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WcheitW »,d ObMMkft j 69. Jahrg. Sonntag, den 19. Mai 1967. plingrimorgen ^Nachdruck »«rtzoltt- SO.- Lelegrasm - Adresse: Mbgaupreffe Blasewitz. -----gemsprecher MM Dretdnr Nr. SOS. 3.80 13- 3- 2.30 -.80 3. - 4. - 4.30 »«NeSOPi Kür die tzwsäah»« «u bsfttwmler Stelle »ird Wm aruntie aberuouuueu Nnnatzmefielleu: letzte Lette. Ueterl , au» -eltesnl rtz^mo». -I Sltzsischk !BS , r o« k: 2«,trklztt im die Ugl. irmlrdaapNtiannrcditflen vrerckes-HlttUck»u. kenrlaöt. dar Kgl.n»tt-encdtvrerden, """ v «,r kg,. Zupenntendenluk Dresden II, die Itgl. 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Buttlar, Blasemitz 18'- 1^ 20.- ir- reise höchst« Vst Mark -.08 -.10 —.40 — 1 1.10 1.- -.40 -.33 -.23 -.80 —- 1.33 1^ 1.20 1. 1.10 I. -.20 —. -.08 -.80 -.18 1.20 I. —.«0 -.30 -.30 — -.10 —.23 -.03 —! -.04 -.SO 1.40 -.40 -.2« -.»0 -SO — -.07 —» — -.70 -.73 2.- 1 —' «MM «- z -.70 —- 8- 8 -.20 -- -.24 «- -.20 -.40 «-st -.24 «st -.30 -- -L8 -- -.24 -- -.40 -.40 --- Plg — — — iL für Männerchor. Wer so Pfingsten feiert, der spricht mit Recht: „Das ist der Tag des Herrn!" Das Pfingstfest des Friedens und der brüderlichen Vereinigung hat gerade in diesem Jahre an unserem deut schen Volk nicht vergebens gewirkt. Die Arbeiten des deut schen Reichstages haben einen erfreulichen Beweis dafür geliefert. Einigkeit herrschte unter den regierungsfreund lichen Parteien, Einigkeit, soweit solche auf baltischem Ge biet überhaupt möglich ist. Und gerade in einem Pfingst- artikel kann man mitBefriedigung anführen, daß es haupt- sächlichst die kolonialen Fragen waren, über welche im Reichstag im nationalen Sinne Einigkeit erzielt wurde. Die Kinder des schwarzen Erdteils kulturell uns Europa- crn näher zu bringen, das bezwecken ja unsere kolonialen Aufgaben und Kultur ist ein Schwester der Religion. Für Schwärmer mag der Ausblick auf die Haager Friedenskon ferenz ein Sonnenstrahl im Psingstwetter sein, wenn auch das Ideal eines großen unverbrüchlichen Weltfriedens noch immer im Lande Utopia schlummert. Die österreichischen Reichsratswahlen haben ja aller dings einen Mißton in die Pfingstsymphonie gebracht. Auch Rußland ist der Segnungen des inneren Friedens noch nicht teilhaftig geworden. Doch — wer möchte am Pfingstfest von Politik spre chen. Freuen wir uns des Festes und schmücken wir unsre Häuser mit Maien! In der Natur predigt die gewaltige Stimme Gottes. Lauschen wir ihr, daß wir des Pfingst- geistes teilhaftig werden. Dann wird auch Pfingsten herr schen in unseren Herzen! W. v. B. D» Fes! »er Milei. Pfingsten, das schönste Fest im Jahre ist heran ge kommen und in ihrer ganzen Schönheit prangt die Natur. MM- „Kunst und Religion schließen sich nicht aus, sind nicht Gegensätze, sondern Kräfte, die gemeinsam an der Vered lung des Menschen wirken." In diesem Sinne sprach sich vor einigen Tagen bei der Eröffnung der Düsseldorfer Kunstausstellung der preußische Minister v. Rhcinbaben aus. Ich möchte heute diesen Ausspruch dahin erweitern, zu sagen: Natur und Religion sind keine Gegensätze ; denn was von der Kunst gilt, gilt in höherem Maße noch von der Natur. Die Natur ist der Vorhof zum Tempel Gottes. Hatten doch auch unsere heidnischen Vorfahren ihre Heilig tümer im Wald, in der freien Natur. Und uns Christen gilt ebenso: Was vermöchte uns oie Erhabenheit Gottes, seine Allmacht und Größe besser zu Predigen, als seine ge waltigste Schöpfung, die Natur mit ihrem Auferstehen im Frühling. In seiner Schöpfung hat sich der ewige Vater der Liebe allen Menschen offenbart, ohne Unterschied der Religion, des Bekenntnisses oder Nationalität. Und wenn jetzt zum lieblichen Feste der Pfingsten die ganze Natur im bräutlichen Schmucke prangt, wenn die Bäume im frischen