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"WffWWW" I ImtilllllL-iiWMi vl<» V«-r^a«ks- ouck La^t^ltu,>^rLnm« umkss»<>n ck»- kLrtvrne, I u H L«»-». »r. LV8 Seite 18 Gonarag, den 22 Dezember »907. . — —.. . » --. — — " - Sächsische Dorfzeituug und Elbgaup reffe. ?app6ll'V»AV0 . . n 1.— Luppeosporevs^sv Ll. I — KI"ck^ItI»pp8tiikl« 5t 3.75 Xinävi^dettstvIIen TiockerLiseks . ^ioäerpults l^vit-vrwL^vll . Lro6srw»»8Q . ^LuUetr1»pps1,üdI« t. Lrv»el,> Halte dieses Gesichtes erzählt dir von durchwachten Näch ten und durchrittenen Tagen, von guten und bösen Zeiten. Harte Schicksalsschläge und schwere Regenstunden haben da ihre Spuren hinterlassen, und manche Falte erzählt wohl gar von Schmerz und Kummer um dich. Und sind die Augen trübe, weißt du, wieviel sie geweint haben im Leid der Erde, wie das bittere Naß der Tränen den Glanz der Augen verwischt hat? Neige dich voll Verehrung vor diese malten Gesicht! — Dazu sieh das Weiße Haar, das ge bleicht ist in den Stürmen des Daseins, den gebeugten Rücken, der sich gekrümmt hat unter der Last, die Gott dem Menschenleben auferlegt: es sind Zeichen, daß der Feier abend da ist. Und fragst du sie, worauf besonders ihr Den ken sich richtet, dann sagen sie dir ihren Herzenswunsch, daß Gott ihnen nun ein ruhiges, seliges Sterbcstündlein bescheren möge. So sieh unsre Alten an, in jedem erblicke etwas von einem Simeon, der, das Jesuskind auf den Ar men, sich heimsehnte. Verachte das Alter nicht, sondern schaue mit Verehrung auf unsre Alten. Nützlich kann sich das Alter immer machen, zumal durch seine reiche Lebenserfahrung, und gern soll die Ju gend bei ihm um Rat anfragen. Die Jugend steht eben auf den Schultern der Alten, alles um uns her redet von dem Einfluß, der von feiten eines Lehrers oder des Vaters oder der treuen Mutter ausgegangen ist. Unsere Erzieh ung danken wir den lieben Alten, und kein Vorwurf trifft die Jugend mehr, als der der Pietätlosigkeit, daß sic tut, als sei vor ihr gar nichts Rechtes dagewesen, als habe die Welt erst mit ihr angefangen. Blicken wir stets voll Ver ehrung auf unsere Alten, wir werden einst auch alt wer den. (5273 5t 25- 5l 20.- 5l 2V. »n V 5t 16.—SV v 5l 2 50 »n v.Lt. 12.50 t-, 17» »Rokst 8ti» tz-aplme-erlsge -er ArnnrL-rverlce dvrtwmtesw tlinckvs^saenssdi'ik 0v»t,v1>>>uU, (usoo Xrb«iter). dis bis dis v 5t 7. v öl. 3. LdMtklikr „vlöMllm" - - tt. Nnntiat — ssko^l (3236 WM" Minderbemittelte finden Berücksichtigung. -MW roirvncks I»rmikekLfrvn <5474 mit vlvgrntvn kLkmvn «ekoa von IS AlsiU 00 WM» Ml MW «-WM Krüsrto zu8nvbl um plstrs bittet cker W« MU W M ^»rsllnv», »«»UU«, Vier»««». »»ttchUUL«» «1«^ (4002 »n so*. n«d»tt, IIVvi-« Rust»! dl» 5V"/» ------ vtktort-stratz-8, Ecke Bank ,ratze »rsoaem Pirn. Vorstadt Vermischtes. EinenoffenenBriefandicThcaicrdi- rc^kt 0 ren schreibt die Redaktion des „Damcnpuh": Die Modenzeitung billigt zwar den Kreuzzug gegen das Aufbe- halten der Damenhütc in Theater und Konzert, bittet aber dafür den teuren Hüten bei der Aufbewahrung in der Gar- 'derobe mehr Sorgfalt zuzuwcnden, als es heute geschieht, tvo die Eigentümerinnen sie oft in beschädigtem Zustande zurückerhalten. Zur Abhilfe dieser Garderobenübelstände wird vorgeschlagcn, in den Theaterkorridoren an den Wän den Kastenregale anzubringen, wie sie in vielen Puhgeschäf- ten zur Aufbewahrung von Damcnhüten