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—*DasReinertrLgni»-«rDr. Güntzjchen Stiftung (Königliches Adreß^Komptvir, Dresdner An- geiger arnd vormalig« Blochmannsche Druckerei) betrug im Jahre 1905 : 208 816 Mark. Der Rat beschloß in seiner letz ten Sitzung nach den Vorschlägen der Stift-verwalter von diesem Reinerträge folgende Beträge zu überweisen: 20000 Mark an die Güntz-Asyl-Stiftung, 20 000 Mark an das Bür- gerhospital, 5000 Mark an das Materni-Hospital, 5000 Mark an das Armenamt zu Armenspeisungen und den Rest von 158 816 Mark an den Verschönerungsfond. —* Das A?chidiakonat an der Kreuz- kirche, das mit 6357 Mark Jahresgehalt und Amtswoh- nung ausgestattet ist, soll infolge Emeritierung des derzeiti gen Inhabers vom 1. Juli 1906 ab neu besetzt werden. Be werber haben ihre Gesuche bis zum 5. Mai bei dem Kollator LeS Kirchenamts (Rat der Stadt Dresden) einzureichen. —* Die Sächsisch - Böhmische Dampfschiffahrts-Gesell- schäft läßt von Freitag, den 20. d. M, an, infolge der ringe- tretenen Baumblut, die Fahrt Nr. 11 der jetzt bestehen- den Jahrordnung, nachm. 2,80 ab Pirna täglich bis Rathen und ebenso die Fahrt Nr. 39 um 5 Uhr ab Rathen zurück nach 'Pirna—Pillnitz—Dresden täglich ausführen. —* Zu der Aussperrung in der Metall- in - ustrie ist nichts wesentliches zu berichten, da die Metall industriellen ein Verhandeln mit dem Metallarbeiterverband zum Zwecke einer Einigung in dem so überaus ernsten und folgenschweren Kampfe grundsätzlich ablehnen. Sie verwei gern damit die Anerkennung der Arbeiter-Organisation, um derentwillen der ganze Streit entstanden ist. Dagegen haben die! einzelnen Industriellen von vornherein ihre Bereitwillig- feit zur Aufnahme von Verhandlungen mit ihren eigenen Ar- deitern erklärt und halten auch heute noch diese Zusage auf recht. —* In einem am Montag beiBobersen aus der Elbe gelandeten Toten wurde ein Privatmann aus Dresden erkannt. —DieHebung desander Augustusbrücke liegenden Kahnes ist gelungen. Das Auspumpen und völlige Entladen ging schnell von statten, so daß nach den notdürftigsten Ausbesserungen und Verstopfungen der Lecks, die auch während der Feiertage fortgesetzt wurden, das Wrack gestern nachmittag glücklich von den Pfeilern abgebracht Werden konnte. Mittels zweier auf der Elbwiese am Aus gang der Wiesentorstraße eingerammter Erdwinden gelang es, den Kahn langsam in das freie Elbbett zu bringen. Nun dürfte auch das Abschleppen in die Werft ohne Schwierigkeiten gelingen. —* Gestern nachmittag sprang oberhalb der Marien- brücke ein Arbeiter in selbstmörderischer Absicht in den Neu städter Ausschiffungshafcn, wurde aber von dem Bohrer Keller, der dem Lebensmüden schnell entschlossen nachsprang, wieder an das Land gebracht. Die sofort angestellten Wieder belebungsversuche hatten Erfolg, worauf seine Überführung nach der Heil- und Pflegeanstalt erfolgte. Arbeitslosigkeit soll der Grund zum Selbstmordversuche sein. —* Seit 18. März er. wird ein hiesiger 47 Jahre alter Kutscher vermißt, von dem angenommen wird, daß er in angetrunkenen! Zustande in die Elbe gefallen ist. —* Eine „Ausstellung Afrika" größeren Stils wird in der Zeit vom 28. April bis 20. Mai im Zoologischen Garten stattfinden. Herr Carl Marquardt, der bekannte Weltreisende, der dem Zoologischen Garten bereits die Sa moaner, die Tunesen und die Futa zugeführt