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Sächsischer Landes-Anzeiger : 11.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189202112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-02
- Tag 1892-02-11
-
Monat
1892-02
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 11.02.1892
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e Lch si s«, e» §« « » » O Vt, r»1-er l«he«-itzer »enerall. n«rek-er». Vk^ 34. — ID Februar 18SL Pb» anSwärlS gebürtige Handarbeiter, denen es vvr einiger Zeit ge lungen war, i» einem großen Rauchwnorengeschdfte Stellung zu cr- tllllen, die ihnen gebotene Gelegenheit zur Ausführung ganz deben- «»der Diebereien. Wahrend der letzten 0 Wochen hatten dieselben «egelmäßig in den Abendstunden, sowie zur Nachtzeit die Vvrrätlie ihres Principals geplündert und von denselben Wnaren im Gesnmml- Werthe von ungefähr 0000 Ml. zusamincnpestohlen. Gleichzeitig mit Heu Dieben wurden drei im Brätle und in der Nicolaistrnßc ivvhn- Haste Hnndclsleute als der Hehlerei dringend verdächtig in Haft ge- »ommeu. Die Diebe h..brn bei densetlen ihre Waaren crna um Gen 10. Theil ihr.S Werthes und oft svg. r noch billiger lvsgeschlagen. Der Polizei gelang dir Ermittel ng und Festnahme der Diebe, howie die Herbeischaffung des größten Theils der gestohlene» Wacnen, Liner der Diebe hat sich inzwischen durch Selbstmord seiner Be strafung entzogen. — Selbstmord. I» Leipzig erschoß sich in seiner Wohnung »u> Täubchenwcg der an einem dortigen größeren Institute ong stellte, «uS Halle gebürtige Nednetcnr llr. girrst H, M. Der Berstorbene, Welcher erst 37 Jahre alt wae, war seit längerer Zeit kranl und ist hierin das Motiv zum Selbstmord zu suchen. — Brande. In Wettelswalde bei Crimmitschau b'.aun'k di« Schcnue des Gutsbesitzers Schmidt nieder. Man rermuthet Brand» Mtung. In OelSnitz i. V. brannte in der Nacht zum 8. Febr. »bermols eine Scheune ab. Man zcfflt daselbst nuamrbr in einer berhältnißmüßig kurzen Zeit sechs Feuersdrünste, denen offenbar Brand stiftung zu Grunde legi uud außcrtem zwei Braiibstistniigs-Berfuchc. — Zum Raubmordversuch in Erdmaunsdorf. le ch- dem am Sonntag der zur oberen Meister'schcn Spinnerei gehörige Mühlgraben znm zweiten Vale ob claffen ivar. wurde derselbe noch mals gründlich nach der vom Raubmörder kill g angeblich in diesen Graben geworfenen Zange, welche er zur Ausführung feines Mord versuchs benutzt haste, durchsucht. Nach zweistündigen Suchen fand man an der von Uhlig angegeb nen Stelle eine 25 Lcnlimrler lange, starke, sogenannte Kneipzangc, in deren Niete sich Haare vonanden, welche zweifellos vom Kopse des Frl. Beiert hcrricdren und beim Wiederholten Zuschlägen ans den Kops der Wirthschcnterin in der Zange hängen geblieben stich. Das Befinden tcs Fräulein Becker« irrig! immer mehr zur Besserung, uud sic ist bereits nieder in das Gwold'sche HauS zurückgetehrt. V. Zahnedorf i. Eizgeb., 8. Februar. Bei der Ehefrau des Fabrikarbeiters W. hier ist ,e:t einiger Ze l geist ge Störung eingc- ltreten. Die Unglüäl che, uclä r sa.on teil Jahren vorübergehend zn ldiesem Zustand hinnrigie, wurde letzten Srnnrag in das S'.vll ergrr Krailkcuhans üdergefuhn. Wie verlauiei, ist auch eine Schwester der Genaulrten mit einer lera.lizen Krankheit behoste:. Chemnitzer SiaLl Anzeiger. »n I»»m- mir»« rnmnk «cde« -rmL: lUlk Mtzk «>INuI»«lI», Chemnitz, am 10. Februar 1802. —r—. Allgemeiner Hausbosicherverein. In der gestern stlbrnd im kleinen Saale der „Linde" unter zallreicher Brstheilignng abgehaltenen Mrnacsvrrsaminlung des »Allg''memrn Hausbisi,ei- veränS* kamen zunächst die schriftlichen Eilgänge zum Bvrlraar. Unter diese« befand sich die Einladung des Bundes Berliner Grund- besitzerver-ine zur Dheilnaeme an der 2bsthrigrn Stiftungsfeier eines zum Bunde ge origen Bereu s, bei wrlcher lir Uederrecchung einer Ehrengabe an den Borsttzenden des Ceutralverbandes Deutscher Haus- »nd Grnndbrsitzeivcreine erfvlaen soll, zu deren Beschaffung auch der hiesige Berei» beigestenert hat. Bon einer osffcüklle» Vertretung wurde abgesehen und eine Vrtheiligung a» dein Feste jecem einzelnen Mitglied»! and, im gestellt. Eine Anzahl Circul re, i» welchen der hiesige General Agent der Transport- und Unsallvecsicherung-gestll- schaft in Zürich, Herr Otlo Glase r, aus die von derselben gebotenen Borthnle bei Abschluß von Unsallverstcbernngen für dir Hau-besitzer unter Hiiiweir aus die bezüglichen Bestimmungen ausmnlsr.m nachte, wurden der Beachtung rmpfollen und hierbei auch di« vom Heus- besitzervereine in Neichenbach i. B. aus eigener Kraft ins Leben ge rufene Beriich.rungSge'ellschast erwähnt. Eine längere Aussprache tiitspann sich über die Zuschrift einiger Hausbesitzer, i» welcher die- Liebling gemacht. Eine Frau ist nie zu alt, um nicht gern eine Schmeichelei zu hören, daS wußte Ferdinand sehr genau und prositirle davon. Wnm er Geld brauchte — und ec brauchte sehr viel Geld — dann führte er eine förmliche Comödie aus; er er chien verstimmt, mit schwer,nickhiger Miene, rr In Hamlet, gab aus alle Fragen nur kurze Antworten, seufzte schwer und ließ seinen Kummer mehr errat,en, und die schwache Generalin, welche ihren fröhlichen Gesellschafter nicht entbehren mochte, mußte sich diesen durch eine volle Börse erkaufen. — Bielleichl war es nicht ohne ihr Zulhn» geschehen, daß Ferdinand später als Leutnant in das in L ... . garnisonircnde Jnsanicric-Regiment versetzt wurde und sie nun Ge legenheit Halle, den schlanken, liebenswürdige» Ossicier täglich bei sich zu sehen. Ta sich die Generali» in, Laa'e der Zeit, trotz Marienbad und Bcnlink, einer bedenklichen Körperfülle zu ersreucn Halle, so be suchte sie fast nie mehr Gesellschaften, Concerte oder Theater und verließ nur selten ihren Schaukelstnhl; um sa angenehmer mußte ihr deshalb jede Unterhaltung, jede Anregung sein, die ihr von außen kam, und dafür sorgte Fe dinnnd. So kam es, daß Jclermann nicht Edgar, sondern Ferdinand für de» rechten Söhn der Generali» hielt. — Nach einem glänzcndrn Exmen halte sich Edgar für die llni- sität vorbereitet, und da z» jener Zeit der Lehrstuhl der juristischen Facnllät vorzüglich besetzt war, so nbsoluirte er das erste Semester an der Finne nnttnr seiner Valcrs'.cffl. Der Umgang mit den Altere» und GeisleSgeaassc», der sristhc, kameradschaftliche, fröhliche To», der in der Berbiadaug and aas der Kaeipc herffchlc, daL ganzc akade mische Treffen wirkte wolstthätig aus de» bisher so vereinsamten jungen Mann, der sich nur schwer von der „Bibel des Egoismus", wie Heinrich Heine das „(ffngum jnri.P' nennt, losznmachcn vermocht hatte und jetzt ausalhmcnd znm ersten Male das Leben in volle» Zügen genoß. -- Ans