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aus Radom in Rußland berichtet: Eine geisteskranke Bettlerin kam in ein Bauernhaus zu Rako, das völlig leer war, nur ein Säugling lag in seiner Wiege. Die Frau nahm das Kind, ergriff ein Küchenmesser und zog dem Würmchen die Haut ab. Tann schnitt sie das Kleine in Stücke, nahm ein Stück unter den Arm und wollte das Haus verlassen, als die Eltern erschienen. Mit den Worten: „Willst Tu auch etwas Gänsebraten?" stopfte sie der Mutter das blutige Stück der Kindes leiche in den Mund und verschwand. Als die unglück liche Mutter begriff, was geschehen war, fiel sie todt hin — ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein Ende ge macht. — Ter große Ausstand der Pariser Schneider und Schneiderinnen, der seit zwei Wochen dauert, beginnt im Sande zu verlaufen. Tie Arbeiterinnen kehren in ihre Werkstätten zurück. — In Dortmund fand ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem elektrischen Straßen bahnwagen und einer Taxameterdroschke statt. Ter Führer des Straßenbahnwagens wurde getödtet, ebenso die Troschkenpferde. — Beim Schlittschuhlauf auf einem Teich in Elberfeld brachen vier Kinder ein, zwei sind leider ertrunken. — Das alte Ordensfchloß in Marien burg in Westpreußen soll nach der Pos. Ztg. elektrische Beleuchtung erhalten. — Unterden diesjährigen Gymnasial abiturienten Schlesiens befinden sich nach Glatzer Blättern die Wittwe und der Sohn des verstorbenen Landraths v. G. Tie Mutter hat aus Liebe zur Wissen schaft und zu ihrem Sohn dessen Bildungsgang mit durchgemacht. Telegramme. Berlin, 28. Februar. Es Wird bestätigt, daß die Bure« ihre völlige Marschfreihcit zurückgewan»««. Di« Engländer eroberten keine herrischen Waffen« Borräthe, sonder« sanden selbige versteckt. Berlin, 28. Februar. DaS „Berl. Tagebl." meldet aus Rom: Die Aran Baronin v. Kettrler ist mit dem Dampfer „Fürst Bismarck" gestern in Genua eingetroffe« und wird sich, da sie leidend ist, längere Zeit an der Riviera authalt««. Berlin, 28. Februar Wie aus Aachen telegrophirt wir», stieß gestern Nachmittag auf dem Lüttich« Mastrichter Kanal ein Dampsboot gegen die Schleu senmauer und sank. Eine größere, bisher «och nicht festgestellte Anzahl Personen ertrank dabei. Berlin, 28. Februar. A«S Rom wird gemeldet: Zahlreiche ans Land beurlaubte Matrosen des rusfi« scheu Panzerschiffes „Alexander lll." verübten in Genua große Rohheitsaete aus de« Straßen. Sie vergriffen sich sogar a« Frane«, und es kam zu einem fürchterlichen Straßenkampfe mit der empörte« Bevölkerung; mehrere Matrose« wurden schwer ver wundet. Berlin, 28. Februar. Wie der „Voss. Ztg." aus Wien gemeldet wird, muß am SV. März, damit di« Aushebung der Rekruten vorgenommen werden kann, das hierauf bezügliche Gesetz im Reichsrath erledigt sei«. Die deutschen Parteien wollen aber von einer Aenderung der Tagesordnung deS Ab geordnetenhauses zur Erreichung dieses Zwecks «ichts wissen, wen« nicht auch die Erledignng der großen Jnvestitiousvorlage fichergestellt wird. Nach wie vor steht die Entscheidung bei der Regierung, die durch die dcutsche« Parteien ernstlich zu deutlicher Stellungnahme gedrängt wird. Di« Deutsche« lege« schon jetzt Verwahrung ein gege« die etwaige Ei«- berufung des böhmische« Landtages zu Oster«, so lange der Reichsrath «icht arbeitsfähig ist. Wien, 28. Februar. Die amtliche „Wiener Zeitung" veröffentlicht einen kaiserliche« Erlaß, durch de» bei dem Leopold, und Aranz Josef-vrde« «eue Ordens« grade eingeführt werde«. Pest, 28. Februar. Hier hat sich eine Agrarpartei gebildet, die bei de« nächste« allgemeine« Wahle« die agrarpolitische« Bestreb««gen zur Geltung bringe« will. Pest, 28. Februar. Der Staatsrechtslehrer, U«i- verfitätsprofefsor ttr. Lechner, ist gestorben. Lemberg, 28. Februar Wie hier verlautet, hat die Militärbehörde die ehrengerichtliche Untersuchung gegen diejenige» Vertheidiger in dem Prozeß gegen die Socialdemolrate« Lieberman« u«d Genoffe« eiu- geleitet, die Reserveoffiziere find. Paris, 28. Februar- Die Blätter veröffentliche« folgendes Telegramm auS Petersburg: Gestern Nachmittag, als der Nnterrichtsminister einen Un bekannte« i« Audienz empfing, feuerte dieser »inen Revolver aus den Minister ab und verletzt« ihn am Halse. Cherbourg, 28 Februar. I« hiesige» Marinekreis«« ist man der