Volltext Seite (XML)
IM Dochkitimg ObMMkjse Nr. IW Donnerstag, den 18. August 1910 72. Jahrg j Lllidaooe, (2411 .74 70 i ch t ver- rrn Hugo §rau Fa rn. Meitz- klage srei- t- fene Vn- er Sächsi- er Bastei o,om> elepk. 2572 und 4650. Herrn Marlow war ebenfalls eine Leistung, der die vollste Anerkennung gebührt. Gelungene Typen boten ferner Herr Schwaigen als Lehrling Moritz, Herr Mühlberg als Einkäufer der Fa. Steiniger u. Co., desgleichen Herr Stange als Agent, ToraTebickeals Scheuerfrau und Agnes Dünger als Zimmervermieterin. TaS Publi kum spendete an den Aktschlüssen lebhaften Beifall. E. Wasser. z eines rer Weise werweige- j zirkskom- j :r Arrest- nann auS Nr. 101, ;erurteilt. erbote- gehörigen Friedrich x Fabrik- ;ermeister » geschleu- Jnsel deS eben vom HS Mona- * Residenztheater. Am Donnerstag geht der Meineidbauer" und am Freitag „Alt-Heidelberg" in Szene. * P o m M c i tz n e r T o m. Der Vorstand deS Meiß ner TombauvereinS hielt vor einigen Tagen eine Sitzung im Restaurant zum Burgkellcr ab, in der hauptsächlich die Verlegung der Orgelempore besprochen wurde. Nach länge rer Debatte beschloß die Versammlung, die Empore an die leere Wand deS nördlichen Kreuzarmes zu verlegen. Wei ter beschäftigte sich die Versammlung mit der inneren Aus stattung der Tomkirche, worüber die Entscheidung vertagt wurde. Seitens der Kommission zur Erhaltung der Kunst denkmäler im Königreiche Sachsen ist für die innere Aus stattung der gotische Stil vorgeschlagen worden, während Herr Tombaumeilter Prof. Hartung vorschlug, den Re naissancestil anzuwenden. Er wies vor allem auf den Mangel jedes gotischen Ausstattungsstückes im Schiffe der Kirche hin. Dagegen seien zahlreiche Arbeiten der deutschen Hochrenaissance in den Fenstern, der Kanzel und den Kenotaphien vorhanden, deshalb halte er cs für ange bracht, wenigstens die Ausstattung des Schiffes und des Querhauses im Sinne einer edlen Hochrenaissance durchzu führen und dadurch einen einheitlichen Charakter zu schaf- len. Weiter wies Herr Prof. Hartung auf die Gotik des Chores hin und auf die vielen Reste der ursprünglichen Bemalung, bei der sogar Gold in großer Menge zur Ver wendung gekommen sei. Deshalb empfehle er, den ur sprünglichen Zustand der Verglasung und der Bemalung wieder herbeizuführen. — Jedenfalls darf man auf dieLö'- ung dieser interessanten künstlerischen Frage gespannt sein. aern zum Theater will — sie ausbilden zu lassen. In: zweiten Akt kommt Löwenherz von einer Geschäftstour zu rück und erfährt, daß seine Geliebte sich inzwischen auch mit anderen amüsiert hat. Er stellt sie zur Rede und — sie gibt ihm den Laufpaß. Als er sic ganz verwundert des halb, daß sie so gleichgültig darüber ist, fragt, wie sie dazu komme, erklärt sie ihm, daß sie jetzt keinen mehr braucht, sie habe 30 000 Mark erhalten und trete aus dem Geschäft aus. Löwenherz, der sofort ahnt, woher die 30 000 Mark stammen, benutzt die nächste Gelegenheit, dem Prinzipal eine unzweideutige Anspielung daraufhin zu machen. Die ser empört, daß die Sache bekannt geworden ist, entläßt die Konfektioneuse sofort. Aus Rache erzählt dieselbe nun, daß sie ihn-<_den Chef» mit dem Prokuristen hintergangen