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bei unsern alten Lampen strahlte die Lichtmenge nur eine kleine Stelle, eigentlich nur der positive Pol aus: bei der neuen Lampe ist durch besondere Anordnung und Behandlung der Kohlenstäbe eine durch und durch glühende, leuchtende Kugel geschaffen worden. Bei unseren Bogenlampen stehen die Kohlenstäbe genau über einander; Bremer hat sie schräg neben einander mit den Spitzen nach unten angeordnet. Seiner Kohle mengt er bis zu 90 v. H. Metallsalze bei. Er folgte damit bekannten Bahnen. Schon früher versuchte man durch Tränken der Kohle eine höhere Lichtfülle zu er zielen; man blieb aber bei so geringen Sätzen stehen, daß sich stets ein sehr lästiges Verzundern der Kohle, d. h. ein unerwünschtes Nachglühen einstellte. Dieser hohe Satz von Metallsalzen (meistens Chlor- oder Fluor- Calcium), die in kaltem Zustande den Strom nicht leiten, bedingt eine besondere Zündungsvorrichtung. Ein sinn reich angeordnetes magnetisches Feld, das zu gleicher Zeit auch den Lichtbogen in gewünschter Weise regelt, ihn nach jeder Seite, nach unten oder nach oben aus schlagen läßt, hat diese Schwierigkeit überwinden lassen. Der eintretende Strom erwärmt die Kohle, damit auch die Salze, verdampft letztere und reißt sie als glühende Gase in den Lichtbogen hinein, wo sie dann ihre Leucht fähigkeit entwickeln. Durch diese mitgerissenen glühenden Theilchen wird der Lichtbogen, den man durch das vor her schon erwähnte magnetische Feld beliebig weiter hin ausziehen kann, der eigentliche Träger des Lichts. Bei den alten Bogenlampen strahlt die positive Kohle allein schon 85 v. H. des Lichtes aus, die negative 10 v. H., die glühenden Gastheilchen nur 5 v. H. Bei der neuen Lampe liefern diese glühenden Theilchen auf ihrem hier sehr verlängerten Weg gegen 70 v. H. des ganzen Lichtes. Dieser verlängerte Weg, ein verhältnißmäßig großer Bogen, läßt eben diese günstige Vertheilung des Lichtes zu; die Anordnung der beiden Kohlenspitzen nach unten thut auch das ihre. Es erhält dadurch die untere Hälfte des Raumes, in dem doch gerade das Licht ge braucht wird, 4/5 der vorhandenen Lichtmasse. Durch das Tränken der Kohle kann man dem Licht jede beliebige Färbung geben; das angewandte Chlor- Calcium giebt ihm einen angenehmen röthlichen Ton. Es zeigen sich in dem neuen Lichte alle Gegenstände lebhaft und lebenswarm. Tie farbenprächtigen Kleider unserer Damen werden in diesem Bogenlicht voll zur Geltung kommen; die zarten Farben werden nach der Behauptung des Erfinders nichts an Glanz verlieren. Durch die glühenden Calciumdämpfe, die sich an den Innenflächen der Kugel weiß niederschlagen und so dem Lichte einen natürlichen Spiegel schaffen, wird es ge mildert und für unser Empfinden weniger hart. Daß die neue Lampe auch einige Nachtheile hat, ist bei der Neuheit der Erfindung nicht zu verwundern — hat doch unsere Bogenlampe erst in fast 80 Jahren ihren Höhepunkt erreicht. ' Der größte Vortheil der Lampe liegt in der guten Wirtschaftlichkeit. Tie Untersuchungen des Prof. Wedding haben folgende Zahlen ergeben: Tie neue Lampe braucht für die Kerze 0,1 bis 0,17 Watt; unsere bis herigen besten Lampen verzehren 0,5 Watt. Danach würde dieses neue Licht dreimal billiger zu liefern sein, als unser Bogenlicht, es würde sich billiger als Gas glühlich und selbst billiger als das neue Lukaslicht