lippe vertrete». Sämmtliche hiesige Negi,»enter hatte» eben falls Osficiersdeputationeii entsandt. Nachdem Gebet und Segen ge sprochen worden waren, ward der Sarg unter de», Gesänge „Laßt mich gehen" von Beamten der Pietät, denen später 12 Unleroffici'ere des hiesigen Artillerieregiments als Träger assistirtcn, ans den bereit- slchciide», achtspännige» Galnleichenwagen getragen. Inzwischen hatte die Trauerparade unter Befehl des Herrn Generalmajor v. Jffendorff auf der Sidonienstraße und benachbarten Straßen Aufstellung ge- »oinme». Dieselbe ward gebildet vo» je einem Bataillon des 2. Grenadicrregiments Nr. 101, Schützcnreginients Nr. 108, »nd zwei Batterien des I. Fcld-Artillcrieregimeiits Nr. 12 zu je 4 Geschützen. AIS der Sarg sichtbar ward, präsentirlen die Truppe», .und die Capellen des Grenadiercegimcnts, der Gardereiter und der Artillerie intonirte» „Jesus, meine Zuversicht". Der glänzende Conduct sormirt« sich nun dergestalt, daß die Truppen, Gardcreiter, Schlitzen, Grenadiere, Letztere »lit enthüllter Fahne, Artillerie (die Geschütze init 6 Pferden bespannt), voraus malschirte». Es folgten 4 Marschlille der Pietät, vier Beamte »nd ei» Diener der Prinzen Hohenlohe'schcn Familie, vier Officiere, die abwechselnd z» Zweien die Orden trugen und ztvar zwei Artillerie Officiere, ein mecklenburgischer Dragouer-Officier und ei» Osficicr der 12. Division, der der Verstorbene einst angehört hatte. De», Leichenwagen folgten je 2 Königliche und vrinzliche Equipage», 12 Wagen der Pietät »nd 5 Privatgeschi'rre. Nach zwei Stunden war der Friedhof erreicht. Die Generalität, die »lit Hunderte» vo» Offcieren vor den vielen Magen »larschirte, schwenkt« auf der Lennöstraße ans de», Conduct. Artillerie und Grenadiere betraten den Friedhof, Erstcre, »m später mit der Front »ach der Elbe auf der Tvlkewitzerstraße Ausstellung z» nehmen. Als Herr Cvnsistvrial- rath 1)r. Kuhn die Einsegnung vollzogen hatte „nd die Klänge „Wie sie so sanft ruh',," verklungen waren, erdröhnte» in weithin ver nehmbare», Wiederhall 24 Arlillericsalven »nd eine Compagnie Grenadiere gab drei Salven ab. — Zur Buchdrucker-Bewegung. In Leipzig fand am 18. Januar eine Schriflgießerversainmluug statt, die von etwa 150 Personen besncht war. Den Vorsitz führte Herr SchöpS, der auch da- Referat Über den Hauptgegenstand der Tagesordnung erstattete, nämlich inwieweit eS angezeigt erscheine, den Streik der Schriftgießcr fortdauern zu lassen? Die Situation liegt so. daß nach Ansicht der Streikenden deren Forderungen (Einführung «ine- neuen Tarif», neben neiinstündiger Arbeit-zeit) bei weiterer Fortdauer de» Streik» in kurzer Zeit gewährt wrrden dürften. Dagegen haben di« Buchdruckereibesitzer erklärt, die ausständigenBuchdrnckcrgehilfe« nur dann wieder einstelleu zu wolle», wen» di« Schriftgießer» die in Gemeinschaft mit den Buchdruckern den Streik begannen, «benfaik» WWW WWW
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