Volltext Seite (XML)
1. Kkilagr zur WWn Dorhtitung und Nbgunpre^ Sonntag, den 22. Dezember 1907 09. Fähig Nr. 298 re Mr > «nt» z- auM eißxrßi. Bis am; «känssich: chh sse 1 t ilr.r. atz« a. -nsirl-k. <r» (Rach Schluß der Redaktion eingettoffen.) Berlin, 21. Dezember. Amtliche Meldung. Bei Auswechselung des Ueberbaues der Hnmboldthafen- rplatr vater- vvvst«» t- js H»; L l' 8 ! ruduna Xu ltdr Prritz. i zu hab«. Eoffebaude. —a. Ein großes Unterhaltungspro gramm haben die fleißigen Wirtsleute des hiesigen Gast hofes, Herr Franz Wustlich und Frau, für das Weih- nachtsfest aufgestellt, welches sicher zahlreichen Besuch in das bekanntlich vorzüglich geleitete beliebte Etablissement führen wird. Am 1. Feiertag findet großer öffentlicher Theaterabend des K. S. Kriegervereins »Kameradschaft" statt, worüber Näheres aus den Plakaten an den Anschlag säulen zu ersehen ist. Am 2. Feiertag ist große öffentliche Ballmusik bis nachts 1 Uhr, wobei durchweg neue Tänze von der gut besetzten Kapelle gespielt werden. Am dritten Feiertag aber werden die urkomischen Dresdner Kristall- Palast-Sänger (Direktion Felix Renker) ein humoristi sches Gesangskonzert abhalten, in dem nur neueste „Schla- ger" zur Aufführung kommen sollen. Darauf folgt schnei diger Ball bis nachts 1 Uhr. Bei der im Wustlichschen Gasthofe üblichen, anerkannt vorzüglichen Bewirtung wird daher jeder Besucher auf seine Rechnung kommen und sich köstlich amüsieren. Weißer Hirsch. --'Märchen-Aufführung. Die am Freitag abeirö im Kurlxmssaale stattgefundene erste Ausführung des Märchen „Schneewittchen" hatte einen durchschlagenden Ersolg. Der Beisall des überaus zahlreich erschienenen Pu- blvkums wollte nach jedem Akte schier "kein Ende nehmen. Schon der Prolog des Märchenengels, von Frau Elsa Patzig wunderschön gesprochen, versetzte in eine gehobene Stimmung, die sich von Akt zu Akt steigerte. Die auftreten den Kinder hatten sehr gut gelernt, sprachen laut und deut lich und spielten sehr gewandt. Bis zu Tränen rührend ipielte das liebliche Schneewittchen, während das Auftreten der Königin ein wirklich königliches war. Sehr hübsch machten auch der Jäger uns die Zwerge ihre Sache, und nicht minder gefielen die Engel (schöner Gesangs und die Kinder, welche den Reigen aufführten. Nach Schneewitt chens Einkehr im Zwergenhause erklang, vorzüglich passend und sehr schön vorgetragen, das Schneewittchenlied von E. Reinicke. Ein großes Verdienst um das Ganze haben sich neben der Lehrerschaft die Herren Architekt Schaeffer, Ma lermeister Lenk und Elektrotechniker Batowski erworben. In dankenswertester Weise hatte .Herr Hotelier Clausnitzer seinen schönen Saal zur unentgeltlichen Verfügung gestellt. Morgen, Sonntag, nachmittags 5 Ahr, findet eine Wieder holung der Aufführung start, zu welcher von 4 Ahr ab Bil- lets an der Kasse zu haben sind. Tolkewitz. — Knecht Rupprecht in der Schule. Am Freitag abend öffnete unsere in diesem Sommer neuer baute Turnhalle ihre Pforten, um Freunde der Schule, Schüler und deren Eltern zu einer wohlgelungenen Weih nachtsfeier zu vereinen. Gesang und Deklamationen, aufs - t- x D 's ( setzte Crle-l»»»e. Berlin, 21. Dezember. Das Schulschiff „Großher zogin Elisabeth" des Deutschen Schulschiffvereins ist am Freitag wohlbehalten in St. Thomas eingetroffen und wird am 2. Januar nach Puerto Caballo weiterfegeln. Köln, 21. Dezember. Einer Blättermeldung zu folge legte der Mann, der an dem Geldbriefträger Abel den Raubmord verübt hat, nunmehr vor dem Untersuch ungsrichter ein Geständnis ab. Er gibt an, er heiße Frahm und fei in Sachsen-Weimar beheimatet. Er werde von der Staatsanwaltschaft in Berlin wegen Betrugs und Unterschlagung steckbrieflich verfolgt. Karlsruhe, 21. Dezember. Die „Karlsr. Ztg." mel det: Der Großherzog empfing gestern