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Schönburger Tageblatt UN- Filiale»: in Altfiadtwaweubmg bei Herrr Herrn 1901 Dienstag, den 19. März 121 fichtene 7 kieferne Stämme von 10 bis 22 vw bis Oberstärke, von OM 41,8 Wllh. L.-Reisig, 33 48 51 35 18 16 21 47 37 55 23 22 28 29 18 12 8 5 1 2 9 19 11 16 19 eichene 4 rothbuchene 2 lindene 1 rotherlene 18 bis Klötzer 2 bis 5 na Länge. 27 und bis 55,8 4,4 „ N.- „ „ Besenreisig, Nutz- und Brennholz-Auction ans NieSerwalSenburger Revier. Freitag, den 22. März 1901, „ 23 „ 40 „ 46 om Oberstärke, versteigert werden. Fürstl. Forstverwaltung Niederwald. „ 3 „ eichene Klötzer von roth- und weißbu. birkene lindene Akazien-Klotz Gleditschin-Klötzer Nadelholz- „ Rmtr. L.- und 27 „ L.- und 12 ! „ L.-Zacken, «itteruuasbericht, ausgenommen am 18. März, nachm. 4 Uhr. . .n reducirt auf den Meer^spiegel. Ther»w«eterstand 4 11° 0. (Morgens 8 Uhr > 6,.° 6.) FeuchtigkettSgehM du Luft nach Barometerstand 748 WM. z. o Windrichtung: Ost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Hr mittags: 0,r nana. Lambrechts Polymeter 58 /.. den 19. März: Meist trübe bis halbheiter. „ 20 22 N.-Brennscheite, N.-Brennrollen, Amtsblatt für d-n H^a.h zu Waldenburg. - Städten Peniq, Lunzenau, Lichtenstein-Calluberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Zugleich weit Eaidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, Braunsdorf, Niederwiera Oberwiera, Lberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederhain, Langenlcuba-Overyam, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. He-nsprechsr Str. «. — „ ----- ... . — Von Bormittags 9 Uhr an sollen in der Schneider'schen Restauration in Mtstadtwaldenburg die in Naun dorf, Collenberger Holz, Eichlaide, Altwcinholz und Park aufberciteten Hölzer, und zwar: Stämme von 23 bis 63 mn Mittenstärke, "Waldenburg, 18. März 1901. Die hastige und vielfach etwas gar zu eilfertige Ent wicklung unserer wirthschaftlichen Verhältnisse in den letzten zehn Jahren hat eine starke Ueberproduction zur Folge haben müssen, weniger in Waaren vielleicht, als in Stätten, wo Waaren producirt oder veräußert werden. Zur Verhinderung der Ueberproduction in Waaren, resp. zur Herabdrückung der Preise, haben Syndikate mit vielem Erfolge, besonders bei nothwendigen Gebrauchs- Artikeln, gearbeitet, und wenn die deutschen Landwirthe etwa eine Vereinigung bilden könnten, wie das Kohlen-, Eisen-, oder Papier-Syndikat, würde der ganze Streit um die künftige Höhe der Getreidezölle mit einem Male Verschwinden. Zu den Anlagen und Betriebsstätten, in welchen sich eine starke Ueberproduction entwickelt hat, wo dem Hinauf ein Hinunter wieder folgen wird, ge hören die vielumstrittenen Waarenhäuser, die, von den deutschen Großstädten ausgehend, sich nach und nach über das Reichs-Gebiet verbreitet haben. Das Mittelstandsgewerbe hat in Waarenhäusern einen schweren Feind gesehen und sie heftig bekämpft; Niemand wird auch leugnen können, daß die Con« currenz der Waarenhäuser für die mittleren und kleineren Geschäfte eine recht harte war. Die Art des Geschäfts betriebes war neu und eigenartig, die Preise, namentlich in den sogenannten Zugartikeln, waren recht billig, und die schon von den früheren Ausverkäufen her bekannte Neigung der deutschen Hausfrauen für Gelegenheitsein käufe begünstigte die Waarenhäuser mehr, als noth wendig. Gegen die sich immer mehr ausdehnenden Waarenhäuser wurde dann vielfach der Vorwurf der Unreellität erhoben, man verlangte scharfe Maßnahmen, und in Verschiedenen deutschen Bundesstaaten sind ja Sondersteuern für diese Geschäfte beschlossen. Der Vor wurf der Unreellität traf nun freilich oft nicht zu, im Großen und Ganzen wurde doch geboten, was zu bieten für die Preise möglich war. Mehr allerdings auch nicht. Immerhin hat der Mafseneinkauf ganz neue Waaren-Gattungen geschaffen. Aber die steigende Zunahme dieser Geschäftsbetriebe hat doch einer nicht unbeträchtlichen Zahl von Handel treibenden den Boden unter den Füßen gelockert, die Art der Geschäftsführung, die zuerst den Waarenhäusern einen so riesigen Kundenkreis heranlockte, ist auch der größte Feind dieser Geschäfte. Der Kundenkreis der selben rechnet gerade so genau, wie die Inhaber der Waarenhäuser, er paßt mit Lux-Augen auf, wo sich ein neues ähnliches Haus aufthut und vergleicht die Preise; ebenso leicht, wie sich dies Publikum einem Waaren« yause zuwendet, wendet es sich wieder ab, wenn es an anderer Stelle mehr zu profitiren meint, es erschüttert daher im Nu die Grundlagen eines festen Absatzes. Indem die Waarenhäuser ihre Kunden auf den Bruch- theil eines Pfennigs achten lehrten, haben sie die Leute nur zu gut rechnen gelehrt. Es sind zn viel Waarenhäuser geworden, der Absatz ist weniger reich, weniger fest, weniger lohnend, wie früher, das Geld ist immer