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ihre Enkelin" aus Horlemsdorf übersenden zu sammen 5 Pfg. „an seine Hochwürden den Kaiser, eine kleine Spende für die Schmerzen, die er hat aushalten müssen." Majestätsbeleidigmig. Wie schreckenerregend groß die Zahl der Majestätsbeleidigungen ist, geht daraus hervor, daß seit dem 2. Juni 1878 gegen 558 Personen des deutschen Reiches das gerichtliche Verfahren wegen Majestätsbeleidigung eingelcitet und beendet worden. In 42 Fällen erfolgte Freisprechung, 516 Personen wurden hin gegen des Verbrechens für schuldig erkannt und in Gefängniß- bez. Festungsstrafe von zusammen 8O6'/4 Jahren genommen. 81 Verurtheilte ge hören dem weiblichen Geschlechte an. Fünf der Majestätsbeleidigung angeklagte oder verurtheilte Personen haben sich durch Selbstmord der drohen den Strafe entzogen. Die Achse der Kaiserglocke ist, wie die „K. Volksztg." meldet, glücklich an dem Orte ihrer Bestimmung am Glockenstuhle angelangt. Jetzt werden die Ketten Herabgelaffen, um auch die Glocke zu heben; jedoch ist das Herablassen dieser Ketten, bei denen jedes Glied, wie bei den zum Tragen von Brücken verwandten, aus mehreren parelle! verbundenen Eisenplatten besteht, so com- plicirt und langwierig, daß dieses Geschäft zwei volle Tage in Anspruch nimmt: alsdann geht man zur Hebung der Glocke über. Tie Schwere des gewichtigen Reichskanzlers zu erfahren, dürfte wohl von Interesse sein. Bis marck kam vergangenen Sonntag mit seinem Sohne Wilhelm in Kissingen aus der Stadt, um sich in einem kleinen Häuschen wie alle Kur gäste, welche die Wirkung des heiligen Rakoczy auf Pfund und Gramm bestätigt haben wollen, wiegen zu lassen. Das Ergebniß war: 243 Pfund 10 Gramm. (13 Pfund mehr als im Juli des vorigen Jahres.) Auf die Frage, was der Fürst gesprochen, antwortete der Besitzer der Waage: „Ja schauen 'S, viel Hot er net ge sagt; er schüttelt d'Kopp und moant, dös G'wicht wär' holt' a bist' z'viel. A Tholec Hot er m'r aber doch g'gebe!" Der Koloradokäfer soll bei Guben (auch in Glauchau wollte man den Käfer gefunden haben) auf einem Felde in einer Anzahl von 20 Stück nebst Eiern aufgefunden worden sein; ob's Kolo radokäfer sind, wird die Untersuchung in Kottbus, wohin die Käfer gesendet wurden, ergeben. Auf dem Staatsbahnhofe in Pest wurde am 1. August eine Revision der Transilo-Güter vor genommen und hierbei eine von Krupp in Essen an eine Pester Speditionsfirma unter der De claration als „Maschinen-Bestandtheile" eingelangte Sendung von 59 Colli als verdächtig der Unter suchung unterzogen. Hierbei hat es sich heraus gestellt, daß diese als Maschinen-Bestandtheile deklarirte Sendling die Bestandtheile von 8 Kano nen und Lafetten enthielt. Dieselben wurden durch die Zollamtsexpositur sogleich in Beschlag genommen. Strike. Unter den Kutschern in Paris ist seit einiger Zeit ein Strike ausgebrochen, der gegen wärtig noch immer anhält. Pulver-Explosion. In Frateschti (Rumänien) hat eine Explosion des Pulvermagazins stattgefun den, durch welche die Ruffen beträchtlichen Schaden erlitten. Mehrere Personen wurden getödtet. Große Hitze ist vergangenen Monat in Amerika eingetreten. In St. Louis sind am 16., 17. und 18. Juli 73 Personen am Sonnenstich gestorben und Hunderte infolge der directen Wirkungen der Glühhitze schwer erkrankt. In Milwaukie sind am 16. Juli 103 Fälle von Sonnenstichen vorgekommen und die Zeitungen melden Aehnliches aus allen Theilen des Landes. Gleich einer Cholera-Epidemie, die nicht schlimmer auftreten kann, hat die Hitze, die bis auf 32 Grad R. im Schatten stieg, auf die Sterblichkeit eingewirkt. Hungersnoth in China. Vier große Provinzen des chinesischen Reiches leiden seit Jahr und Tag an einer Hungersnoth, wie sie gräßlicher nicht gedacht werden kann und gegen welche die Hunger- calamitäten in Indien keinen Vergleich aushalten. Hunderte und Tausende von Familien, die vor noch nicht gar langer Zeit buchstäblich imUeber- fluß lebten und ohne Weiteres verschwenderisch vorgehen durften, sind heute in einen solchen Zu stand von Armuth und Entblößung gestürzt, daß ihre Angehörigen nur zu häufig zum Giftbecher greifen, um wenigstens ihre Leiden abzukürzen, da sie ja doch nicht daran zweifeln können, daß ihnen im andern Falle der qualvolle Hungertod sicher ist. Banden durchziehen die Provinzen, um zu rauben, morden, stehlen und zu plündern. Die