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Mlage Mm Schönburger Tageblatt. 112. Mittwoch, den 15. Mai Unterhaltungstheil. Stevens Werft. Roman von Anton v. Perfall. 28) (Fortsetzung.) „Nimm mich für ihn, wenn Tu noch nicht satt bist von den Holms!" rief sie der See zu. — Aber diese wollte nicht, sie dürstete nach edlerer Kost. Ta kam ein Brief aus Cuba, dessen Inhalt sie mächtig erregte. „Wir sind auf der Rückreise, in vier Wochen lan den wir in H . . . In diesem fernen Lande Nach richt von meinem Vater! — Ich traf einen alten Freund von ihm, er weinte vor Rührung, als er meinen Namen hörte und mich zum crstenmale sah. Sofort verließ er sein Schiff, cin englisches, und trat bei uns ein als Bootsmann, in eine schlechtere Stellung, als er dort hatte, nur um bei mir zu sein, das nenne ich Freundschaft! Er dürfte mein wirk licher Baker sein, so gut ist er mit mir. Und wie er alles erzählt, er kennt Tich und Hooge .und unser Haus sehr genau. Als ich ihm von dem Gerücht erzählte, das über des Vaters Tod ging, Tu weißt schon, du warst immer so zornig, wenn ich davon sprach, da war er ganz außer sich, das sei böswillige Lüge, daß er von seinem Bruder ermordet worden sei. Tenke Tir mein Entsetzen, der ich davon nie etwas gehört, von seinem Bruder, meinem Onkel! Er wisse allerdings, daß er mit ihm schlecht gestanden, die Gründe verschwieg er hartnäckig, aber so räthsel- haft auch die Sache sei, an einen Mord zu glauben sei ein Verbrechen. Ob Tu auch daran geglaubt! das fragte er wieder holt. Nicht wahr, Tu glaubst nicht daran, ich ver sicherte es ihm, ohne es gewiß zu wissen — aber ich bitte Dich, ein Bruder, ein Steven! Ich werde ihn mitbringen nach Hooge, er will zwar nicht, aber ich werde ihn schon Herumkriegen, du wirst ihn gewiß gern sehen und hören, außerdem hänge ich wirklich mit ganzem Herzen an ihm — er kommt jetzt gleich nach Tir. Schön ist es hier, wie überall in der Welt! Herr lich! Und doch geht nichts über Hooge, die Heimat. Auf vier Wochen, dann wieder an Bord und hinaus in die Welt! Sei nicht böse darüber, Mütterchen, es steckt einmal im Blut, und Tu willst es ja nicht anders. Auf frohes Wiedersehen! Tein Hans." Jette las und las wieder. Sie war vorsichtig und drängte mit Gewalt einen folgegemäß aufsteigenden Ge danken zurück. Gab sie ihm einmal Raum, so war jedes klare Denken ausgeschlossen, dann mußte er sie ganz beherrschen. Sie stellte im Geiste eine sorgfältige Liste aller derer auf, welche mit Jürgens verkehrten. Es war eine bunte Reihe, er kam ja weit umher in Handel und Wandel. Seeleute waren alle, aber einen solchen Freund, wie Hans ihn schilderte, der so an ihm hing, daß er dem Sohn zu liebe eine gute Stellung opferte? Einen solchen kannte sie nicht — nein — Jürgens war viel zu verschlossen dazu gewesen; doch warum hatte er seine Stellung aufgegeben? Hans ist zu jung, um das beurtheilen zu können, in diesem Alter ist man rasch fertig mit dem Namen „Freund." „Ob Tu auch daran glaubst?" das fragte er wieder holt. Wiederholt! An dem Worte blieb sie lange hängen. Und muß es ihn nicht interessiren, ob die Frau das Entsetzliche glaubt? „Er wisse allerdings, daß er mit ihm schlecht gestanden." Woher wußte er das? So lang Harold zu Hause war, standen die Brüder ja vor trefflich zusammen, und dann war er ja todt für die ganze Welt. Bis das Gerücht ging, er sei nicht todl und habe seinen Bruder, den Gatten seiner ehemaligen Braut, erschlagen. Tas konnte der Bootsmann aber doch nicht Hans erzählen, das war sehr schön von ihm, 1901. » > " " "6 ' > daß er es nicht erzählt, der Mutter zu liebe und daher auch die Unklarheit der Erzählung. Alles umsonst! Unzählige konnten der Bootsmann sein, nicht der geringste Anhaltspunkt — anzunehmen, daß — — ja, durfte sie es denn wünschen, daß — — Sie brach jeden Gedanken ab, und an der Bruchstelle wucherte es immer wieder nach. Er lag ja drüben auf dem Kirchhofe, auf dem Kreuze stand sein Name. Wenn er kam? Wenn man ihn er kannte? Wer lag dann unter dem Kreuze — Harold! Und wer hat ihn gemordet — Jürgens! Die Rollen waren getauscht. Sie glaubte ja nicht, aber die Leute — sie werden ihn ergreifen — — den Vater ihres Hans — — Glaubt sie wirklich nicht mehr daran? Zweifelt sie nicht wenigstens? Seit wann denn nicht mehr? Seit sie den Brief las, las, daß er den Mord eine Lüge nannte! Wer denn „er"? — der Bootsmann! Ein ganz fremder Bootsmann! Woher dann das felsenfeste Ver trauen auf die Worte des Bootsmannes? Ter Brief lag im Schrank bei ihrem Schmuck wohl verwahrt, und sie nahm ihn nicht mehr zur Hand. Aber das nutzte nichts, sie kannte ihn auswendig. In den schlaflosen Nächten sah sie den fremden Bootsmann neben ihrem Hans auf dem Teck, er hatte den Arm um den Nacken seines jungen Freundes geschlungen, und dieser hing an seinem Mund — der fremde Bootsmann aber — war Jürgens Steven! Warum theilte sie Hans vor der Abreise nicht.das Gchcimniß mit — aus Scham, seine weiteren Fragen fürchtend, fürchtend, daß er ihre Mitschuld erkennen und sie nicht mehr lieben könne. Und wenn er nun wirk lich kam mit Hans, wie dieser schrieb, und vor ihm sie von neuem beschuldigte, alles enthüllte, was damals Vorgegangen zwischen ihm und Harold! (Fortsetzung folgt.) m. IWel § eo ElaucbäU t llsMN-üsMtW! IMmi-ZMM WloriiOtKiWi ^apes stillm K üll, 8.SÜ, lr.llll stülm 12.llll, 1K.ÜÜ, IS.llv, 2ü.llll von ^.00 bis 9 Ml. ligst SW 300 von-. V Llk. 0 »00 von. V. LIK. 5 Miteü Eisen und Metalle kaust zu> höchsten Preisen s Max Herziger, Topfmarkt. Llk. 3ovo l LIK. 4500 j 1 3 4 20 von', v. LIK. 100 -- LIK. 2000 40 von. v. LIK. 50 -- Llk 20"0 150 Vev. v. 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