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l 45 a«S hier otha che« be- der iag» jetzt, ura» A«- zwl- Be. !lN 1 ' Pf. ladt- eine» bis !gen- h 00 bis h 00 ff- 1 >örfe. Mk. ceuß. aare, Mk. und . Al» uan- 1.0), bi« 4.00 IbG. ceuß proc. > A. (100 Itur- fastl. '/-pr 10G. 10G. Z5G. ngen 1,25. flau. Mai Mai per 1,10, ohne ! adt- nnt- t in idt- Mr 3er- mich iter- l». I, tlg >al- igs- ver- hei- da- Zer- der r?- rer- SMnbuM' Tageblatt und Filialen: in Bltstadtwaldenburg bei Hern Filialen Altsladtwaldenburg Herrn Kaufmann Otto Förster; in Kaufungen bei Herrn Fr. Janaschek; in Langenchursdirs bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei H«rr Wilhelm Dahler, Cigarrensabrikant an dec Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zet .'; in Wolkenbnrg bei Herrn Herm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichtenstein-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke-. Altstaot-Waldenbura Bräunsdorf, Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langem cb-rwint-l, L-lMtz i E. R-ich-nb-ch, R.m,e, R-ch-burg, Ruhdor, " ' Scklaqwrtz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. K»»«spr«cher Nr. 9. und MM vro Neile 10 Pf-, für auswärts 15 Pf. Nbellarücher Satz wird doppelt berechnet. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Sonnabend, den Ä. Oetover 1901. Witterungsbericht, ausgenommen am 4. October, nachm. 4 Uhr. »arameteritand 760 mm reducirt auf den Meeresspiegel. Thermometerftand 19" 6. (Morgens 8 Uhr ft- 13° 6.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach d°LbreZ^ > I I" 0. Winbrickftimg: Nord. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 0,0 nun. " H y " Daher Witteruugsausstchteu für den 5. October: Wechselnde Bewölkung bis halbheiter. "Waldenburg, 4. October 1901. Ter Schutz der nationalen Arbeit als leitender Grund der Wirthschafts-Politik hat jetzt in Deutschland etwas mehr als zwei Jahrzehnte praktischer Bewährung hinter sich, und er hat sich, wenn man von England mit seinen eigenartigen Wirthschafts-Bedingungen — nicht aber von seinen Kolonien — absieht, während dieser Zeit in der ganzen Welt in einer Weise Geltung verschafft, wie man es nach dem Siegeszuge, den seit der Mitte Vorigen Jahrhunderts von England aus die Ideen des Freihandels angetreten hatten, kaum für möglich ge» halten hatte. Es gab thatsächlich eine Zeit, in der nur die muthvolle Real-Politik und die unerhörte staats männische Autorität eines Bismarck dem Grundsatz die erforderliche Deckung zu bieten vermochte, daß ein gesunder nationaler Egoismus auch auf dem wirthschaftlichen Ge» biete sich autonom fühlen und sich der den Umständen entsprechenden Hilfsmittel frei bedienen darf. Der Umschwung wurde unter den düstersten Vorher sagungen über die verderblichen Wirkungen des Schutz zoll-Systems für den Nationalwohlstand und die Ent wicklung des gewerblichen Lebens herbeigeführt: In dustrien, denen die natürlichen Bedingungen fehlen, würden'künstlich groß gezogen auf Kosten andrer und der Gesammtheit. Mit einem thatsächlichen Monopol ausgestattet, würde die deutsche Industrie sich auf die Bärenhaut legen, Aufwendungen für die Verbesserung des Verfahrens, für die Nutzbarmachung technischer Fortschritte sparen und den inländischen Abnehmer, der ihr rettungslos Preisgegeben sei, übcrtheuern. Stagnation und Ver armung würden die Folge sein. Das Bild, das Deutschland nach 22 Jahren Schutz zoll wirthschaftlich bietet, sieht doch anders aus. Die deutsche Industrie steht technisch in der vordersten Reihe aller Industrien der Welt; im internationalen Wettbe werb ist sie der gefttrchtetste Nebenbuhler Englands ge worden. Der deutsche Handel ist dabei nicht zu kurz gekommen. Seine Schiffe fahren auf allen Meeren, seine Weltstellung ist anerkannt. Die Klage, daß Deutschland ein armes Land sei, ist längst verstummt. Wir sind heute eine der reichern Nationen, und unsere Unternehmungen