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WHAT- ssgL 111-- TM cHEXE-- «- · . r( 2DE so H- a EIN-V ."». « « YWZE ««A- - Spät-F M Eg- —Yoks- X( » . W· OU Nr. 217. Tiglichc Unterhaltuugsheilsge m den ~Neucften Rachrichtcufc 7. August. Unheilbqrj Novelle von Konrad Telmaun. »—«—»—·—- « " stack-du« verboeew .(Sch·cgss·) , -—..«,» ist-arm :--«-:»«—. SJF "s-c.-".»«». -:·k Ins-» nisn wisset träumen, sie sei ed selber, die da drüben sit-t. ihr Kind auf dem Schooße, und Rolfs Arm schlänge sich ihr um die Schultern. Bergangenhleit und Gegenwart mischen sich ihr wundersam durch einander, ieszen ineinander über. Gelteu Rolfs Liebeswortr. gilt Leonies jubeludeb Geplauder nicht ihrs Jst es» nicht ihr Knabe, den sie mit ihren Armen umschlingt? Frau Kalhe fühlt, daß ihr die Thriinen aus den Augen-quillen, und sie wehrt ihnen nicht. Es wird ihr leichter zu Sinne beim Weinen. Sie kommt sich nicht mehr als eine Ausgestoßene und Berdräugte, sondern wirklich als eine Übgeschiedene, eine Verklärte bor, die nur noch einmal wieder niedergestiegen ist, um zu sehen, ob ihr Andenken KreisM aiåchlåeåsiegt näcduin Ihren gehalten wird. Und wenn er e euer aen at tann e wieder u ba werden,·niedertauchen. verwehen. · si nstcht r i Mit dem Kaffee zugleich hat die Dienerin die Postsachen in die Laube gebracht, die eben anåelangt sind. Berndt hat die Zeitung entfaltet und liest, die iutter schickt die Kinder fort, tiefer in den Garten hinunter, damit der Papa nicht gestört wird. Es tritt Stille ein. Asta hat eine Handarbeit vorgenommen und horcht nur manchmal hinaus nach den fröhlichen Kinderstimmen, die bald hier, bald dort laut werden in der grünen, blühenden anlldniß, und ein glückselige-J Lächeln fliegt dann um ihre Lippen. Rols hat sich emsig in seine Lectiire vertiest, jetzt stößt Ast-löslich eiuen Laut schreckhaster Ueberraschung aus und blickt mit ganz verstörten Augen von dem Zeitungsblatt empor. -Was ist i« fragt Lista und legt ihre Hand auf seine Schulter. Er deutet mit dem Finger auf eine Stelle in der Zeitung! , Dai Lied ielbsti Ein Brand imerreuhause von Hainaul Eine große Anzahl der Jrren ist dabei entfloheu; viele sind zu Grunde gegangen, weil sie sich um keinen Preis retten lassen wollten. O, mein Gatti« Er lehnt sich erblasseud zurück. Asta hat die Zeitung ge nommen, die Nottz überslogen, nun wendet sie sich Rols zu und chelt ihtni liebevoll Stirn und Wangen. »Armes- Manni« agte sie m dem Ausdruck innigsten Mitempsindens, Jung hast da wieder Neues zu durchleiden!« I Eine kurze Weile hindurch herrscht Schweigen, ein drückendeg Schweigen. Dann fährt Reif emporz -Jch nuitz gleich ein Tele ·gram«w absenden, damit wir Gewisheit haben. Gehört sie zu den Entflohenem so muß Alles aufgeboten werden, um sie wieder einzuholen ich selbst muß in diesem Fall mich ausmachen und darf nicht eher ruhen, bis -« - Die W Worte-verklingen iu—leiiem Grummet-»Was ist ausgestanden Asta legt ihm den Arm uin die Schulter. ,Und B gehe mit Dir, Reif, wohin Du willst, bis ans Ende der eli. Dein Weib gehört zu Dir auch bei solcher Aufgabe.« Er liißt sie portlok auf die Stirn. Seine treuherzig-schwer listhigen Dingen ruhen in den ihren. Dann nickt er ihr zu nnd geht- Sie sieht ihm nach, und nach einer Weile wendet er sich Ideal-im Laubgang noch einmal nach ihr und winkt mit der hand M. .Griiße die Kinder! Jch gehe selber in die Stadt, Im die Depesche aufzugeben, und warte dort gleich auch die Antwort ab. Jn einer Stunde kann ich zurück sein gebe Gott: mit guter Nachrichtl« ' I Nun geht ek wirklich. »Mit gute-Nachricht!