den, Fcchtbvdcn, in der Ncitschnle nnd aus dem Cchicßslnnde, überall erbli ltc man Edgar, der im Grunde seines Herzens de» stillen Wunsch barg, seinem Brndcr Ferdinand, dem schneidigen, vollendete» Cavalicr, so viel als möglich zn gleichen, wenn dies auch in Betreff des Adels leider nicht möglich war. In dieser Hinsicht hatte Edgar manchen Nadelstich z» erdulden, denn während seine Müller »ad sein Stiefbruder den nltadcligcn Namen derer von Lnnz führte», nannte man ihn schlechtweg „Edgar Slcin", oder „den jungen Stein", der allerdings bei seiner Mündigkeit große Rcichthümcr ererbte, aber doch immer ei» — Bürgerlicher war. — Wenn er mit Ferdinand die ersten und feinsten Restaurants besuchte, oder de» adeligen Club, wo sich die gannoLso cloi'öv, die an'»»» «io In arüma, znsammensand, welche den Menschen erst vom Freiherr» an als dascinsbcrcchtigt erachtet, zuckle er oft zusammen, Wenn er von Ferdinand leichthin als „mein Bruder Edgar Stein" vorgestellt wurde; der aristokratische Nimbus fehlte ihm. (Fortsetzung folgt ) selbe» von ihrem Standpunkte aus zu dem Projecie der Ring- ober Gürtelbahn für Chemnitz Stellung zn nehmen bitten. Man verkannte die Wichtigkeit der vvrgebrachlen Gründe für die zunächst interessirte» Grnndhcsitzer durchaus nicht, erklärte aber auch die geplante» Um baute» im Interesse der Allgemeinheit für so wichtig, daß der Verein als solcher der Angelegenheit nur wohlwollend gegenüber stehen könne und olle- Weitere den betheiligten Grundstücksbesitzern überlassen muffe. Namentlich wurde auch auf die strategische Bedeutung unseres Hauptbahnhv'es uud die hierdurch zu berücksichtigende» Vorbe dingungen bei Wussnlining des wohlerwogenen Prvjectes hingewiescn und schließlich i» Aussicht genommen, aus die Sache später »och einmal znriickplkommen. Das Fastnachlsvergnügen findet Freitag den 10. Februar statt. Die Angelegenheit der Bekanntmachung der Fruermeld!stellen wurde im Sinne eines Vorschlages des Borflandc- crl digt. Nach dem Bericht über die Geschäftsstelle des Verein- sind demse.drn seil ihrem Bestehen 121 Mftglcedcr neu bci.,etrcten. auch hat sich der Verkehr in derselben gehoben. Der mit der Düngrradfuhr-Gestllschast abgeschlossene Vertrag über die Mitbenutzung der Gesthäflssfflle und die Höbe der daft'ir zu gewährenden Entschädigung fand Annnahnie. In Betreff des Erlasses einer Petition gegen die geplante Erbauung von staat lichen Arbeiterwvhnhänscrn in der Nähe de- hiesigen Hauptbahn- böses beschloß man den Beitritt zu der von Herrn Baumeister Hartwig-Dresden unter eingehender Motivirung bereits den Stäude- kammeru überreichten Petition, jedoch unter Anfügung eines Zusatzes, in welchen» man nm die Beschränkung dar beabsichtigten Bauten aus die Unterbringung der znm Rettnngstrain gehörigen Beamten und Arbeiter unter ausdrücklicher Anerkennung der No'.hwcndigkeil dieser Maßregel ditlet. Auch der An'chluß de» Brudervereink Hilbers dorf, der hffrbei ebenfalls stark iuicrcssirt ist, wurde einstimmig genehmigt. Der Petition soll ein statislitchcr Nachweis nbcrMeZahl der gegcnwstrdg i» beiden Gemein en leer stehende» Wohnungen beigesngt werkln. An die Mittheilungcn über den Stand der An gelegenheit wegen Erwerbung der Rechte als juriiiliche Person, welche demnächst znm Ab chluffe kommen soll, schloß sich die Beantwortung einiger Fragen, von welchen