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-rts 38-ti rrsj. serauszug N,w , Sennnelmh Hark, Gric^ 1». vollst, »ren 39—42 , 2. junge fleisci 71—74, 3. m, 84 Mark, Gerstr, » Mark, posena Mark ;41—153 M«t 159-105 Mars 178-187 Marl Nark, amerikan, Nark, do. neun, Sicken, sächsische tark, do. fremd« Mart, k, Leinsaat, pr. uck, LaplataM nertes 61 Mck, .7 Wetter: M. »tiert: WeM, 214—222 Mari . 234—246 Mart, ntinier Len 36-33 rch -29 resp. 55-^' - resp. 46-rz' -41 resp. lere 34-31 rrii' Kälber: 1. feintze -55 resp. 82-«; '8—8l,3.gemwe lmer 44—A —82, 3. z^ere en im All« bis ine 55-56 resp mtwickelte, sonne liot». 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L-rred»»se. stchNNlW»r-vrg»> unä LoR»I--l»rei-er kür Lorchvitr, kochvttr. weirrer Hirsch, vüdlau, äie lSrrnitrgemeinäen, Vresäen-Ztrieren unä Deugruns. Beilagen: „Jllnfk. «MerhUwWgttlMt^. „«ach Feierabend". ,^ra»en.«orref»o»den»". „Hei». ». »indergarte^ . n. Eartrnwirlfchaft". ,^re»de» «. »nrttfte". b«nsprecher: Amt Dresden Rr. 80V. Druck vnd «erlag: Llbgaa-Vvchdrnckerei »nd Oerlagsanßalt Herman» Beyer ch Co. relegramm-Ndrefier Llbgauvreff« Blafe»itz "Nr. 55. Mittwoch, den S. März MV. 72. Jahrg. RedaktiouSfchlrrsi: 1 Uhr Mittags. Sprechstunde der Redaktion: 4—S Uhr Nachmittags. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den Mrdakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu chrrssieren. Wichtige Ereignisse. — In Gegenwart des Kaisers fand gestern in Wil helmshaven die Vereidigung der Marinerekruten statt. — Die Rede des deutschen Reichskanzlers über die deutsch-englischen Beziehungen wird von der englischen Presse teils ohne, teils mit unfreundlichen Kommentaren wiedergegeden. — Rach dem Beschluß der Budgetkommission des Reichstages soll der Neubau des Reichsmarineamts in der Bendler- und Königin Augusta-Straße errichtet werden. — Ter Kanton Baselstaüt hat gestern in der Volks abstimmung mit großer Mehrheit die Trennung von Kirche und Ltaat beschlossen. — Die italienische Presse äußert sich z. T. sehr unfreundlich über die Reichstagsverhandlungcn wegen der großen italienischen Ausstellung. — Im Gegensatz zu den Meldungen von in Peters burg bevorstehenden Besuchen fürstlicher Personen der Balkanstaaten wird von zuständiger Seite versichert, daß nur der Besuch des Königs von Serbien bevorsteht. — Der türkische Ministerrat beschloß die Aushebung des Belagerungszustandes sowie des Kriegsgerichts 'n Adana wie in der Provinz gleichen Namens. — Vor dem Palast des Fürsten Albert von Monaco haben vorgestern große Wahlrechtskundgebungen itatbge- funden. — Ter nordamerikanische Großsinanzmann Jacob Schiss hielt eine Rede, in der er die Möglichkeit eines Krie ges zwischen den Vereinigten Staaten und Japan erörterte. Das linksliberale Einigungswerk. Wir müssen gestehen, wir haben immer ziemlich stark daran gezweifelt, ob der gute Einigungswille auch zur Tat werden würde. Wir fürchteten immer, daß die lehrhaften Unbelehrbaren der drei Fraktionen von den besonderen Dogmen, die sie einst von einander schieden, schließlich doch nicht loskommen würden. Aber das große Wunder ist in die Erscheinung getreten, die schwere Geburt ist vollbracht, und wenn nur die Hälfte der Patenwünsche, die im Win tergarten des Zentraltheaters von den ersten Parteigrößen und Rednern der bisherigen Einzelparteien geäußert wur den, in Erfüllung gehen, dann wird eine neue Aera t-er deutschen Parlamentsgeschichte einsetzen. Bloß eines ist nicht hübsch! Das ist der Name der neuen Partei, der immer noch von dem alten Doktrinaris- mus Zeugnis ablegt. Konnte man wirklich nichts bessert und kürzeres finden, als die Bezeichnung: „Fortschrittliche Volkspariei"? Aber sie ist da. Unter großer Beteiligung von Mitgliedern der drei linksliberalen Parteien und in Anwesenheit vieler freisinnigen und demokratischen Reichs- und preuß. Land tagsabgeordneten wurde gestern im oben erwähnten Lokal die Verschmelzung der Freisinnigen Volkspartei, der Frei sinnigen Vereinigung und der Deutschen Volkspartei zu der „Fortschrittlichen