habe, woraur Bernius, der ganz sprachlos ist, seinen Schwieger sohn in spe auch auf der Stelle hinauSwirft. Löwenhcrz tröstet ihn und macht zum Schluß den Vorschlag, eine Konkurrenzfirma aufzumachen, um sich so an Bernius zu rächen. Törwald- erscheint aber die Sache aussichtslos, da sie alle beide kein Geld haben. Löwenherz, der aber nie um einen Ausweg verlegen ist, kommt auf die Idee, Fränze, die doch 30 000 Mark Kapital hat, für das neue Unter nehmen zu gewinnen. Der dritte Akt zeigt nun, wie die beiden „Erzgauner", wie sie Fränze selber trennt, das in Geldsachen völlig unerfahrene Mädchen soweit bringen, daß sic nicht nur das Geld hergibt, sondern sich auch bereit erklärt, den Prokuristen zu heiraten, um als Frau Chef in der neuen Firma zu fungieren. In diese Handlung sind eine Anzahl Witze und komische Nebenfiguren cingefloch- ten, die dazu beitragen, auf die Lachmuskeln der Zuschauer zu wirken. Jedenfalls hat sich die Direktion und auch die Regie Mühe gegeben, aus dem Stück herauszuholen, tvas herauszuholen ist. Von den Darstellern, die in der Haupt sache zu dem äußeren Erfolg des Stückes beitrugen, sind zu nennen Herr C a r l o s Z i z o l d, der den immer witzigen und verschlagenen Löwenhcrz vortrefflich spielte, alsdann der gesinnungstüchtige Prokurist des Hrn. Bendey. Die chike charakteristische Konfektioneuse war in Clarie Cillytc vorzüglich verkörpert. Ter Prinzipal des Kunst, Wissenschaft, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. Eentraltheater. Zum ersten Male: »Gelbstern.- Eine Groteske von Jaques Burg und Walter Turszinsky. Mit dem „Gelbstern" ist die Sommer-Saison wieder um eins jener Stücke bereichert worden, die das Publikum vor allein amüsieren wollen. Wie schon der Name „Gro teske" sagt, ist die Handlung an und für sich absonderlich. Der Chef der Firma I. C. Bernius unterhält Beziehungen zu einer seiner Konfektioneusen, die aber gleichzeitig mit dem Prokuristen des HauscS ein Verhältnis hat. , Eines Morgens, als der Herr Prinzipal seine „Angestellte" eben über die Hintertreppe entlaßen hat, erzählt man sich im Personal ein ebenfalls sehr delikates Abenteuer, daß die Tochter des Chefs mit dem Chauffeur gehabt l>at. Ter Prokurist, der dazu kommt, wie eben diese Geschichte von dem Reifenden der Firma Herrn Löwenherz mit den Kon fektioneusen eifrig erörtert wird, erklärt ganz empört über diese Klatscherei, daß diese Angelegenheit das Personal gar nichts kümmere, die Sache sei abgetan und die Tochter, diese charakterlose Person gelte nichts mehr im Hause, — ja^man würde sie überhaupt nicht mehr grüßen. Nach zehn Minu ten, nachdem ihn Löwenherz überzeugt hat, daß die Tochter doch jedenfalls eine sehr gute Partie sei, wobei er darauf anspielt, daß der in Frage kommende Bräutigam auch Aus sichten hätte, Teilhaber der Firma zu werden, ändert der Prokurist Törwald seine Gesinnung so plötzlich, daß er die Tochter mit eincmmale als eine Hochanstände, liebens würdige Dame hinstellt. Ta ihm nun zur Erreichung sei nes Zieles das Verhältnis zu der Konfektioneuse Fränze Schott im Wege steht, beschließt er, durch Löwenherz aufge stachelt, der die Fränze für sich haben will, Schluß mit ihr zu machen. Es kommt zum Bruch zwischen Törwald und Fränze und Löwenherz, der die Trennungsszene im Neben zimmer abgewartet hat, spielt sich dann der Verlassenen als hilfsbereiter Tröster auf, indem er ihr verspricht, — da sie «edattttmoschluß r 1 Uhr Mittags. SvrechKaade der Stedakltou: 4—S Uhr Nachmittags. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den ßtedarieur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu Meisteren. 170,50». 371». 243». 1015» 358,50». 100». 121,25» 545». 130,50». 83 B. 125,50». 159,25» 2S1G. 149 b.» 184». 207b. G. 810» 217 B. 299 B. fen kommen sie doch auch heute noch immer nur in zweiter Linie. Automobile und Fahrräder versagen außerhalb der Straßen vollkommen, und selbst bei schlechten Straßen, bei schlechtem Wetter und übler Jahreszeit, ist auf sie kein Ver laß. Von den dem Luftschiff und den Aeroplanen gewid meten Vorschußlorbeeren wollen wir schweigen. Wir sind hier noch über ein Versuchsstadium nicht hinausgekommen. Ihre Verwendung im Kriege ist durch ihre Unzuverlässig keit außerordentlich beeinträchtigt. Ein Feldherr kann nicht auf den Zufall einzelner günstiger Ergebnisse rech nen, sondern er muß sich für seine Erkundungen und zur Verschleierung seiner eigenen Absichten auf etwas verlasien können, das bei jedem Wetter und Gelände arbeitsfähig ist. In dieser Beziehung aber dürste trotz aller Fort schritte der Technik eine gute und zahlreiche Kavallerie noch immer unersetzlich sein. Andrerseits aber vermag selbst die beste Reiterei heute noch weniger denn früher. Gibt es doch heute selbst Militärs, die ihre Verwendung zu Attacken und in der Schlacht, der Ausbildung der Infanterie- und Artilleriewaffen gegenüber für aussichtslos halten. Im Grunde beruht also die militärische Stärke eines Volkes noch immer auf zahlreicher und gut ausgebildeter Infan terie und Feldartillerie. Herr Erzberger ist ja nun jedenfalls der Ansicht, daß unser Heer in dieser Beziehung so oolttommen dasteht, daß da überhaupt nichts auszusehen möglich ist. Das beweist, daß er sich mit militärischen Fragen in letzter Zeit wohl überhaupt nicht beschäftigt hat und daß er in einseitiger parlamentarischer Fraktionssimpelei sich auch mit auswär tiger Politik überhaupt nicht befaßt hat. Denn sonst müßte er wißen, daß die politischen Ver hältnisse keineswegs mehr die gleichen sind, wie 1904 bezw. llmtzhlgtt kmäiestgl.vkerae»Wmamu. Deurtactt,ctasstgl.stmttgericdtSrerSe», , M äie stgl. ZupeniNenäenNn viesäen II, clie stgl. lolruenlamtel Dressen, Morilrdurg für üle Sewetilüe»: Marewttr, taubegsrt, rolüevirr. vobrirr. Mcbwlir, Meüerpovrirr. korrervlir, PMilltt, Mittig, Zedönfeld, LesbittrNenonrs, Lorttbride. f>«iMalionr--lgan und Loirai linrelger für Loschwilr, kochwilr, (veisser Dirsch, öühlau. die rössnikgemeinden, Dresden-Striesen und Deugrna» a"2Uustr. Ilnterhallunqs'blatt". „Nach Feierabend". „Frauen Korrespondenz*. „Heim- n^Kindergartens „Hans» ». Vartrnwirifchnft*. „Fremden- ». Knrkste*. T«nsprecher^Ann^rWden Nr. 809. Druck und Vertag: E l b g a u - B u ch d r u ck e r e i u n d V e r l a g s am st a l t H e r m a n B e y e r är- L o< Lelegnmrm-AdresserElbgaapresie Blasavttz, Das neue Militärgesetz und