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Nr. 23 Mittwoch, den 29. Januar 1908 ettetst g des d ein r Na- S den ig der ester» stark, r hie- dem h und u dem l vom > limi- Das öezah- twort- schuffe anden meine Stra- > Kai- Redakiion-schlust r L Uhr Mittag-. Eprechstrmde de, Stedaktton: S—« Uhr StachmittagS. Zuschsssten in redaktionellen Angelegenheiten find nicht an den Nrdalttur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. Len: Vor meiner Wiege; Heimweh; Die Forelle. Schu Violoncello und Klavier. — Lieder: Reger: Schlichve Wei sen; Glück; Mit Rosen bestreut; Mein Schätzelein; Wenn die Linde blüht. — Wolf: Zum neuen Jahr; Zillinger: Antwort. — Pfitzner: Wie Frühlingsahnung weht es dnrch die Lande. — err Richard Schmid: (Klavier). * Herr Alfred Sittard hat für seinen Klavier- Abend („Bach-Brahms-Abend") Sonnabend den 1. Febr. (Palmengarten) nachstehendes Programm gewählt: I. S. Bach: Englische Suite Nr. 3 G-moll; Chromatische Fan tasie und Fuge. — Joh. Brahms: 5 Klavierstücke; Va riationen und Fuge über ein Thema von Händel, op. 24. — Zum Besten der Richard Wagner-Stipendienstiftung hält Herr Geheimrat Prof. Dr. Thode Sonnabend den 8. Februar abends 8 Uhr im Vereinshause einen Vortrag über: „Richard Wagner und die tragische Bühne von Bay reuth". — Fräulein DellaThal spielt in ihrem Kla vierabend, Sonnabend, den 8. Februar (Palmengarten > Werke von Bach-Liszt, Schumann, Chopin; Mac Dowell, Sgambati und Tschaikowsky-Pabst. — Der Lieder-Abend Ida Pepper - Schörling findet Sonnabend, den 8. Februar im Neustädter Kasino statt. — Sonntag den S. Februar abends halb 8 Uhr wird im Palmengarten ein Schlesischer Dialekt - Abend in Liedern und Dichtungen abgehalten. Ausführende sind: Frau Dr. Böhm-Dresden (Gesang), Frau Tekla Eisner-Breslau (Rezitation), Herr Paul Mittmann-Breslau (Komponist und Begleiter). (Karten a 2 und 1 Mark bei F. Ries.) — Dr. Ludwig Wüllner singt in seinem 2. (letzten) Kon zert Montag den 10. Februar (Palmengarten) Lieder von Schubert, Löwe, Weingartner, Rubinstein, Strauß und deutsche Volkslieder von Brahms. — Der Liederabend HellaRentsch-Sauer findet Dienstag den bl. Fe bruar im Palmengarten statt. de'lirffk nnd Frankreichs äußere Politik. Bei Gelegenheit der 'Marokko-Interpellation Hal der Exminister, jetzige Deputierte Delcasst', Zeit und Gelegen heit für günstig gehalten, den lang gestauten Strom seiner Beredsamkeit und seines gekränkten Ehrgeizes in übrigens äußerst geschickter und auf französische Herzen unfehlbar wirksamer Berechnung, ablaufen zu lassen. Es versteht sich für jedermann, der der auswärtigen Politik der letzten Jahre einigermaßen gefolgt ist, von selbst, daß Delcassä in der marokkanischen Frage kein un parteiisches Urteil zu entwickeln imstande ist, da sie es war, über die er stürzte. Im Gegenteil suchte er seine Politik nicht nur zu verteidigen, sondern geradezu herauszustrei chen, indem er sich selbst die Herbeiführung der „glückliche- politischen Schlauheit und Vielgewandtheit ist doch das phantastische Bild der politischen Wirklichkeit, das Del- cassss Auge offenbar nur aufzunehmen vermag, von einer unglaublich irrtümlichen Verschrobenheit und Unrichtigkeit. Frankreich steht nach ihm wieder im Mittelpunkt. Alles bemüht sich um die Gunst und das Bündnis mit Frankreich. Besonders war es England, mit dem Frank reich den Vertrag abschloß, nach dem Frankreich England Aegypten und England Frankreich die Verfügung über Marokko überließ. Denn dies und nichts anderes war in der Tat der Kern des französisch-englischen Vertrages. — Wenn nun also Frankreich, in Marokko den Haupteinfluß besaß und die Mittelmeermächte und Eng land anerkannten, daß Frankreich dies Recht zustehe, so hätte also Frankreich doch ganz sicher davon Gebrauch ge macht, wenn es nicht durch eine andere Macht daran gehin dert worden wäre. Es hätte nicht geduldet, daß eine andre Macht an seine Stelle trete. — Wenn nun aber sich Frank reich der Algecirasakte unterwerfen muß, nach der die Un abhängigkeit Marokkos und die offene Tür für alle Euro päer gewährleistet wird, welche Deutschland im Interesse seiner Handelsinteressen und im Interesse der