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Das-» Hchicksac einer Frau. Rommf von M. E. B r a d d ovn. Macht-Um verbot-m (57. Fortsetzunad .Da werben wir nicht weit zu suchen haben, gnädige Frau crinnern Sie sich noch der vornehmen, alten Dame, die so zurück« ezoqen in Richknond lebt, und der Baron Cversleigh so eifrig Gesellschaft leistet? Wissen Sie noch, was ich Jhnen von ihr zählte nnd anf welche Weise ich anstandfchafteth daß sie Herrn Ileö Tante ist« der gar keine Ahnung davon hatte ?« J .- «Ja, ja, ich erinnere mich dessen.« » X ,Nun, gniidige Frau, diese Dame, die Baronin v. Bernersp lere Mutter-X Honor-a» wurde beinahe überwältigt v«n den Gefiihien,· die auf sie einsturmten. Sie, die Berachtete, Ausgestoßene, eine nahe B( wandte des Mannes, der sie so geringschätzig behandelt hatte, ein .Mitglied derselben»vornehinen Familie, zu der ihr Gotte sehdrt hatte, ihni ebenburtig und so reich wie eri »Kiinneii Sie mir meinen Anthcil an dein Schicksal Jhres Bruders jemals verzeihen, Herr Capitiin?« sagte sie zu Georg FernanF ,Wird Jhre Frau Gemahlin mir erlauben, ihr für; ihre Gute gegen mein Kind zu danken ?« . · » · » ! Georg Ferne-n verneigte sich ehrerbietig und kußte ihr die and, und Honora fühlte, daß sie einen neun Freund gewonnen,! wo sie einein uiincrchsichtigen Feind zu begegnen gefürchtet hatte.; Der Capitan bat ne, ihni zu gestattene wieder nach Lillanbap ziii reisen, uin·ihr die Frieine zn holen. anora wollte davon nichts horen. Sie bestand daraus, das Georg sie ungesäumt iuii feiiieri Frau bekannt mache. Es geschah und Rosainunde war entzückt ioison Hoöiorlir tNochchciiLillkienkfelbcn Abend reiste die Baronin, von " eorg eg eite, na - an ah. Snianne Fernan hatte das Kind bei sich behalten, nnd sie »wer es, die Gisrtriid in die Arme ihrer Mutter legte. XXL Gesiihnt Regiuald Cucrsleigh hatte Carrington an dem Tage, an bent die verhängnißbolle Unterrednng nnd Trennung zwischen Dietricli sDale und Pauline v. Dursti stattfand, einen langen Besuch ab gestatteh Dein Baron war die seltsame Austeguna, das beinahe sieberbaste Frohlocken ausgesallen, das sich iu Btetors Ton und Wesen bemerkbar machte. Er sprech Init einer Zuversicht von dem erwarteten Triumph wie noch niemals ,Unsere Angelegenheit steht vortrefflich, man emi«, lachte er, nnd Sie setzen sich bei der alten Dante in Richmond zweifellos o in Gunst, daß Sie -uicht daraus zu verdrängen sind.« ,Ach ja, aber es ist eine sehr unerquickliche Ausgabe, die alte Frau ist unglaublich langweilig Doch der Lohn, der uns winkt, soll uns siir alles lieberftaudene reichlich entschädigen. Wie glücklich werden wir sein, wenn erst Alles gewonnen ist, Jhr Spiel und das tneinige Viktor, was wollen-»Sie mit Jhretn Gelde anfangen 's« .Jch will es zur Wiederherstellung meines Namens ver wenden«, erwiderte Vietor ergliihentu »Das ist mein Lebens zwetb Jch bin der letzte Sprökzliug eines edlen Hauses und diesem Hause einen Theil seines alten Glanzes zurückzugeben, war der Traum meiner Jugend« Reginald betracht le d n Frxsnzosen mit verwunderten Blicken. Auch ee trug einen ten Jahrhunderten geehrten Namen und hatte Lilzn ohne Scheu entwnrdigt. Er hatte das Leben mit den besten Geschenken dch Glückes in der Hand begonnxnjtftd Alles achtlos verschwendet und verichleudert· «Jhr Vetter Dietrich Dale ist, wie ich höre, sehr krank-C sagte Carrington, seine Erregung überwindend, in plötzlich ver ändertem Tone, bei dcni Reginalds schwache Nerven crzitterten. »Ich w .rde Jhnen empfehlen, bei ihm vorzusnrechen, ohne Rück sicht auf das kühle Verhältniß, das jetzt zwischen Jhnen nnd ihm besteht. Vermeiden Sie, ihm persönlich zu begegnen. Es genügt, wenn Sie sich nach seinem Befinden erkundigen. Jch möchte wirklich gern wissen, wie es um ihn sicht.