stellen. Wider Erwarten ist auch der Abbrand der Kohle nur halb so groß. Die Lampe dürfte sich vorerst nur für Bel euchtung großer Plätze, Bahnhöfe und großer Säle eignen. Paul Dau in der „Tgl. Rundsch." Kunst und Litteratur. „Deutscher Soldateuyort", illustrine Zenjchriit für das deutsche Heer und Volk, Herausgeber: General-Leutnant z. D. H. v. Below. Preis pro Quartal 1,80 Mk. Verlag von Karl Siegismund, Hofbuchhändler, Berlin 8V., Dessauer straße 13. XII. Jahrgang, Nr. 18 ist erschienen und enthält: In der Jammerbucht. Erzählung von Alex. Richter. — Friedrich der Große in der Schlacht bei Leuthen den 5. Decbr. 1757. (Mit Abbildung.) — Bilder von der preußischen Armee um 1880. Von Ernst Hiekmann. — Zum 200jährigen Jubiläum des II. Bataillons Großh. Meckl. Grenadier- Regiments Nr. 89. Von H. M. tMit Abbildung.) — Das Hauptquartier des Grafen Waldersee in Peking. (Mit Ab bildung.) — Ein Volksfest in Japan. Lon Reinhold von Werner, K. Viceadmiral a. D. — Das neue kriegsmäßige Marschgepäck für des deutsche Expedilionscorps in Ostasien. <Mit 2 Abbildungen.) — Wanderungen am Chiemsee. Von Jägcrhuber, Kgl. B. Maj. — Allerlei von der Schwalbe. Von Egon Nosca. — Vaterländische Gedenktage. — Vermischtes. — Splitter und Funken. — Räthsel. — Briefkasten. Der Simplicisstmus hat eine Reihe von Zuschriften europäischer Berühmtheiten veröffentlicht. Jnsbesondeie die Künstler stimmten in dem Urtheile überein, daß das Blatt die bedeutendste illustrirle Publication der Gegenwart sei. So hochgegriffen dieses Lob erscheint, es ist gerecht und wohlverdient. Das zeigt wieder die eben erschienene Nr. 2, mit dem Titelbilds von Th. Th. Heine. „Vaterlandsliebe" lautet die Ueberschrist der wundervoll gezeichneten geistreichen Satire. Auf erhöhtem Podium steht eine Kuh. Ein Mann und eine Frau in alldeutscher Tracht knieen in Verehrung vor ihr, daneben steht die markige Gestalt des alten Bismarck in der Eisenrüstung; in: Hi- lergrunde fitzt Commerzienraih Krupp und melkt die mit einem Geschütze belastete Kuh. Unter dem Bilde steht der Schiller'sche VerS: „Einem ist sie die hohe, himmlische Göttin, dem andern Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt." Der Unlerschi, d zwischen der schlichten, selbstlosen Vaterlands liebe einer besseren Zeit — und dem phrasenreichen Patriotis mus unserer Großindustriellen ist genial charakterisirl. Von Ernst Heilemann finden wir ein entzückendes Bild, ein pikant gezeichnetes Mädchen am Strande. Rudolf Wilke und Bruno Paul vertreten, wie so oft, Len kernigen deutschen Humor; Paul hat Dachauer Bauern gezeichnet, so naturwüchsig und ächt, wie wir es von ihm gewohnt sind, Wilke zwei Militärzie, die vor einen schwierigen Fall gestellt sind. — Dec textliche Theil enthält eine lustige Militärhumoreske von Otto Behrend, zwei lyrische Gedichte von Hugo Salus und einen politischen Sang des bekannten Peter Schlemihl. Kirchliche Nachrichten. Am 1. Ofterfeiertag. Waldenburg. Früh V-8 Uhr hält Herr Oberpfarrer Harlek Beichte und Communion. Vormittags '/U0 Uhr predigt derselbe über Mark. 16, 1—8. Kirchenmusik: „Heut triumphiret Gottes Sohn". Motette u eupslio. von Herzog. Nachm. '/-2 Uhr Predigtgottesdienst. Herr Diaconus k. Waller. Vormiuass und nachmillags wird eine Collecte zum Besten der sächs. Hauptbibelgesellschajt gesammelt. -lltstadtwaldenbnrg. Svätgottesdienst 10 Uhr. Feier des