noch nicht billig, die In dustrie, die ihren Arbeitern und für Rohproducte mehr und mehr hat bezahlen müssen, kann nicht mehr zu so niedrigen Preissätzen liefern, wie sie soll, und damit ist heute schon zu constatiren, daß die Unternehmungslust für den Bau von neuen Waarenhäusern beträchtlich ge schwunden ist. Die bestehenden Waarenhäuser gehen schon vielfach oazu über, gute und dementsprechend theurere Artikel zu liefern, sich also in ihrem Prinzip etwas zu mausern. Damit erwächst auch für das Mittel standsgewerbe wieder eine Zeit größerer Fähigkeit zum Wettbewerbe, man muß auch in diesen Kreisen erkennen, daß es nicht blos ein Hinauf, sondern auch wieder ein Hinunter im wirthschaftlichen Leben giebt. Die Aera der Waarenhäuser ist nicht vorüber, aber eine Reform der Waarenhäuser ist unter dem Einfluß der Ueber production im Gange. Das Uebermaß von Reklame ist das beste Zeichen dafür, es beweist, daß das Ur sprüngliche viel von seinem Einfluß einbüßte. Dem Mittelstandsgewerbe kommt noch etwas Anderes zu Gute, das ist der immer mehr sich ausbreitende persönliche Geschmack. Alles über ein und denselben Leisten fabricirt zu sehen, das hat man am Ende doch satt bekommen, Tausende wollen ihren eigenen Geschmack nicht mehr der Maschinen-Fabrikation unterordnen, die Millionen und aller Millionen Stück herstellt. Der Mangel an Geld hemmt noch etwas die Erfüllung dieser Wünsche, aber er kann sie nicht ganz unterdrücken, weil der gute Geschmack sich so wie so dem Einfachen zuwendet und vom überflüssigen Firlefanz nichts wissen will. Unser Mittelstand, der als Gemeinschaft der festesten Bürgerkräfte in seiner Gesammtheit für Staat und Reich jedenfalls nothwendiger ist, als die Gesammt heit der Waarenhäuser, kann sich der besseren Aussichten freuen. Viele haben in harten Concurrenzlagen verzagen wollen, Andere haben sich aber auch selbst zugerufen: Halten wir aus, heute unten, morgen oben! Und die haben oder werden Recht behalten! Politische Rundschau. ,. , Deutsches Reich. Heilung der Gesichtswunde des Kaisers schreitet sehr schnell fort. Tie Wunde beginnt sich zu schließen, und die Ränder verwachsen. Die Aerzte meinen, es werde nur eine ganz feine Narbe übrig bleiben, in etwa acht Tagen wird der Monarch wieder im Freien sich aufhalten können. Der hohe Patient nimmt die Sache nicht schwer, ist in bester Laune, arbeitet viel und plau dert mit ihm nahestehenden und zu kleinen Gesellschaften geladenen Herren. Der deutsche Kronprinz soll im Frühjahr die Universität Bonn beziehen und in das Corps „Borussia" eintreten, zu dessen alten Herren auch der Kaiser gehört. Vorher wird der Prinz noch den Kaiser Franz Joseph in Wien besuchen, der bekanntlich sein Pathe ist. Vor ihrem Wittwensitz Schloß Friedrichshof will die Kaiserin Friedrich ihrem verewigten Gemahl ein Monument errichten, in dessen Nachbarschaft nach dem stillen Wunsche der hohen Frau dereinst ihr eigenes Marmorbild prangen soll. Die Kaiserin hat jetzt eine endgiltige Skizze entworfen und verfügt, daß die Stand- bilder, der ländlichen Umgebung entsprechend, in aller Einfachheit gehalten werden sollen. Die Statue Kaiser Friedrichs, die von Professor Uphues geschaffen wird, soll 3,20 Meter hoch werden. Als Einweihungstag gilt der 18. October. Die Chinarcde des Reichskanzlers Grafen v. Bülow hat im Auslände die denkbar günstigste Aufnahme ge funden; leider liegen bisher russische Preßstimmen noch nicht vor, die sich ja erfahrungsgemäß spät einstellen, aber auch von ihnen wird man erwarten dürfen, daß sie der Leistung des deutschen Reichskanzlers gerecht werden. Der Londoner „Standard" meint, Rußland habe zweifellos zu erwarten, auf entschlossenen Wider stand der durch sein Vorgehen in der Mandschurei be- nachtheiligten Mächte zu stoßen. Man hofft eben, was man wünscht, und man kann es daher dem Londoner Regierungsorgan nicht verübeln, wenn es einen activen Widerstand auch Deutschlands gegen eine Besitzergreifung der Mandschurei durch Rußland erwartet. So weit geht Deutschlands Freundschaft für England denn doch nicht. Andrerseits ist nicht zu verkennen, daß Bülows Erklärungen Rußland die Ueberzeugung beigebracht haben, daß es nicht räthlich sei, die Mandschureifrage zu über stürzen. Sämmtliche Londoner Blätter heben den hohen Tact und die staatsmännische Feinheit hervor, die die Chinarede des deutschen Reichskanzlers auszeichneten. Sehr viel richtiger ist die Auffassung der Wiener Blätter von der Rede des Reichskanzlers. So erklärt z. B. die „Neue Fr. Pr." mit vollem Recht, es sei dem Kanzler vollkommen gelungen, die durch die russisch chinesische Mandschurei-Vereinbarung geweckten Besorg nisse zu zerstreuen, was überall im Auslande beruhigend gewirkt habe. Ter deutsche Reichstag wird in dieser Woche vor dem Beginn der Osterferien außer Wahlprüfungen und