längst üblich sind. Jeder Hutkasten trägt eine Nummer und einen Haken, der zur Aufnahme des Mantels bestimmt sein soll. In diesen Hutkarton, der mit einer Fallklappe versehen ist, kann jede Dame ihren Hut selbst hineinlegen und auch wieder heraus nehmen. Durch diese Vorrichtung werden die Hüte geschont, der Andrang an den 'Garderoben wird abgeschwächt und we sentlich erleichtert, wie dies bereits all die Theater beweisen, die dies „Bediene dich selbst"-Shstem haben. Die langen Korridore lassen sich vorzüglich zu dieser Art Garderobe ausnutzen. W rmä ru (52tZ WUWMM grösstes — Lttlixsle kroi»«. 3uvs1isr u. Asriedtl. Irurstor, vrellösn-^., 8eks1kvl8lk'. 14. lrsuft MLN 2U dilli^sv ?r«is«Q 'MW MV O Mi SklMM- Mll MiM-UMi? Lei RI. Vrümpsr 0fS8äsn MLr5obLi!8ti-.38 Lelrs 6eriedt88Lr»s«o LlslLestells cker Ltrsssvabslw. kelexendeilslllufe io Vk-illsotvo, 6«Ick- u. 8UderA»rs», vdren, Kett«-»», kloxe u. sonst. ScdlouoksLcdso, vis sack Nelssoer k«r»ell»o, 8toN« etv. — Oixorron umL —SolmiiieZL Ostpreussiseke IZernsleLn-InäustrLe Orvsäen, «tr»»»« SS f^üder Llslx öodslla-8tr»ss« 8psriLlgv8ekäft für »ur «eilte, Ssrnsisin- unü GveneliLumnsi'sn. L«^S»«eLtriLe Lvttpeltselie» 8p»«ierstöeLe la elokaedor uock docli moäeraer Lu^küdrasz. Dampfer rudern zu lassen und Nachfrage nach der Ver schwundenen zu halten. Niemand konnte aber Auskunft geben und tief verstimmt bestieg sie das ihrer Rückfahrt harrende Bot. Während der Fahrt hörte sie, wie einer der Boots leute zum andern sagte: „Das ist auch eine Deutsche, wie die, welche wir ins Hospital gebracht haben, ob sie wohl noch leben mag?" „Glaubs schwerlich," erwiderte der andere, aber schon war Seraphine aufgesprungen und rief: „Was für eine Deutsche war das? O, erzählt mir alles, ich suche eine junge Landsmännin und will Euch gern reichlich beloh nen." „Dessen bedarf's nicht. Miß," erwiderte der Schiffer, indem er sich Mühe gab, sein Englisch dem Verständnis der Ausländerin anzupaffen, „wir erzählen Ihnen schon so, was wir wissen." Er und sein Gefährte berichteten nun abwechselnd von der jungen Deutschen, die, als die „Etruria" soeben die Anker lichten wollte, von der Treppe herab noch in ihr Boot gesprungen sei und ans Land zu rück verlangt hätte. Ehe sie dasselbe erreicht hätten, sei sie aber bewußtlos zusammengesunken und von ihnen nach dem Frauenhospital gebracht worden. Noch ein paar Fragen, und Seraphine konnte kaum daran zweifeln, daß sie Gertrud entdeckt hatte; aber ihre Freude war sehr gedämpft durch die bange Frage: würde sie eine Lebende antreffen oder nur ein Grab? Sie eilte nach dem Hospital und fragte nach Fräu lein Gertrud von Kauffel. Man kannte dort eine Patien tin dieses Namens nicht, aber jetzt ließ sie sich yicht ab weisen. Sie beschrieb die Freundin, sie nannte den Tag, an welchem sie durch Schiffer hierher gebracht worden sei, und nun gab die Oberin zu, daß man eine solche Patientin allettnngS hier verpflegt habe. „Und befindet sie sich noch hier?" fragte Seraphine, und die Angst raubte ihr fast den Atem; als aber die Ant wort gelautet: „Sie ist hier und in voller Genesung," da hatte sie die mühsam behauptete Kraft verlassen. In Trä nen ausbrechend war sie auf einen Stuhl gesunken. Mit aller Vorsicht war dann eine Begegnung zwischen den bei den jungen Mädchen herbeigeführt worden, so schonend Se raphine der