Volkspartei" beschloßen. Tie Ver sammlung stellte dann zugleich den ersten Parteitag der neuen Partei dar. Tie Begrüßungsworte sprach der A b g. Funck (Frankfurt a. M.) und hoffte, daß die neue Partei das Vertrauen rechtfertigen werde, das man ihr entgegenbringe. Darauf warf Reichstagsabg. Tr. Müller - Meiningen einen Rückblick aus die bisherigen Fusionsbestrebungen. Tie jetzige Bewegung habe von unten eingesetzt. Bei der jetzt für den Liberalismus so schweren Zeit werde die neue Partei hoffentlich die großen Maßen des liberalen Bürger tums aus ihrer Indolenz ausrütteln.. Man wolle mit den Nationalliberalen gute Beziehungen unterhalten. Tie Re ¬ gierung, die sich unparteiisch nenne, stehe vollständig unter der Herrschaft einer Partei, der Konservativen. Dem Zentrum gegenüber verwies der Redner auf den Wahl- rechtÄrerrat dieser Partei im preußischen Abgeordneten hause. Die Sozialdemokratie operiere mit Schlagworten. Für die neue Partei gelt« es Aufklärung und Fortschritt, der Staat sei nichts anderes als das organisierte Volk. Man bekämpfe die „gottgewollten Abhängigkeiten", gegen Ritter und Heilige, sowie gegen die verknöcherte Bureau- kratie. Die Wahlrechtsvorlage im Abgeordnetenhause sei eine Frucht der Sozialistenfurcht. Man bekämpfe den Kastengeist in Preußen auch im Reichsintereße. Nur auf freiheitlicher Grundlage könne das Reich bestehen und hier für möge die neue Partei, die Fortschrittliche Volkspattei, ein starker Hort sein. Der Reichstagsabg. Mommsen verlangte, daß mehr liberale Aufklärungsarbeit in Land und Stadt getan werde. Auch die Bauern und Arbeiter müßten gewonnen werden. Bei gnneinsamer Arbeit Aller werde der Pattei auch der Erfolg im Wahlkampfe beschieden sein. Der Landtagsabg. Gyßling (Königsberg) teilte mit, daß die Freisinnige Volkspartei einstimmig der Fu» sicn zugestimmt habe. Landtagsabg. Wald sie in (Al tona) erinnerte daran, daß Schleswig-Holstein die Wiege der deutschen Einheit gewesen sei und wandte sich gegen den Reichskanzler. Auch eine Dame trat auf, Fräul. Martha Zietz (Hamburg), die seitens der liberalen Frauen die Glück wünsche zur Einigkeit überbrachte. Tann nahm der Er st eVor sitzende der neuen Partei, Reichstagsabg. Dr. Wiemer, das Wort. Reich und Staat, führte er aus, sollten so ausgestaltet werden, daß die Bürger sich darin wohlfühlen könnten. Zur äuße ren Einheit gehöre auch die innere: Tarum fort mit Klas senhaß und Rassenhaß. Von den Gegnern könne man ler nen, daß Einigkeit stark mache. Auch bei entgegcnstehen- der Meinung müße man sich dem Mehrheitsbeschluß unter- Kunst, Wissenschaft, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. Drittes Konzert de- MozartvereinS. Der Mozartverein verdient wirklich vollste Anerken nung für die zielsichere Art, in der er seine künstlerischen Absichten zu erreichen und den Sinn für gute alte Musik immer aufs Neue zu beleben weiß. Auch das gestrige Pro gramm war wieder außerordentlich anregend und bot aber mals zwei Neuheiten, die in dem lebhaften Musiktreibeu Dresdens bisher noch nicht zu Gehör gekommen waren. Von Händel stammte die erste Neuheit, eine Arie der Cleopatra aus der Oper „Julius Cäsar", die i. I. 1723 komponiert wurde. Händel verleugnet in seinen Opern den ernsthaften Meister des geistlichen Oratoriums nie mals und so ist es auch in diesem Falle. Die Arie ist so Pathetisch, daß man in ihr sehr gut einen religiösen Text unterlegen könnte. Frau Kammersängerin E m i l i e U l- r i ch aus Kopenhagen ist eine Sängerin, deren stimmliche Mittel über die Blütezeit bereits hinaus sind. Geblieben aber ist ihr die vorzügliche Schulung und Atemeinteilung und die innere Anteilnahme an dem Gesungenen. So wurde sie den nicht geringen Anforderungen der Arie, die einen großen Stimmumfang verlangt, im Ganzen durch aus gerecht; die fühlbare Neigung zum Detonieren wurde durck eine große Lebendigkeit undEindringlichkeit des Vor trags ausgeglichen. Die Künstlerin bewährte ihre große und reife Künstlerschast im weiteren Verlaufe des Abends mit der