den Staatssekretär v. Beethmann-Hollweg. Darauf wurde der Staatssekre tär von der Großherzogin empfangen. Abends fand im Schlosse ein Diner zu Ehren Dr. von Bethmann-Hollwegs statt. Wien, 21. Dezember. Abgeordnetenhaus. Tie gestrige Sitzung dauerte 14 Stunden, bis 1 Uhr nachts. Am Schlüsse der Sitzung beantwortete der Minister eine Interpellation betr. die Lebensmittelteuerung. Rom, 21. Dezember. Am Schlüße der Sitzung der Deputiertenkammer bezeichnete der Ministerpräsident als Ursache der Katastrophe in Palermo Anhäufung von Pul ver. 44 Tote und 81 Verwundete seien bisher geborgen worden. Die Regierung sandte vorläufig 20 OVO Lire Unterstützung dorthin. Paris, 21. Dezember. General Lyauthey telegra phiert: Die Abteilung Branlieres zerstörte die Dörfer der widerspenstigen Uled Minun und Beni Atig und die 10 Km. vom Konzentrationspunkte entfernten Höhen voll Tamjut. Die Abteilung Felineau besetzte die Dörfer im Tale der Uled bu Ferra und Uled el Bali ohne Wider stand. Schwierigkeiten dürften sich kaum noch ergeben. Petersburg, 21. Dezember. Nach Meldungen aus Teheran ist der Schah bemüht, eine Verständigung zwi schen dem Parlamente und den Konservativen zustande zu bringen. Das Parlament ist bestrebt, den Konflikt beizu legen und die Anjumas zu veranlassen, sich aufzulösen. der brücke riß beim Niederlassen des neuen Ueberbaues gegen 3 Uhr nachts ein Drahtseil. Infolgedessen stürzte der Ueberbau nach der östlichen Seite herab. Personen wurden nicht verletzt. Die Wiederherstellungsarbeiten wurden als» bald begonnen und werden voraussichtlich deu größten Teil des Tages in Anspruch nehmen. Der Fernverkehr zwi schen der Friedrichstraße und dem Zoologischen Garten er« folgt eingleisig. Berlin, 21. Dezember. Hardeu-Prozeß. Rach einer viertelstündigen Verhandlung, die wieder unter Aus schluß der Öffentlichkeit stattfand und in der Graf Kuno von Moltke nochmals vernommen wurde, trat eine Pause eia. Wie es heißt, soll die Basis für einen Vergleich ge- schaffen worden sein und die Partieen untereinander ver handeln. Petersburg, 21. Dezember. Die Gouverne ments Samara, Saratow, Poltawa, Wolynien, Padolien, Mohilew, Minsk und Lublin sind sämtlich für cholerafrei erklärt worden. PariS, 21. Dezember. Mehreren Blättern zufolge soll das lenkbare Luftschiff „Ville de Paris" bei seiner gestrigen Fahrt bei günstigem starkem Winde eine Schnel- nahe Fest bezogen, wechselten miteinander ab. Die größte ligkeit von 90 Km. in der Stunde erreicht haben. Freude erregten natürlich bei der Kinderschar der leib- !7 ' , Schiffahrt haben sich bis jetzt 8742 Schisse und 1916 Flöße mit 440 000 Festmeter Holz die sächsisch-böhmische Grenze passiert. — In den Rasier- undFriseurgeschäften wird es in den Wintermonaten an Sonn- und Feiertagen als ein Uebelstanü empfunden, daß gegen 2 A'hr der An drang am größten ist, da „mn im Publikum vielfach der Ansicht ist, wer um 2 Uhr im Laden ist, kann fertig bedient werden. Es wird wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß um 2 Uhr die Arbeiten beendet sein müssen. An den zweiten Feiertagen müssen die Arbeiten um 11 Uhr vor mittags beendet sein. Loschwitz. — Weihnachtsfeier. Auf Beschluß des hiesi gen Lehrerkollegiums soll in dem Jahre, in dem — wie diesmal — keine öffentliche Kinderaufführung stattfindet, sondern Elterndiskufsionsabende abgehalten werden, den Kindern eine Weihnachtsfeier geboten werden. Gestern nachmittag halb 6 Uhr versammelten sich erstmalig sämt liche Kinder beider Schulen in der Turnhalle zu dieser er hebenden und abwechselungsreichen Veranstaltung, die in einer feinsinnigen Zusammenstellung von Einzel- und Chorgesängen, von Deklamationen der Kinder, Verlesung des Weihnachts-Evangeliums, Quartettgesang und musi kalischem Vortrag (Harmonium und