eigenen Kul iurentwickelung Marokkos Frankreich trotz aller feiner Bündnisse und Ententen Verträge und Vereinbarungen auserlegt, so können wir doch darin keinesfalls einen Sieg der französischen Politik, sondern eher einen solchen Deutschlands erblicken. Frankreich halfen eben doch da mals alle seine Bündnisse nichts und der von ernsthaften französischen Politikern für nötig erachtete Sturz DelcassäS war ein weiterer Sieg Deutschland. Diese so einfachen Ver hältnisse verdreht der unklare Telcasss zu dem Diktum: Die Hegemonie Deutschlands in Europa war bedroht! Alle Nationen, denen die Unabhängigkeit Europas am Herzen lag, waren um Frankreich gruppiert. Es fehlt der Llb- schluß, „während Deutschland isoliert war!" — Für Deutschland, mein: Telcassä, wäre es besser gewesen, die Konferenz von Algeciras hätte nicht statrgefunden. Ohne die Konferenz wäre die glückliche Aenderung der europä ischen Lage nicht so klar in die Erscheinung getreten! —- So ist die ganze Bedeutung dieses diplomatischen Vor- -giMcht Knskdritlt von Karl Müller-Poyritz (Nachdruck »erboten.) Die nationalistische Presse Aegyptens. Port Said, 16. Januar. Hier war für den 2. Weihnachtstag ein Gottesdienst für die Deutschen in Aus sicht genommen, der durch englische Unlicbenswürdigkei: vereitelt wurde, wie jetzt bekannt wird. Der Vorfall war nach einer Darstellung des evangel. Gemeindeblattes „Deutsche Kirche im Orient" folgendermaßen: Der eng lische Geistliche in Port Said hatte die Benutzung der dor tigen englischen Kirche für den deutschen Gottesdienst da von abhängig gemacht, daß der englische Bischof in Jeru salem als Oberhirt sie gestatte, was dieser auch tat. In letzter Stunde «verbot jedoch der Geistliche trotzdem die Be nutzung. — Das ist an sich schon eine Unliebenswürdigkeit und ein Woribruch, der jÄwch doppelt unangenehm wirkt, wenn man weiß, daß die englische Gemeinde Kairos lange Zeit die dortige evangelisch-deutsche Kirche benutzen durfte. Englische Vetlernfreundlichkeit in Aegypten. Kairo, 18. Januar. Die ägyptisch-nationalistische Presse hat jetzt bereits 4 Zeitungen: „Al Lewa" in ara bischer, „L Etendard Egyptien" in französischer, „The Egyptian Standard" in englischer Sprache; diese 8 als Ta geszeitungen, dann noch eine Wochenausgabe vom „The Egyptian Standard". „Al Lewa" hat 10 000 Abonnenten. Neue Forderungen der Nationalisten. Kairo, 18. Januar. Die nationalistische Presse iordert in energischen Worten die Aufhebung von Sonder gerichten, die England durch Verordnung vom 25. 2. 18S5 eingeführt hat, und die sofortige Abberufung des englischen Ministers des Unterrichtswesens DuNlop, weil dieser die Volksbildung unterdrücke. Die Sprache der Blätter ist sehr erregt; u. a. wird Dunlop ein „ruchloser Mensch" genannt. ren Lage Frankreichs" zuschrieb und seine Politik, die er eine Politik der Versöhnung nennt, rechtfertigte. Das friedliche Ziel der französischen Politik sei überall aner kannt worden. — , Nun, Herr Delcaffe, welcher mit Landsdowne das provozierende Bündnis zwischen Frankreich und England abgeschlossen hatte, trat ebensowenig wegen seiner fried lichen Ziele, wie wegen seiner als förderlich anerkannten Marokkopolitik von der Bühne ab. Im Gegenteil wurde er am 19. April 1905 von Jaur^s und Deschanel gerade wegen der Fehler seiner Marvkkopolitik scharf angegriffen. Nach jenem Bündnis mit England hatte er eine so heraus fordernde 'Haltung gegen Deutschland angenommen, Laß ihn der Ministerpräsident Rouvier am 6. Juni des glei chen Jahres zum Rücktritt nötigte, weil er Deutschland nicht reizen wollte und mit ihm in ein vertragsmäßiges Verhältnis, zu einer endgültigen Versöhnung zu kommen wünschte. Wie nötig aber in diesem Augenblick sein Rück tritt war, weil er nämlich in diesem Augenblicke an nichts (geringeres als an einen Krieg mit Deutschland dachte, un ter Mitwirkung Englands, das bewies er selbst in einem von ihm verfaßten, oder inspirierten Artikel im „Matin", in dem er Enthüllungen über seine Kriegsvereinbarungen mit Lord Landsdowne veröffentlichte. Er glaubte merk würdigerweise, sich mit diesen Indiskretionen rechtfertigen zu können, während er gerade allen