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Schönburger Tageblatt nbich ItN^ Valienburger Anzeiger. 102 1SL6 Donnerstag, sm 4. Mai Verschärfte Artilleriekämpfe im Maasgebiet sr. ein. Die Besatzung fiel. llS. ' Frieden» bedürfui« de« Volke« znm Ausdruck. mbmg. 1 S«ik. iburg. «jurz. der urg. Ny den ge» iger. vr auch über 1916. >enbur§ sch»«' Inter. »S G-' rnngen, 0 Pf- Mal" Stall' Sic deutsche Antwortnote an Amerika teilzunehmen. Infolge seiner Abwesenheit vertagte sich der SlcucrauSschuß des Reichs -ages, der für Dienstag eine Schung angesagt hatte. Im HauShaltSauSschuß des Reichstags nahm am DienS- taz der Staatssekretär v. Iago« vor Eintritt in die Tages- ordnung das Wort und führte u. a. aus: Im Hinblick aus Ml., 0 fit- wein" M, 1g n 2 ia. en rose«, eltet" terharU Blu- probte« i> Zick' !-« 20 Pf- HS-hß NS«' vas es Ostgrenze hereinholen. Kirgisen und Kalmücken nicht nur, sondern auch Koreaner von den Gestaden des Stillen Ozeans haben wir unter unseren russischen Kriegsgefangenen gefunden. Wir kämpfen mit den Heerscharen Asiens, es gehört zum englisch-französischen Kampf für die Zivilisation, daß Asien militärisch geger Europa ausgeboten wurde. Aber hinter den mongolischen Soldaten ziehen nun auch in zunehmendem Maße die mongolischen Arbeiter in Rußland ein. In den Bergwerken des Ural mehren sich täglisch die chinesischen Kulis. In den Munitions werkstätten werden sie massenhaft verwandt, oft unter japanischer Anleitung. Und diese Arbeitskräfte sind ja auch so billig. Das macht sie doppelt lieb und wert, das wird dahin wirken, daß die russische Industrie nach der schweren Schädigung durch den jetzigen Krieg auch im Frieden nicht auf sie wird verzichten wollen. Auch der russische Arbeiter ist ja im allgemeinen anspruchslos genug. Aber wenn man noch anspruchslosere Kräfte haben kann, warum sollte man sie nicht nehmen? Und die Lebenshaltung des russischen Volkes wird auf diese Weise nach dem Kriege noch um ein Paar Grade tiefer sinken. Was Rußland von europäischen Erregungen- schäften auch auf dem Gebiete der sozialen Kultur sich angeeignet hatte, wird unter dem Konkurrenzdruck Asiens wieder verschwinden. Die von den deutschen Kolonisten in Rußland verlassenen Aecker bleiben unbestellt. Die armen russischen Bauern gemeinden haben die Mittel nicht, um diese Aecker zu kaufen. Da zieht also asiatische Oede und Unfruchtbar keit ein, statt daß sich Rußland zu einer weiteren Ent wickelung seiner Landwirtschaft nach europäischem Muster erhebt, sinkt es wieder auf die Stufe asiatischer ober flächlicher Landbewirtschaftung zurück. Und in seine In dustrie drängt sich der Mongole ein. Das ist das Bild, das der Kampf für die Zivilisation in Rußland mehr und mehr bietet. Wird doch auch finanziell Rußland von Japan immer abhängiger. Mit wahrer Wonne haben die Japaner die Munitionsliefe rungen für Rußland übernommen. So erst wird ihr einstiger Sieg über Rußland vollkommen. Jetzt wird ihnen das ungeheure Moskowiterreich tributpflichtig. Und hier finden sie einen Boden, auf dem sie der euro päischen Konkurrenz das Wasser abgraben können. Mit all ihren bekannten Wißbegier und Lernfähigkeit blicken sich die schlauen Schlitzaugen in den russischen Verhält nissen um. In- und auswendig studieren sie die rus sischen Geschäftsbeziehungen, die russischen Fabrikeinrich tungen, die russischen Arbeitsmethoden und die besonderen russischen Lebensbedürfnisse. Was sie da an Erfahrungen jetzt sammeln, ist unschätzbares Kapital für die spätere wirtschaftliche Eroberung des russischen Marktes. Deutsch land ist von den Russen selbst Vertrieben, England und Frankreich sind durch die Kriegslage ferngehalten, da blüht der Weizen für Japan. So rückt Asien in Rußland ein, so rückt Asten unserer Ostgrenze näher, so wird Europa Schritt für Schritt zu tk, :rie. di« Wichtigkeit dcr amerikanischen Frag« hält« die Regierung übn den Stand der Dinze gern schon heute bei