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Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189202122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-02
- Tag 1892-02-12
-
Monat
1892-02
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.02.1892
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e «ch fisch er Ln« de«.« «,-tg-r (Eh-,»«rtz-r «-tt-ral.An,-i gor» Nr. jedem Cavallerieregiment mit hohem Etat mindesten» 160, bei jedem I Ma» betrachtet die» als ein Ereigniß von großer Politischer Trag- Tavallerieregiment mit mittlerem und niedrigem Etat mindestens ISO. weite, »veil Korea, da» erst seit 10 Jahren dem fremde» Handel — Das Gesetzblatt für Elsatz-Lothringe« bringt nachstehende» auch der deutsche ist dort gut vertreten — geöffnet ist, während dieser kaiserliche» Erlaß, durch welchen über ei» Wappenzeichen für die ganzen Zeit der Schauplatz gefährlicher Umtriebe gewesen ist. Mit Reichrlande Bestimmung getroffen wird: „Auf Ihre» Bericht vom besonderem Mißtraue» wird auf Rußland geblickt, von dem man den 10. November d. I. bestimme ich hierdurch als Wappenzeichen für sehr gerechtfertigten Verdacht hegt, e» wolle sich in Korea de» aus da» Neichsland Elsaß-Lothringen den Reichsadler mit der schwebenden schlaggebende» Einfluß verschaffen. Kaiserkrone, belegt mit einem gespaltenen Brustschilde, dessen rechte Hälfte die herkömmlichen Wappen des Ober- und Unter Elsaß, und dessen linke Hülste da» entsprechende Wappen von Lothringen nach der beifolgenden Farbenskizze enthält. Sie habe» hiernach das Weitere zu veranlassen. Neues Palais, den 29. Dccember 1891. Wilhelm. I. k. von Hohenlohe. An Meinen Statthalter in Elsaß-Lothringen. Der Bundesrath wird sich heute mit der Vorlage betr. die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, beschäftigen. Nach der An nähme wird dieselbe sofort an den Reichstag gelangen. Die Bttdgetcommisfio» des Reichstags hat am Mittwoch di« Berathung de» MarineetatS begonnen. Um die neuen Mehr SS. — IS. Februar isssz nach 8Z 24 kg. Vereine, welche sich mit öffentliche» SlngelegeilIeiten beschäftigen tsoweit sie nicht unter g 36 fallen, d. h. soweit ftt Nicht — - -uEes - ' - - ----- - - Deutscher Reichstag. 168. Sitzung vom 10. Februar. 2Vs Uhr. Am Bnndesratlistisch: StoatssecretLr des Innern von Bötticher, Staaissecretär des Auswärtigen von Marschall, Schatzsccrctär von Maltzahn, preußischer Eisenbahiiininister Thielen. DaS Hans ist schwach besetzt. Aus der Tagesordnung steht zunächst die zwei!« Lesung des Gesetze,itwnrss betr- die Einziehung der Bcreinsthaler öfter, reichischcn Gepräges. Abg. Or. Bachem (Ctr.) empfiehlt namens der mit der Vorberalhimg des Entwurfes beauftragten Commission die unveränderte Annahme der Bor- . „ , läge. Das Haus beschließt ohne Debatte demgemäß. Hieraus wird die Etats- fordernligen enlfland eine sehr lebhafte Debatte, da starker Widerspruch I berathung beim Etat für die Verwaltung der (elsaß-lothringischen) Ncichs- laut wurde. Admiral Hollmann, verih-idigte die Positionen. Ver-j°i'°uMc^ ächtet als Referent der Budget-ommission A. über die in dieser Commission gepflogenen Verhandlungen in Sachen schiede,ic kleinere Ncuforderungen find bewilligt. Pre»tzisches Slvgeoednetenhatts. Am Mittwoch wird die zweite