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§r» ISO Sette r. Dagegen sollen folgende AuSnahmetarise beibehalben wenden: I. Die in 8 14 der Eisenbcchn-VerkehrSordnung ge regelt« Preisermäßigung für 'Kinder unter IO Jahren. L. Die Preisermäßigung für Militürpersonen. 3. Die Arbeiter wochenkarten und Arbeiterrückfahrkarten mit der Aenderung, «daß Liefe Karten künftig zur Benutzung .der 4. Wagen klasse berechtigen. 4. Monats- und Schülerkarten, die zur beliebi gen Fahrt zwischen zwei Stationen berechtigen. 5. Die Aus- nahmetarife für Reisen zu milden Zwecken, für Ausflüge zu wissenschaftlichen und belehrenden Zwecken, für Schulfahrten «nd Reisen der Ferienkolonien. Den Versuch, für die Arbei terbeförderung einheitliche Tarifsätze aufzustellen, hat man einstweilen ausgegeben, für die Monats- und Schülerkarten ist eine spätere einheitliche Regelung in Aussicht genommen. Die Ausnahmetarife für Reisen zu milden Zwecken sollen ein- heitlich und einfacher gestaltet werden. 6. Die Preisermäßig ung bei Sonderzügen. Dabei soll für Unternehmer-Sonder- züge bie Festsetzung des Preises «den einzelnen Verwaltungen überlassen bleiben, während der Tarif für die von den Ver waltungen selbst veranstalteten Sonderzüge, zu denen ins- besondere die Feriensonderzüge gehören, einheitlich festgesetzt werden soll. Sichßsche Ntchrichk». Dre-Ve«. —* Ihre Majestät die Königin - Witwe besuchte heut« vormittag die Kunst^Gcwerbe-Ausstellung. —* Zur Hochzeit des Prinzen Johann Georg. Amtlich wird bekannt gegeben, daß für die Ver mahlung des Prinzen Johann Georg 'der 20. Oktober in Aus sicht genommen sei und für die Einzugsfeierlichkeiten der 17. November. Ein bestimmter Beschluß ist darüber aber von dem Prinzen Johann Georg bisher noch nicht gefaßt worden. —* Wie aus Innsbruck gemeldet wird, trifft König FriebrichAugust mit den Kindern am 16. Juli in Seis zu längerem Aufenthalt ein. —* Für den Schillerdenkmalfonds zur Er- richtung eines Schillerdenkmals in Dresden hat auch die Prinzessin Mathilde einen Beitrag gespendet. —* Sonnabend den 14. Juli werden Sonderzüge nachdenAlpen von Leipzig, Dresden, Chemnitz und Rei chenbach abgelassen werden. Die Abfahrt des Dresdner Son derzugs findet vom Hauptbahnhofe abends 6 Uhr 5 Min. statt. Der Fahrkartenverkauf wird am 13. Juli, nachmittags 2 Uhr, geschloßen. — An demselben Tage wird nachmittags 6 Uhr 20 Min. vom hiesigen Hauptbahnhofe ein Sonderzug zu ermäßig ten Preisen nach Wien und Budapest abgefertigt. Derselbe nimmt auch in Pirna und Schandau Reisende auf. Schluß der Fahrkartenausgabe am 13. Juli abends 6 Uhr. — Außer- dem geht noch ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von hier nach Berlin und Hamburg usw. ab. Die Abfahrt erfolgt nachmittags 4 Uhr 40 Min. vom hiesigen Hauptbahnhofe. Schluß des Fahrkartenverkaufs Freitag abend 6 Uhr. —* In seiner letzten Sitzung hat sich der Rat darüber schlüssig gemacht, daß die elektrische Bahn über die zum Zwecke des Neubaues der Augustus brücke zu errichtende In- terimsbrücke geleitet werden soll, wie 'dies bereits in der vom Tiefbauamt ausgearbeiteten Planung angenommen worden ist. —* Die beiden Grenadier-Regimenter begaben sich heute zum Regiments, und Brigade-Exerzieren nach Zeithain. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt am 24. Juli. Zum Bataillons- Exerzieren treffen morgen das 4. Infanterieregiment Nr. 103 aus Bautzen und das 13. Infanterieregiment Nr. 178 aus Kamenz in Dresden ein. Von hier aus gehen die Regi menter am 24. Juli nach Zeithain zum Regiments- und Bri gade-Exerzieren. —* Im Zirkus Sarrasani finidet morgen Frei- tag eine große Bravour-Vorstellung statt, in welcher sämtliche Artisten und Artistinnen in ihren Glanzleistungen und neue «Kräfte von hervorragender Qualität auftreten werden. Für Sonnabend ist eine Potpourri-Vorstellung angesetzt, die sich infolge ihres besonders abwechslungsvollen Programms gro- ßer Beliebtheit erfreuen dürfte. —* Ungefähr 200 Schmiedes es eilen haben gestern früh hier die Arbeit niedergelegt. Sie fordern vor allem die neuneinhalbstündige Arbeitszeit, eine zehnprozen tige Aufbesserung der bisherigen Löhne, sowie Zuziehung eines Verbandsvertreters bei Tarifstreitigkeiten. —* Festgenvmmen wurde ein hiesiger Kaufmann, der verdächtig ist, seit längerer Zeit durch Inserate in hiesi gen Zeitungen unter unwahren Angaben über seine Ge- schaftsverhältnisse einen Teilhaber lediglich zu dem Zwecke gesucht zu haben, um sich in den Besitz seiner Einlage zu setzen. Bis jetzt ist zwar erst ein Fall zur Anzeige gekommen, in dem es ihm gelungen ist, einen, auswärts wohnenden Herrn nm eine größere Geldsumme zu schädigen. Etwa sonst noch Geschädigte werden ersucht, sich bei der Kriminalpolizei zu weiden Kimß, Wissenschaft and Musiir. * Im Residenztheater gelangt am Freitag „Sa lome" znr Aufführung. Am Sonnabend und Sonntag wird Maxim Goikys „Nachtasyl" wiederholt. * Der Dichter und Schriftsteller Dagobert - Ger- Hard-Ampator, sein bürgerlicher Name ist Gerhard von Ampator, feiert am heutigen Donnerstag seinen 75. Geburts lag in erfreulicher geistiger und körperlicher Frische und Rü stigkeit. Der Jubilar, ein geborener Kiegnitzer, wurde durch die Stürme des Jahres 1848 aus seinen akademischen Stu dien herausgerissen, wandte sich der militärischen Laufbahn zu, nahm an den Feldzügen 1864 und 1870 als Major tei und schied 1872 infolge der empfangenen Wunden aus der Armee aus, um sich ganz und gar der 'Schriftstellerei zu wid- pren. Sächsische Dorfleitung und Wlbgaupreffe Freitag, de« IS Juli 190« dem Dresdner Schwurgericht in der Person des 1878 in Hel- Ein hartnäckiger Brandstifter stand gestern vorjDelt der Töne konzentriert, all« anderen Empfindungen da- —", ' -bei außer Funktion setzt und nun so eine Summe von Er- cheinungen au-löst, die in innigster Wechselwirkung mit der Musik stehen, und jedem wechselnden Charakter mit über- ügSdorf geborenen WirtschaftSbesttzers Ennl Hugo Höfer. Der- elbe wurde wegen Brandstiftung in drei Fällen und Versiche rungsbetrug zu 3 Jahren 8 Monate Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. —* Böi der heute erfolgten Ziehung der Kgl. Sachs. Land«-lotterte wurden folgende größere Gewinne gezogen: 10 000 Mark auf Nr. 38358 bei Beyer, Dresden, und Bock, Oschatz. 5000 Mark auf Nr. 693N bei Mattheis, Bau- tzen. 3000 Mm-ck auf Nr. 7239. 2000 Mark auf Nr. 60847 21468 48323 20178 77387 32935 39616 81237 V87V4 Vlusemt». —* Regen, nichts als Regens Unaufhörlich rieselt aus dem grauen Wolkenschlere-r, der die Höhen umsäumt und ede Aussicht versperrt, der Regen. Es ist genug des Segens, der uns wurde. Die Getreidefelder liegen wie nredergewalzt und die Aehren, di« in, der Sonn« reifen sollen, beginnen chon auszuwachsen. Der Roggenfchnitt dürfte sich durch dir naßkalte Witterung bedeutend verzögern. —* Oeffentliche Gemeinde-rats-iitziung, Mittwoch, den 11. Juli. Entschuldigt fehlten die Herren Ge- meinde-Aeltester Koenigsheim, Berthold und Lehmann. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde Kenntnis genommen von einer Einladung des Freimaurerinstituts-Dresden zur Feier des Johannisfestes und Dank zu Protokoll erklärt, ferner von Dankschreiben des Frauenvereins undLchulvorstands für die aus Sparkassenüberschüssen erfolgten Zuwendungen. 1. Ein Dispensationsgesuch wegen des Zugangs zur Waschküche in einer neu zu erbauenden EinfamilienEilla an der Hochufer. straße wurde einstimmig befürwortet. 2. Die Amtsperiode des Schulvorstandes war am 10. Juli abgelaufen und beschloß der Geineinderat, von einer vorgängigen Uoberweisung der Sache an den Rechts- und Verwaltungs-Ausschuß abzusehen und die Wahl im Kollegium sofort vorzunehmen. Die bis herigen Mitglieder des Schulvorstandes Herren San.-Rat Dr. Barth, Berthold, Hummel, Scherz und Wägner waren wieder wählbar, während an Stelle des 'dem Gemeinderat nicht mehr angehörenden Herrn Prof. Dr. Boerner vom Herrn Vorsitzen- den Herr Prof. Dr. Schützte in Vorschlag gedacht wurde. Bei der auf Wunsch mittels Stimmzettel vorgenommenen Wahl wurden die Herren Berthold mit 14, Hummel, Wägner und Scherz mit 'je 13 wieder- und Prof. Dr. Schunke mit 12 und Apotheker Wolf mit 10 Stimmen neugewählt. 3. Der Rat zu Dresden beabsichtigt den Fußweg in der Fortsetzung der Schubertstraße nach der Elbe ausbcssern zu lassen und fragte bei dem Gemeinderate an, ob 'derselbe bereit ist, den Weg, soweit er auf Blasewitzer Flur sich befindet, ebenfalls auS- bessern zu lassen. Da dieser Weg bereits 1900 von der Ge meinde als öffentlich in Anspruch genommen worden ist, wurde nach dem Gutachten des Ausschusses für 'die öffentlichen Ar beiten beschlossen, die Ausbesserung vorzunehmen und 100 M. hierfür nachverwilligt. 4. Der von dem Bevollmächtigten der Gemeinde erstattete Bericht über den Verlauf der General versammlung der Tiefbauberufsgenossenschaft wurde vorge- legt. An Kosten für die Vertretung sind 1,30 Mark entstan den. 5. Vor der Beratung über den nächsten Punkt: „Ander- weite Beratung über Begründung einer Direktorstelle für das Realprogymnasium vom 1. April 1907 ab" nahm der Vor sitzende Herr Gemeindevorstand Paulus das Wort zu folgen der Erklärung: Infolge von Bemerkungen und Aeußerungen von verschiedenen Seiten wolle er betonen, daß der Gemeinde- rat Veranlassung habe, dem Lehrerkollegium mit Vertrauen entgegenzukommen. Nicht eine Spitze gegen dieses sei sein Antrag, vielmehr habe er ihn lediglich im Interesse der An stalt selbst gestellt, 'der er damit zu nützen glaube, und damit auch der Allgemeinheit. Er ergänze seinen Vorschlag noch da hin, daß er dem Kollegium empfehle, die Direktorstelle ab 1. April 1907 einzurichten mit einem Anfangsgehalt von 57M Mark, da in Dresden der Anfangsgehalt 6600 'Mark sei. Die Herren Schunke und Wolf sind der Meinung, daß tüchtige bez. hervorragende Kräfte sich nur bei einem höheren Gehalt mel den würden und empfahl letzterer das Gehalt wie in Dresden ebenfalls auf 6600 'Mark festzusetzen. Das Kollegium beschloß gegen 1 Stimme die Errichtung der Tirektorstelle ab 1. Avril 1907 und setzte das Gehalt gegen 1 Stimme auf 6000 Mark fest. 6. Der Verlängerung des elektrischen Kabels in der Hochuferstraße vom Lothringer Wege ab um 110 Meter wurde zugestimmt und die Gewährleistung für entsprechenden Ver brauch übernommen. Ein Antrag des Herrn Hänel, um Zu zahlung der Gemeinde zu verhüten, den Antragsteller zu ver pflichten, 'daß er der Gemeinde gegenüber sich zu evt. Deckung der löproz. Verzinsung verpflichtet, fand keine Unterstützung. 