« quu mithe, sdie Alles mitan sehen und mitangehört hat, hat auch das ver nommen- Und Te weiß, was eg bedeuten soll. Es foll- heißen. daß Rolf zu erfahren hofft, Frau Käthe Berndt sei bei dem Brande des Jrrenhauses nicht entfl·ohen, sondern befinde sich nach wie vor in strengstem Gewahriam, vielleicht auch: Frau stäthe Berndt sei bei dem Brande zu Grunde gegangen. Aus sprechen wird Keiner dies letztere, denken wird es Jeder-, muß · es Jeder, der offen und ehrlich gegen sich selber ist. Es wäre ,das Beste. Denn es ist für eine als unheilbar erklärte Irre das Beste, zu sterben, immer und unter allen Verhältnissen; um wie viel mehr erst, wenn das wissenschaftliche Urtheil fehlging und die Jrre wie durch ein Wunder wieder genesen ist, um dann eine Andere an ihrem alten Platze, als Herrin des Hauses, als Gattin und als Mutter·zu findenl Und in diesem Falle ist sie, Frau Käthe Berndt Deshalb weiß auch Niemand besser «s sie, Niemand außer ihr, wie gut, weshalb es das Beste wäre, wenn sie nicht mehr lebte. . «- Weshalb läßt sie Berndt überhaupt gehe-us Weshalb ent reißt sie ihn nicht seiner Sorge, seiner tin eivißheii? Weshalb schreit sie thut nicht zu: Hier bin ich, ich lebe, ich bin gesund, suche nicht länger nach miris Aber kann sie das auch? Was wird, was muß er ihr erwidern? Er muß ihr sagen:»»Jn meinem Hause ist kein Platz mehr für Dich, Du bist gestorben für mich und unser Kind, und ich kann die, welche meine Gattin »geworden ist nach Recht und Gesetz, nicht wieder verstoßen unt iDeinetwillen, würde es nicht thun,« selbst wenn ich es könnte, weil sie.die Mutter meines Sohnes ist, und weil ich sie liebe!« "So muß er ihr antworten. Weil ich sie liebei Das ist’—3, was den Ausschlag giebt. Rolf liebt seine Frau, und Asta ist dieser Liebe werth. Es sind glückliche Menschen, die hier wohnen- Und sie, Frau Käthe, wird ihnen dies Glück nicht stören, sie hat nicht das Recht dazu, und sie hat nicht den Muth dazu. Sie ist für Diese hier todt, und sie muß es bleiben. . Die Zeit verrinnt. Frau Käthe kauert noch immer an der nämlichen Stelle hinter ihrem Versteck von Birkengesträuch und Haselnußbiischeih wie in weltverlorener Einsamkeit, nnd doch mitten inne im blühenden, tönenden Leben. Sie hat die Stirn in die Hand gestützt und sinnt und sinnt. Jmmer djas Eine, immer das Gleiche. Sie kommt sich vor wie ein abgeschiedener Geist, der an die Stätten seines einstigen Wirkens und Wollens niedergestiegen ist, um noch ein Mal Umschan zu halten über das, was er zurückgelassen, und das, was ihm neu geworden ist. Inzwischen fallen die Schatten dichter nnd tiefer. Hier nnd da wird .ein Vogellant im Geast wach, der Wind schauert in den Laubtronen, die schrägen Sonnenstrahlen fallen nicht mehr in die grüne Wildniß, bestreueu das Blattgewirr nur noch mit leuchtenden Funken. Die Kinderstimmen aus derGartentiefe werden leiser, verstumtnen allmählich ganz. Frau siäthe wird es seltsam weich zu Sinn. Sie sieht Asta mit deneKiudern dent Hause zugehen, den Kleinen trägt sie auf dem Arme, Leonie führt sie an deshde Nun werdendieKleinen wohl zaßette gebracht, nnd in ihr Abendgebet schließt Leonie die Bitte ein an ihren Schußengel, an ihre erste Mama, die nun todt ist. Und warum geht Frau Käthe immer noch nicht? Es wäre doch nun an der Zeit, sich langsam davonznschleichen, so un bemerkt, wie sie angekommen ist, und auf Nimmerwiedertehr. Wohin sie geht, gilt ja gleich. Es führen so viele Wege in den Tod. Und doch hält sie immer noch ein Etwas gebannt, das sie sich nicht zu deuten weiß, sie wartet noch auf ein Etwas- « Nach einer Weile kehrt Asta in den Garten zurück. Sie ist allein und wandert gedankenvoll, die Stirn gesenkt, im Laubgang hin und wieder, wie in Unruhe. Jhrc Augen müssen wohl feucht sein, denn sie führt manchmal ihr Luch an die Wimpern. Um wen weint sie? Gelten diese Thriinen Frau Fiiither Weine nicht! denkt Frau Käthe, es wird Alles gut werdcni