hat, ist mit einer Karawane von 70 Menschen und Tieren auf dem Wege nach Europa und wird mit seiner farbigen Begleitung voraus sichtlich am 24. April in Dresden eintreffen. Die „Ausstel lung Afrika" umfaßt außer einer ebenholzschwarzen Schar von Südanesen «ine Anzichl afrikanischer Gtzezialltüten, da runter mauritanische Tänzerinnen, Derwische und Fakire, Schlangenbeschwörer von großem Ruf, verschiedene Handwer- ker, ferner ausgezeichnete marokkanische Reiter, die sich der Karawane, als sie hörten, daß das Ziel Deutschland sei, an- geschlossen haben. In einem größeren Bazar sollen afrika nische Erzeugnisse zur usstellung und zum Verkauf gelangen. Es wird dies die größte Ausstellung sein, die Herr Marquardt jemals iu Dresden geleitet hat. —* V6 der heute erfolgten Ziehung der Kgl. Sachs. Landeslotterie wurden folgende größere Gewinne gezogen: 40000 Mark auf Nr. 57926 bei Tähne u. Harlan, Frankenberg. 10 000 Mark auf Nr. 84554 bei Rüdiger Nchf., Zwickau. 5000 Mark auf Nr. 22934 bei Heimer, Crimmit schau. 5000 Mark auf Nr. 32802 bei Meyer, Leipzig. 5000 Mark auf Nr. 83569 bei Schäfer, Leipzig. 5000 Mark auf Nr. 21768 bei Schubardt, Chemnitz. 3000 Mark auf Nr. 4390 91488 70617 90955 14171 81043 26011 83385 62673 15880 73011 78269 82867 75226 87371 85171. 2000 Mark auf Nr. 5941 16944 71L19 83418 18124 11853 67022 99558 14760 70712 8191 6492 210 18230 40350 86893. Malewitz. —* Durch die Frühlingswärme der letzten Tage ist im Gebirge der Schnee geschmolzen und dadurch ist ein mäßi ges Steigen des Elb ström es -bedingt. Da im Ver hältnis nur wenig Schnee im Gebirge lag, so ist ein stärkeres Steigen nicht zu befürchten. —" Eine angenehme Einrichtung ist am Leinpfad unterhalb der Elbbrücke getroffen. Dort hat man zur Freude vieler, namentlich älterer Spaziergänger eine be queme, stabile Steinbank errichtet. Ter Leinpfad bietet ge rade jetzt, da die Baumblut auf den gegenüberliegenden Höhen ihre größte Pracht entfaltet, einen herrlichen Spaziergang. —* Die Badeanstaltsbesitzer sind bereits jetzt auf hiesiger und Loschwitzer Seite mit dem Aufbau ihrer Badeanstalten in dem Strombette der Elbe beschäftigt. Bei der Jrühlingswitterung dürfte bald der gesundheitsfördernde Sport des Badens und Schwimmens seinen Anfang nehmen. Loschwitz. —* Während des Gewitters in der Nacht zum Mittwoch, das in der 3. Stunde über die hiesige Gegend zog, schlug der Blitz in das Telephon der 2. Polizei-Bezirkswache und richtete Schaden an. —* Vergangene Nacht mußte ein in der Friedrich Wieck straße wohnender Schlosser und Gelegenheitsarbeiter i n Haft genommen werden, da er seine Ehefrau mißhan delte und die Nachbarschaft im Schlafe störte. Ter rabiate und dem Trünke ergebene Mensch tobte auch noch im Orts gefängnis. —* In der gestrigen Gemeinderatssitzung kam zunächst ein Dankschreiben des Rohrmeisters Gallus für einen gewährten vierwöchentlichen Urlaub zur Kenntnisnahme. — Puükt 2. 