stehen an Umfang und Kühnheit gegen die keines andern Volkes zurück. Daß die Lebens führung aller Klassen der Bevölkerung sich gehoben hat, daß vor allem der Arbeiter besser und gesicherter lebt, daß er ausgiebige Arbeits-Gelegenheit gefunden hat, daß die Nachfrage nach Arbeitern außerordentlich gewachsen und deshalb der Lohn stetig gestiegen ist, daß zugleich die Mittel für die Durchführung einer groß ange- legten Socialpolitik gewonnen worden sind, das alles ist zum wesentlichen der richtigen Wirthschafts-Politik zu danken. Nachdem in solcher Weise die Thatsachen für die Politik des Schutzes der nationalen Arbeit gesprochen haben, wird man sagen dürfen, daß Graf Bülow auf dem richtigen Wege ist, wenn er sie fortsetzt. Politische Randschau. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat am Donnerstag Rominten ver laffen und ist abends in Langfuhr bei Danzig einge troffen, wo er im Kreise der Offiziere der Todtenkopf- brigade speiste. Später setzte der Monarch seine Reise nach Potsdam fort. Das Befinden der Kaiserin läßt noch zu wünschen übrig. Graf Waldersee verlängert infolge seines Beinleidens > seinen Aufenthalt auf Schloß Lautersbach bei Neckarsulm. Es wird die Fahrt nach Hannover erst Ende nächster Woche antreten. Dem Staatssekretär des Reichsmarineamts v. Tirpitz hat der Kaiser das Kreuz und den Stern der Komthure des königlichen Hausordens von Hohenzollern verliehen. Prinz Tschung ist auf Staatskosten im deutschen Reiche herumgereist, wenn sich eine Nachricht des „Fränk. Kur." bestätigt. Das Blatt erzählt, daß der Prinz nebst seinem Gefolge, im Ganzen 54 Personen, in den letzten Tagen Gast des Kaisers war und daß auch die Kosten der Reise von Berlin bis Kufstein von einem mitfahren den Beamten des Oberhofmarschallamts bestritten wurden. Die übrigen Kosten des Aufenthalts des Prinzen in Deutschland aber, und zwar von der Fahrt Basel-Berlin an, bestreite das deutsche Auswärtige Amt. In diesem Zusammenhang theilen wir noch eine Anlassung des „Berliner Kleinen Journals" mit über das halbamt liche Communique betreffs des Verzichtes Chinas auf die astronomischen Instrumente. Das Blatt sagt: War es denn überhaupt nothwrndig, dieses Communique zu veröffentlichen? Wie traurig muß es um die staats männische Einsicht der verantwortlichen Leitung unserer auswärtigen Politik bestellt sein, wenn sie diese be schämende Antwort der chinesischen Regierung noch an die große Glocke hängt, statt sie ruhig einzustecken und den Schleier des Amtsgeheimnisses darüber zu breiten. Der Bundesrath Hai am gestrigen Donnerstag seine Thätigkeit wieder in vollem Umfange ausgenommen und seine erste Plenarsitzung abgehalten. Ein Handelskrieg zwischen Oesterreich und Deutschland ist von Wiener Blättern wiederholt für den Fall in Aussicht gestellt worden, daß der dem Bundesrath vorliegende deutsche Zolltarif Gesetz werden sollte. Diese Ankündigungen sind bisher als leeres Gerede behandelt worden, auf das nichts zu geben sei. So ganz grundlos scheint dasselbe aber doch nicht zu sein. Denn jetzt schreibt auch die der bayerischen Re gierung nahe stehende Münchener „Allg. Ztg": Es ist Thatsache, daß vor zwei Monaten das Wiener Auswärtige Amt officiell den schweren Besorgnissen Ausdruck gab, die der Tarifentwurf, der wenige Wochen vorher amtlich veröffentlicht worden war, bei allen denen hervorgerufen habe, welche die bisherige Vertragspolitik für ersprießlich halten. Tie Antwort der deutschen Reichsregierung lautete, es sei nicht zu vergessen, daß der Zolltarif noch manchen Abänderungen unterliegen werde; er sei erst die Vorlage für den endgültigen Generaltarif. In der bayrischen Abgeordnetenkammer hat der deutsche Zoll» tarif gleichfalls den Gegenstand einer Erörterung gebildet, in deren Verlauf der Ministerpräsident Graf Crailsheim erklärte, die bayerische Regierung sei stets bestrebt, der Landwirthschaft in ihrer schwierigen Lage zu helfen; dazu gehöre auch die Gewährung verstärkten Zollschutzes. Die Erhöhung der landwirthschaftlichen Zölle finde jedoch ihre Grenze in der Rücksichtnahme auf die Gesammtheit der Consumenten wie auf die Möglichkeit des Abschlusses langfristiger Handelsverträge. Tie bayrische Regierung werde daher für den in dem Zolltarif vorgesehenen Zollsatz eintreten. Dem Wunsche, für eine Erhöhung des Hopfenzolles einzutreten, könne die Regierung jedoch nicht entsprechen. 