namcnllich die ans die Erhöhung des Artiencapilals der Dniwercffffnlir-Gcicllicünft bezügliche eine längere klärende Auk'prnchc heruvrrics. Boi» Herrn Teichina i» » waren eine An zahl Wll-crausle.ushnhnc nnSgcstclll, welche prnkcüche Branchbarkeil mit tulligrm Preise vereinigten nnd deshalb allgemeine Beachtung fanden. — Hoftcr Treffer. Am gestrigen 2. Zichungstagc der 2. Klasse gegenwärtiger 121. Lotterie fiel der zweithöchste Gewinn in» Betrage von OchOOtt Mark in die Collection de- Herrn Woldemar Hiller bierselbp und zur r aus die Nummer 10,754 —t—. Welcher Dan i«: Februar ist der Schalttag? Der aller 4 Jahre zur Ausgleichung und Erzielung einer annähern de» lleoereiilstimntuug mit dem eigentlich 305 Tage 5 Stunden 48 Ministen nnd 46 Seeuuden zähle».den Sonnenjahre eiliges tzobenc Schalttag fallt nicht, wie häufig angenommen wird, auf de» 20., sondern ans den 24. Februar, was ja auch aus den meisten Kalendern ersichtlich ist. Es hat dies seinen Grund in der Zeitrechnung der alten Römer, welche zuerst t unter Julius Cäsar, daher die Bezeich nung „Jlllianftche Zeitrechnung") die Nothwendigkeit der Einfügung eines Schalttages erkennten, für den Monat Februar aber »ur 23 Tage lallen, so daß der Schalttag bei ihnen thalsächlich aus den letzte» Tag im Febiuar fiel. Diese Eiutheilung ist später mit so manchen anderen Eigenthümlichkcitcn (Zahl und Namen der Monate u. s. w.) mit in unsere Zeitrechnung hinübergommmen worden, welche indetz dem Februar 28, bcz. 20 Tage zutbeilte. Da aber durch den Schalttag aller 4 Jahre reichlich 11 Minulen zu viel gerechnet werben» so fällt derselbe aller 100 Jahre aus, jedoch dergestalt, daß nach Verlauf von 4 Jahrhunderte» wieder ein Schalttag eiiigcfügl wird. Das Jahr 1000 wird mithin kein Schaltjahr, wohl aber da- Jahr 2000 ein solches sein. —* Fcstgciiommer». Heute früh 8 Uhr wurde ein vom kgl. Amtsanwaff zn Emden trugen Unterschlagung steckbriestich versolgter Schlächlergcselle in hiesiger Stadt sestgenommrn. —* Äusgesundtner Leichnam. Heule früh wurde in dem Klärbassin de- hiesigen Schlachthojs der Arbeiter, welcher dasselbe zn verfolgen hatte, lobt ausgefttnden. Ter Leichnam wurde polizeilich aujgchvben. —* Tas Handwerk gelegt. Vor einiger Zeit wurde be richtet, laß eine unbekannte Frau hier i» mehreren Geschäften al- Zchumarksiuck ein Geldstück verausgabt hatte, welches ans einem au beiden Seilen mit einer goldpapiernen Spielmarke beliebten Fünfftg- pfennigsiück bestand. Tie gleiche Manipulativ», versuchte liefe Frau vvr einigen Tagen in einem Backe laden der Schloßvorstadt. Tic Verkän'erin merkte jedoch den Schwindel, hielt die Frau scsi und übergab sie einem herbeigeeille» Schutzmann. —' Ter „gute" Freund. Ein Schlofferlehrling borgte vor einem halben Jahre einem Bekannte» eine Zither aus 8 Tage, konnte diesclbe aber trotz nuhrsachen Mahnen; nicht znrifflerl allen. Vor einigen Tagen übergab nun der „treue Freund" dem Lehrling einen Bcr atzschein und gestand ihm, daß er die Zither für 10 Mark ver setzt habe. —* Einbruch. In der Nacht zum 30. Januar wurde in einem in der Hainslraße gelegnen Materialwaarenlade» eingebrochc» nnd aus unverschlossene,» Ladcniischkaslen circa 12 Mark Geld in kleine» Müiiiffrteti, ferner aus dem Laden ei» Kistchen Cigarren, verschiedene Flasthen Spirituosen, Chocolode, Butler re. im Gcsamml- wcrthc