der Wieder aufnahme dcr parlamentarischen Arbeiten Mitteilungen gemacht. Die Entscheidung stehe j doch noch bevar. S'bald der Reich-» kanzler auS dem Hauptquartier zurückgekehrt sei, beabsichtige er, der Kommission nähere Ausschlüsse zu geben. Im BundeSrat gelangten zur Annahme ein Nachtrag zur Deutschen Brzneitoxe 1916, der Entwurf einer Bekanntmachung, bUreffend Beschränkungen des Verkehrs mit gewissen Arznei- mittelst offen, der Entwurf einer Gesetzes zur Aendcrung des LereinZzesctzeS vom 19 April 1908, eine Ergänzung der AusführunMeftimmungen zum Gesetz, betreffend die Beseiti gung von Tierkadavern, vom 28. März 1912, der Entwurf einer Verordnung gegen da- Fetten von Brotl«ibrn, der Eat- wmf eine« Gesetzes über die Feststellung von Kriegsschäden im RnchSgebiete, eine Aendcrung der Bekanntmachung über di« Höchstpreise für Petroleum, der Entwurf einer Verordnung über die Regelung der Fischvreise und der Entwurf einer Bekannt machung, betreffend Aenderung der Verordnung über den Ver kehr mit Kraftfuttermittetn vom 28. Juni 1915. In den letzten Tagen haben laut „Tägl. Rundsch." aber mals eingehende Beratungen über die Ursachen der Fleisch not und über die zu ihrer Milderung zu ergreifenden Mittel staltgefunden. Danach sind einschneidende Maßnahmen zu er warten. Die Einführung von Fleischkar en für dos gesamte Deutsche Reich ist nunmehr wahrscheinlich geworden. Ferner ist mit dcr Festsetzung von Höchstpreisen für alle Fleischgattun« gen und alle Arten Wurst zu rechnen. Damit Fleisch an den Markt kommt, wird zur Beschlagnahme geschritten werden. Im übrigen ist festgestellt worden, daß die vom BundeSrat zur Regelung der Flcischversorgunz im besonderen erlassenen Vcr- sü >ungen durchaus zweckentsprechend sind, daß aber ihre An wendung sowohl von feiten der Polizei- wie auch von seile« der Gemeindeverwaltungen mancherlei zu wünsche« läßt. Ver schiedene Gemeindeverwaltungen haben eine Haltung beobachtet, als ob die Sorge für die Nahrungsmittel sie nichts angingr. Diese Verwaltungen werden entsprechend belehrt werden. Zur Verhütung der Einsammlung übergroßer Vorräte durch einzelne Haushaltungen hat die Stadt Stuttgart vom 1. Mai ab neben den Brot, Butter- und Fleischkarten ein allge meines Lebens mittelbuch für jeden Haushalt «ing«führt, in das beim Warenverkauf der Verkäufer die abgegebenen Mengen an Eiern, Fett, Hülsenfrüchtcn, Kakao, Milch, Seife, Teig waren und Zucker eintragen muß. Dir Waren dürfen nur zur Deckung des Bedarfs für einen 14lägigen Verbrauchszeit raum abgegeben werden. Nach übereinstimmenden Meldungen auS allen Teilen Süd deutschlands ist der Stand der Wintersaat, der Feldfrüchte und der Obstbäume ausgezeichnet und berechtigt zu de« schönsten Hoffnungen. Durch die Aprilnachtfröste entstand keinerlei Schaden. Mit dem Schnitt des grünen FutterS wurde bereits vielfach begonnen. Kowno, Stadt und Landbezirk, unterstehen nunmehr nicht mehr der Verwaltung Suwalk!, sondern der Verwaltung Li tauen mit Sitz Kowno. In Warschau ist durch den Generalgouverneur General v. Beseler der von etwa 1500 Teilnehmern besuchte Kongreß für innere Medizin eröffnet worden. Die Abordnung der deutschen Reichstagsabgeordneten war in Konstantinopel, wo sie vom Sultan in Audienz empfangen wurde, Zeuge überaus bedeutsamer Kundgebungen politischer Natur. Der türkische Minister des Auswärtigen Halil Bei machte in einer Tischrede auf einem den deutschen Gästen zu Ehren veranstalteten Mahle sachwichtige Mitteilungen tatsächlicher Art. Süne Worte unterschieden sich dadurch in recht bemerkenswerter Weise von den Tafelredcn gegnerischer Minister, die sich in leeren Phrasendreschereien und plump«sie» Beschimpfungen der Zentralmächte zu erschöpfen pflegen. Halil Bei wies nach einer scharfen Beleuchtung der hinterhältigen Balkanpolitik Englands schlagend nach, daß Rußland den l°^ och-l- Hör»- W - p.» S >r »«d Dos« , ^ichrschatzsekretLr Dr. Helfferich hat sich in« Große ^««quartier begebe«. "ei Loo, drang etn« deutsche Offizter,patrouille 1« kltglisch«. Grabe« «in. Die Besatzung fiel. ika ^kkdv« wurden zwei französische Flugzeuge znm gebracht. ^berlentnaut BSlckc schoß sei« LS., Oberleutnant Fr«i- v- Althau« sein 5. feindliche« Flugzeug ab. . s» Eruttgart wurde »vm 1. Mai au eiu allgemeine» ddsmittklbuch für jede« Haushalt eiugesührt. de« Dolomite« wurde« italienische Angriffe zurück, ^lage, 3» Marseille find im März 2S Handelsschiffe al, E'sälltg gemeldet. Spanien wurde eine Nenbildnng de« Kabinette "««»ommen. 