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»»WW -07 stmtlick« R-vi>«cn>. LrvsdMm»,« D««chl«dl 4» 2.20 Nr. 11 M 1.40 1 14 —.SS 13 »2 — Fernsprecher: — Amt Dresden Nr. 809. Telegramm - Adresse Sldgavprrffe Blasewttz 18. 10 -.20 —.18 14- r 20.- r.so stern? Venus und Merkur entfernen sich, wie wir schon ge hört haben, nicht weit von der Sonne. Stehen sie nun westlich von der Sonne, so sind sie morgens vor Aufgang des Tagesgestirns als Morgensterne am Osthimmel sicht bar. Stehen sie dagegen östlich von der Sonne, so erschei nen sie abends nach Untergang derselben am Westhimmel als Abendgestirne. Beim Uebertritt von der einen Seite der Sonne auf die andere stehen sie mit ihr in Konjunk tion. Wird dabei das Gestirn Morgenstern oder geht es es mit anderen Worten zwischen Sonne und Erde hin durch, so trit es in obere Konjunktion mit der Sonne. Im zweiten Fall, wenn die Bahn der Erde zwischen Sonne und dem Gestirn liegt, hat das Gestirn seine obere Konjunktur erreicht. Zwischen den beiden Konjunktionen liegen die Punkte des größten Abstandes von der Sonne. H. Zinn. Urter Merzen- int Ateitßernc. (Nachdruck »«Gaten.) Oft sieht man am Firmament, ehe die Sterne erfun- keln und noch lange, nachdem sie am Morgen erblichen sind, ein auffallend glänzendes Gestirn. Zuweilen ge wahrt man zu denselben Zeiten noch ein zweites, das je doch weniger glänzend am Himmel erstrahlt. Es sind zwei Planeten, nämlich Venus und Merkur. Wegen der oben erwähnten Umstände bezeichnet man sie als Abend- und Morgenstern. Im folgenden wollen wir uns etwas näher über diese Planeten unterhalten. Der schönste von ihnen ist also Venus. Wegen ihrer hohen Leuchtkraft fiel sie schon früher dem beobachtenden Auge aut. Tie alten Aegypter teilten sie wegen ihrer Höhe mit der Sonne dem Tagesgestirn als Trabant zu. Auch den Griechen entging sie nicht. Sie nannten sie Aphrodite. Als Morgenstern wurde sie von ihnen Phosphorus, der Glänzende, als Abendstern Hesperus, — der abendliche —, genannt. Venus überstrahlt nicht nur in manchen Stellungen alle Sterne erster Größe, sondern ist auch oft an Hellem Tage sichtbar. Schon Aeneas soll auf seiner Flucht von Troja Venus am Tage erblickt haben. Und in Churer Jahrbuch Nr. 15 findet sich eine Notiz von Nrdürez aus dem Jahre 1571, wo es heißt: „den 15. VI. sähe man zu Chur vor S. Marti einen schönen luttren (lichten) stärnen am Himmel um mitten tag." Man kann sich denken, welch gewaltige Panik das Erscheinen einer so Hellen Gestalt vor der Sonne am Mittag bei einem wissenschaftlich unreifen, in den Banden des Aberglaubens und der kirchlichen Nai vität steckenden, Publikum erregte. So wurde dadurch 171« die Menge in London und 1630 in Tübingen heftig Wichnschi». Der Zufall schafft gleichzeitig mitunter Ereignisse, die interessante Rück- und Ausblicke ergeben. So auch so eben: Innerhalb vierundzwanzig Stunden starben die greise einstige Königin Marie von Hannover und der Schah Muzaffer Eddin von Persien; das erstere Grabge- i.so 1.14 1.- —.18 »edaktimiSschkch r « Uhr Mitt««-. «prrchstu»de der Redaktion: S-v Uhr Nachmittags. Das preußische Abgeordnetenhaus tvählte gestern sein früheres Präsidium von Kröcher (kons.), Dr. Porsch (Ztr.) und Tr. Krause (natlib.) wieder. In Geispolsheim, einem von Straßburg i. E. etwa 15 Kilometer entfernten Flecken, sind bei dem Brande einer Fabrik 21 jüngere Arbeiter und Arbeiterinnen um gekommen. —Lv Ärmste Erriziiße. König Friedrich August wird vom 18. Februar bis 21. Februar die Stadt Leipzig besuchen. Kolonialdirektor Dernburg hielt in einer vom Deut schen Handelstag einberufenen Versammlung gestern in Berlin eine Rede über unsere Kolonien. An der Hand eines umfangreichen Zahlenmaterials führte er den Be weis, daß die in den Kolonien erzeugten Rohstoffe unsere Industrie in Zukunft hinsichtlich ihres Bedarfs an Baum wolle, Kautschuk, Kupfer, Hanf usw. unabhängig vom Nus lande machen könnten. 