1. Nachtrag zu den Bauvorschriften für den Bau plan K (zwischen Pillnitzerstraße und der Elbe). Hierzu sind die Gutachten von der Amtshauptmannschaft eingegangen. Da von den Dampfschiffen und von der Blasewitzer Seite aus gesehen die Frontseiten der dort ev. entstehenden Neubauten völlig frei liegen, soll dabei eine vorteilhafte Stellung, eine dem landschaftl. Charakter angepasste Architektur und ein ge schmackvoller Anstrich der Putz- und Holzflächcn Bedingung sein. Die bebaubare Fläche soll bis zu der Baustelle ge nehmigt werden. Das sind im wesentlichen die Vorschläge des Bauausschusses nach Prüfung der Gutachten. Tas Kol legium erhebt diese Bauvorschriften zum Beschluß. — Ein geringfügiges Baudispensationsgesuch Hagen wird geneh ¬ migt. — Am Gsmeindegrundstück (Ärundstraße 3) sollen 9 Stück Jalousien angebracht werden. — Pmttt 5, Auhrlohn- Tarif der Lohnfuhrunternehmer, wind abgefetzt, um noch einige Erhebungen anzustellen. In der Parkftraße sollen einige Gasanschlüsse (180 Meter) ausgeführt werden. Die Gemeinde übernimmt die von der Stadt Dresden bedungene übliche Garantie und gibt das Kollegium auch hierzu seine Zustimmung. Weiter beschließt man, den Br-ückenzoll^Ein- nehmern Graf, Zumpe und Arnhold von 1893, den Einneh- mern Bernstengel von 1902 und Bönsch von 1905 die Dienst- fahre bei der Altersversorgung anzurechnen. — Weiter liegen vor die Rechnungen des Wasserwerks, über Schleusenbau und die Anlagenkasse. Das Kollegium spricht die von Herrn Re visor Pretzsch geprüften Rechnungen richtig. Tolkewitz. * —* Für die sich notwendig erweisende Ergänzungswahl einer Ausschußpersön in den Gemeinderat und eines Ersatzmannes war für die auf Mittwoch anberaumte Wahl seitens des Ortsvereins ein Wahlaufruf erlassen worden. Die ser empfahl die Herren Dekorationsmaler A. Schmidtchen und Gutspächter R. Schumann. Beide gingen aus der Wahl- urne als Gewählte hervor, Hc'rr Schumann mit Einstimmig- feit. Herr Schmidtgen tritt für den kürzlich nach Schlesien verzogenen Herrn Trautmann in den Gemeinderat ein. — Der Ortsverein gibt sich der Hoffnung hin, daß seinem Ge- suche um Vermehrung der Ausschußpersonen noch vor der nächsten Wahl werde seitens der Gemeindeverwaltung ent sprochen werden. Radeberg. —* Gestern nacht in der zweiten Stunde zog ein von mehreren heftigen Schlägen begleitetes Gewitter über unsere Stadt. Ein Schlag fuhr in die Esse der Nähmaschinenschiff chenfabrik von Karl Barth, Badstraße. Der Blitz hob 17 Meter ihrer Länge vollständig aus und schleuderte sie auf die Betriebsräume der Fabrik. Hierbei traf ein Teil des nie derstürzenden Gesteins den Trehbankraum, durchschlug Dach und Wände, durchbrach die Tachträger und demolierte Ma schinen. Die Gewalt des Gesteins war so groß, daß anch die Decke zum Parterre-Maschinenraum durchschlagen wurde. Die zweite Hälfte des stürzenden Gesteins fiel auf einen Nieder lagsraum. Dieser wurde vollständig demoliert. Qberlößuttz. —* Die A u f n a h n< e der schulpflichtigen Kinder er folgt Montag den 23. April vorm. 10 Uhr im Zimmer Nr. 1. Tas Austeilen von Zuckertüten fällt weg. Niedcrlößnitz. —* Aus den, Geschäftsbericht des Elektrizitäts werkes für das Jahr 1905 ist zu ersehen, daß auch in die sem Jahre das Elektrizitätswerk wieder günstig abgeschlossen hat und einen Bruttogewinn aufweist von 80 780 Mark 71 Pfg., sodaß nach erfolgten Abschreibungen und Kapitaltilgnng ein Reingewinn von 56 578 Mark 42 Pfg. verbleibt. Trotz dem im abgelaufenen Geschäftsjahr de^Strompreis abermals-, erniedrigt wurde, Ivar das Werk doch in der Lage, durch be,s deutende Anschlüsse u. s. w. den vorgenannten Reingewinn zu. erzielen. Auch im Jahre 1906 wird eine weitere Verbilligung des Stromes stattfinden und zwar wird der Preis vom 1. Oktober ab nur 4 Pfg. pro Hektowattstunden