7. Von einer Entscheidung ber Kgl. Kreishauptmannschaft, in "welcher dieselbe ablehnt, im öffentlichen Interesse gegen die hiesige 'Waschanstalt einzuschreiten, da die Gerüche nach den Zeugenaussagen nur unwesentliche und nach 'dem Sachverstän- digen-Gutachten nicht gesundheitsschädliche sind, wurde Kenntnis genommen, worauf eine nichtöffentliche Sitzung folgte. —* Das Gastspiel der S o m na m b u l t ä n z e- rin und Charakterdarstellerin Fräulein Stella, das gestern abend im „Goethegarten" stattfand, muß zweifel los als bie interessanteste und außergewöhnlichste Darbiet ung bezeichnet werden, die uns hier seit Jahren geboten worden ist. Mit lebhaftester Spannung hatte man dem Auf treten der Dame entgegengesehen und wurde, wie wir mit Vergnügen konstatieren können, in seinen Erwartungen kei neswegs getäuscht. Fräulein Stella erwies sich in der Tat als eine bewährte, echte Vertreterin des Lomnambultanzes, die durch ihre Leistungen -die Bewunderung aller Gebildet.'» und auch solcher, die von Natur aus derartigen Darbietungen skeptisch gegen überstehen, geradezu beransgefordert. Hier haben wir cs mit einer völlig einwandfreien Schlaftänzerin zu tun, die ohne Hypnose durch sich selbst in einen Schlafzustand versevt wird, bei dem fick ihre ganze Vincke, die an sich auf Musik außerordentlich scharf reagiert, ans die laschender Deutung in Miene und Haltung Ausdrücken. Frl. Stella nimmt in einem Sessel Platz, worauf nach ganz kur- zer Zeit der somnambule Zustand ohne jegliche hypnotische Beeinflussung sich von selbst bei ihr einstellt. Ertönt nun Musik, so belebt sich sofort die Gestalt der Schlafenden und vollführt einige zaghafte Bewegungen, bis ein kräftiger Akkord sie zwingt, sich vom Sessel zu erheben. Und nun be- ginnt «der Tanz. Körper, Arme, Hände, Füße, Kopf, Gesicht verwandeln sich in Stimmungen, und durch ein rastloses Sich- iristallisieren und Sichwiederlösen der Gefühle wird eine Hülle von mimischen Momenten geschaffen, die den Zuschauer in Staunen versetzen. Durch bloße Wortjuggestion lassen sich ebenfalls in der Tänzerin verschiedene einzelne Gefühle und Effekte, ja sogar abstrakte Begriffe, hervorragend verkörpern resp. versinnbildlichen, so z. B. Geiz, Wut, Verzweiflung etc. Auch Tierstimmen-Jmitationen dringen die verschiedensten Wirkungen vor. Der erste Vorsitzende der psychischen Stu- Oiengesellschaft in Leipzig, Herr Horra, leitete die Darbiet ungen der Somnambul-Tänzerin, die mit dem größten Bei fall von feiten des am Schlüsse selbst mitwirkenden Publi kums ausgenommen wurden, durch einen sehr interessanten Vortrag über den Somnambulismus ein. Die übrigen Mit wirkenden trugen in rühmlichster Weis« dazu bei, daß sich der Abend zu einem sehr genußreichen gestaltete. Die Pianistin Else Staberow - Grün berg entzückte durch den mei sterhaften Vortrag der'Rhapsodie 42 von Liszt, ebenso durch die vollendete Wiedergabe der übrigen Piecen, die in Fräul. Stella ein bewunderungswürdiges Echo fanden. Auch die Liedersängerin Else Grassow erwarb sich die volle Gunst des Publikums durch ihre hehre sympathische, glockenreine und selbst in den höchsten Lagen ausgiebige Stimme. Der Opern- und Konzertsänger Hermann Werner verfügt eben- falls über glänzende Stimmittel, schien aber stellenweise eia wenig indisponiert zu sein. Durch den Beifall, den das Stella-Gastspiel hier gefunden hat, bewogen, gedenken die Veranstalter desselben, es am Svnntag zum unwiderruflich letzten Male zu wiederholen. Möchte niemand die Gelegen heit versäumen, einer Vorführung