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Vertagung. Donnerstag 1 Uhr: Interpellation Glebocki betr. Postsendung mit polnischer Adresse, China-Relicten- gesetz, Etat. Schluß ^6 Uhr. Vermischtes. Allerlei. Aus Jnowrazlaw in Posen wird ge meldet, daß die Pocken in benachbarten Ortschaften mehr fach auftreten. Russische Arbeiter scheinen sie eingeschleppt zu haben. — Zn Gumbinnen in Ostpreüßen wurde der Rittmeister v. Krosigk vom 11. Dragonerregiment in der innerhalb des Kasernements belegenen Reitbahn von unbekannter Hand durch das Fenster erschossen. — Auf dem Schulschiff „Stein" wurden durch einen Unfall der erste Offizier und zwei Mann schwer verletzt. — Ein Orkan und eine Springfluth hat an der norwegi schen Westküste erheblichen Schaden angerichtet. Es sind auch Menschenleben verloren gegangen. — Wegen Miß handlung von Schiffsjungen der untcrgegangenen „Gnei- senau" wurden drei Bottsmannsmaate vom Kieler Kriegsgericht zu 9, 15 und 9 Monaten Gefängniß ver- urtheilk; einer außerdem zur Degradation. — Das japa nische Schulschiff „Jtsukushina" ist an der Ostküste Japans untergegangen. Tic Besatzung von 95 Personen fand ihren Tod in den Wellen. Telegramme. Berlin, 24. Januar. Ueber die gestrige Ceremonir in dem Geheimen Rath wird aus Lonso» gemeldet: Die Zahl der Anwesendes welche die Throubeflei- gungSProclamatiou mit «»hörten, betrug über 200. Der Herzog vo« Devonshire verlas die Proclawatiou. Nachdem der König die übliche Eidesformel ge» sprochr« hatte, erklärte er, er nehme den Namen Ednard VN. an, gemäß dem Wunsche feiner geliebte« Mutter, welche die höchsten Muttertugendev mit Sen friedlichsten Eigenschaften einer Monarchin in sich vereinigt habe. Er habe auch den ehrerbietigsten Wunsch, daS Andenken seines Vaters Albert zu wahren, denn jener Name sei unzertrennlich von dem seiner Mutter und werde noch lauge fortleben. Mit großem Nachdruck sprach der König von der Verantwortlichkeit der hohen Würde, die ans ihn gefalle« sei; er werde alle Kräfte «insetzen, um sich seiner hohe« Stellung würdig zu zeige«. Der König hatte frei und mit Nachdruck gesprochen, und nach »er Rede verließen alle, die nickt zum Geheime« Rath gehörten, das Gemach. Dann traten die königlichen Herzöge nacheinander vor, leisteten de« Treueid und küßten dem König die Hand, darauf ebenso die Mitglieder deS Geheime« Raths. — Wer« die Ankunft des Königs sich in aller Stille voll zogen hatte, so ließ sich doch etwa eine halbe Stunde später, als der König sich nach dem St. James- Palast begab, die patriotische Begeisterung nicht znrückhalte«, und als er sich darauf nach dem! Marlborongh House begab, begleitete« ihn überall lebhafte Rufe der Menge. Berlk«, 24. Januar. Der „Berl. Lokalanz." meldet! ans Loudon: Der Commandeur der kgl. Nacht „Alberta" hat Befehl erhalten, sei« Schiff in Be- reitschaft zu halte«, nm die Leiche der Königin von Osborne nach Portsmouth am Freitag zn über führe«, wo beim Landen der Leiche eine imposante Militärische Ceremonie stattfinde« wird. Di«Truppen werde« an der Landungsbrücke Spalier bilde«. König Eduard fährt heut« nach Osborne zurück. — Die Königin wird in Windsor beigesetzt werden, die Leichenfeier wird wahrscheinlich einen militärischen Charakter trage«, doch ist der Tag der Bestattung «och nicht festgesetzt worden, er soll aber nicht lange hinauögeschoben werden. Die Scene, als gestern Nachmittag die königlichen Bediensteten «nd die Gutsbevörkerung von der Leiche Abschied «ahme«, war ergreifend. Der Ausdruck des Gesichts der Entschlafenen ist ruhig und friedlich. Berlin, 24. Januar. Kaiser Wilhelm wird, wie der „Berl. Lokal««;." meldet, im Laufe des heutigen Tages sich von Osborne «ach Portsmouth u«d von da «ach Windsor begebe«. Doch wird nach dem „Berl. Tagebl." angenomme«, daß der Kaiser solange in England bleibt, bis der Kronprinz rin- trifft. Dieser wird heute Morgen auf der „Hohen» zolleru" iu CoweS erwartet. Der König von Portugal sprach, wie dasselbe Blatt aus Loudou meldet, in einem Telegramm sei« Beileid und die Absicht auS, der Beisetzung der Königin beizuwohneu. Di» Hoftrauer wird 38 Tage dauern. Triest, 24. Januar. Nachdem di« Quarantäne auf» gehoben ist, wird der österreichische Llohd die Fähr te» nach Konstantinopel, Bak« rc. wieder anfnehme« lasten. Lemberg, 24. Januar Der „Nova Reform«" zu- j folge beschloß die Warschauer Kaufmannschaft, kei«e Waarc« mehr von deutschen Fabrikanten zu be ziehen «nd ei« Kartell zu bilde», damit der Waare«- bedarf in Zukunft in ersterer Linie bei ««glischen Firmen gedeckt wird. Paris, 24. Januar Cuignet ist heute vom Mout > Valerien in das FestungSgefängniß von Jvrh ge- bracht wordev. Paris, 24. Januar. Eine der großen Papier fabriken Frankreichs ist i« der vorige« Nacht in Angoulsme niedergrbrannt; der Schaden beträgt eine Million Francs, 400 Arbeiter stud brotlos ge worden. Mailand, 24 Januar. Der Gesundheitszustand Verdis hat sich sehr verschlimmert. Das Ende scheint nahezutreten. Fiume, 24. Januar. Heute Wird hier der euglisch« Dampfer „Suisse" eistreffe«, um wiederum Pferde für Südafrika an Bord zu nehmen. Brüssel, 24. Januar. Der Graf vo« Flandern be l gab sich gestern Nachmittag in die englisch« Gesandt» > schäft, um das Beileid des Königs zum Ausdruck zn bringen. Brüssel, 24. Januar. „Soir" commcntirt de« Tod ! der Königin Victoria und macht diese für die vielen während ihrer Regierung vorgekommene« englischen Gewaltthatc» verantwortlich und weigert fick, eine Negierung als ruhmreich anzuerkeun««, die in dem Augenblick endigt, wo das Blut vo» Frauen «nd Kinsern durch ihre Söldner vergossen wirs. Brüssel, 24. Januar. Am 28. Januar feiert die hiesig« deutsche Kolonie die Grundstciulegung der neuen deutschen Schule. Petersburg, 24. Januar. Aus Astrachan wird ge meldet : Der Gouverneur macht bekannt, daß neuer dings in drei weiteren türkische« Ansiedelungen uud i« einer Ansiedelung an der Grenze von Samara pestverdächtige Erkrankungen vorgekommen sind. Alle ivficirte« Ortschaften sind von einem undurch dringlichen doppelten Kordon umschlossen wordeu. Di« Zahl ser Todesfälle und Erkrankungen ist «ach dem officiellen Bericht «och nicht festgestellt worden, doch dürften die Privatmelduuge«, die vou Taufe« ! den von Erkrankungen berichten, ohne Zweifel über- tricbe« sein. Nnter den instcirteu Ortschaften befindet sich auch die deutsche Kirchspielkolonie Talowka. Der Prinz von Oldenburg bildete sogleich nach seinem Eintreffen «ine mit den weilesteu Vollmachten ver. scheue Commission zur Bekämpfung oer Seuche.! Di« mohamedanischrn Pilger werde« ««gehalteu, was uuter de« sanatischen Mohamedauern große Erbitterung h«rvorr«ft. Loudon, 24. Januar. Di« heutige« Blätter stelle« fest, daß d«r ueue König di« Regierung ««ter sehr großen Schwierigkeit«« ««tritt. Das gilt «icht so sehr, weil die allgemeine politische Lag« schlecht sei, sondern w«il s«i«e Haltung derjenige« seiner Mutter entgegen gehalten werde« wird. Di« Blätter weis«« auf dir geringe Unterstützung hin, die d,r neue König bei der Königin Alexandra finden wir». Im übrige« sind die Commentare der Presse für E»u«rd VN. in günstige« Sinne gehalt««. Loudo», 24. Januar Di« g,strig« Verlustliste aus dem südafrikanisch«,, Kri«g umfaßt 1 Todten