Beralhung des Justizetats fortgesetzt. Hierbei bringen polnische Abgeordnete die Forderung vor, daß die Richter i» Landestheilen mit polnisch redender Bevölkerung auch polnisch sprechen solle», uni sich mit den Parteien direct verständigen zu können, da der Dolmetscher Dienst nicht immer ganz zuverlässig sei. Es wird darauf von deutschen Abgeordneten aus jene» Gegenden hervorgehobr», daß die Leute oft au» purem Eigensinn nicht deutsch reden wollten. Jedermann lerne ln der Schule deutsch, folglich sei er auch im Stande, sich vor Ge u. der Frage einer Reform der Eisenbahiitärife. Es ist vom StaatSministcr Thiele» als Chef des Neichs-Elsenbahuamtes hervorgehobr» worden, daß sich gerade die elsaß-lothringischen Bahne» z» Experimente» für die Tariseesor»icn am wenigste» eigneten. Bestimmte Anträge in dieser Sache sind nicht in der Bndgstceuimissioi, gestellt worden. Abg. Or. Li Ilgens (Ctr) führt Beschwerde darüber, daß die Absicht der Ccmralverwaltniig, welche dahin gehe», allen Bahnbcamtcn wenigstens eine» freie» Sonntag im Monat zu sichern, durch die Nachgeordneten Behörden vielfach vereitelt wird, und die getroffenen Anordnungen nicht in dem Sinne ansgeführt werden, in welchem sie erlasse» werden. Eiscnbahiiininistcr Thiele» erwidert ans eine Bemerkung des Referenten eicht in deutscher Sprache anszudrnckeii. Endlich wird noch empfohlen, daß über bestehende Lücke» in der Ausbildung der Eisenbahnbcamtm bereits zum Dolmetscherdienst tüchtigere Kräfte, als bisher, heranzuziehen. j Unterhandlungen schwebten. Hinsichtlich der vom Vorredi,er berührten Frage Nachdem noch verschiedene Wünsche auf Besserstellung der einzelnen j Alles geschehe», um de», Bedürsniß nach - « . , . . , , - - . , v.v.uv.»>»,e Rechnung zu tragen, tvas ja auch tm Bcamlenklasse» vorgelragen sind, wird der Justizetat genehmigt und J„,e„sse des Dienstes und der Sicherheit des Betriebes liege, die weitere Etatsberathnng auf Sonnabend vertagt. Abg. Schräder (frei,.): Die vor einigen Jahren ganz bestimmt i» Der große deutsche Handtverkertag zur Berathung der! Aussicht genommene Reform der Eisenbahntarisc ist jetzt völlig a»s,egeben, Jn"N"g-frage wird in Berlin am ko»,wenden Montag znsammcutrci-n. L'kbe! werft» kber'dikpreMschen'SiaRähnen nö ü ^7nwr"einen M.k'be-' ES handelt sich bekanntlich in erster Reihe »>» die Beantwortung der dm,ende» Ueberschnß ab, so daß diese Ausrede nicht als zutreffend erscheint. Frage, ob die Innungen weiter wirken wolle» und sollen, wen» der Das ist nun die Wirkung der so vielgerühmte» Eiscnbahnverstaatlichnng, daß Befähigungsnachweis bei der Eröffnung des Gewerbebetriebes von der I mit einem Male alle Reformen im Eisenbahnwesen anshöre», sobald ein Rück- Reichsregierniig nicht zugebilligt wird laaua den Siaatseinnabmon eiuirin. Daa ton« »on, „nniNa».