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Beilage M Ichönblllger Tageblatt. 51. Freitag, den I. März 1901. Unterhaltungstheil. Auf der Felseninfel. Eine Erzählung aus den norwegischen Schären. Von M. Ottesen. 16) (Fortsetzung.) Fünftes Kapitel. In Gedanken versunken, verfolgte ich, ohne aufzublickcn, meinen Weg; die letzten Worte der guten Frau hallten noch in meinem Ohr wieder. War es eine Warnung, oder war es mein eigenes Gewissen, das mir ihre Rede als solche erscheinen ließ? „Pah!" dachte ich, „wer wird alles gleich so schwer nehmen! Ich werde schon dem Mädchen keine Raupen in den Kopf setzen, brauche mich ja garnicht um sie zu kümmern. Uebrigens wird sich unsere Schöne schon die Lehre des weisen Pastors zu nutzen machen — sie ist ja praktisch und verständig, und daß der wohlhabende Kaufmannsfohn in sie vernarrt ist, das stand in seinen Augen geschrieben. Es war gerade kein freundlicher Blick, den er mir gestern zuwarf! Nun vor mir kann er sicher fein. Olaf Ravenskjold, der Rival eines Steuermanns! Köstlicher Gedanke! Das wäre was für den aristokratischen Onkel, der mit seinen Erben so hoch hinaus will. Meine Pflicht ist es aber, der Kleinen sofort so entgegenzutreten, daß sie sich keine Illusionen macht." Eine Biegung des muschelbestreuten Pfades brachte mir wieder den Leuchtthurm in Sicht. Toch nicht dort hinauf sah ich, auf einem hervorspringenden Felsblock hart am Meere erspähte ich eine Gestalt, bei deren Anblick mir gleich alle Pulse rascher flogen. O, über den Wankelmuth von uns Menschen! Vergessen, ver flogen waren die Reflexionen, welche mich eben be schäftigt hatten. Mich erfüllte nur ein Gedanke: sie wiederzufeheu, ihrer süßen Stimme wieder zu lauschen! In der Hand hielt sie ein offenes Buch, nur ihr Antlitz war dem Westen zugewandt, wo sich ein pur purnes Schloß erhob mit goldenen Thürmcn und rings von duftigen Rosengärten umgeben. Die ganze glühende, strahlende Herrlichkeit spiegelte sich in dem funkelnden Meere, das in Gold getaucht still dalag, als wolle es durch keine Bewegung das Bild trüben, welches ihm selbst neuen Glanz verlieh. Ein Stein, der sich zu meinen Füßen loslöste und mit leisem Geplätscher ins Wasser fiel, verrieth der Träumerin, daß sie nicht mehr allein sei. Eine höfliche Entschuldigung auf den Lippen, trat ich näher, doch sie wandte sich schnell wieder dem glühen den Abendhimmel zu und rief mit leuchtenden Augen: „Ist es nicht schön, was wir hier sehen? Kann das selige Alfeland, welches den Schiffern dort in der Ferne manchmal erscheint, herrlicher sein? O, warum kann ich nicht dahin, nach dem Lande des ewigen Glücks!" „Sie möchten Alfeland suchen?" fragte ich, unwill kürlich mit fortgerissen von ihrem Eifer, der ihr die Farbe in die Wangen getrieben hatte und sie noch schöner erscheinen ließ. „Fürchten Sie aber nicht die Gefahr, die Enttäuschung? Als ein Kind dieser Schären müssen Sie ja wissen, daß die Elfen gar oft ihr grünes Eiland in graue Nebelschleier hüllen, sobald sich der kühne Sterbliche ihrem Reiche naht. So ist es auch mit dem Glück. Glauben wir thörichtcn Menschen, es zu halten, so schwindet es unter unseren Händen wie die Perlen des Thaues, die lockend im Blüthenkelch schimmern — und ärmer als zuvor stehen wir da." „Aber es giebt ein Glück," sagte sie bestimmt, „und wer es einmal, ob auch nur eine kurze Minute, sein eigen genannt hat, der bleibt reich für alle Zeiten. Wenn ich draußen ganz allein auf der Nixentreppe stehe und mir Wind und Wellen ihre alten Sagen zuraunen, da klingt es mir manchmal wie eine einzige Stimme, ein einziger lockender Ruf: .Gehe, suche dein Glück, es harrt deiner wie jedes Menschen — in weiter Feine Vielleicht, aber nicht unerreichbar? Dann kommt es über mich wie ein trostloser Jammer, daß ich ein Mäd chen bin und immer hier bleiben muß. Wie die Königs tochter der Sage möchte ich meinen stolzen Drachen besteigen, die ganze Welt durchschiffen — alles sehen, alles lernen!" Sie schwieg und starrte wie traumverloren vor sich hin. Mir war, als wisse sie gar nicht mehr, daß ich, ein Fremder, diesen ihren geheimsten Gedanken lauschte — und ich hütete mich, durch eine Antwort den Zauber zu lösen, der mir in dieser kurzen Stunde einen Ein blick in ihr eigentlichstes Wesen gegeben hatte, welchen ihre nächsten Umgebungen vielleicht nie gewinnen mochten. Kein Wind regte sich, nur das leise Plätschern der Wellen unterbrach die Stille. Die Sonne trieb ihr gauckelndes Spiel, ließ ihre Gärten in wechselndem Farbenglanz schimmern und wob eine Strahlenkrone um Gunhildas weiße Stirn. Ta drang ein schriller Pfiff über die lauschenden Wasser dahin. Ein Prusten und Stöhnen, eine schwarze Rauchwolke, die sich wie eine riesige Schlange am blauen Himmelszelt dahinwand — der Dampfer legte unten an der Landungsbrücke an. Gunhilda fuhr erschrocken zusammen und warf mir einen seltsam fragenden Blick zu. Ihre Lippen bewegten sich leise, als ob sie reden wollte, dann aber richtete sie sich hoch auf, und ohne sich weiter um mich zu be kümmern, eilte sie schnell auf die Mole hinaus. Ich folgte ihr langsam und sah den Leuchtthurmverwalter mit Packcten beladen das Schiff verlassen. Ein älterer Herr, der ihm eifrig die Sachen hin reichte, grüßte mich und rief, als das Flußboot schon fortdampfte: „Auf Wiedersehen nach den Manöver»! Empfehlen Sie mich der Familie Ström!" „Unser Brigadearzt, vr. Falsen," sagte mein Wirth, indem er mir die Hand drückte, und gleich wußte ich, wo ich dies scharfe gelbe Gesicht mit dem kurzen Schnurr bart und den grauen, stechenden Augen gesehen hatte. (Fortsetzung folgt.) Zauberhaft schön werden Alle, die eine zarte, schneeweiße Haut, rosigen, jugeudsrischen Teint u. ein Gefickt ohne Sommersprossen haben, daher gebiauchcn Sie nur: Mcksln MuMÄisk von kergmsnn L 0»., asäsdeol-Hreeäen. 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