28 1- ' 24a 1.80 r - 1- 1.20 » - erregt. 1798 brachte man das Aufleuchten der Venus am Tage in Paris mit politischen (revolutionären) Konjunk tionen zusammen. Venus ist nicht weit von der Sonne entfernt. Des halb waren ihre Phasen schon Galiläi bekannt. Ueber die Rotationsverhältnisse sowie über die Gestalt der Ober fläche der Venus ist man noch sehr wenig sich im klaren. Ihr Spektrum stimmt mit dem der Sonne überein. Merkur ist nur selten und auf kürzere Zeit für das freie Auge sichtbar. Am Tage können wir ihn nur durch starke Fernrohre beobachten. Er zeigt auch Phasen wie der Mond. Sein Durchmesser ist ein Drittel des Erddurch messers. Er beträgt also 4800 Km. Seine Abplattungen an den Polen sind nur gering. Seine Rotation nimmt die selbe Zeit in Anspruch wie seine Revolution oder Beweg ung um die Sonne. Im übrigen wissen wir von ihm, ähn lich wie bei der Venus so gut wie nichts. Außer durch ihre Bewegung am Himmel unterschei den sich Venus und Merkur, wie auch die anderen Plane ten, von den übrigen Sternen durch ihr weniger funkeln des Licht. Im Fernrohr erscheinen sie als kleine Scheiben. Mit den anderen Planeten haben sie auch die schlei fenförmige scheinbare Bahn gemeinsam. Tragen wir eine Anzahl beobachteter Oerter ihrer Bahn in Sternkarten ein so erhalten wir folgendes Resultat: Sie bewegen sich von West nach Ost, oder sie sind, wie wir sagen rechtläufi i Tann vermindern sie ihre Geschwindigkeit, scheinen schließ lich stille zu stehen, um dann sich eine Zeit lang' von Ost nach West zu bewegen oder rückläufig zu werden, und schla gen nach einem zweiten scheinbaren Stillstand ihre recht läufige Bahn wieder ein. Tas sind wenig erklärte Ta: fachen. Woher kommt die Bezeichnung Morgen- und Abend 1.20 -.12 - I.2i.' unternehmen ist deutsches Kapital beteiligt. Der verstov bene Schah hat seinem Lande noch eine Versagung ge schenkt, die wohl berufen erscheint, den heutigen mannig- achen'Mißverhältnissen Daß wir eine Jahreswende hatten, ist heute schon fast vergessen; die volle Hochflut des Arbeitslebens rauscht mit gewaltiger Macht ins neue Jahr hinein und die Agi tation für die Neuwahl zum Reichstage am 25. Januar gewinnt mehr und mehr an Raun:. Tie Aussichten sind gut, hie Stimmung günstig, trotz allen Zwischengeschreis und aller Unkenrufe hat die frische, feste Zuversicht, daß es anders einmal werden müsse bei uns, immer mehr Anhän ger sich erobert. An: Ende ist das deutsche Reich doch kein Haufe von Angstmeiern, die jeden Morgen erst zehn Mal nach dem Himmel sehen, ob sie ohne Regenschirm von Hause fortgehen können, sondern ein Bundesstaat von 60 Millionen Seelen, in dem Industrie, Handel und Wandel im regsten Aufschwung begriffen sind, in dem Jeder Ar- beit findet, der überhaupt nur die Hände regen will. Vie les ist, wie wir alle wissen, teuer geworden, aber die Le benshaltung der Gesamt-Bevölkerung hat sich auch auf einen Stand gehoben, wie man ihn noch zehn Jahre nach 1870 nicht ahnte. Und mögen ja in den Großstädten Durch die dortige außerordentliche Verteuerung von Gruyd und Boden mitunter wenig angenehme Zustände herausgekom- mcn sein, in Mittel- und Kleinstädten und auf dem Land« läßt es sich recht gut leben. Es könnte nichts schaden, wenn das Galopptempo des Grundstückwuchers und Spe- kulantentums in unseren Riesenstädten einmal sein Ende erreichte, es ist mehr wie ungesund. Dem Wahlmanifest des Reichskanzlers Fürsten Bü low, das als die eigentliche Neujahrsrede der deutschen Reichs-Regierung zu bezeichnen ist, sind umfangreiche Aus . - F. m LeEtz. „«osk«, AMbelpr. 