-» car s- gang in den Staatseinnahmen cintritt. Las kann doch ganz nnmöglich für die Dauer so weiter gehe». Wir werden bestimmt ans der Durchführung dieser Reformen bestehen. Hoffentlich werden die vom Herrn Minister ange- kündigte» Erwägungen über die Ausbildung der Beamten dahin führen, daß auch denjenigen Beamten, welche im practischen Dienst gestanden habe», die Möglichkeit gegeben wird, zu den höheren Stellungen anszusteigc». Eise »bahnin inist er Thielen: Die preußische Staatsbahn.verwaltung hat zahlreiche Reformen, auch auf dem Gebiet der Personentarife, dnrchgeführt, und es ist also »„zutreffend, wenn der Vorredner sagte, die Reformen seien ckc Die neue dreiprocrntige deutsche Reichs- und pteußische Staatsanleihe von 314 Millionen, welche am Dienstag zur Sub scription aufgelegt war, ist dreimal überzeichnet worden. Die Zeich nungen solle» meist fest und die Specnlalion wenig betheiligt sein. Bulgarischer Besuch iu Berlin. Ende dieser Woche werden in Berlin der Oberst Patrow, Chef des Generalstabs der bulgarischen Armee, und der Divisionär Oberst Audrecw erwartet, die militärischer I überhaupt in's Stocken gerochen. Es sind nicht allein. fi„a„-ielle Gründe, entweder durch da» Gesetz oder diegesetzlicheAntoritSt begründet, oder, wie z. B. die zu Sachsens Militärvereinsbund gehörige» Milit-ir- vereine, und in gewissem Sinne auch die landwirthschaftlichcn'Bereine und die Gewerbeoereine, von der Staatsregierung aneäannt pd« bestätigt find) nur dann Zweigvereine bilden und sich mit anderen Vereinen in Verbindung setze» dürfen, wenn sie daS Recht der Körperschaft erlangt haben, und ihnen jene Rechte ausdrücklich ertheilt worden sind.* Studie» wegen längere Zeit in Deutschland verbleiben werden. Es scheint Übelhaupt, als ob sich in Berlin der Wind hinsichtlich Bul gariens etwas gedreht, und etwas von der bisherigen eisigen Knhle verloren hätte. Schließlich könne» ja die Bulgaren auch ganz nette Menschen sei», selbst wenn sie dem Selbstherrscher aller Reußen nicht gefalle». Auarchisteu-Verhaftungeu iu Berlin. In Berlin werden die Verhaftungen von Anarchisten fortgesetzt. In den letzten Tagen sind wieder vier Personen verhaftet worden, insgcfammt befinden sich jetzt sechszehn Anarchisten in Hast. Der Braudstiftuugsversnch im Königsberger Schloß. Wegen Verdacht-, den Versuch der Brandstiftung i>» Königsberger Schloß gemacht zu haben, wurde der Töpsergeselle Eichler verhaftet. Die Staatsanwaltschast hat eine Belohnung von 300 Mk. für die Ermiltelnug der Mitschuldigen EichlerS ansgesetzt. Oesterreich-Ungarn. Jtt Prag fand eine große Demonstration beschäftigungsloser Arbeiter statt. Der Bürgermeister stellte ihnen Arbeiterstadlposte» in Aussicht. — Iu vem Zustand des erkrankten Erzherzogs Franz Salvator, Schwiegersohn des Kaiser-, ist eine wesentliche Besserung eingctreten. Italien—Schweiz. Die Verhandlungen zwischen dev Schweiz und Italien, wegen Abschluß eines neuen Handelsvertrages, sind am Mittwoch wieder aiifgenommen worden. Man hofft in den nächste» Tagen auf eine Verständigung. Frankreich. Derzum Generalstavschefder Marine ernannte Admiral Gervais verließ am Mittwoch das bisher von ihm befehligte Nordsee- gefchwadcc mit einem Tagcsbcfehl, in welchem er, auf die Kronstadt« Fahrt anspielrnd, bemerkt, das Geschwader habe sich bei einer denk- würdigen Gelegenheit des ihm oitgcgengcbrachtcn Vertrauens det Landes würdig gezeigt. — Na, na! Spanien. Die vier z«m Tode vernrihellten anarchistischen Rädelsführer in Zkeres sind Mittwoch erdrosselt worden. Die gaiize Garnison stand unter Waffen, die Läden waren geschlossen Größere Ruhestörungen blieben bisher an». Stattgefunden haben solche, wie schon gemeldet, i» Barcelona. Rußland. Von der