Interpretation einiger Lieder von Mozart und Schubert, von denen ihr Schuberts empfindungstiefer Ge sang: „Nacht und Träume" ganz besonders schön gelang. Sie hatte einen lebhaften Erfolg zu verzeichnen. Di« zweite Neuheit des Programms war ein Flöten konzert G-Tnr von Mozart, eine wertvolle Gelegenheitsar ¬ beit des Meisters, die uns heutzutage allerdings etwas fremd vorm Ohr klingt, weil die einst vorherrschende Flöte seit langer Zeit schon ihren alten Rang als Soloinstrument eingebüßt l>at, sicherlich nicht zum Nutzen unseres Musik lebens, denn dieses anmutige, romantische, zierliche, wenn auch erschütternder Wirkungen nicht fähige Instrument könnte eine Neubelebung sehr wohl vertragen. Das Mo- zart'sche G-Tur-Konzert, dessen wertvollster Satz das schwermütig-schöne Adagio ist, gab Herrn Kammermnsiker Philipp Wunderlich reichlich Gelegenheit, sich als Meister seines Instruments zu zeigen, der durch sicherste Beherrschung der Technik ebenso hervorragt wie durch klangvollen Ton und verständnisvollen Vortrag. Tie Frage muß aber aufgeworfen werden, ob es statthaft war, dieses Mozart'sche Konzert mit der Böhm-Flöte zu spielen. To bereitwillig ich die Vorzüge des Böhm'schen Systems anerkenne, io neige ich doch zu der Ansicht, daß das Werk aus einer Flöte alten Systems geblasen, wohl stilechtcr wir ken dürfte. Herr Wunderlich erntete für seine vortreff liche Kunstleistung sehr lebhaften Beifall. Tie Mozart'sche Sinfonie T-Dur, welche den Abend einleitete, ist eine umgearbeitete Serenade, eine reizvolle, aber nicht eben tiefgehende Arbeit, die im Andante ihren Höhepunkt hat. Das Orchester des Vereins unter Herrn Kapellmeister von Haken ' s sicherer Führung ver diente sich mit der^icdcrgabe dieses Werkes ein Ertralob; doch schienen mir die ersten Geigen überstark besetzt zu sein, sodaß unter der Masse ihre Beweglichkeit einigermaßen litt. Gegenüber dieser Hypertrophie der Geigen nahm sich die dünne Besetzung bei der Händcl'schen Arie um so seltsamer aus, als die Streicher in der Einleitung zu der Arie auch tonlich nicht einwandfrei spielten. Ten erhebenden Schluß des Abends bildete Beetho vens Klavierkonzert Es-Dur, zu dessen solistischer Ausfüh- rnng der Verein Herrn Professor Bertrand Rorh ge ¬ wonnen hatte. Ter ausgezeichnete, vornehme Künstler brachte das kostbare Werk mit bestem Gelingen zu Gehör. Er ist nie aus den äußeren Effekt bedacht, verschmäht den übermäßigen Pedalgebrauch ebenso wie andere Virluosen- mätzchen, vertieft sich aber in seine Aufgabe und gibt üe mit jener schlichten Größe wieder, die das Kennzeichen der abge klärten Meisterschaft ist. So gestaltete sich Roths Kunst leistung zu einem hohen und ungetrübten Genuß, für den ihm das Publikum durch herzlichen, langanhaltenden Bei fall dankte. Die anspruchsvolle Begleitung führte das Ver- cinsorchester höchst lobenswert aus. F. A. Geißler. "Residcnztheater. Mittwoch und Freitag ist die Operette „Eine Nacht in Venedig", Donnerstag und Sonnabend mit Mary Martini a. G. die Operette „Miß Dudelsack" vorgesehen. Jeden Mittwoch und Sonnabend nachmittags geht bei ermäßigten Preisen das Weihnachts märchen „Die Eisprinzessin" in Szene. *LeharsneueOperetteinLeipzig. Eine außergewöhnlich interessante Erstaufführung fand Sonn abend im Neuen Operettentheater statt: Lehars neueste Schöpfung „Das Fürstenkind". Man hatte sich, um das Kind hier würdig aus der Taufe zu heben, zwei auswär tige Paten verschrieben: den Komponisten als Dirigenten und Julius Spielmann als.Hadschi Stavros. Das Buch ist in seiner szenischen Einteilung nicht glücklich zu nennen. Aus ein uninteressantes Vorspiel folgt ein übermäßig lan ger erster Akt, der allerdings dem Komponisten reichlich Gelegenheit zur Entfaltung mclodiöscrErsindung und ope- rcttenmäßigcr Verarbeitung gefälliger Weisen bietet, und daraus ein kürzerer Schlußakt, in dem eigentlich nur zwei musikalische Partien über die Ocde des Dialogs weghelfen. Tas ausverkaufte Haus bereitete dem Komponisten, sowie den Hauptdarstellern, stürmische Ovationen, sodaß die hie-