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ZiiWM Freitag, den 4. Januar 1967 Red«ktio«»schl»st r » Uhr Mitt««». Sprechstunde der Redaktion: 2 8 Uhr Nachmittag-. »ah Vtvtzne, m Pillnitz sämtlich, »«,««.«chMtloa« Dachchlaads. Bei einer Betrachtung der Entwickelung der Ort schaften des Schönfelder Kirchspiels auf dem Pillnitzer Elbgebirge kommen 11 in Frage. Nach der Größe ange ordnet, sind es: Schönfeld (625 Einwohner), Schullwitz (515), Reitzendorf (374), Zaschendorf (247), Cunners dorf (238), Krieschendorf (214), Malschendorf (204), Rockau (204), Borsberg (171), Helfenberg (115) und Eichbusch (71). Schon im Jahre 1834 waren die ersten drei die größ ten unter den 11 Dörfern. Damals hatten: Schönfeld 448 Einwohner, Schullwitz 356 und Reitzendorf 235, die anderen 7 (Rockau und Eichbusch zählte man noch ver einigt) zwischen 100 bis 200 Einwohner. Bei 77 Orten der späteren Amtshauptmannschaft Dresden-N. standen Schönfeld der Größe nach an 21. Stelle, Schullwitz an 31., Reitzendorf an 46., Rockau an 51, Malschendorf an 61., Zaschendorf an 68., Krieschendorf an 6S., Cunnersdorf an 70., Borsberg an 71. und Helfenberg an 72. Stelle. Man ersieht daraus, daß hauptsächlich die sechs letzten Dörfer kleine Orte waren, Schönfeld jedoch den größeren zuneigte. Es übertraf Blasewitz um das Doppelte, da dies erst 220 Einwohner hatte; Rockau nahm die gleiche Stelle Ivie Ho- sterwitz ein. Alle 10 Orte wiesen 2086 Personen auf. Das bedeutete bei einem Siebentel der 77 Ortschaften den 18. Teil der Bewohner, deren es 28 522 waren. Nach einem Zeiträume von 93 Jahren, zur Volks- Zählung am 9. Dezember 1867, hatten noch 6 Orte bis 200 Neueste Erciguiße. Der Reichskanzler Fürst von Bülow macht in einem Schreiben die Parole der Regierung für die Reichstags wahlen bekannt. Die Ratifikationsurkunden für die Akte von Alge ciras sind in Madrid niedergelegt worden. Sämtliche Straßenbahnangestellte in Kopenhagen sind am Mittwoch früh wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. Der Straßenbahnverkehr ruht voll ständig. Raisuli ist gestern als Gefangener in Tanger einge bracht worden. Er wird beschuldigt, durch Aufrufe au die verschiedenen Stämme den heiligen Krieg qevredigt zu haben. Telegramm - Mreh« «tzgauprefse Blasewtz — Fen» sprech er: ----- «ml DretzLeo Rr. 809. glauben, und bitten sie, einmal das Folgende r ch merksam durchzulesen. Die Ursachen der Fleischteuerung sind Art; man kann insbesondere solche vorübergehender solche dauernder Natur unterscheiden. Ten voruverg 1 den Anlaß zu der außergewöhnlichen Segnung Fleischpreise, die wir während des verflossenen Jahre - lerorts erlebt haben, bildet die mißratene Futtererme -- Jahres 1904 und die dadurch eingetretene Verminderung der Aufzucht. Die Lücke, die durch jene Futternot m den Viehbestand Deutschlands gerissen worden ist, ist zur <jel wieder ausgefüllt, und infolgedessen sind auch die r^leisch preise bereits wieder im Sinken begriffen. Aller Voraus sicht nach aber werden sie den Tiefstand früherer Jahre nicht mehr erreichen, sondern sich dauernd über diesem Ni veau halten, und wir werden uns wohl oder übel für die Zukunft niit etwas gestiegenen Fleischpreisen finden müssen. Die Schuld hieran trägt die allgemeine wirtschaft liche und soziale Entwickelung. Fast alles ist gewaltig im Preise gestiegen. Nach den Mitteilungen der Reichsstatistik haben gegen den zehnjäh rigen Durchschnitt der Jahre 1889 bis 1898 die Preise im letzten Jahre zugenommen