379 Ausstände fanden im zweiten Vierteljahr dieses Jahres statt gegen 492 in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, so daß eine erhebliche Abnahme stattgefunden hat. Die meisten Ausstände entfallen auf das Bau gewerbe. Tie Höchstzahl der gleichzeitig ausständigen Arbeiter betrug 18,916 gegen 35,975. Ter Ausstand hatte nur in 69 Fällen vollen Erfolg, in 190 Fällen überhaupt keinen. Die Einnahmen der Reichspost- und Tele graphen-Verwaltung haben in den ersten fünf Monaten des laufenden Rechnungsjahres 167,13 Mill. M. betragen. Das sind fast 9 Mill. M. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bon der Reichsfinanzverwaltung ist den Bundes regierungen und den in Betracht kommenden Reichs behörden das Ersuchen zugegangen, die unterstellten Kaffen anzuweisen, die bei ihnen am 1. Januar 1902 vor handenen und nach diesem Zeitpunkt eingehenden Ein thalerstücke aus den Jahren 1823 bis 1856 nicht wieder zu verausgaben. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Nützlichkeitsmaßregel. Der Verkehr soll allmählich von dieser wegen ihres von den Vereins thalern abweichenden Gewichts und Durchmessers un bequemen Münze entlastet werden; sie bleibt jedoch nach wie vor ein giltigeS Zahlungsmittel. Tie seiner Zeit bei Einziehung der österreichischen Vereinsthaler an- gestellten Schätzungen der noch vorhandenen Umlaufs- Menge haben sich als zutreffend erwiesen. Bei ent sprechend vorsichtiger Schätzung des noch im freien Verkehr befindlichen Umlaufs der alten Thaler aus den Jahren 1823—56 ist gegenwärtig mit einer Summe von nicht viel über 20 Millionen zu rechnen, so daß zu erwarten steht, daß sie in 2 bis 3 Jahren ganz aus dem Verkehr verschwunden sein werden. Die in Köln abgehaltene Generalversammlung des Gustav Adolf-Vereins beschloß, den Deutschen in Posen 19,830 Mk. zuzuwenden. An Liebesgaben sind im Ganzen 142,880 Mk. eingegangen, wovon ein großer Theil für die Los von Rom-Bewegung in Oesterreich bestimmt ist. Eine große Menge Kriegsmaterial des ost asiatischen Expeditionscorps ist dieser Tage in Spandau eingetroffen und in die Lagerräume des Artilleriedepots geschafft worden. Vieles davon lag in den Kisten, in welchen es vor einem Jahre versandt worden, noch völlig unberührt. Ueber die Einrichtung einer deutschen Kohlen station auf den Farsan-Jnseln ist nach der „Tägl. Rdsch." ein Vertrag mit der Türkei abgeschlossen worden. Durch die Untersuchung ist festgestellt, daß die Farsan-Jnseln als der beste dafür paffende Platz an der ganzen arabischen Küste des Rothen Meeres anzu sehen sind. Die Lieferung von Kohlen dahin wird wahr scheinlich einer eigens dazu errichteten Actiengesellschaft übergeben werden. Auf dem deutschen Frauentag in Eisenach sprach Frl. Pappenheim-Frankfurt a. M. über die Sittlichkeits- frage. Sie ging von der Thatsache aus, daß in vielen Vereinen, ja selbst Parlamenten dies Thema heute auch vom männlichen Standpunkt eines der zeitgemäßesten und lebhaftest erörterten ist. Naturgemäß werde die Reihe derer sich lichten, die oft ohne überhaupt einen Blick in das Geistes- und Gemüthsleben eines normalen, ehrlichen Frauendaseins gethan zu haben, sich als Meister der Logik mit der Devise bethätigen: Die Mädchen sind schlecht, weil sie schlecht sind! Frau Edinger-Frank furt a. M. bezeichnete es als einen großen Mißstand, daß man die Ausbildung der Mädchen mit dem 14. Jahre, also zu einem Zeitpunkt für abgeschlossen be-