vo» circa 30 Mark gestohlen. Der Einbrecher war durch Nnchschließen der Haus- und Niedcrlagenlhür i» den Laden gelangt. Beide Thüren, welche verschlossen gewesen waren, wurden Morgens vsfcnstehend vorgcsundcn. —* Verunglückt. In einer Maschinenfabrik verunglückte ein Trehcrlchrlitig dadurch, daß er beim Abschleisen eines Stücke- Stahl mit der linken Hand abruischte und zwischen Auslage und Schleifstein gcrielh, wodurch er mehrere tiefe »nd schwere Wunden a» der Hand erhielt. Zum Besuche des Prinzenpaares in Chemnitz. Wie bereits mitgethcilt, werden Prinz Friedrich August nnd dessen Gemahlin nächsten Sonnabend, den 13. Februar, in unserer Stadt weilen. Die Anwesenheit der Herrschaften, obwohl zunächst angeregt durch die Einladung des Herrn Regimcntscominan- deurs Obersten vo» Malortie zn einem von ihm in de» Räume» der Casinogesclljchast zu gebende» Ballfeste, gilt, wie nusdrncklich von der zuständigen Stelle aus Dresden dem Stadlrathc mitgetheilt worden, zugleich auch einem Besuche der Stadt Chemnitz. Es sind deshalb auch innerhalb der städtischen Cvllegien die nölhige» Bor- bercitnngen in's Auge gefaßt worden, um den Herrschaften den schuldigen, ehrerbietigen Empfang zu bereite». Freilich wird sich derselbe mit Rücksicht auf die Jahreszeit, sowie auf die geäußerten Wünsche der Herrschaften in verhältnißmäßig engerem Rahmen bewegen, trotzdem aber, zumal die erlauchte Prinzessin zum ersten Male hierher kommt, nicht minder herzlich sein. Die Herrschaften werde» Vormittags 10 Uhr 35 Minuten hier einlressen uud am Bahnhof durch eine Deputation des RatheS und der Stadt- verordne««», an deren Spitze Herr Oberbürgermeister vw Andre stehen wird, Namens der Stadt begrüßt werden. Es weichf» daselbst die Spitzen, beziehen»lich Vertreter der Staatsbehörden, ferner der Herr Garnisonälteste und Negimeutscommandeur v. Malortie mit de» Herren Stubsofficicren der Garnison zur Begrüßung an wesend, auch wird daselbst eine Ehrenwache mit Fahne und Regiments-' musik ausgestellt sein. Nach erfolgter Begrüßung und Abnahme der Parade werden sich die Herrschaften unter Führung und Begleitung der Vertreter der Stadt vom Bahnhof durch die Carolinenstraßc, Köni gstraße, innere Johann sstraße nach dem Gosthof zum „Römischen Kaffer", woselbst das Abstrigec,uarlier ist, zu Wagen begeben. Tie Milffärvereine haben sich erbolen, auf dieser Strecke Spalier zu brlden. Nach erfolgter Ankunft im „Nömi'chen Kaiser" wird sich der Prinz nach der Kaserne begeben, woselbst das Regimciff, dessen Chef be kanntlich Sc. König!. Hoheit ist. aufgestelll sein wird. Währenddem wird die Prinzessin im „Römischen Kaiser" die Eemahlinncn der Officiere des Regimen!- empfangen. Mittags werden die Herrschaften ebendaselbst ein Dejeuner mit einigen ba u eingc- ladcnen Gästen einnchmen, nnd nach Beendigung desselben soll etwa von 2 Uhr ad eine circa eine Stande dauernde Rundfahrt durch die Stadt erfolgen, insbesondere, um der Iran Pcinzes'in einen allgemeinen Ueberdlick über die Stadt zu verschaffen. Weitere Ver anstaltungen, insbesondere Besichtigungen von Etablissements, sollen bei dem liesmaligcn Aufenthalt der Herrschaften dem geäußerten Wunsche gemäß unterbleiben. Dieselben werden sich sobann vom „Römischen Kaiser" ab durch die innere Jvhannisstraße nach dem Casino begeben, und zwar bereits um 7 Uhr, da