6, Pt. — tu Bade-aH — NuL Grtm» 1» Dr- Frtrd Tnrcherl t» Lrsst'mud«. — Otto Rmwth i» Wißnlchift M MM * Wochenspielplan der König!. Hoftheater. Opernhaus. Sonntag: „Oberon." (7.) Montag: „Die Regimentstochter." ((48.) Dienstag: „Des Teufels Anteil/' (1/28.) Mittwoch: „Violetta" (Violetta: Frau A_rnoldson als Gast.) ((48.) Donnerstag: „Moloch." Freitag: „Der Freischütz." ((48.) Sonnabend: ^Mignon." (Mignon: Frau Arnoldson als Gast.) ((48.) LOimtag, 20.: „Der Rattenfänger von Hameln." ((48.) -- chauspielhau s. Sonntag: Nachmittags halb 8 Uhr: „Dornröschen"; abends halb 8 Uhr: „Ein idealer Gatte." Montag: „Die Journalisten" (Schmock: Herr Adalbert als Gast). ((4,8.) Dienstag: Zur Erinnerung an Grillparzers Geburtstag: „Des Meeres und der Liebe Wellen." ((48.) Mittwoch: „Ein idealer Gatte." C48). ILO »LS »t 1» 1» w 2.4» 3.- 4.40 S.— 3.4» Kgl. Supennlrnäenlu, vreräen II, Sie Kgl. r-rrtttnümle» kür äie «t»eli<l«ll -,rr« un<l e-t«d,,kl« r»»deg»»>, vodrln, Wrndvl», M«a«kp»grlir, südlau ?»dllli»ll»iir-vsg,» lür ölaremir, l»5ch«ikr, KodM'r, lveltter >l »Eiar»» r»K«I lür die rr«»l«-<»a»llt». 0"rK«» »kler» 1^^,. « .Ar»,»-..«ft--. .Ift«,* „Nach Fr,» .0-°«' »II». ». »»!«.-, »I-k-i, Druck und ««lag: «Ibgau-Buchdruckerei und Brrlag-anftalt Hermann Beyer L Ts-, WasermS^ »er - , Sonntag, den 13. Januar 1907- —I— — läut lenkt unsere Gedanken weit zurück in jahre, in welchen die Einigung der deutschen Nau i vorbereitete, der Tod des persischen Herrschers wtz der Zukunft seines altberühmten, in der Neuzeit aber lig in sich verfallenen Landes rechnen, das der ' derneni Handel und Wandel erst wiedergewonnen we soll. Tas Hinscheidcn der Witwe des letzten Königs Hannover wird aufs neue zu mancherlei Erörterung über das „Königstum von Gottesgnadcn" Anlatz geve ' die Bismarcksche Politik von 186« erfährt erneute Krm- ken, aber alles das wird die eherne und unanfechtbare Da - fache nicht aus dem Weg räumen, daß cs keine oe^ Wollens oder Nichtwollens, sondern nur eine solche Der Notwendigkeit gibt. Das hat der größte deutsche -Staats mann in unserer Zeit 186« und 1870—71 bewiesen, und wenn es noch an Beweisen für diese Richtigkeit fehlte, in den Tatsachen der letzten Jahrzehnte sind sie gegeben. UnD wer im letzten Herbst die Erinnerungen des dritten deut schen Reichskanzlers, des Fürsten Hohenlohe gelesen hat, der hat unschwer erkannt, wie Bismarck wirklich anders nicht handeln konnte, als es geschehen ist. Es klingt hart für fürstliche Ohren, aber es hat sich in mehr Ländern, als nur 186« in Deutschland, bewahrheitet: Wie Einer (ich bettet, so liegt er! Tas Königreich Hannover hätte heute noch als selbständiger Staat bestehen können, wenn in seinem Residenzschlosse diejenige Einsicht in den Lauf der Dinge obgewaltet hätte, die leider fehlte. An der politi schen Entwickelung der Tinge in Persien, das jetzt in dem ältesten Sohn des verstorbenen Schahs, Muhamcd Mirza Ali, einen neuen Regenten erhalten hat, ist Deutschland nicht direkt interessiert. Wohl aber hat deutscher Unter nehmungsgeist in jenen Gegenden und ihrer Nachbarschaft mehrfach festen Fuß gefaßt, und an einem großen Bahn- Mark -L? 1- — 34 —.3b —.24 -.1» 1.20 -.40 -.14 -.18 -.12 -.20 -.04 -.04 -.44 -.»4 -.34 -.22