Violine) der Lehrer schaft bestand. Herr Direktor Dr. Kretzschmar richtete eine zu Herzen gehende Ansprache an die andächtig lau schende Kinderschar. — Gestern abend wurde ein älteres Frauenzimmer hier zur Haft gebi-achk, die in ganz unverschämter Weise als Bettlerin auftrat und das Erhaltene hierauf in Bier Und Schnaps in den v^aslwirtschaften umsetzte. — lieber die Entstehungsursache des Schweize- reibr <rn des in der Nacht zum vergangenen Sonnabend herrscht noch jedes Dunkel, obwohl die Recherchen noch eif rig fortgesetzt werden. Die amtliche Umersuchung des Brandes, bez. die Vernehmung der zuerst erschienenen Per sonen hat bereits stattgefunden. Der Schaden ist bedeutend größer als ursprünglich angenommen wurde. So ist z. B. das Dach des Mittelgebäudes gleichfalls stark in Mit leidenschaft gezogen worden, mehrere Schornsteine, die dem Einsturz drohten, mußten, um Unglücksfälle zu verhüten, umgelegl werden. Zur Zeit werden die Ausräum- ungsarbeiten ausgefiihrt. Die Schädenwürderung soll in den nächsten Tagen staltftnden. Wie man hört, plant die Besitzerin, die Brauerei zu Großbauchlitz bei Döbeln, einen vollständigen Neubau auszuführen. — Eine schöne, segensreiche Einrichtung, die schon seit mehreren Jahren besteht, hat Herr Gemeindevorstand Nä- ther ins Leben gerufen. Durch Sammlung bei der bester situierten mildtätigen Einwohnerschaft werden jedes Jahr zu Weihnachten eine große Anzahl hiesige, arme, in Not ge ratene Einwohner mit Geldbeträgen unterstützt. Auch in diesem Jahre konnten weit über 300 Mk. auf diese Weise verteilt werden. Mancher armen Witwe wurde hierdurch eine große Weihnachtsfreude bereitet, und die Beschaffung des ihr schwer fallenden Unterhaltes auf einige Zeit erleich tert. Darum sei auch an dieser Stelle den Gebern herzlichst gedankt. Freude erregten natürlich bei der Kinderschar der leib- L o n d o n, 21. Dezember. Ein hiesiges Blatt mel- hafte Nikolaus und das Christkind, die sich eine Szene bet aus Teheran vom 20. d. M., aus Täbris und Rescht sei darüber gaben, ob den Kindern etwas zu Weihnachten zu die Nachricht eingetroffen, daß die beiden nördlichenGrenz- — . . .. —. . . —. . » . . . . , — < 1 «V, «r»: —1k« ßasse Nr. 4; nr 8tr. IW; lutherplatzl; S6; 2; -ner, vachtz-. Ächßlchk jkHrutzlk». (Fortsetzung aus dem Hauptblatte.) Blasewitz. —a Nach langem, schweremlLeiden ver- starb am Donnerstag der Besitzer des hiesigen „Goethegar- tens", Herr Paul Hofferbertim Alter von 48 Jahren. Infolge seiner Krankheit mußte er im vorigen Frühjahr die Bewirtschaftung seines Etablissements aufgeben und tat dies in der Hoffnung, in der Ruhe des Privatlebens wieder gesund zu werden, obgleich schon damals wenig Aus sicht auf seine Wiederherstellung vorhanden war. So hat dann der unerbittliche Tod den fleißigen und soliden Mann bereits nach wenigen Monaten hinweggerafft und seinem Streben ein frühes Ziel gesetzt. Der Verstorbene erfreute sich während seiner hiesigen Tätigkeit infolge seines zuvor kommenden Wesens und offenen lauteren Charakters all gemeiner Achtung, die ihm noch über das Gräb hinaus er halten bleiben wird. Er ruhe in Frieden! —a. Bezirkswahlen. Gestern Freitag fand im Sitzungssaale der Kgl. Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt eine Ergänzungswahl zur Bezirksversammlung aus der Klasse der Höchstbesteuerten statt. Es haben aus zuscheiden die Herren: Rittergutsbesitzer Graf Brühl auf Seifersdorf, Konsul Oskar Franz Gebler in Radebeul, Be zirksanstalts-Direktor Schnorr von Carolsfeld in Blase witz, Oberst a. D. Graf Vitzthum von Eckstädt in Oberloß- nitz, Baumeister Emil Wägner in Blasewitz und Gärtnerei besitzer Robert Weißbach in Laubegast, während Herr Geh. Hofrat Dr. Erbstein in Blasewitz durch Ableben bereits ausgeschieden ist. — Wahlberechtigt sind