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Das hat auch jeder Unternehmer anerkannt und die un vermeidlichen Konsequenzen, so drückend sie mitunter auch waren, willig auf sich genommen. Aber in der deutschen Arbeiterarmee besteht nicht Aed«M«r»schUch r » Uhr Mitt«««. SPrechftmwe her Nehektt» r S—V Uhr N«ch»ttt«O». Zuschriften iv redaktionellen Nn gelegen beiten find nicht an den Redakteur persönlich, sondern an »schließlich an dte Redaktion -u adressieren Drittle Eieizilse. Prinz Johann Georg von Sachsen ist zu längerem Aufenthalte in Gmunden eingetroffen. Auf dem Deutschen Sängertag zu Breslau erhielt gestern bei der Wahl des Festortes für das achte, 1912 ab zuhaltende Deutsche Sängerbundesfest im ersten Wahl gange Leipzig 70, Nürnberg 69, Köln 10 Stimmen. In der Stichwahl wurde Nürnberg mit 79 Stimmen gewählt, Leipzig erhielt 68, das Fest wird daher in Nürnberg abge halten. Anläßlich der Feier der Grundsteinlegung des Frie denspalastes in Haag hat die Königin Carnegip durch Er nennung zum Großoffizier detz Oranje-Nassau-Ordens aus gezeichnet. . Auf der Insel Island wurden gestern durch den Kö nig von Dänemark zum ersten Male Gesetze unterzeichnet. Die französische Regierung hat beschlossen, die Führer der Winzerbewegung in Südfrankreich aus der Haft zu ent lassen. ' Aus dem französischen Süden wird die Hälfte der dorthin gesandten Truppen zurückgezogen. Lord Tweedmouth hat im englischen Oberhause er klärt, die englische Admiralität beschäftige sich mit neuen weitgehenden Plänen in bezug auf den Bau von Kreuzern. In Lodz ist ein neuer allgemeiner Arbeiter-Ausstand verkündet worden. Die AsijiMm. Das industrielle Erwerbsleben des Deutschen Rei ches befindet sich nach wie vor in erfreulicher Blüte. Im Kohlenbergbau, dessen Tätigkeit als Barometer der ge samten Industrie-Verhältnisse betrachtet werden kann, fehlt es an Beförderungsmitteln und Arbeitern, in der Metall- und Maschinenindustrie, in der chemischen, der elektrischen und der Textilindustrie sind Arbeiter bei stei genden Löhnen gesucht. Diese dauernden günstigen Zu stande in allen Industriegebieten beweisen, daß die so oft und laut erhobene Klage über eine Beeinträchtigung der deutschen Industrie durch den neuen Zolltarif wenig be gründet ist. Es stimmt nicht, daß. unsere Jndustriekon- kurrenz unfähig geworden und gezwungen sei, ins Aus land zu flüchten und dort Filialen zu gründen. Es geht ihr daheim im deutschen Vaterlande im Gegenteil recht wohl. Schwankungen in der Konjunktur sind immer möglich und werden auch in Zukunft bei uns nicht aus bleiben. Daß diese Wendung den Dinge dann aber auf den neuen Zolltarif zurückgeführt werden müßte, dafür liegt kein Grund vor. Derartige Wirkungen des Zollta rifs müßten bei dessen gegenwärtiger Dauer jetzt schon nachweisbar sein. Das ist aber nicht der Fall. Und auch diejenigen Handelskammern, welche die vom Reichsamto des Innern veranstaltete Umfrage, ob eine Flucht unserer Industrie ins Ausland erfolgt sei, mit Ja beantworteten, mußten ihre Erklärung unter dem Vorbehalt abgeben, daß bei der verhältnismäßigen Kürze der Giltigkeitsdauer des neuen Tarifs ein endgültiges Urteil noch nicht möglich sei. Der neue Zolltarif, der die heimische Produktion gegen über derjenigen des Auslandes schützen soll, erfüllt seinen Zweck anscheinend in sehr anerkennenswertem Maße. Was die Konkurrenzfähigkeit unserer Industrie be droht, das sind nicht die von der Regierung vorgeschlagenen und von der Mehrheit des Reichstags genehmigten gesetz geberischen Maßnahmen, sondern die immer höher an« schwellenden Arbeiterforderungen. Zu einem guten Teile sind diese Forderungen berechtigt. Die Lebensmittelpreise sind so stark gestiegen, daß die Löhne, um einer verhäng nisvollen Unterernährung der Arbeiter vorzubeugen, nur keine Unterernährung, sondern es ist aller Orten eine wesentlich verbesserte Lebenshaltung zu konstatieren. Die Steigerung der Fleischpreise ist zu einem großen Teil da rauf zurückzuführen, daß der Fleischkonsum der Arbeiter massen bedeutend gestiegen ist. Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert, und jede Hebung des Arbeiterstandes, zu nächst also die materielle, ist nicht nur vom menschlichen Standpunkt, sondern auch von dem des Staatsinteresses aufrichtig zu begrüßen. Ebenso liegt es aber natürlich im Staatsinterefse, daß dieser günstige Zustand auch von Dauer sei. Und das kann er nur sein, wenn die Arbeitge ber und Unternehmer zurechtkommen können und fähig bleiben, in dem großen wirtschaftlichen Wettkampfe mit dem Auslande ihren Mann zu stehen. Die Lasten, die heute auf dem gewerblichen Unternehmertums ruhen, sind drückend genug, sie noch zu erschweren, würde zu Folgen führen, die gerade den Arbeitern verhängnisvoll werden müßten. Die Konkurrenz im Lande sorgt schon dafür, daß ein im allgemeinen gerechter Ausgleich zwischen den In teressen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich vollzieht. Die ewigen Mehrforderunqcn der Arbeiter, die diese durch fortwährende Streiks durchzusetzen suchen, arten zu einer nationalen Gefahr aus. Der neue Zolltarif gefährdet unsere Industrie nicht, wohl aber ist es zur Erhaltung ih rer Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmärkte erforderlich, daß die Arbeiter zu der Erkenntnis gelangen, in ihrem eigenen Interesse den Bogen nicht zu Überspannen. Auch der tiefste Brunnen pumpt sich aus; und wenn das Ganze gedeihen soll, dann dürfen nicht einseitige Interessen aus schließlich in den Vordergrund gedrängt werden. Zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer besteht eine Jnteressen-So- lidarität, die von keiner Seite ungestraft verletzt wird. Schitz In Midihi-Deiseitri. Bekanntlich sind vor einiger Zeit in mehreren Fällen Reisende in Personenzügen von verkommenen Subjekten angefallen und in einigen Fällen körperlich verletzt, in anderen Fällen unter Bedrohung ihrer Barschaft beraubt worden. Diese Vorkommnisse, die mit Recht die Reisenden zu beunruhigen geeignet waren, haben dem Herrn Minister Breitenbach Anlaß gegeben, durch einen aus Maschinen-, betriebs- und verkehrstechnischen Mitgliedern bestehenden Ausschuß prüfen zu lassen, welche Maßregeln zu ergreifen, insbesondere welche Einrichtungen an den Personenwagen zu treffen sein möchten, um Raubanfälle auf Reisende nach Möglichkeit zu verhüten. Der Ausschuß sollte gleich zeitig die zahlreichen Vorschläge prüfen, die in dieser Frage aus den Kreisen des Publikums eingegangen waren. Ueber das Ergebnis dieser Beratungen erfahren wir folgendes: Die meisten Vorschläge, die sich darauf beziehen, daß Ls einem Räuber unmöglich gemacht werden soll, während der Fahrt in ein Abteil einzudringen, sind nicht neu und sind schon mehrfach in anderen Ländern aufgetaucht und geprüft worden. Die einen schlagen den gemeinschaftlichen Verschluß sämtlicher Abteiltüren des Zuges von einer Zentralstelle aus vor, so daß während der Fahrt die Türen von außen überhaupt nicht geöffnet werden können, die andern empfehlen ein elektrisches Läutewerk oder eine Not- bremsvorrjchtung, die beim Oeffnen der Tür in Tätigkeit treten, noch andere wollen die Laufbretter an den Personen wagen beseitigen, damit es einem Räuber unmöglich wird, während der Fahrt am Zuge entlang zu gehen. Alle solche Einrichtungen, die gewöhnlich ziemlich verwickelt sind, sind aber unzuverlässig, andere, wie z. B. die Beseitigung der Laufbretter, bergen wieder andere Gefahren in sich, da es dann einem Reisenden unmöglich sein würde, sich in ein Nebenabteil zu flüchten, wenn,in seinem Abteil eine Ge fahr für ihn entsteht. Das beste, vielleicht daS einzige Mittel, derartigen verbrechen vorzubeugen, besteht darin, eine größere Anzahl Won Reisenden in einem gemeinschaftlichen Raume unter» zubringen. Die Reisenden würden dann in der Lage sein, sich gegenseitig Hülfe zu leisten und die Notbremse zu ziehen. *Der einzelne Reisende hat daher in derartig ge bauten Wagen unzweifelhaft ein größeres