« Neginald fah den Franzosen-mit Einem halb zweifelhaften, halb ektjetztekkßkick an. »Ich will Ihnen sagen, wie die Dinge stehen«, rief er «Wenn unsere Lage sich nicht bald ändert, werde ich mir eines schönen Morgens eine Kugel durch den Kopf jagen. Alle Jhre so fein aus-geflügelten Pläne haben mich noch nicht um einen Heller reicher gemacht. Ich habe den Glauben an ihre Wirk samkeit ocrloren.« ·Ja«, erwiderte Bictor seufzend, »wenn der Erfolg sich nicht bald einstellt, werde ich selbst anfangen, an mir irre zu werden. Unser Werk ging nur langsam vorwärts-, aber das Ende kann nicht mehr fern sein. Gehen Sie jetzt, sich nach dem Befindeu Jhres Vetters zu erkundigen.« Nachdem Reginald sich entfernt hatte, schüttelte Victor die verzweifelte Stimmung von sich ab, die sich seiner so plötzlich bemächtigt hatte, und überlegte, was er an diesem Tage noch zu vollbringen habe. Von Mathilde Brewer wußte er, wie sehr und mit welchem guten Grunde Pauline umdie Gesundheit Dietrichs besorgt war. Viktor Carrington kam zu dem Entschluß, daß dieser Tag der letzte des Wartens und der Ungewißheit sein sollte- Er nahm aus deni Schränkchen, in dem er die tödtlichen Gifte verwahrte, ein Fläschchen, steckte es in die Rocktasche und begab sich in das Zimmer seiner Mutter. Die Wittwe saß wie ge wöhnlich an ihrem Stickrahmen. Sie zählte einige Stiche, ehe sie den Kopf erhob, um ihren Sohn anzusehen, doch als ihr Blick ihn traf, veränderte sich ihre Miene. »Bäetor, Du bist krank«, rief sie erschrocken. ·Was fehlt Dir?« »Nichts, Mutter, als frische Luft und Bewegung. Jch habe mich einer zu großen Aufregung hingegeben, das ist Alles- Ich dachte an das Schloß nteiner Väter, das jetzt fiir ein geringes Kaufgeld zn haben nnd für einige Tausende seinem früheren Glanz zurückzugeben wäre. Einer unserer Vorfahren empfing Franz I. nnd seine Schwester Margarethe in diesem Schloß, das während der Schreckensherrschaft niedergebrannt wurde. Jch will Dir heute ein Geheimniß mittheilen, Mutter. Seit ich zu denken vermag, war mein heißester Wunsch, unseren Stammsitz und unseren Namen wiederherzustellen, und diesen Wunsch hoffe ich bald, sehr bald verwirklicht zu· fehen.«« »Bictor, das sind die Reden eines Wahnsinnigen«, rief die Französin, von des Sohnes ungewohnter Heftigteit beängstigt. »Nein, Mutter, es sind die Worte eines Menschen, der fühlt, daß er am Rande eines großen Erfolges odcr eitler ungeheuren Niederlage steht. Jch habe ein gewagtes Spiel gespielt und hoffe, es gewonnen zu haben.«’ »Ist es ein ehrliches Spiel, Victor ?« »O ja«, erwiderte der Arzt mit unheimlichent Lachen «Weshalb sollte es kein ehrliches sein? Sieh doch, wie glänzend die Ehrlichkeit bezahlt wird. Lies diesen Brief, Mutter«, fuhr er fort, ihr ein Blatt Papier reichend, »das ist inein Lohn fiir zehnjährige, redliche Arbeit in einem aufreibenden Beruf. Capitän Haltard, der Unternehmer einer Nordpokapedition zn wissen-