beispielsweise bei Baumwolle um 37 *v. H., Guß- und Roheisen 39 v. H., Blei und Zink 43 v. H., Jute 114 v. H., Kupfer 174 v. H., usw. Nach einer Zusammenstellung der „Vossischen Zeitung" stiegen von 1887 bis September 1906 die Preise für Textilwaren um 51 v. H., für Mineralien um 57 v. H. Ganz besonders trifft diese Preissteigerung auch für diejenigen Artikel zu, die der Landwirt notwendig zu seiner Produktion braucht. So sind die Kraftfuttermittel und zwar diejenigen, die nicht mit einem Zoll belegt sind, sondern zollfrei vom Aus lande eingehen, in den letzten zehn Jahren im Preise fol- und Schullwitz. Von jenem lauten die Summen 169, 141, 16V, 165, 144, 148 und 171. von diesem 442, 482, 480, 477, 527, 541 und 517. Zugleich erkennt man, daß zwei Orte im Jahre 1905 nicht viel größer waren als 1875. Der eine ist Borsberg (vergl. die angezogenen Zahlen), der an dere Malschendorf. Es besaß vor 30 Jahren 198, 1V05 nur 207 Einwohner, während es 1900 schon 231 gehabt hatte. Eichbusch ist seit 1880 beständig' zurückgegangen und zum kleinsten Dorfe (Ortsteile) der Amtshauptmann schaft geworden, was gewiß kein erfreuliches Zeichen ist. Krieschendorf dagegen hat stets ein Anwachsen aufweisen können. Im Jahre 1880 überwog bei den 11 Orten die Abnahme und zwar um 16, 1885 um 12 Personen. Die Zunahme war 18S5 am stärksten (149 E.), 1905 am schwächsten (56 E.). Die meiste Zunahme hatten bei den 7 Volkszählungen von 1875 bis 1905 der Reihe nach Schullwitz, Borsberg, Reihendorf, Zaschendorf, Cunners dorf und Rockau, die meiste Abnahme Borsberg, Schön feld, Cunnersdorf, Helfenberg, Schönfeld und Haschendorf. Die Gesamtabnahme belief sich während der Zeit auf 373, die Gesamtzunahme auf 769 Seelen, sodaß ein Ueberschuß von 396 blieb. Der Zuwachs wäre somit für einen Ort 36 Einwohner innerhalb 30 Jahre, auf ein Jahr berechnet, wiederum nur 1 Einwohner. Die Einwohnerzahl von Hosterwitz — zum Vergleich — hat sich in dieser Zeit aber mals verdoppelt, die von Blasewih versiebenfacht. Auch bei vielen anderen Orten ist Aehnliches zu beobachten gewesen. Aber keiner der unseren vermag sich eines solchen Wachs- tums zu erfreuen, noch bei keinem ist die Einwohnerzahl um das Doppelte gestiegen, nicht einmal seit 1834. D-, Geburten vom 1. Dez. 1900 bis 1. ^^905 betrug 546, die der Sterbefälle 327, der Gebur tenüberschuß 219. Tatsächlich ist aber diese, geringer. Einwohner, Eichbusch 92, Zaschendorf war auf 203 Ein wohner gestiegen; Reitzendorf auf 310, Schullwitz auf 438 und Schönfeld auf 565. Unter 79 Orten nahmen die 11 Dörfer nunmehr folgende Stellen ein: Schönfeld die 25., Schullwitz die 32., Reihendorf die 51., Zaschendorf die 65., Malschendorf die 68., Cunnersdorf die 69., Krieschendorf die 70., Borsberg die 71., Helfenberg die 73. und Eichbusch die 76. Stelle. Borsberg hatte zwar seinen Platz behaup tet, Zaschendorf und Cunnersdorf waren zu günstigeren Stellungen gelangt, die letzten 8 aber den kleinen Orten noch näher gekommen als im Jahre 1834, also in der Ent wickelung zurückgeblieben. Helfenberg zählte sogar zwei Einwohner weniger, Malschendorf nur sieben mehr, Bor»- berg 12 mehr, Schullwitz 82 mehr und Schönfeld 117 mehr. Die geringste prozentuale Zunahme, 3 Prozent, betraf Malschendorf, die stärkste aber, 31 Proz., fiel Zaschendorf zu. Dagegen hatte sich die Einwohnerzahl von Hosterwitz in derselben Zeit verdoppelt (191 : 380 E.) und die von Blasewih vervierfacht (985 E.). Im ganzen betrug das Anwachsen der 11 Orte 433 