Maiengrün schimmern, die Blüten und Blumen ihren Duft ausströmen, die rieselnden Quellen im funkelndenSonncn- ichein glitzern, und fröhlicher Vogelsang Feld und Wald er füllt, dann ziehen die Menschen mit Recht hinaus in den großenTempel derNatur, daß dicOffenbarung, die Pfingst- predigt in uns Einzug halte. Sonnenaufgang am Pfingst fest! Da kommt ein Gefühl, eine Stimmung ln unser In neres, weihevoll; wir spüren den Hauch Gottes, und es ist keine Profanierung, wenn ich behaupte, daß wir in solchen Momenten teilhaftig werden eines heiligen Geistes, den Gottes Gnade an diesem Tage uns sendet. Uhland hat runs diese Stimmung in ergreifender Weise in seinem „Schäfers Sonntagslied" übermittelt und ich kenne kein schöneres Pfingstlied, als dieses in berBeetonung Kreutzer- Was ihr daran etwa noch fehlte, das hat der warme Regen der letzten Tage hervorgezaubert, denn binnen einer Woche haben sich Bäume und Sträuche mit dichtem, zartgrünem Laub bedeckt. Die Kastanien entfalteten bereits ihre Blü ten in seltener Pracht und allerorten blüht auch der F l i e- der. Damit hat nun der herrliche Frühling seinen Höhe punkt erreicht! Gärten und Anlagen strömen den süßen, schweren Duft der Weißen und violetten Blütentrauben aus, mächtige Sträuße schmücken die Zimmer und mtt Wohlbehagen atmet jeder das köstliche Parfüm des Lenzes ein. Es ist ein echtes Kind des Orients, der Flieder, doch hat er sich schon seit Jahrhunderten das Heimatsrecht bei uns erworben. Türkischen Ursprungs, ist der herrliche Strauch, der einem jeden Garten zur Zierde gereicht, im nördlichen Deutschland unter dem Namen Syringe be kannt, während ihn die Engländer seiner Farbe nach Lilac getauft haben. So sehr wir uns aber auch an seinem zar ten Aussehen und seinem lieblichen Geruch ergötzen, so soll ten wir es doch vermeiden, Fliedersträuße in unfern Schlaf zimmern aufzustellen, oder unS in einer Laube blühenden Flieders zur Ruhe niederzulassen, denn der Blumen Rache in Gestalt heftiger Kopfschmerzen bleibt dann nicht aus. Im Wohnzimmer dagegen wird sich der Fliederftnmtz während der diesjährigen Pfingsttage überall als Zierde aufgestellt finden. Freuen wir uns des lieblichen Geschen kes, das uns die Natur bescherte, als emeS der reizvollsten aus dem Reiche der anmutigen Göttin Flora und neben ihm möge auch noch ein anderes Pfingstkind, die frijchgM- nende Maieein Plätzchen finden. In unsrer Gegerwbe- zeichnet man alöMaie die imWalde geschlagene junge Vsrke oder auch nur einzelne ihrer Zweige, wie wir sie -u fest lichem Strauße vereinigen. Doch versteht man andernorts unter Maien wohl auch junge Buchen, in Bayern sogar mit allerhand Schmuck und Flitter gezierte Fichten und Tannen. Schon in der Bibel (3. Moses 28, 10) wird die Latz deinen heil'gen Geist herniederwehen. Senk' reichen Samen uns ins Herz hinein. Das wir in deinem Oden neu erstehen Und uns zum hehren Fest der Liebe weih'n. Heut soll der Menschheit Glück und Freude werde«. Denn Pfingsten ward's auf Erden!" Und Plötzlich klingen durch die Täler leise Die Glocken trostreich und verheißungsvoll,' Und in der Seele tönt die alte Weise, Bei der die junge Brust einst höher schwoll. Frei bist du, frei von Banden und Beschwerden — Denn Pfingsten ward's auf Erden! Max Lempner-Hochstüdl Der Morgen kam. ES wob die Krührotsonne Um Hai» und Fluren lichten Purpursaum, ES duftete des Frühlings ganze Wonne In des Palastes wie des Hüttleins Raum. ; Run naht das Glück, und mit ihm naht der Frieden, Denn Pfingsten ward's hienieden! Das neue Schöpfungsopfer ist vollendet, ES prangt die Erde wie ein Hochaltar, Und betend, dankerfüllten Herzens wendet Zum Schöpfer sich die glaubensfromme Schar. „Wir säten, Herr, nun sei unS Frucht beschieden. Denn Pfingsten ward's hienieden!