betragen. Kötzschenbroda. —* Mit dem 20. April 1906 soll in den Gemeinden Nicderlößnitz, Oberlößnitz und in dem Ortsteile von Rade beul, welcher früher die Gemeinde Serkowitz bildete, mit dem Gaben der Kunst zu bringen. Gleich die ersten Worte seiner Chöre: „Thalatta! Thalatta!" — in ihrem überwältigenden orsZeenäo nahmen uns mit ihrer Krastsülle, ihrem Stimm glanz gefangen! Nicht minder das zarte, duftige piano, die Atmung, die Weichheit der Tenöre, der sonore Klang der Bässe, die in die tiefste Tiefe mühelos binabsteigen, u. s. f. Sie alle gaben dem Heuser'schen „Thalatta" den echten Meereszauber, sei er in der ewig-wiegenden, atemlosen Meeres stille, oder im Zucken der Blitze, dem Sausen der Stürme zu suchen, und verklärten den .Tod im Meer" der 3. Strophe mit allen Mitteln gestaltender Tonkunst. Go kommen wir zum Hauvtfaktor der Kunstwirkung der Kölner: zum Gestalter! Kgl. Musikdirektor Prof. Joseph Schwartz, der Dirigent des Vereins, darf mit Recht so genannt werden. Wie er mit seinen Sängern gestaltet, was er aus den Chören und den Sängern herausholt, ist bewunderns wert. Die dramatische Wucht und Größe der einzelnen Stellen in Chören wie „Thalatta", „Totenvolk" (He gar), „Gotentreue" (Jos. Schwartz), auf der einen Seite, die Anmut, Einfachheit und Lieblichkeit in Chören wie der unsrer Dresdner Reinhold Becker („Es steht ein Lind'"), H. Jüngst („Spinn, Spinn"), in den S ch u b e r t'schen, de la Hal e'schen, Kremse r'schen Werken auf der anderen Seite, zeigten die Gestaltungskraft Jos. Schwartz's in vollstem Lichte. Und wenn auch in dem viel zu langen Programm manche Chöre gleichartig (vom piano über körte und kortisÄmo zum verhauchenden pis.ni88ilno) in der Auffassung zu Gehör kamen, so fällt dies nicht allzu schwer in die Wagschale. Bon den Wiederholungen und Zugaben sei vor allem das ent zückende, lustige Liedlein vom „GeigerSmann" (Othegraven, Eohn deS Präsidenten deS Verein») erwähnt, da- mit seinem einförmigen Text in der Ausarbeitung durch Schwartz einen vollen Erfolg davontrug. Zur Mitwirkung hatten die Kölner zwei Kölner: Frl. Angele Didron, von der Kölner Oper, und den be rühmten Dr. Otto Reitzel (Klavier) mitgebracht. Die junge, anmutige Erscheinung Frl. Bidrons sicherte ihr im > Verein mit ihren sympathischen Stimmmitteln in der überau» schwierigen Arie der Konstanze au» der „Entführung" und in Liedern von Brahm», dem Kölner Lohse (noch im Manuskript) und Alabieff („Nachtigall") von vornherein den Erfolg, dessen Anerkennung die Kritik sich in Bezug auf die Sauberkeit der Coloraturen der Arie und der Mühelosig keit der Kopstöne voll anschließen darf. In den Liedern hätte man mehr Ausdrucksfähiqkeit und Gestaltungskraft verlangen dürfen. Die Zugabe gelang da am besten. Ziemlich ent täuscht hat mich Otto Neitzel. Außer einem dahin stürmenden Temperament, einer virtuosen Passagen- und Oktaven-Technik, der es auf ein paar Töne mehr oder weniger bei dem tollen Tempo allerdings nicht ankommen kann, fesselte nur die Ausgeglichenheit der rechten und linken Hand. Sonst ist mir Nritzels Ton zu nüchtern, zu trocken und die Aus gestaltung derChopi n'scken und Schuber t'schen Werke — „Nocturne 6l-<1ur" von Chopin, „Wanderer-Fantasie" und „Jnpromptu" (Zugabe) von Schubert — zu einförmig aufs Rasen gestimmt, zu wenig vertieft. Weber-Tausigs „Aufforderung zum Tanz" ist heutzutage