bcizuwohnen, die sowohl in wissenschaftlicher wie auch in künstlerischer Beziehung so viel allgemein Interessantes und Befriedigendes bietet. Loschwitz. —* Heute morgen besuchte Herr Regementspastor Ar- vid Gierow, Inspektor vid Hölnngborgs Folkskolor, den Religions- und Deutsch-Unterricht in mehreren Oberklassen der mittleren Volksschule. Er sprach sich über bas, was er ge sehen und gehört hatte, sehr befriedigt aus. Der schwedische Gast wird beute nach Leipzig reuen, nm dort das Schulwesen, zu studieren. —* Ter Polizeihund „Laus" im 1. Polizeibezirk, der ganz besondere Fähigkeiten besitzt, stellte in der Nacht zum Tonnerstag in der Heide in der Tresdnerstraße einen unbekannten Mann. Obwohl dieser die Flucht ergriff, hielt ihn der Hund solange fest, bis der patrouilllierende Schutz mann heran war. Ter betreffende Nachtwandler, ein Lantz- streicker, wurde nach der Ortszelle gebracht. —* Im Etablissement „Weißer Adler" begeht Freitag nachmittag die F r e i w. Feuerwehr ihr Stiftungsfest. Das Fest soll nachmittags 5 Uhr seinen Anfang nehmen. —* Gemeinderatssitzung. In der gestrigen Sitzung nahm das Kollegium zunächst von einigen Mittei lungen Kenntnis, aus denen hervorzulieben ist, daß das Ge meinderatsmitglied, Herr Ad. Altnickel, infolge Wegzugs nach Dresden aus dem Kollegium ausgeschieden ist. Nach dem Vorschläge des Bauausschusses genehmigt man sodann die Errichtung von oberirdischen Telegraphenlinien im Riß- und Plattleithenwege, ferner den Voranschlag über Wegebauten und Unterhaltungen auf das Jahr 1907, den Vorschlägen des Finanzausschusses entsprechend. Eine Entwässerungssacht Thiele wird auf Vorschlag des Bauausschusses abgelehnt, die Baudispensationsgesuche Jäckel und Brodaus befürwortet. Punkt 6, Brückenverbands-Angelegenheiten, wird in die ge heime Sitzung verwiesen. Punkt 7, Abänderung der An lageordnung, wird nach eingehender spezieller Durchberatung auf Grund des am 1. Juli in Kraft getretenen Gesetzes über Gebühren für amtliche .Handlungen (Mahnungen aller Art usw.) angenommen nach den Vorschlägen des Finanzausschus ses. Daraus mag als allgemein beachtlich hervorgehoben sein, daß die Sätze für Steuer-Mahnungen (bisher 10—50 Pfg.) von 10 Pfg. bis zu 10 Mark, progressiv steigen. Für Rad fahr'karten soll von Einwohnern bis zur 6. Steuerklasse (IM Mk. Einkommen) 25 Pfg., von darüber hinaus Besteuerten 50 Pfg. erhoben werden. Die Revision der Bierdruckapparate wird nicht mehr von der Gemein de kaffe getragen, vielmehr ist dafür in jedem einzelnen Falle 1.50 Mark zu zahlen. Tie Zwangsvollstreckungsgebühren sind genau auf das Toppelte erhöht worden. — Herrn Rich. Herfurth läßt man den Bedarf von Wasser für seine Kühlmaschine, als zu gewerblichen Zwek- ken verwendet, für 15 Pfg. Pro Kbm. — Dem Besitzer vom „Weißen Adler", Herrn Richter, werden für Monat August noch 4 Reunions befürwortet, der Ermäßigung der diesbez. Armenkassen-Abgaben konnte das Kollegium dagegen nicht zu stimmen. — Das Ersuchen, für «das Etablissement „Losch- witzhöhe" die Abhaltung von Gesellschaftstänzchen zu geneh migen, wird befürwortet. Hierauf geheime Sitzung. Pillnitz. —* Die Nachricht -von der Verhaftung eines Menschen, der im hiesigen Schloßrcstaurant Falsifikate ausgegeben ha ben sollte, stellt sicht als unwahr heraus. (Die Nachricht war von uns der Dresdner Zeitung entnommen. T. Red.) —* Ter Wind locht über die Stoppeln. In Pillnitz" Flur begegnet man bereits Kornpuppen — wohl den ersten im hiesigen Elbtale. Fortsetzung Beilage I. Seite.