die Baltfestlichkeit daselbst um diese Stunde beginnen wird. Nachts 12 Uhr werden die Höchsten Herrschaften mittels Sonderzuges nach Dresden zurück- rc isen. Zur Crweitermrg unseres Stratzeubahnnetzes. Hierzu wird uoch Folgendes mitgctheill: Herr Bürgermeister Stadler hat in der öfserillichcn Sitzung der Stadtverordneten am 26. November vorigen Jahres über den damaügen Stand der Straßen- bahnangclegciibeit ansfnhrüche Miitheilungen gemacht, die seiner Zeit durch das Referat über diese Sitzung zur öffentlichen Kemitniß ge langt sind. Damals lag die Zusammenstellung der vom Slraßcn- oahnausschnffe in Aussicht genotnmenei, Bedingungen für die zn ertheilcnde Conccssion der Stcnßcnbahngesellschaft zur Erklärung vvr. Ai» 7. Deeember vorige» Jahres ging die Antwort der letztere» beim Vorsitzende» dieses Ausschusses ein. Mit derselbe» legte die Strußenbahngesellschaft den Entwurf zu eine», jene Bedingungen in mehreren wc cntlichcn Punkten abändcrnden Nachtrag der Cvn- cessio» vor. Tic Berathnng die'er Vorlage durch den Straßen, bahnauSschuß fand am 22. Deeember vorigen Jahres statt. Ta eine Zustimmung desselben zu allen Anträgen der Straßcnbahiigcscllschast nicht erso.g n konnte, so wn.dc der Letzteren eine Abschrift des be treffenden Prvtocolls zur andcrwcite» Erwägung unterm 4. Januar d. I. zugesertigt. Die Antwort hie ans ist am 25. Januar einge- gangcn. Uebcr mehrere Punkte dieser Antwort hat sich nunmehr zu nächst der Straßenbahaansschnß schlüssig z» machen. U n die Ent schließung desselben vorznbcreiicn, hat zwisclea drei Mitglieder» des Ausschußes und zwei Vertretern der Slraßenbahugeselli'chaft die in der Eingangs bczeichncten Notiz erwähnte Besprechung am 5. Februar stattgcsunden. Dieselbe halte den Zweck, über die dabei in Frage kommenden Punkte sich gegenseitig wünschenswerthe Aufklärungen zu verschaffen. Eine Vereinbarung über die zu ertheilcnde Conccssion zu treffen, war nicht die Ausgabe jener Confcrenz. W.nn der gemein schaftliche Ausschuß über die Bedingungen mit der Gesellschaft schlnisig geworden ist, wird die Vorlage, welche der reiflichsten Durcharbeitung bedurft hat, den städtischen Collegie» unterbreitet werdcir. Stavt-Theater. Oper- Die lustigen Weiber von Windsor, cnn 8. Februar 1892. „Die Mora» wird dich Stores lehren!" — »och klangcn im:- tie von köstlichem Uelermuth ter lustige» Frau Fluch gclrc.genea Worte im Ohre, welche dem allen Sünder Falstaff galten, der sich mit Uiigcl'üarlichlcnci, an sie hcrcn wage» wollte. EL giebt ric.c Unverbesserliche i» der Welt, auch der dicke Ritter Zehn gehörte zu ihnen und blieb am Schluß — trotz der bitteren Lehre — der alte Sünder. Biele, welche nicht schon im „Fidclio" gewesen waren, sind von dieser Fra» Flnth üderz-ugt worden, daß Wcllruhm ost auch einen Hintergrund hat, und daß nicht Alle- in der Kunst- weit nur Reclame ist. Uelrigcns habe» die »,efften ersten Eießc» dcs boch- dramatffchen Faches diese uncrichepsüch wirksame Rolle benutzt, »in die Bi e!» seitlg keit ihres schauspielerischen »nd gesanglichen Könnens, und durch die geniale Beceinigmig bei der Elemente aui das humoristiickpc Facd die Größe ihrer Künstlersch aft zu zeigen, zu Gunsten de-prächtigen lettische» Werte-, da- solchergestalt stets aus eine unleßchreib ich gefteigene Höhe der Vollendinig gebracht nnrde, uni so mehr, al-die