Gefühl der Sicherheit, fraglich ist jedoch, ob er damit auf der andern Seite nicht etwa an Ruhe und Annehmlichkeit einbüßt. Die eigentlichen Durchgangswagen, d. h. solche Wagen, deren Eingang an der Stirnseite liegt, und deren Abteile durch einen Mittelring verbunden sind, wie sie hauptsäch lich in Amerika, in der Schweiz und auf süddeutschen Bah nen verwendet werden, sind auch bei uns in beträchtlicher Anzahl vorhanden. Sie sind aber bei den Reisenden wegen der Störungen, die das Ein- und Aussteigen der Mitrei senden verursacht, nicht sonderlich beliebt, und sie werden deshalb zurzeit meist auf Nebenbahnen eingestellt, wo die Reisedauer in der Regel nicht sehr groß ist. Anders steht es mit den Durchgangswagen, die in den D.-Zügen laufen. Diese Wagen besitzen zwar auch einen Durchgang, sie sind aber im Innern in einzelne voneinander getrennte Abteile zerlegt, die auf einen gemeinschaftlichen, vollständig abge schlossenen Seitengang führen. Diese Wagen erfreuen sich bei dem Publikum großer Beliebtheit und bieten neben ihren vielen Annehmlichkeiten unzweifelhaft auch eine große persönliche Sicherheit für die Reisenden gegen ge waltsame Angriffe. Der Herr Minister hat deshalb be schlossen, allmählich die noch aus Abteilwagen gebildeten, dem großen Verkehr dienenden Schnellzüge in D-Züge um zuwandeln. Hierzu wurden schon im Etatsjahr 1906 — 199 D.-Zugwagen neu geliefert, und es sind erneut wei tere 839 D-Zugwagen bestellt, womit im ganzen etwa 26 D.-Zugpaare eingerichtet werden können. Immerhin wer den noch einige Jahre vergehen, ehe das angestrebte Ziel vollständig erreicht sein wird. Im Nahverkehr, hauptsächlich bei den Zügen auf den Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen werden bekannt- lich Abteilwagen verwendet, bei denen sämtliche einzelne Abteile durch Oeffnungen mit einander verbunden und die Zwischenwände zwischen den einzelnyi Abteilen nur halb» doch geführt sind, immerhin jedoch so hoch, um vor Zug luft zu schützen. Die Verbindung der Abteile ist seiner zeit zu dem Zwecke hergestellt, damit die Reisenden sich wäh rend der Fahrt in den Wagen verteilen können. Auch diese Wagen vereinigen daher im gewissen Sinne die Vorzüge der Durchgangs- und Abteilwagen, aber die Abänderung der vorhandenen Abteilwagen nach diesem Muster würde gewaltige Summen erfordern, in absehbarer Zeit nicht durchgeführt werden können und überdies das Publikum voraussichtlich nur wenig befriedigen, weil gewisse Vor züge, die ihm die Abteilwagen namentlich bei Nachtfahrten bieten, verloren gehen würden, wenn sämtliche Abteile eines Wagens miteinander verbunden sind. In reiflicher Erwägung aller dieser Umstände hat der Minister der öffentlichen Arbeiten beschlossen, die zurzeit im Bau befind lichen Abteilwagen, soweit noch möglich, derart einrichten zu lassen, daß im allgemeinen immer zwei, mitunter auch mehr Abteile miteinander verbunden find, ohne die bis herige Ausstattung wesentlich zu ändern. Da sich dabei, besonders zur Abtrennung von Frauenabteilen die Anbrin gung von Zwischentüren nicht immer vermeiden läßt, so sollen versuchsweise an stelle der oberen Türfüllungen matte Glasscheiben eingesetzt werden, die das Geräusch auS dem Nebenabteil weniger abhalten und leicht zertrümmert werden können, wenn dies nötig ist, um schnelle Hülfe zu erleichtern. Wo einzelne Abteile bleiben müssen, soll der obere Teil der Zwischenwand, wie bei den Berliner Stadl bahnwagen, beseitigt werden. Das reisende Publikum hatte schon im Laufe dieses Jahres Gelegenheit, sich über die Zweckmäßigkeit der Neuerung ein Urteil zu bilden, und dies wird jedenfalls für das weitere Vorgehen von Einfluß fein.. Neben diesen sicherlich höchst zweckmäßigen Maßnah men hat der Herr Minister sofort nach dem Bekanntwerden der ersten Raubanfälle noch weitere Anordnungen getrof fen, um.durch schärfere Bewachung der Züge durch die Zug beamten und das Stationspersonal weiteren ähnlichen Vorkommnissen nach Möglichkeit vorzubeugen. stu