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Damals war der Geist des Kranken schon oft so getriibt gewesen, daß er, der Sohn, in dieien Aufzeichnungen kaum etwas Anderes zu finden erwartete, als die Ausgeburten einer gestörten Einbildnngskraft; er hatte ihnen wenig Werth beigelegt, sie über dcu dauu eintretenden er fchiitternden Ereignissen völlig vergessen nnd fein Auge war nie wieder auf sie gefallen. Nnn drängten sich diese Papiere plötzlichs iu sein Leben. ein feltsainer Schrecken ergriff ihn nnd er brach? mit vor Erregung bebender Hand die Siegel, welche den Jnhaltl bisher verschlossen hatten. Einige Blätter, welche die Handschrift seine-Z Vaters zeigten, flatterten thu entgegen, dann folgten zusammengefaltete große Bogen von starkem Papier-, mit Unterschriften und Stempelu ver iedeue Docnmeute. Er ichlng sie auseinander-, sein Blick über-flog sie in zitterudcr, gieriaer Hast kein Zweifel, es waren die Zenauiish welche sich auf die Traung des Litajoratserbeu Karl v. Wildbng mit Anunnziata Ferrari bezogeul Nichts fehlte-, die Ehe war in giltigsrer Form nach allen Vorschriften des Gesetzes geschlossen worden« s« Noch verniochte der Freiherr nicht alle Couseanenzen seine-Z Fundes zu erwägen, er griff hastig nach den Aufzeichnungen feines Vaters nnd ver-senkte sich in die Bekenntnisse, die sie ent hielten. Der kalte Schwein trat ihin auf die Stim, es fliunnerte . thue vor den Augen und die Buchstaben tanzten wie rachgierige " Kobolde vor ihiu anf nnd ab, ilun bald furchtbare Wahrheit ent-» hiillend, bald wieder in nnlöslicher Verwirrung ihr-: Geheiinnifsei verbergend. Das war also der Schlüssel zu dein Leben seine-J Batersl Anch ihn hatte die Schuld niedergedriicktl Auch er » hatte durch eine Frevelthat dass Erbe erringen wollen, auch er hatte nur den Fluch der Siiude geerntet! Aber er war noch nicht , zn Ende; er hatte erst die llnterichlagnng der Docuiuente gelesen, die Niederschrift ging noch weiter, und sich gewaltsam eriuauneud, zwang sich der Freiherr zur Fortsetzung seiner Leetiiie Ein Sohn war ans jener Ehe geboren, der wahre Erbe von Wildburg; aus einer kleinen fehlt-fischen Stadt erließen die Be hörden einen Aufruf, der die Auffindung des verschwundenen Vaters bezweckte; ein Zweifel, daß es sich unt das Kind Karls v. Wildbnrg handelte, konnte nicht entstehen. Es gab also einen rechtmäßigen Erben, nnd er, der jetzige Inhaber des Majorats, er war ein Betriigerl Dass-, was er durch Mord gewonnen hatte, behauptete er durch Betrugl Was kam es in Betracht, daß sein Vater nichts Weiteres von diesem Kinde wußte, daß dessen Schicksal ihrn verborgen gebliebenl Er M diese Betenntuiffe wieder und wieder, die von Reue und Ge oisiensvorwiirfen sprachen nnd dann wieder von Bitterkeit und daß übersiosseir. Uinfoust hatte der Hauptmann deiu Todten sein Wort gebrochen, umsonst hatte er ein hilfloses Kind, das ihtn ; ein sterbender Vater ans Herz gelegt, feiner Erbschaft und Rechte «- beraubt, ein nngeahntes Geschick hatte ihm den Preis seiner- ! Frevels entrissen, und da hatte er diese Dveumente seinem Sohne hinterlassen, vielleicht in der Hoffnung, durch ihn der Wahrheit ( Tun Siege verhelfen zu sehen, wohl noch mehr in der Absicht, i l in eine furchtbare Waffe gegen Erwin in die Hand zu geben, l der damals als der Erbe von Wildburg den Sohn seines älteren Bruders-, wenn auch unwissentlich, aus seinen Rechten verdrängte. Lange saß der Freiherr und sann über die unselige Ver .l’ettung der Verhältnisse nach. Dann stieg die