einsichtigen Politikern, wie damals Clemenceau in der „Aurore" sehr richtig aus führte, den Beweis lieferte, daß er Frankreich an den Rand des Krieges geführr und eine halsbrecherische Poli tik getrieben hatte. — Wenn er nun auch am 24. Januar seinen Zeitpunkt gut gewählt und mit politischer Gewandtheit und oratori- scbem Geschick diejenige Saite bei den Franzosen berührt l)atte, welche bei ihnen niemals umsonst gestreift wird, son dern fast immer lauten Widerhall gibt, so ist unserers Er achten? Herr Delcaffe trotz seines 3 Jahre langen Schwei gens und Beobachtens, immer noch nicht einsichtiger gewor den, als er war. „Anders, begreif' ich wohl, als sonst in Menschenkövsen, malt sich in diesem Kopf die Welt", sagt König Philipp vom Marquis Posa. Aber bei aller seiner Kitt, Wissnschest »l MM. * Residenztheater. Mittwoch wird im Ope- retten-Abonnemcnt, 4. Serie „Jadwiga" von Rudolf Del- linger gegeben, Freitag im Operetten-Abonnement, 1. Se rie „Flotter Bursche" und „Zehn Mädchen und kein Mann". Donnerstag, Sonnabend und Sonntag wird die Operette „Ein Walzertraum" von Oskar Straus wieder holt. Bis auf weiteres finden jeden Mittwoch, Sonn abend und Sonntag Aufführungen des Märchens „Blond Elfchen" nachmittags bei ermäßigten Preisen statt. * Das Programm für den Liederabend Melanie Dietel (Mitwirkung Herr Arthur Zenker, Violoncello- Donnerstag, den 30. Januar, 7 Uhr, Palmengarten lautet wie folgt: Bononcini: La speranza i cori äffida; Perti: Begli occhi (bearbeitet von A. Fuchs); Paradies: Quel rusceletto - bearbeitet von A. Schimon). - Lieder: Schu- Neuste Ereignisse. — Italien hat bereits auf die Delcasse'sche Hetzrede eine ablehnende Antwort in der offiziösen Presse erteilt. — In der französischen Deputiertenkammer beant wortete Pichon die Delcasse'schen Ausführungen. — Die Türkei hat an Persien für den Fall von Trichpenansammlung an der Grenze Casus belli erklärt. — Durch den heftigen Sturm im Kanal La Manche wurden mehrere Dampfer betriebsunfähig, auch der Ost ender Postdampfer ist ausgeblieben. — Die portugiesischen Republikaner haben einen energischen Aufruf gegen Franco erlassen. — Die russisch-türkische Grenzkommission ist in Ur mia zusammengctreten. — Die spanische Marokko-Interpellation wurde nach der französischen Regierungsantwort verschoben. 7U. J-Hr, - neue moderne Universität in Kairo, für die der Khedive, wie schon gemelder, eine reiche Dotation zusagte, ein großes Terrain abgetreten. Die nationalistische Partei agitiert eifrig für die Errichtung der Universität, ebenso für die Er richtung von Volksschulen auf moderner Basis. In diesen Forderungen wird sie reichlich auch von den andersgesinn ten Blättern unterstützt. Einne uer Pro test. I Ka i r o, 19. Januar. Heute überreichte der Chef der Nationalen Partei, Moustapha Kamel Pascha, dem Ver treter der englischen Regierung, sowie i>em Vertreter des Sultans als kompetenter Stelle abschriftlich einen Protest, betreffend die ägyptisch - englische Sudan - Akte vom 19. Januar 1899, die als schädlich und ungerecht bezeichnet werden. Ein ähnlicher Protest wird Sir Campbell Ban nermann gesandt. DieneuemoöerneUniverfitätinKairo. Kairo, 18. Januar. Ein Bey hat für die geplante mann: Ihre Stimme; Mondnacht. — Thuille: Sonate für Kaisers l Hoch nt des tt, daß ,oil ge lierten, j ihrer ttt der h auf us den wurde nwohl- rn be- pst er- s Me- eines ----- a«au>re«ya------ Amt DreSdrn Rr- 809 Verlagen: „Illustrierte- UrtterhalttmgSblertt" * „Ruch steterabeud" * „Hau»- und ««rtevwirischuft- * „Fremde« Liste". Druck und Verlag: Slbgau-Vuchdruckerei und BerlagSanftalt Hermann Beyer L <Lo. mt < kIAtt litt <iie ssgl. HmttdallpwlalttttcdiMe» vttttle»-Rlttla« u. veurtaSt. ckas stgl. kl»lrgettcdl vrrnle», initsvi«»» M He Kgl. Zuperintenöentur vresäen tt, äie figl. Fotsttenlämle» vreräen, Monlrdutg «s e«»r «rurleae», Leeden«, cvlliewttr. vadMr. ««MM», vaaelpovn«. eillenr. Leodilrr-ve«»«» unä eorr<»«M«. ore» «ock Loll»l-Nu«l«u lük KUrrvilr, lottdvilr. «»»via. lveirrer kirr», güklru. üi» csrrniirgenmaöea. vferckkü-rtnrrrn IM<> NtugnüM. Telegramm - Ldrefir: Llbgauprrfie vlastwitz > 1 >ri i t '' ' .. - .r? ßlttsteitilH EllMMkflk