Ansicht, daß die angebliche Bestellnng von Unterseeboote» des Modelles Bolland durch Eng- land bei amerikanische» Werste» weiter nichts ist als eine List, durch die England hoffe, die Aufmerk- kei» der französticheu Behörde» «iuzuschläfer«, um so daS Geheimnitz der frauzöstsche« Coustructio« durch Verrath zu ersahren. Nizza, 28. Februar. De» Herzog von Genua wird dem Präsidenten Loubet bei seiner Anwesenheit hier eine» Besuch abstatte«. Brüssel, 28. Februar. Ei« Comits vo« Frauen der Bürgergesellschaft hat beschlosst«, der Prinzessin Elisabeth bei ihren bevorstehenden Besuch ei« tost bares Spitzenkleid als Geschenk z« überreichen. London, 28 Februar. Aus Peking wird gemeldet, daß während der Hinrichtung der Boxerfüyrer die Vertreter der Mächte eine Versammlung «^hielte«, um die Frag« zu bespreche«, ob eö nothwendig sei, weitere Hinrichtungen vorzunehme«. Di« Mehrheit der Vertreter, nämlich »er englische, amerikanisch«, japanische, italienische, spanische und russische Gc sandte bekämpfte« einen solchen Vorschlag; die Minderheit war der Ansicht, daß in jeder Stadt, wo Fremd« mißhandelt worden find, ein Beamter geköpft werde« mutz. Londo«, 28. Februar. Wie ans Pietermaritzburg gemeldet wird, befindet sich Louis Botha nördlich von Middelburg und steht im Begriff, sich mit Be» Viljoen zu vereinigen. Londo«, 28. Februar. Die „Times" melden au- D« Aar: Aus bester Quelle erfährt man, De Wet habe a»f Hertzogs Verlangen, in die Kapcoloni« zurückzukehreu (?), geantwortet, seine Leute und Pserde seien erschöpft. London, 28. Februar Aus Pretoria wird gemeldet: Es bestätigt sich, daß die Bure« a« zahlreichen Orte« Munition vergrabe» habe«, und »aß erst dieS ei«« der Ursache» der Berläugeruug d«S Krieges ist. (?) Lo»do«, 28. Februar. Der „Tim«s"-Correspondeu< iu Peking, Morrison, th«ilt seinem Blatt den Wort laut der «euen Conventiou mit, die zwischen Ruß land und China abgeschlossen ist, und die nicht nur di« militärische« Punkte betrifft, soudern auch di« Justiz, Ha«d«l und Finanzen anführt, auf welche« Gebietenfich China Rußland gegenüber verpflichtet hat. Loudon, 28. Februar Dem „Daily Chronicle" wird auS Pietermaritzburg gemeldet, Botha hab« die Friede»Sv«»haudlung«» begonnen, und im eng lischen Lage» bereite man sich fchon zu seinem Em pfange vor. London, 28. Februar. Das Unterhaus «ahm gestern in zweiter Lesung di« Gesrtzesvorlag« an, die di« Arbeitszeit in den Grube» auf acht Stunde« festsetzt. London, 28 Februar. Der „Standard" berichtet auS Kapstadt: Nach de» letzten Meldungen befindet sich LouiS Botha in kritischer Lage; man berichtet ferner, datz di« Bure« M«yer de Kock, se« Friedens« delegirten auS Belfast, erschossen haben. Kirchliche Nachrichte«. Freitag, den l. März. Waldenbnrg. Abend 6 Uhr: Passtonsgottesdienst mit Feier des heil. Abendmahls. Altstadtwaldenburg. Vormittag 11 Uhr erste Wochen- comnmnion. Abends 8 Uhr Passionewochcngottesdienst. Grumbach. Vorn:. 10 Uhr: Passionswochencommunion. LangenchurSdorf. Vorm. 10 Uhr: I. Passionsgoltes- dienst mit Wochencommnnion. Markt- und Börsenberichte. Altenburg, 27. Februar. 100 Kilogramm mittl. Qualität kosten: Weizen 14.60, Korn 15 00, «erste 14.60, Hafer l-t.30. Chemnitz, 27. Februar. Nottrungen der Provukten-Bürse. Weizen, fremder 180 -.88 Mk., sächsischer >56—160 Mk. Roggen, hiesiger 146—150 Mk., nicderländisch-sächs. u. Preuß. 153—156 Mk.. fremder 153—157 Mk., «erste, Brauwaare. fremde 170—190 Mk., Brauwaare, sächsische 155 —165 Mk.. Mahl- und Futterwaare 130—155 Mk., Hafer, preußischer und, sächsischer 143-148 Mk. Mais, grobkörnig 121-123 Mk., mittel t31—136Mk., Cinquantin 144—150 Mk., Erbsen, Koch«, waare 190—220 Mk., Mahl- und Futterwaare 0 >0—000 Mk., Roggenkleie 104-106 Mk., Weizenkleie, grob 98 - U 0 Mk. Al« les pr. 1000 Kilo netto. Obige Preise verstehen sich für Quan titäten von 10,000 Ko an. Mehl: Kaiser Auszug Mk. 30.00, Weizenmehl 00 Mk. 24.50 bis 25.50, do. 0 Mk. 23 00 bi« 24.00, Roggenmehl 0 Mk. 23.75 bis 24 00, do I Mk. 21.75 ois 22.00 pro 100 Lx netto. zu haben bei eingeladen. Der Vorst Max Roth, Adler-Droguerie. Pferdehändler. Zeige hierdurch ergebeust an, datz ich vom 3. März vis mit 6. März mit einem ^starke» Transport dänischer und Holsteiner Pserde im Gasthof zu Neuenmörbitz zum Verkauf halte. 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