Einwohner. Auf einen Ort kam demnach (das Größcnverhältnitz außer Betracht ge lassen) eine Vermehrung von 39 Seelen, auf ein Jahr für einen Ort nur 1 Einwohner. Die Dörfer zählten ->519 Bewohner. Sie stellten, da die 79 Orte 37 387 Seelen stark waren, ein Vierzehntel der Bevölkerung dar, standen also auch im Verhältnis zu den Gesamtergebnissen vnm Jahre 1834 zurück. Denn während sie zu dem Wachstum (8865 Personen) nur 433 Einwohner hinzugaben wa^n die übrigen 68 Orte mit 8432 beteiligt. ' waren Vergleicht man ferner die Volkszählungseraebniff- von 1875 bis 1905, so entrollen die Orte ein seb/^A ? des Bild; bei der einen Zählung zeigen sie ein höhens Ä' gebniS, bei der nächsten ein niederes, u. S., so ko««!-»» SS.«licht Hmch ' Etwa» «ehr Gmihtizhei»! Um die Städter in ihr Netz zu jagen, wird die So zialdemokratie nicht müde, sie mit dem agrarischen Ge- spenste gruselig zu machen und ihnen unaufhörlich das Lied von der agrarischen „Profitsucht" und „Beutegier" vorzusingen. Leute, die sich dadurch einfangen lassen, han deln nicht nur töricht, sondern auch im höchsten Grade un gerecht. „Etwas mehr Gerechtigkeit!" — so rufen wir allen zu, die aus Anlaß der diesjährigen Fleischteucrung in die Hetze gegen unsere Landbevölkerung einstimmen zu müssen Z« EMM«, »er Ortschistei i>n Schiichlder SlrWek uf »m Piliitzer EltpUrße. ' (Naö^ruck verboten.) qmr-eriedt v rEe». lm die K-I.H»lrd»Rpt»»>redäNe» vkerde» Ultrtrdt u. Dresden, Moritrburg und Mr die Kgl. Zuperinlendentur Dresden H, die Kgl. Torstre kür Sie üemelnüen ms rimdeger«. vrdrin, lvrcdwln, v»»mvnr. ew» ' ch »Mau ?»dIIIk«I»»»-0rg» ISr Slsrevilr, c«ch«j>r, koöMlr, lvei»< r»»«Ilür Äi« ' — » «Z «»d Beilagen: »Jlttftrierie» UvierHalttm-Sblatt" * »Nach Feierabend" * „ PuMar, Blasewitz. «lasrwi»: »erautw. SiedaNeur a Druä ««l» «Ikaa,, und R--lao4anSair L so.. V ' 09 NM 49 v. H. und alle übrigen Oelkuchen um 40 bls »0 vom wundert Dieser Futtermittel aber bedarf ?vvdwrrt Hundert, sie ibm das Eiweiß lre, Ln°das 7/sich ÄÄ'iq s-'mr Wirtes, nutz, »u Aussen vermag Tas Gleiche gilt von den künstlichen Düngemitteln. Beispielsweise ist der Chilisalpeter, der em aan unen^ für die Landwirtschaft ?st seit dem Jahre 1900 um 25 bis 30 v. H. Preise ge stiegen. Weiterhin aber haben sich die landwirtschaftluhen Produktionskosten auch durch die Lasten der lozi^n Ver- ücherungsgesetzgebung und durch die enorm gewachiemn Gesindelöhne wesentlich erhöht. Mägde zur Fütterung und Wartung des Viehes sind selbst für hohen Lohn kaum noch zu bekommen. _ . . Mit der Steigerung der Preise für die industriege- werblichen Erzeugnisse und mit dem Wachstum der land wirtschaftlichen Produktionskosten aber haben die Preise der meisten Erzeugnisse des Landmannes nicht im mmde- sten Schritt gehalten. Einige der hauptsächlichsten land wirtschaftlichen Produkte sind sogar im Preise erheblich ge- funken. So stehen Zucker und Kartoffeln heute um 41 be ziehungsweise 19 v. H. niedriger als in der Periode von 1889 bis 1898, und Weizen ist 40 Mark und Roggen 20 Mark pro Tonne billiger als im zehnjährigen Durchschnitt vor Einführung der deutschen Getreidezölle. Und ange- sichts dieser Sachlage, angesichts der allgemeinen Preisstei gerung auf industriellem Gebiete, wodurch doch auch die Lebenshaltung der ländlichen Bevölkerung wesentlich ver teuert wird, angesichts des gewaltigenWachstums der land wirtschaftlichen Produktionskosten und endlich angesichts der mangelhaften Rentabilität vieler Betriebszweige der