Frage in ihm anf, ’wo und wie dieser Erbe zu sinden sein möchte, nnd auf einmal stand es in slannnender Klarheit vor seiner Seele-, daß er den wahren Erben kannte, daß es fein Andrer sein konnte-, als jener Founer Blanden, dessen Ansprüche er so verächtlich znriickgewiesen satte. Was blieb ihm nun zu thun? Sollte er ihm die Documeute ausliesern und damit auf Alle-Z verzichtet-, was durch so schwere Verbrechen errungen war? Sollte er herabsteigeu von der Höhe, fiir die er geboren, sollte er arm und schmachbedeckt, von eigner nnd crerbter Schuld zu Boden geschmettert, ein gebrocheues, elendes Dasein hinschlevuen, aus dein es nur eine Erlösung durch den Tod gab? Wo blieben dann alle seine großen Pliiues Wie konnte er denn all die edlen nnd großen Ideen ausführen, die den iirn«echtiuiis3igeu Besitz eutsiihuen sollten? lind wiirde er allein biißetrs Winden nicht die ihm theuersteu Wesen unrettbar in den Strudel hineingezogeth der ihn verderbeubringend verschlang? Was hatte Melanie gelitten, wie lag sie noch darnieder an Körper und Geist, wie war erst setzt ein Hauch von Ruhe nnd Frieden iu ihr erschiitterteszv Gentiith zurückgekehrt, nnd er sollte sie neuen Kämpfen aussetzen? Sie, die zarte, verwöhnte, von Luxus und Reichthniu umgeht-ne Frau, sollte er Armuth und Entbehruugen, Schmach nnd Deniiithignngen aussetzen, die sie, so heldenhaft sie auch war, nicht zu ertragen vermochte? Und seine Kinder, seinen Sohn, den er so zärtlich liebte, auf den er so stolze Hoffnungen sente, sie sollten nur die Erben seiner Schande werden, sie sollten errötheud den Namen ihres Vaters als ein Braudutul tragen? Woran waren denn sie Beide, sein Vater und er, gescheitert? Au ihrer Armuth und Niedrigkeit, die die Versuchungcu, denen sie erlagen, in sich trugen. War es da nicht seine Pflicht, seinen Sohn vor gleichem Loose zu bewahren, selbst wenn er neue Schuld auf sich laden oder vielmehr eine alte nicht tilgen sollte? Nein, er lag fest in den Banden des Verhiingnisses, er mußte weiter, für ihn gab es kein Zurück, nnr ein Vorwärts, und mit starkem Mannes-much mußte er die nene Biirde auf sich nehmen, die fein Gewissen belasten würde. Aber was er thun konnte, unt das große Unrecht zn mildert-, das sollte geschehenl Zeigte ihm ein günstiges Geschick nicht selbst den Weg nnd gab es ihm nicht dadurch den Fingerzeig, daß der Frevel zn sühnen, der Fluch der Sünde, den er so oft schaudernd gefürchtet hatte, abzuwenden war? Erna liebte diesen Blanden; er wollte die Schwester zu gleicher Zeit glücklich machen, wie er ihn zu seinem Bruder, zmn Gliede seiner Familie erhob. Den Namen, der ihm zukam, konnte er ihm nicht zugestehen, aber nicht-s desto weniger würde er znr Familie der Wildbnrgs gehören, nnd seine redlichen iAnstrengnngen anf der Bahn des Ruhms würden dnrch den Einfluß und die Macht des nunmehrigen Schwagers eine Stütze erhalten« die ihn über alle Nebenbuhler empor-hob nnd ihm alle Schwierigkeiten ebnete. Erna sollte zu ihrem Manne kommen mit einer fürstlichen Llasstattung an Geld nnd Gut, er wollte sich io lange als Schuldner der Schwester betrachten, bis er ihr die Hälfte seines Vermögens abgetreten hatte, und ohne daß ein Mensch es ahnen konnte, wollte er so eine ausgleichende Gerechtig keit üben. Mit einem tiefen Seufzer richtete sich der Freiherr aus seinem Sinnen auf und faltete die verhängnißvollen Papieke zufammen, um sie wieder in dem Umschlage zu verbergen und sie dann in das Geheimfach seines Schreivtisches zu schließen. Sein Entschluß