in Blase witz 214, Loschwitz 75, WeißerHirsch 10, Wachwitz 7, Laube gast 7, Niederpoyritz 5, Leuben, Tolkewitz, Laubegast, Pill nitz je 4, auf die anderen Ortschaften je 2 oder 1 Wähler aus der Klasse der Höchstbesteuerten. Der hiesige Konser vative Verein, welcher die Orte Blasewitz, Loschwitz, Wei ßer Hirsch, Dresden-Striesen, Gruna, Seidnitz, Dobritz, Laubegast, Leuben, Tolkewitz, Wachwitz umfaßt und ver treten ist durch seinen Vorsitzenden, Herrn Professor Dr. Otto Boerner, wandte sich deshalb an die Wählerschaft und schlug außer dem Festhalten an den bewährten Kräften an Stelle des verstorbenen Geh. Hofrates Dr. Erbstein- Blasewitz, das langjährige Mitglied der Bezirksversamm lung, Herrn Sanitätsrat Dr. Friedrich Barth - Blase witz und für Herrn Konsul Gebler in Radebeul, dem es nicht immer möglich war, die Sitzungen der Bezirksver- ' sammlung zu besuchen, Herrn Rechtsanwalt Fritz Rudolf Kurt Anton in Loschwitz vor. Als gewählt gingen darauf bei der gestrigen Wahlhandlung hervor die Herren Gärtnereibesitzer Robert Weißbach in Laubegast mit 170 Stimmen, Rittergutsbesitzer Graf Brühl auf Seifersdors (169 St.), Oberst a. D. Graf Vitzthum von Eckstädt in Oberlößnitz (169 St.), Baumeister Emil Wägner sen. in Blasewitz (169 St.), Bezirksanstalts-Direktor Schnorr v. Carolsfeld in Blasewitz (109 St.), Sanitätsrat Dr. Fr. Barth in Blasewitz (109 St.) und Rechtsanwalt Fr. Rud. Kurt Anton in Loschwitz (104 St.). — Unruh-Stiftung. Zum Andenken an den vor wenigen Wochen verstorbenen langjährigen Vorsitzen den des Verwaltungsrats der Kinderheilanstalt aus der Chemnitzer Straße, Herrn Geheimen Hoftal Dr. med. Osk. Unruh, erläßt der Verwaltungsrat dieser Anstalt in vor liegender Nummer unseres Blattes einen Aufruf zur Be gründung einer Unruh-Stiftung, deren Erträgnisse der lei genden Krnderweli bei der Anstalt zugute kommen sollen. In Erinnerung an die segenbringende Tätigkeit Unruhs hat bereits Sc. Majestät der König für die geplante Stif tung einen Betrag von 1000 Mark zur Verfügung gestellt. Der Verwaltungsrat der Anstalt wendet sich nun an die Oeffenrlichkeit mit der Bitte, die Stiftung durch Spenden ',u fördern. Tie „Sächsische Dorfzeitung und Elbgau- presse" schließt sich dieser Bitte gern an und ist zur An nahme und Weiterbeförderung von Beisteuern zu dieser ge planten menschenfreundlichen Stiftung jederzeit bereit. — Als Hauptgefchworene für die demnächst beginnende Schwurgerichtsperiode sind u. a. folgende Her ren aüsgelost worden: Privatmann Oswald Gerlach in Niederwartha, Ziegeleibcsitzer Haudel in Brockwitz, Ge- meindeoorstand Henker in Kessclsdorf bei Wilsdruff, Rit- tergutspächtcr Keller in Batzdorf, Fabrikdirektor Kell in Niederau, Rittergutsbesitzer Kluge in Steinbach bei Wils druff, Ritiergutspächter Löfer in Oberau, Rittergutsbe sitzer Oehmigen in Scharfenberg, Kaufmann Albert Benno Rockstroh in Weinböhla, Rittergutspächter Roßberg in Sie beneichen, Gemeindevorstand Scheunpflug in Gohlis, Guts besitzer Emil Schurig in Priestewitz, Rittergutsbesitzer Wolf in Deila, Gutsbesitzer Rudolph Walther in Sachsdorf bei Wilsdruff und Gutsbesitzer Woldemar Wirth in Röhrsdors bei Wilsdruff. —' Der ElbeschiffahrtSverkehr dauert Heuer noch immer an, zumal der Wasterstand des Stro mes derart gestiegen ist, daß die Frachtkähne auf der Ober elbe volle Ladung nehmen können. Vor Tetschen-Laube liegen zurzeit über 60 Deckkahne und 2 Eildampfer vor I Anker und sind sämtliche Dampfkräbne in Tätigkeit. Vo- — — -- --—, - - - ; rige Woche sind 109 befrachtete Schiffe und 4 Flöße von schenken sei oder nicht. Gemeinsamer Gesang beschloß die. Provinzen sich entschieden weigern, Mohammed Ali als I Böhmen nach Deutschland eingcfahren. Seit Beginn der Feier. O du fröhliche Weihnachtszeit! I Schah anznerkennen