als Kunstgeschmack de» Vortragenden nicht mehr unanfechtbar. — Die Begleitung der Gesänge führte mit Dezens und Hingabe ein aktives Vereinsmitglied Amtsgerichtsrat Kuhl aus. In Alabieffs „Nachtigall" sah man allerdings, daß auch ein Amtsgerichts rat sich vergreifen kann. Hermann Boehringer. * Im Residenztheater wird Freitag abend im Operetten-Abonnement, 2. Serie „Boccaccio", Operette von Suppee, aufgeführt. Am Sonnabend gastiert Herr Alex. Girardi als „Blasius Nestel" in Edmund Eyslers dreiaktiger Operette „Die Schützenliesel". * 3. Deutsche Kunstgewerbe - Ausstellung Dresden 1906. Sehr interessant wird in der Ausstellung die Abteilung Schulen sein. Denn sie soll zeigen, inwie weit auf deutschen Schulen die direkte Arbeit im Ma terial betrieben wird, es kommen also nur ausgeführte Gegen- stände in betracht. Interessant wird es sein, zu beobachten, wie verschiedene Kunstgewerbeschulen die Raumkunst Pflegen in durchgebildeten Ausstellungsräumen, wo die Architektur klassen die Raumlösung als solche bearbeiteten, während die Fachklassen der Dekorationsmaler, Bildhauer, Glasmaler rc. die ihnen zufallenden Aufgaben selbständig und sich sinnge mäß unterordnend lösen mußten, wie es auch in der Praris sein möchte. Während Preußen, Württemberg und Baden sich darauf beschränken, ihre speziell kunstgewerblichen Fach schulen vorzuführen, wird Sachsen zum ersten Male den lehr reichen Versuch machen, zu zeigen, wie der Materialunterricht bereits in den Zeichenunterricht der Volks- und Mittelschulen eindringt, wie er gleichzeitig in den Handfertigkeitskursen ge pflegt wird, wie ihn die Handwerker- und Jnnungsschulen weiterspinnen bis zu den größeren Fach- und Kunstqewerbe- schulen. Ta in diesem Sinne bisher noch keine Schulaus- stellung ins Werk gesetzt wurde, ist zu hoffen, daß sie den heu tigen Widerstreit der Meinungen klären helfen wird, d. h. ob es besser ist für die Geschmacksbildung, „einen schematischen Lehrgang einzuhalten" oder das individuelle Empfinden je nach Alter und Können verständig zu leiten. Des weiteren möchte dadurch die Erkenntnis gefördert werden, wie notwen dig es heutzutage ist, daß die einzelnen Schulen nicht ihre eigenen Sprünge machen, sondern bewußter als bisher einem einheitlichen klaren Ziele zustreben. Dem Ausschuß für das Schulwesen in der Ausstellung gehören an: für Sachfen Pro fessor Groß (Vorsitzender), für Preußen Regierungsrat H. Muthesius-Berlin, für Württemberg Professor Pankok, für Baden Professor Hoffacker. * Der gereinigte Andersen. Die Verlags- buchhandlung Abel u. Müller in Leipzig versendet einen Verlagsprospekt, in dem es u. a. heißt: „In Vorbereitung be- findet sich die 35. Auflage unserer „Andersens Ausgewählte Märchen". Reich illustriert geb. Mk. 2.— ord. In neuer Orthographie. Bei einer vollständigen Neu- und Umarbeit ung dieser Ausgabe haben wir alle uns gewordenen Anreg ungen gewissenhaft berücksichtigt und die insbesondere von katholischer Seite in dankenswerter Weise uns nahegelegten Bedenken voll und ganz behoben." Nun erst kann man sich dem Genuß des dänischen Märchenerzählers „voll und ganz" hingeben! Neben der Rechtschreibung ist auch die Rechtgläu bigkeit gewährleistet. Wir empfehlen, dies Reinigungsver fahren auch auf andere Ketzer anzuwenden, damit wir end lich das Ideal einer bischöflich approbierten Weltliteratur erreichen!