die ernsten Heeresbedürfniffe. Der Zentrumsführer Mathias Erzberger hat kürz lich im „Tag" den Vorschlag gemacht, bei Ablauf des Mi litärgesetzes am 31. März 1911, die Militärvorlage um ein Jahr zu verschieben, damit erst der neue Reichstag sich mit einem so nationalen Werk zu befassen hätte. Unter diesem Zeichen würden sich am ersten die einander durch den Wahlkampf entfremdeten Parteien sich wieder finden. Er sucht diesen Vorschlag noch durch weitere politische und etatSrechtliche Vorteile zu stützen und behandelt die etwa dagegen anzuführenden militärischen Gründe beinahe ver ächtlich. Sie seien wohl kaum zwingender als die für die Vermehrung von 1904, wo man ein Jahr sich mit einem Provisorium behalf. Ja, er sieht den letzten Grund gegen eine Vertagung lediglich in den Abkommandierungen zu bestimmten technischen Truppen, wofür er eine Fürsorge im Etatsgesetz als genügend erachtet. Wenn jemand etwas zu sagen haben will, wie Herr Erzberger, der ja schon so manchen Kohl produziert hat, so sollte er sich denn doch zuvor auch mit einer Materie be schäftigen, mindestens lesen, was in maßgebenden Zeitun gen von kompetenten Fachleuten darüber gesagt worden ist. Ten Herr Reichstagsabgeordnete scheint nämlich von Hee res« nge legen hei ten und äußerer Politik ebensowenig zu verstehen, wie von Kolonialpolitik, ja man möchte beinahe auch sagen, und wie von Finanzpolitik, obgleich das be kanntlich seine Spezialität ist. „Technische Truppen", das ist auch mehr oder min der ein modernes Schlagwort, das dem biederen Mathias mächtig imponiert. Natürlich haben sie unter Umständen großen Wert. Aber im Vergleich zu den drei Hauptwai- »rschetnt jeden Wochentag nachmittag» 6 Uhr für den folgenden Laa. Anzeigen-Annahme erfolgt bi» mittag« Ubr Inserat. koL die S-gA. Petitznl. AlPf., kleine Anzeigen 15Pf., d,. ReNamezeil.50 Pf Für die Aufnahme an bestimmt« Stell. Ed knne »arantte übernommen. Annahmestellen: letzte Seite. Neue Ereignisse. — Köniz Friedrich August besuchte gestern nachmit tag Las Wettinbundesschießen in Großenhain. — Ter Kaiser hat dem König von Belgien telegrr- phisch sein Beileid anläßlich des Brüsseler Brandes ausge sprochen. — In Kiel haben gestern sämtliche Werftarbeiter der Privatwerften die Arbeit niedergelegt. — In Bad Nassau in Tr. Fahlberg, der Erfinder Les Saccharins, im 59. Lebensjahre gestorben. — Der Schweizer Bundespräsident Comtesse und Präsident Falliercö wechselten in Bern herzliche Trink- sprüche. — Tie französische Abteilung der Brüsseler Weltaus stellung soll wiederhergestellt werden. — Ein Pariser Blatt behauptet bestimmt, daß Kar dinalstaatssekretär Merry del Val in Kürze durch Kardi nal Rampolla ersetzt werden solle. — Ein Schiedsgerichtsvertrag zwischen Rußland und Spanien wurde unterzeichnet. — Der König von Bulgarien wird sich zu den am 19. August in Montenegro stattfindenden Festlichkeiten be geben. — Es heißt, daß zwisck>en Präsident Tast und Roose- relt Einigung über eine Neugestaltung der republikani schen Partei erzielt sei. I KjMsük I GH'GGD ß * ß GGG H, I bei Abholung in der Erudition . . . spd. 213). rxLlltes UM ils Msn »Isn e. ra» HAllWtz. en 2 :1. hr an im ücher Se- ifführmg