2>aat,sekretSr Grey ist erkrankt. ^"Slaud will de« Irakfeldzug ausgebeo. Ansfta»d«bewegu«g in Irland ist zum Stillstand "'«»»ne«. owei englische Kriegtsahrzeage geriete« im Mittelmeer ^>««n und sanken. ^' russische Offensive bet Lrapezunt und Erzerum ist "7 Ltillstaud gekommen. A«ßla«d verderben ««geheure Waffe» von Lebe»»- ave Mangel au Trausportmittelu. Nordrpiru» ist durch Beschlagnahme von Mais- »»gen seiteu« de« Bierverbaude« Hu«ger,uot «»«- s., bische Unterseeboot« jagten im Schwarze» Meere " russische Dampfer aus de» Strand. China ist ein «euer Präsident gewählt worden. rl den Primärwahle» in Amerika kommt da« ab, Witteruugsbericht, ausgenommen am 3. Mai, Mittag 1 Uhr. ^rrmometerstaud 24" L. (Morgens 8 Uhr -s- 14" L. Tiefste Nachttemperatur -j- 10° L.) Fenchtigkeitrgehalt der Lust nach Lambrechts Pol-meter 28 °/o. Taupunkt -s- 7*. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bi« früh 7 Uhr: O,o mm. Daher Witteruug«a«»fichteu für den 4. Mai: Wechselnde Bewölkung. 'Waldenburg, 3. Moi 1916. z^ußland hat durch den gegenwärtigen Krieg einen ^ichcnverlust von über 5 Millionen zu verzeichnen; bedeutet einen ungeheuren Verlust an Arbeitskraft, h. im wirtschaftlichen Leben auf allen Gebieten fühl st Macht. Außerdem hat die russische Regierung in ganzen Machtbereich die deutschen Bauern von ihrer vertrieben und die deutschen Arbeiter aus den Eriken entfernt; die deutschen Geschäftsleute mußten Betriebe cinstellen. Deutsches Privateigentum wurde stört oder fiel gieriger Raubwut zum Opfer. , was rückt nun an die Stelle des so gewaltsam st-^chalteten Deutschtums, an die Stelle der so ver- e^ksten Pioniere westeuropäischer Kultur? Nicht etwa e und französische Kulturträger, obwohl auch diese nicht immer ein voller Ersatz für die Deutschen tz Nach England und Frankreich hin, den teuren genossen, sind die Wege so gut wie versperrt. "1s" Rußland die Lücken in seinen Bergwerken » Fabriken wieder füllen will, dann muß eS die Tore ausmachen. Da kommen denn in der Tat die Ersatzleute in Scharen herein, die gelben mit ?"^henden Backenknochen und geschlitzten Augen schwarzen straffen Haaren. Das Mongolentum Zweiten Einfall in Rußland, nicht so wie im dreizehnten Jahrhundert die rohen Horden ^ijengewalt, sondern diesmal mit sriedlichem und Lächeln. Als Hilfe bietet sich das Mon- an, als Retter in der Not werden seine vor- ^nden Vorposten begrüßt. russische Heer find zahlreiche Mongolen k wurden. Da Japan den Russen jetzt die gleiche «?!^dkung gewährt, die wir, man möchte sagen leider, I» mit Japan den Russen gleichfalls gewährten, "N Rußland den letzten Soldaten von der fernsten rückgeschoben, aber alles natürlich im Interesse Zivilasation! Politische Rundschau. Deutsches Reich. An Sonntag Abend hat sich der Reichsschatzsekretär Helfferich in das Große Hauptquartier begeben, um seinerseits an den noch nicht abgeschlossenen Beratungen E Ausnahme der Tage nach Sonn- UND Filialen: in Mtstadt Waldenburg bei Herrn Ott» Annahm« von Inseraten für di« » Förster; in Tallenberg bei Hrn. Strumpfwirker Ar. ^nde Nummer bl» Vormittag'/«11 Uhr. M ° Hermann Richter; in Kaufungen bei Herrn Fried. LvU»VPUUU44^T ÄKKsAV Kmtsblstt für üss Königliche Amtsgericht unü den Stsdtrst zu Waldenburg. gleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- "iderhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim, i