und 7 Verwundet«, sowie 11 an Krankheiten Gestorbene. Loudon, 24. Januar. Di« Blätt«r theil«u mit, daß der Wortlaut der Proklamation des neuen Königs, die heute an verschied,»«« Stelle» der Stadt a«S- gerufeu wir», «och »icht bekannt ist. Es wir» von de« kgl. Prinzen uv» dem Lordmayor von London unterzeichnet werde«. London, 24. Januar. Die Kammer wird sich am Freitag versammel«, um die königliche Botschaft eutgege« zu nehme«, n«d wird sich daranf wieder bis Mitte Febrnar vertage«. London, 24 Januar H««te wir» i« der Kapelle vou Osborn« seierlicher Gottesdienst abgehalte» werde». Loudon, 24. Januar. Aus Durban wir» gemeldet: Ei« furchtbarer Orta«, der mehrere Menschenleben forderte, verheert« die Stadt uud Umg«ge«d. Ein« Kirche i« BothaSville ist »ingestürzt, zahlreiche Häuser find abgedeckt, der Schade« ist sehr bedeutend. Loudon, 24. Januar. Aus Bloemfontein wird ge meldet: Die Anklage gegen den Bürgermeister vo» Faurcsmith weg«» HochverratHS ist zurückgenommen worden; »er Bürg,rm«ist«r ist vorläufig «och Kriegs gefangener. London, 24. Januar. Aus Mathesfontei« wird ge meldet: Zwei Mitglieder der Duthcrland'sche« be rittene« Infanterie find wegen Verraths vom hiest- geu Kriegsgericht zum Tode verurtheilt worden. Sie find überführt worden uud geständig, de« Bure« Mittheilungen über die Bewegungen der englischen Truppen gcmacht zu habe«. Loudon, 24. Januar. Aus Kopenhagen wird ge meldet: Man glaubt hier, daß die Thronbesteigung Eduards Vil. »,n Einfluß Rußlands am hiefigen Hofe vermiudern würde. Markt- und Börsenberichte. Altenburg, 23. Januar. 100 Kilogramm miltl. Qualität kosten: Weizen 14 00, Korn 14 30, Gerste 14.60, Hafer 13 80. Chemnitz, 23. Januar. Rvtirungen der Produllcn-Börse. Weizen, fremder I81-.88 Mk., sächsischer 149-154 Mk. Roggen, hiesiger 145—148 Mk., niederländisch-sächs. u. Preuß. 152—154 Mk.. fremder 153—157 Mk., Gerste, Brauwaare. fremde 170—190 Mk., Brauwaare, sächsische 150—160 Mk.. Mahl- und Futterwaare 130 -150 Mk., Hafer, preußischer und, sächsischer 138-144 Mk. Mais, grobkörnig 121—123 Mk., mittel !31—136Mk., Cinquantin 144—15O M!., Erbsen, Koch«, waare 190—220 Mk., Mahl- und Futterwaare 000-000 Mk., Roggenkleie 104—106 Mk., Weizenkleie, grob 98—100 Mk. Al les pr. 1000 Kilo netto. Obige Preise verstehen sich für Quan titäten von 10,000 Ko an. Mehl: Kaiser-Auszug Mk. 30.00, Weizenmehl 00 Mk. 24.00 bis 25.00, do. 0 Mk. 22 5 ! bi« 23.50, Roggenmehl 0 Mk. 23.50 bis 23 75, do. I Mk. 21.50 bis 21.75 pro 100 kx netto. Leipzig, 23. Januar. 20 Franc-Nücke per 1 St. 16,28G. Oesterr. Bauk- «nd Staatsnoten per 160 Kr. ö. W. 85,OOS. russische Bank- «nd Staatsnoten per !00 Rubel 216,30S. E- !^<>n -ML - KKK loxio<>o-10,Ot>01zsi,IOX^ UN rr 1 ck e rr u s l i e k -A» A 5» I 8 IIII u>x 50')-- 20X10«-- 2000»,^ 5 8 I 5 -D, . HütWg 6kIM ' Ovzls Wm^^iox 300^ 3<>0vircl,iovx50--500y«rij Cannes Orixinulloa^ nur 3 Ilk., 11 Doose kür 3V LIK. korto und leiste 2ü?kx. extra, össtslluuxeu aut Oooss erbitte ioü mir umgebend. 4. Laxelmann, Lauptageutur, 6er»<ksuss). »»»»««»roiL uuä Zrüu, garautirt deutsche, seidefreie Waare von höchster Keimfähigkeit, hält billigst Rudolph Weber, Glauchau. y 4 H Nächsten Freitag, den 1. Februar NltMNM MmOmm mit Aal, wozu crgebenst einladet Rich. Berthold. Lmptekle aus wöchentlich frischer Sendung: ff. Bratheringe, - Bismarckheringe, - Rollmöpse, - Hering in Gelee, - ruff. Sardinen, - Aalbricken, - Oelsardinen, - Kieler Bücklinge, - - Sprotten, Messina-Apfelsinen. Wiederverkäufern stelle billigste Tages- pr-s- kalckuin lekner, Vorm. Albin Hahn. 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