russischen Grenze» Zwischen russischen Gens- darmen und einem Trupp Bauern ans Russisch-Polen, welche a»s- wander» und heimlicher Weise die schlesisch russische Grenze, unweit de» Städtchens Landsberg'passircn wollten, hat am Dienstag ein blutiger Kamps stattgefniidc». Drei Auswanderer wurden erschossen, etwa zehn verwundet und die klebrigen gefangen genommen. — Da wieder einmal ein Nnleiheversnch des russischen Finanzministcrö in Paris gescheitert ist, soll nun doch ein Mitglied der Zarenfamilie Paris besuchen. Der zweite Sohn des Kaisers, der schwindsüchtige GrvßsürstMorg, ist daz» ausersehen. Er soll zugleich dortige Aerztc wegen seines Leidens befragen. Orient. In der serbischen Sknpschtina ist es zu äußerst heftigen Zusammenstößen unter den Parteien gekommen. Da auch in der Stadt eine lebhafte Aufregung herrscht, wird das Sitzuiigsgcbäude militärisch besetzt. Man erwartet eine Ministerkrisis. Afrika. Vom Kilimandscharo sollen Nachrichten angekomnien sein, wonach vr. Karl Peters gewaltige Salpeierlager zwischen dem Kili mandscharo und dem Vulkan Donjo Ngai (am sogen. Natrons«) und z» gleicher Zeit auch Quellen mit Brom, Chlor und Schwefelwafser« stvsfgas entdeckt hat. Es soll auch eine Sendung von Rntroir ftioar- bonioum avisirt sein. Das ganze weite Gebiet zwischen jKilimand- scharo und Donjo Ngai soll ein einziges großes Salpeterlager dar- stellen. — Afirn. Rene Wirren in Ostaste». In dem ostasiatischen König reiche Korea soll ein Thronwechsel bcvorstehen- Der König will zu Gunsten seine» demnächst IS Jahre alt werdenden Sohne» abdanken. welche einer weitercn Pcrionentarifreform im Wege stehe». Vor Allem fehlt es immer noch an eine», Reformvorschlag,mit welche», alleBctheiligteneiiiverslanden sind. Die von meine», Amtsvorgänger geplanten Tarisrcfvrmen habe» vielfach Widerspruch erfahre». So will man in Süddentschland von der vierte» Wageaklasse nichts wisse», während man in Norddeutschlcmd nicht daraus verzichten will. Es ist unter solche» Umständen recht schwer,;» einem bestimmte» Abschluß zu lomme». Um klebrige» können wir uns aber mit unserem Eisenbahnwesen heute schon getrost jedem Lande der Welt zur Seite stellen. Es wird so oft ans den ungarischen Zonentarif hingewiese». Wenn wir aber die gestimmte» »ngarischen Eisenbahnciiirichlnnge» nach Deutschland verpflanzen wollten, dann würde das Piüliknm erst recht imzusriedcn sei», Ein dringendes Bedürsniß für eine Tarisrcsorin, mag auch »och so viel davon gesprochen werde», ist übrigens nicht vorhanden. Daß es nicht sinancielle Gründe sein können, welche Reformen verhindern, ist ja schon durch die neuen Tarife im Berliner Vorortverkehr bewiesen. Sobald wir Reformen i», weiteren Umfange crmöglichc» könne», wird es auch geschehen. Die Mög lichkeit, daß Subaltern-Eisenbahiibcainte in höhere Stellungen anfrücken könne», besteht schon heule. Abg. Frhr. von Stumm (frei'cons.) vertheidigt das Staatsbnhnsystem gegenüber de» Angriffe» des Abg. Schr ader. Ich möchte nur wissen, was in Bezug ans das Pcrsonentarifmesen mehr hätte geschehen können, als that- sächlich geschehen ist? Wen» seitens des Staates nicht noch mehr geschieht, wie cs der Fall ist, so kann dafür doch nicht das Staatsbahnsystein ver antwortlich gemacht werde». Redner bittet