Rällc belc icndcn geistigen Euisuiffes auch im Schwächere» das Feuer erhöhter Knuste,.lialtiing über die gewohnte Wärme hinan- ansacht. Nun kam eine locale Kraft in die heikle Lage, der genialen Knuslteriu nach'chllsic» zn iollen, nnd wie wir c- nack dem von der bochialei Nrien Frl. Fohauna Richter bisher Erfahrene» nicht anders eiwartelcii, halse» ihre bedeutcnreColoratnrfcriigkeitlindihrew-'rtiestlicheDarstcll mgsknnst.die sie schon wiederholt im Tieuste der h cstgen Oper mit seltener Kraft bewährte, ihr über die Fädrllchleilcn, welche solche Nähe mit sich bringt, hinweg und führten ibre Frau Flnth auch zu einem große» Ersetze iui Nahmen der locale» Krait, vor welchen, wir gern nnd lief den >.">» ziehen. Einen Vergleich mit Fra» M or aii-L ld en halten wir aus ver schiedene» Gründen sel.stverstänNich sür vollstänlig a»-g>schloffen, „nd e- ist dein Re'cttntc» Pflicht, den Standvmikt, welchen er in dnier Hinsicht wirklim großen Künstlern ge'cnübcr. welche bei »ns als Gaste »eilen, entnimmt, schar, zu präcisiren. Schon unsere» Allvordcie» ging die Unverletzlichkeit des Gastrechls über Alles, „»dein Hauptpunkt nnierer »i.derneu Gesclljchasl-bildung bedingt, den nicht heraiiksordcrnd auslr lende» Gast nicht zu kränken. Referent glaubt aber nicht, daß in einem wohl.rworbeiict, gro-en Namen allein eine Herausforderung liegt. Ferner hinke» — wie wir schon neulich bemerkten — Vergleiche zumeist, und der Vergleicher lommt leicht in die Lage, seinem Kunstverständniß eine arge Blöße zu g.bc», b sonders wenn der Mangel an Vergleichspunkte» zn groß ist. Endlich zieht Neffient keine Vergleiche, weil damit bei aller Ehrenerweiinn., nitscre» localen Kräffe» nicht gedient ist. Es werden ja ohnedies vo» verschiedenen Seiten ans an unsere Oper hö.eic Aniotdcrungcn gestellt, als ihr dci ffrem lcjchiänkten Umfange und ihrem Charakter als Provinzialtheatcr nicht allererst.,, Ranges möglich sind, z» er- snllen. Würde» wir sol.re» Anforderungen gegenüber durch Vergleiche unserer localen Kräfte mit ersten Kiinstgroße» in dt das Anspruchsvolle deiselden steigern »nd da»» doch auch bei de» hö! sistchend,» Leistungen im Umfange der locale» Möglichkeit eine gewiffe Enttäusch»»-, Hervorrufen? — Antzcrbcm halten wir auch unsere hiesigen Künstl linnen bei aller Hochschütznng ihres Könnens sür viel zn bescheiden, um ans derartige Parallele» im Ernst An spruch zn erhebe». Am Donnerstag Abend hat Frl. Richter, die ausgezeichnete Frau Flnth »nserer Bühne ihren Bciiesizabei d. „DesTensels Antheil"- von Anker, die lei ch t v e rst ä »dli ch c und ganz außerordentlich unterhaltende, selten zu hörende Oper wird ihr Gelegenheit geben, wie bei der Erstausführung ihr ganzes prächtiges Spiel und ihre Gesangstniist im vorlhcilhastcstcn Lichte z» zeigen. Stellt sie doch den reizenden „Teufel"- des Welke- in der amnnthigste» Art dar! Möchte sie an ihrem Ehrcnabend die Eht.lt, und Auszeichnungen finden, die sie gemäß ihren» reiche» Könne» »nd der liebenswürdigen Bethätigung desselben in unserer Oper vollauf verdient. —ckr. Schwurgerichts Verhandlungen - Chemnitz. 9. 2.1892. Vorsitzender: Herr LandgerichtSdireetor JaSpiS- Wegen versuchten MnnrverbrechenS wurde der 1860 geborene, nock- unbestrasieBauichlosserJohannLarlOllo Schröder au» Obersrohna unt»
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