heil. Abendmahls. V-10 Uhr Beichte. Arie: „Auser standen ist der Herr", von Rhode. Nachmittag V-2 Uhr Gottesdienst. Schwaben. Vormittags 9 Uhr Predigt- und Abendmahls gottesdienst. Die Beichte beginnt O29 Uhr. Niederwinkel. Frühgottesdienst V-8 Uhr. Nachmittag V-2 Uhr Betstunde. Collecte für die Sächs. Hauptbibelgesellschaft. Kranken. Vorm. 8 Uhr Festgottesdienst. Schlagwitz. Vorm. V-1I Uhr Festgottesdienst. vberwinkel. Früh V-8 Uhr Festgottesdienst. Grumbach. Vorm. 10 Uhr Festgottesdienst. Kirchen chor: Osterlied. Callenberg. Vorm. V-9 Uhr Beichte, Anmeldung '/«9 Uhr in der Sakristei Borm. 9 Uhr Predigi. Nach der Predigt heil. Abendmahl. Chorgesang: „Macht auf daS Thor der Gerechtigkeit", von Klein. Nachm. V-2 Uhr Predigt. Collecte für die Hauptbibelgesellschaft. Langenchnrgdorf. Früh V-9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigt und heil. Communion. Motette: Sloria von Stein. Nachm. 2 Uhr Predigtgottesdisnst. Collecte für die Sächs. Hauptbibelgesellschaft. Ziegelheim. Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst. Nachm. V-2 Uhr Predigt gottesdienst. Am 2. Osterfeiertag. Waldenburg. Vorm. V-10 Uhr predigt Herr Ober pfarrer Harleß über Luc. 24,13—35. Kirchenmusik: „Jauchzet dem Herrn alle Welt." Psalm 100 für Chor, Solo und Orchester von Gast. Nachmittags V-2 Uhr Predigtgottes dienst: Herr Diaconus T. Waller. Vor- und nachmillags Collecte zum Besten der sächs. Hauptbibelgesellschaft. Wochen amt: Herr Oberpfarrer Harleß. Altstadtwaldenbnrg. Frühgottesdienst 8 Uhr. Arie: „Kommt, ihr Getreuen", von Schrader. An beiden Feier tagen Collecte für die Sächs. Bibelgesellschaft. Schwabe«. Vormittags 9 Uhr Predigtgoltesdienst. Niederwinkel. Spälgottesdienst 10 Uhr. Collecte für die Sächst Hauptbibelgesellschaft. Schlagwitz. Vorm. 8 Uhr Festgottesdienst. Kranke«. Vorm V-H Uhr Festgottesdienst. An beiden Feiertagen Bibelcoll-cte. Grumbach. Früh V-8 Uhr Festgottesdienst. Oberwinkel. Vorm. 10 Uqr Festgottesdienst. Callenberg. Vorm. 9 Ukr Predigt. Chorgesang: „Auf mein Herze, schicke dich", von A. Becker. Collecte für die Hauptbibelgesellschaft. Laugenchurtdors. Vorm. 9 Uhr Predigtgoltesdienst. Motette: Auferstanden von Gläser. Ziogelheim. Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst Nachm. V-2 Uhr Kindergottcsdienst. Räthsel. Die erste, leiä t gesprochen, Ward oft und schwer bereut! Der zwei drei Pein und Leiden Hilft baares Geld vermeiden. Das ganze ist ein Streit. Auflösung des Räthsels in Nr. 76: Trabant — Brabant. Gelöst von Arno und Paul Busch in Remse. , durs in Seidenstoffen-' » * E decken,; verlangen Sie M k) - kl ' in-.gdienigineresse erft l-1 l l l- uülgchend und srunko N , d dMVUd von — :'Nn dt: s Aöniqlicher, Grostkierzogiicher und kerzoylichep t^offfsfe^ant..> ,, ^.L^L-ulst; VLs-L, Waldenburg, empfiehlt zur Frühjahrssaison billigst: Verzinktes Drahtge flecht in gewöhnlicher Han delsqualität sowie extra starker Waare, Drahtge- webe, schwarz für Siebe, Drahtgaze für Fliegen fenster und Fliegenschränke, Stachelzaundraht, eng besetzt, Eisendraht, ge glüht, blank und verzinnt" Radehacken, Spitz hacken, Kulturhacken, Gartenhäckchen, Schaufeln, Spaten, Garten rechen, Baumsägen, Baumscheeren, Baumkrätzer, Heckenscheeren, Rosenscheeren. WWM'ÄWM» IW Lesls Siler 3 SlurL-l-oNeriell. Lui 101.0086 kill veVilla! VW 10. 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