im Ausbau der Secnndärbahnen svrlznfahre» und baldmöglichst an eine Ncndernng der Gütertarife hcran- znlrete». Abg. Schräder (sreis.): Die Folge der Verstaallichiing der Bahnen ist, daß Reformen jetzt immer im Großen ansgesühri werden müsse», was schwierig ist, während man früher im kleine» damit anfangen konnte. Die Privatbahnen würde» im vorliegende» Falle leicht zu Coucessionen gezwungen worden sein; gegen die Staatsbahnverwaltnng ist in dieser Beziehung nichts zu Machen. Abg. v. Sch alsch a (Ctr,) wünscht eine Reform der Gütertarife, ist aber gegen eine Reform der Personentarife, da in Deutschland schon mehr auf der Eisenbahn gesät-,ren werde, als gut sein. Durch billige Pcrsonentarifc werde nur eine Entvölkerung des Platten Landes und eine llebervölkcrung der großen Städte befördert. Abg. Krause (sreis.) tritt für eine Reform der Personentarife ein. Es sei doch sehr beschämend, daß Ungar» uns i» dieser Beziehung weit voraus sei. Auch im sinancielle,, Interesse liege diese Reform. Uebrigcns sei die ausgctrelene Behauptung »„richtig, daß die Eiseiibahiivcrstaatlichnng in Preußen neue Steuer» verhindert habe. Die neue Einkommensteuer bringe eine bedeutende Mehrbelastung. Minister Thiele» erklärt, er sei dmchaus kein entschiedener Gegner der Reform der PersonciNarise; nnr gehe die Sache nicht so fort. Musterhaft seien die bestehenden Tarife nicht; sobald eine Aendcrnng möglich sei, werde sic erfolgen. Abg. Möller (»atlib.) ist der Ansicht, daß die Reform der Gütertarife wichtiger sei, als die der Personentarife. Abg. Singer (soc,) beklagt sich darüber, daß dieSlaaiSbahnvcrwaltung socialdemokratische Arbeiter maßregele. Minister Thielen erwidert, das; nur solchen Arbeitern gekündigt worden sei, die offen agitirien und den Umsturz predigten. Solche Leute könne man im Staatsbetriebe nicht gebrauche». (Beifall rechts, Pfui! bei den Social- dcinokratcn.) Die Weiterbcrathnng wird vertagt. Der Präsident schlägt für die nächste Sitzung Anträge ans dem Hanse vor, darunter den Jesiulen-Antrag der CcntrnuiSpartei. Abg. Graf Ballcstrem (Ctr.) verliest eine von seiner Partei einstimmig beschlossene Erklärung, wonach sic auf die Berathung des Antrages vorläufig verzichtet, damit die allerdings nngcrechtferligie Bewegung gegen das preußische Volksjchulgesctz nicht noch mehr verschärft werde. Das Centn»,! behält sich eine Wicdereinbriiigung des Antrages für spitzer vor. Nächste Sitzung: Donnerstag 1 Uhr. (Anträge.) Neue Veröffentlich«»»!; des „Vorwärts". Der socialdemokratische „Vorwärls" hat abermals ein Akten stück aus Sachsen pnblizirt, welches nicht zu öffentlicher Kundgebung bestimmt war. Es ist dies eine Verfügung des Ministeriums des Innern an die Kreishanptmannschafte» betreffend die Hand habung des Verein sgesetzes. ES heißt in derselben n. A.: Jedenfalls werde» sich die Behörde» ihre, wie nicht verkannt werden soll, oft recht schwierige Aufgabe wesentlich erleichtern, wenn sie die Vorschriften des Gesetzes nach allen Richtungen hin thnnlichst gleichmäßig zur Anwendung bringe», insbesondere ohne etwa eine einzelne Partei zn bevorzugen oder zu benachtheiligcii, namentlich ohne die verschiedenen politischen Parteien mit verschiedenen Maßen zu messen. Es ist hierbei vor allen Dingen an den Gegensatz