Leichen werden zerfleischt und veren Fleisch verschlungen, ja in manchen Districten schlachten sich die Einwohner gegenseitig hin, um nur den quälenden Hunger zu stillen. In der einen Pro vinz Schangsi allein sind bis jetzt von 20 Millionen Einwohnern 7 Millionen dem Hunger erlegen und noch ist kein Ende abzusehen. Die Regierung kann leider wenig thun, da es an allen Verkehrs wegen in den dortigen Gebirgen fehlt, und die nicht sehr zahlreichen Lastthiere, die früher vor handen waren und Lebensmittel ins Innere der Provinz hätte befördern können, sind schon bis auf das letzte Stück aufgezehrt. Lotterie. Bei der am 6. August in Leipzig stattgefun denen Ziehung 2. Klasse der 94. kgl. sächsischen Landeslotterie sind folgende Gewinne gezogen worden: 20,000 Mark auf Nr. 81670. 10,000 Mark auf Nr. 86518. 3000 Mark auf Nr. 57787. 1000 Mark auf Nr. 10050 20546 26377 39241 46093 50376 52030 56754 57633 60133 71472 85545. 500 Mark auf Nr. 207 4173 9434 10081 21034 30993 32631 33193 34159 36593 36980 37211 50381 63278 65356 66805 71217 87346 95379 95887 97108 97906. Marktbericht. Berlin, 8. August. Spiritus loco 56,80, Aug.-Sept. 55,60, Sept.-Oct. 52,50, Oct.-Nov. 50,40. Weizen loco 100-220, August 190,50, Sept.-Oct. 191,00, Oct.-Nov. 191,00. Roggen loco 121,00, August 120,00, Sept.- Oct. 121,50, Öct.-Nov. 123,00. Rüböl loco 66,00, Au gust 65,00, Sept.-Oct. 64,20, Oct.-Nov. 62,60. Leipzig, 8. August. Spiritus loco 58,20. Weizen loco 200—216, geringer 180—190. Roggen loco 142 bis 146. Rüböl loco 66,00. Breslau, 8. August. Spiritus per 100 Liter ä 100«/o per August 54,60, August-September 53,50, September- Oct. 51,20. Weizen per August 194, September- October 194. Roggen August 117,00, August-September 117,00 September-Oktober 118,00, October-Novem- ber 119,50, Nov.-Dec. 121,50. Rüböl loco 64,50 August 63,50, August-Sept. 62,50, September-Okt. 61,50, Oktbr - November 61,50, Nov.-Dec. 61,50, April-Mai 61,00. Kirchliche Nachrichten. 8. Sonntag nach Trinitatis. Vormittags predigt Herr Pastor Dr. Schumann aus Beyersdorf bei Löbau. (Gastpredigt.) Nachmittags predigt Herr Diac. Schmid. Beichte u. Communion früh '/,8 Uhr: Diac. Schmid. Ortskalender von Waldenburg. Aürlll. Sparkasse: Geöffnet Dinstags und Sonn abends von Vorm. 8 -II, und Nachm. von 2—5 Uhr. Neuerstgnale: Bei 3 Schlägen Feuer in der Stadt, bei 2 Schlägen in Altwaldenburg und Eichlaide, bei 1 Schlag in Altstadt-Waldenburg. Königl. Steueramt: Obergasse 41. Expeditionsstunden von Vorm. 8 dis 12 und Nachm. von 2 bis 5 Uhr. Aok- und Helegraphcn-Amt: Geöffnet Wochentags von Vorm. 7—12 Uhr, Nachm. 2—7 Uhr. Sonn- u. Feiertags von Borm. 7—9 und 11— 12 Uhr, Nach mittags 5—7 Uhr. WM- E i n 1 a d u u g. Alle Freunde des Turnwesens werden hierdurch zu unserem, den 11. August 1878 aus hiesigem Schultnruplatze stüllfindenden Voliau- unä Msttturnsu freundlichst eingeladen. Ganz besonders werden frühere Mitglieder des Turnvereins hierdurch noch gebeten, sich recht zahlreich zum Schauturnen, wie auch Abends zum Commers (un Schießhause) einfinden zu wollen. Waldenburg, am 5. August 1878. Der Festausschuß für die Zahn-Jttbel-Feier. Mein Lager von LinKsr-OriZsinal, Osukcke Linger Loiäs! L bisumann, rühmlichst bewährt mit Abstellung, empfehle für Familie und Gewerbtreibende unter Zahlungserleichterung u. Garantie auch den Unbemittelsten. Unterricht unentgeltlich. Gut M Hcil! Zu der morgen Sonntag, den 11. Aug. a. e., stattfindenden erlaubt sich der unterzeichnete Festausschuß zu reichem Flagqenschmuck höflM aufzuforderm Dkl MtUtSschus; Waldenburg u. Altstadt. des Turnvereins u. Tnrnerschast. i.6b6N8V6r8ioti6rung8-6686ll8ekaf1 ru L.eiprig unk Cloxonsoiti^ktzit As^rünckot 1830. V6i'8i6lt6iun88b68luM: 136 Mllivuou Mrk. Vivill6nä6 UN <Ii6 für 1878: 37"/« vivitleuüe an üie V6r8ieü6it6n für 1879: 38"/« 8. K/VV. RoUm*, in ^68lle'8 Ivituioiinoiil. in Dosen, st 1 Mark SO Pf., eonli6N8iri6 Schweizermilch, st Dose 80 Pf., empfiehlt die Löwen-Apotheke. WkiN888ig, ?38l6Ur'8 ^88Ig6886N2 empfiehlt in bekannter Güte die Löwen-Apotheke. Stadtgut Waldenburg. Nene Kartoffeln sind jeder Zeit zu haben bei Herm. Friedr. Schnurbusch. Dachrinne. Heute Abend punkt '/r9 Uhr stkllMMforMllM sind vorräthig in der IS-OvoIi.- des „Walden ¬ burger Auzeigers". Verlag von C. T. Kästner in Glauchau. Verantwortlich für Redaction, Verlag und Druck E. Kästner in Waldenburg.