Freundin aber die stattgehabtenEreigniffe bei gebracht hatte, so war sie doch, als sie alles erfahren, in eine tiefe Ohnmacht gesunken. „Meinen Schreck, die Aufregung im Hospital, die Vorwürfe, die ich bekam und die ich mir selbst machte, ver mag ich Euch gar nicht zu beschreiben," erzählte Seraphine. „Ich fürchtete, sie getötet zu haben, und die alte Wärterin in der großen Haube stand mit geballten Fäusten vor mir und herrschte mir zu: „Sie haben sie getötet!" Der Uebergang vom tiefsten Ernst in die Komik die ser Nachahmung hatte etwas Ueberwältigendes. Alle bra chen in ein lautes Gelächter aus und Gertrud sagte: „Es war mir zum Heile, es riß mich nach oben," kann ich mit Schillers Taucher sprechen. Als ich aus der Ohnmacht zu mir kam, war ich eine andere; meine Willenskraft war zu rückgekehrt, ich wollte handeln und erklärte, daß ich so gleich abreisen werde." „Leider war der Geist willig, aber das Fleisch schwach," erklärte Seraphine, „wir mußten noch ein paar Tage zögern." „Nicht wir mußten, sondern du zögertest, obwohl mir der Boden unter den Füßen brannte," versetzte Ger trud vorwurfsvoll. „Georg gefangen unter der Beschuldi gung, mich ermordet zu haben, Melnick sein vornehmster Ankläger, meine Leiche im Kellersee gefunden und in un serem Familienbegräbnis beigesetzt — es war ja, um den Verstand zu verlieren!^ „Du mußtest dich selber dementieren, wie der alte Wrangel sagte, als man einmal die falsche Nachricht von seinem Tode verbreitet hatte," scherzte Seraphine, das kam nun doch auf einen Tag nicht an." „Wohl kam es darauf an," antwortete Gertrud eifrig. „Wären wir nur einen Tag früher eingetroffen, so würde die Schwurgerichtsverhandlung nicht stattgefunden haben, und wie konnte sie überhaupt stattfinden, da du doch ein Telegramm abgeschickt hattest, das unser Eintref fen meldete! Das fällt mir jetzj erst wieder ein," fügte sie hinzu. „Weil ich dieses Telegramm nicht abgeschickt habe/ erklärte Seraphine mit einer Gelassenheit, die sehr drollig war. „Weshalb nicht?" fragte Gertrud und die anderen mit ihr. „Weil ich die Gerichtsverhandlung nicht verhindern wollte," war die Antwort. „In der ersten Empörung hat test du mir deines Schwagers Schurkenstreich verraten, dann aber bereutest du es, legtest mir Stillschweigen auf und wolltest ihn schonen. Das aber durfte nicht sein. Ein Frevel, wie er ihn begangen hat, erheischt Sühne, einer Natter muß man den Kopf zertreten, wenn man sie in sei ner Gewalt hat; läßt man sie frei, so erspähet sie die Ge legenheit, sich für die ihr erwiesene Großmut zu rächen. Ich rechnete auf die gewaltige Wirkung, die dein plötzliches Erscheinen hervorbringen würde, und habe mich nicht be trogen." „Wenn aber durch irgend ein Ungefähr Eure Reise verzögert und bei Eurer Ankunft schon das Schuldig ge sprochen gewesen wäre?" fragte Georg. „So wäre das Urteil noch nicht rechtskräftig gewesen; und man hätte dich nicht sogleich ins Zuchthaus gesteckt,' antwortete Seraphine. „Das nicht, aber Melnick hätte möglicherweise mit Gertruds Vermögen über alle Berge sein können," be merkte der Konsul. „Wäre Herr Eltester heute verurteilt worden, so würde Melnick noch in der Nacht mit mir nach Hannover gereist sein, wo ich es ihm hätte auszahlen müs sen, denn er bejah die Generalvollmacht seiner Frau, der einzigen Erbin." ; . . ^Fortsetzung folgt.) .1