zwischen der svcialdemokratischen Partei und den anderen politischen Parteien zu denken. Möge» auch die Bestrebungen der «rsteren für die all gemeine Wohlfahrt wenig erwünscht sein, so erscheint es aber doch bedenklich, ihr gegenüber die präcelkven Vorschriften de» Gesetzes anders dnrchzuführen als den sogenannten Ordnung-Parteien gegenüber. Es nur wird daher auch bezüglich dieser letzteren daran sestzuhalten sein, daß und Sächsisches. — Wollmärkte. Die diesjährigen Wollmärkte in Sachsen werden in Kamenz Mittwoch, de» 15. Juni, in Dresden Donners tag den 16. Juni, und in Leipzig Freitag und Sonnabend, den 1^7. «nd 18. Juni abgehalte». — Zahllttttgseittstellttttgett. Gutsbesitzer A. Ullmann in Oberluiigwitz. — Ceniciilwacireii-Fabrikaiit K. F. Falkcnberger in Niederwürschnitz. — Hntmacher F. E. Hccktheuer in Potschappel. — Bäcker »nd Pfefserküchler O- O. Mclchcrt in Pulsnitz. — Fleischer »»d Schankwirth E. H. Hartman» in Zittau. — Fabrikbesitzer W. Kreutziger in Hainewalde. Arbeiterentlafsttttg. In der kgl. Geschoßfabrikzu Dresden ind 200 Arbeiter entlassen worden. — Schenkung. Dem Lehrerinneii-Verein in Leipzig hat eine Dame, welche ungenannt bleiben will, 10,000 Mk. geschenkt. — Wegen Unterschlagung geflüchtet. In Leipzig wurde ein 24 Jahre alter Commis, Namens Georg Köneke, nach Intcrschlagmig von mehreren tausend Mark flüchtig. Der junge Manu ist ans Leer in Ostfriesland gebürtig nnd besonders an einem linsengroßen Flecke an einer Schläsenseite kenntlich. — Derserteur und Dieb. Der im vorigen Herbste als lickrut beim Infanterie-Regiment Nr. 134 in Leipzig eingetrctene Otto Max Gcrstenberger ans Rottluff bei Chemnitz hat sich am Februar in Civilkleidnng aus der Kaserne entfernt, nachdem er einem Ofstci'er eine goldene Uhr nnd ein Geldtäschchen mit 50 Mk. Inhalt gestohlen. Es wurde ein Steckbrief hinter ihm erlassen. — Bodensenknngen. J»> südlichen Thcile des Stadlparkcs in Zwickau, am Schwaiienteiche, sind neuerdings durch den Kohlen abbau wieder bedcnlende Bodensenkungen nnd Ueberflnthung von Grundstücken n» de» Ufern des Teiches vorgckommen. Infolge dessen mußte «ine große Zahl prächtiger Bäume, deren Fortkommen beeinträchtigt Ivar, geschlagen werden. — Heilmittel-Schwindel. I» inehreren Orten der Um gegend von Mittwei'da sind eine größere Anzahl Personen ver schiedene» Standes einem raffinirtc» Schwindler zmn Opfer gefallen: Ein Handelsmann, ehemaliger Fris ur, verkaufte als untrügliches Mittel gegen Rheumatismus Flaschen mit einer rothen Flüssig keit znm Preise von 2, 3 nnd 4 Mark. Die mit einer vielver sprechenden Etiketle versehenen Flaschen trugen die Ausschrift: „lluils virenasrennv". Der Inhalt der Flaschen bestand aber ans einer vollständig werthlosen Flüssigkeit. Hoffentlich wird dem Schwindler das Handwerk bald gelegt. —6. Bärcnwalde i. S., 10. Febr. Heule früh gegen 2 Uhr brannte hier Wohnhaus und Scheune des Schmicdcmeisters Herrn Hrm. Mnhlmann nieder. Das Mobiliar war versichert. Dank thatkrciftigrn Eingreifen der Feuerwehr gelang ei, den Brand auf oie genannten Gebäude z» beschränken, trotz großer Nähe anderer Ge bäude. Von answäris sind keine Spritzen erschiene». Die E»t- stehnngSursache des Brandes ist unbekannt. — Selbstmorde. In Pegan erhängte sich die 22 Jahre alte Tochter des Gutsbesitzers Wassermann in Folge des Umstandes, daß sic zur Hcirath mit einem von ihr ungeliebte» Manne seitens der Eltern gezwungen werden sollte. — In Teichwolframsdorf bei Werdau gab sich der in den 60er Jahren stehende Fabrikarbeiter H. Stark den Tod durch Erhänge». Derselbe war bereits längere Zeit arbeitslos und mögen ihn daher Nahrungssorgen zu dem ver zweifelten Schritte veranlaßt haben. — Bo» der elektrischen Bah» in Gero. Täglich finden Probefahrten mit de» Motorenwagen ans allen Strecken der elektrischen Straßenbahn statt, von denen jeder jetzt nnr von einem Führer ge leitet wird. Leider ist cs schon mehrmals vorgekommc», daß Pferde scheu geworden sind und wehr oder weniger Schaden nugcrichict haben. Erst in jüngster Zeit ist cs zn Zusammenstöße» gekommen, bei denen ein größeres Unglück noch verhütet wurde. Nur die Fahr zeuge wurden gegenseitig beschädigt. Chemuttjer Stadt-Anzeiger. Die «nie««» Dlo,«»« «erde» irlutn un» wichlige «e,c»«uh-,t-u mlI,MyeNe» Chemnitz, am II. Februar 1892. — Handels-Register. Unter dem 8. Februar wurde im Handelsregister für die Stadt Chemnitz 1) auf dem die Firma Chemnitzer Knop fbearbei tun gs-Ma schi ne» fabrik Eckert L Hentschel betreffende» Folii»» 2649 der Kanfmann Herr Carl Georg Hentschel in Chemnitz als Mitinhaber und 2) auf dem die Firma Eugen Schneider betreffende» Folinm 3253 Herr Ernst Hermann Sonnenschein in Chemnitz als Prokurist eingetragen, auf dem die Firma Friedrich Herklotz betreffende» Fvlim» 3432 aber verlautbart, daß die Firma künftig Paul Kluge lautet. — Ans Folinm 3656 wurde die Firma Theodor Weidig in Chemnitz und als deren Inhaber der Schnhwaarenfabrikant Herr Carl Adolf Theodor Weidig daselbst eingetragen. — Im Handelsregister für den Landbezirk wurde mit« dem gleichen Tage ans de,» die Firma Schreiber L Co. in Einsiedel betreffenden Folinm 461 vcr- lauibart, daß ,d« Kaufmann Herr'Franz Theodor Schreiber als Mitinhaber ausgeschieden isi. — Vorladttttg. Seitens der hiesigen königl. Staatsanwalt schaft wird der am 21. Juli in Nvthwasscr geborene und zuletzt hier aufhältlich gewesene Barbier Neinhold Robert Jackijch zur Vernehmung über eine Anzeige öffentlich vvrgelade». Steckbrief. Gegen de» am 11. Juli 1862 in Chemnitz geborenen und zuletzt daselbst wohnhaft gewesenen Möbeltransport- geschäfls-Juhab« Max Adolf Muster, welch« vom königl. Land- gericht Chemnitz wegen Betrugs zn 9 Monaten Gefängniß vcrnrtheilt und jetzt flüchtig ist, hat die Justizbehörde Hastb,seift erlassen. Die hiesige königl. Staatsanwaltschaft ersucht um Verhaftung und Ab lieferung des pp. Muster in daS nächste GerichtSgefängniß. — Che«tt»iitzer Aetiett-Spitttterei. Für da» Jahr 1891 gelangt, wie ja nicht anders zu erwarten war, eine Dividende nicht zur Vertheilung. Ter Gelvinn ans dein Waaren-Cvnto beträgt >99,511.71 Mk. (1890: 419,865.96 Mk.) Da zur Deckung der Abschreibungen und Jahresspesen 329,320,19 Mk. nöthig sind, s-' muffen 129,606,48 Mk. dem R«servefo»dS-Co»toentnommen werden.,' ES ist hervorznhtbeii, daß dieser Verlust kein Betriebsverlust, sondern. «ine zum Folge Lheil der abnormen Wrrthverringerung der Vorräth« ist- elngeholt werden tdürste. Di, Production hetuP «slL
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