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Es war kindisch von mir ich begreife es jetzt selbst nicht aber einen Moment fiirchtete ich mich grenzenlog vor Dir.« »Das ist gerade nicht sehr schmeichelhast siir Deinen zukünftigen Gatten«, sagte ich, das Fenster ichtießend. »Eigentlich miiszte ich Dich nni eine Erklärung bitten.«· Sie lachte gezwungen und spielte niit ihrem Brillantriiig. s »Solltest Du Dich nicht entschließen können, mein Weib zns werden, so sage es mir ganz offen, noch ist es nicht zu spät. Jch werde es Dir nicht nachtragen nnd mein Schicksal mit Würde zn tragen snchen.« Erschreckt sprang sie aus nnd legte ihre Hand beschwichtigend ans meinen Arm. «Hade ich Dich beleidigt?« fragte sic. »Verstehe mich recht, ich fürchte mich nicht vor Dir, es war eine Jdee ich kann den richtigen Ausdruck nicht finden. Jetzt, wo mir wieder wohl ist, fühle ich niich unendlich gliirtlicht Um nichts in der Welt möchte ich Dich und Deine Liede verlieren, glaube es niir!«« Leise iind zärtlich driickie sie ihre Lippen ans meine Hand, die ich ihr sanft entzog nnd anf ihren bionden Scheitel legte. »Dann sind tvir also einig nnd Alles ist in Ordnung«, sagte ich ernst. »Ich möchte Dir anratlien, Dich recht lange auszu ruhen, Deine Nerven sind sehr angegriffen. Du wünschest also, daß unsere Verlobung noch geheim bleibt?'« Sie» überlegte einen Augenblick. »Fan trrste wäre es wohl das Beste, wenn mir der Neid der Anderen anch viel Spaß machen würde-U entgegnete sie »Jedoch Guido könnte es erfahren iiiid —« »Ich verstehe:» verlasse Dich auf meine Dizcretion Gute Nacht, Ninal Traume von miri« Ich war verlobt zuizi zweiten Mal niit derselben Frau —- mit meiner Frau! Welch ein Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Malt Welch cin Ther war ich damals, wie leiden schaftlich und sinnbethöttl Jetzt war ich dnrch die bitteren Er- Wrungen kalt und grausam gewordenl Bald war ich am Ziel. e durch ein Fernglas sah ich auf die kommenden Tage, sah, wie sich das Ende des Drancas, langsam nnd sicher, wie das Schiff auf der See der Küste, uähertc. Jede Bewegung konnte ich berechnen, ein Mißlingen war nicht zn befürchten. . Zweiter Band. - 1. CapiteL Der Winter, daß heißt, was die Neapolitaner Winter nennen, war gekommen. Seit einiger Zeit war das Wetter trübe, neblig und unfreundlich, und konnte man auch nicht gerade über Kälte klagen, so empfand man doch ein Frösteln, « welches die Stimmung beeinflußte. Das leichtlebige Voll merkte wenig vom Wechsel der Jahre-seid es genoß nur noch mehr heißen Kasfee wie gewöhnlich nnd Minute seine Füße, indem es bis in den Morgen hinein tanzte. Die Cholera gehörte der Vergangenheit an. Die Reinig ung der Stadt nnd sonstige sanitäre Votsichtsmaszregelth um eine MMltmg der-Epidemie zu verhindern, oon denen so viel ge-. ; » Inder-, Inte- M vergessen-, nnd das lachende Völkchen-s hiipste so leichtfiißlg über die Gräber seiner Todten, als wären es duftcnde Blumenbeete. »Heute, hente!« lautet sein Wahlspruch. »Was kümmert uns gestern und morgen, das überlassen wir der Madonna nnd den HeiligenlC Der Cnrneval war im Anzug, dieses Fest, an welchem die Straßen Neapel-S von malerischen, jubelnden Gestalten belebt werden, wenn es auch liingsruicht mehr einen solchen Freuden tanmel hervorbringt, wie in 'jenen alten Zeiten« in denen man dem Gotte Bacchus opferte. Vinceuzo, der vergeblich sein lustiges Gesicht in ernste Falten zu zwingen versuchte, machte mich am 21. December durch die Frage, ob ich mich am Carneval be theiligen würde, erst ans ihn aufmerksam. Jch verneinte es lächelnd, worauf er nneutschlossen vor sich hinstarrte, sich jedoch schließlich ein Herz faßte und uiit den Worten begann: »Werden Excellenz mir wohl erlauben ?« ’ »Einen Narren aus Dir zu machen?« unterbrach ich ihn; Lümcinätwegeih nmiisire Dich so gnt Dn kannst, ich gebe Dir riau . Er reichte mir Briefe auf einem silbernen Teller-; einige derselben waren von schönen Frauen verfaßt, die mich nm die Ehre eines Besuches baten, andere ans Geschäften, die meine Knndfchaft suchten, alle vom Eigennutz dictirt, wie ich dachte, als inein Blick ans ein mit schwarzem Rand versehenes Briefchen fiel, auf dein der Stempel »Romn« stand. »Endlichl« seufzte ich, tief anfathmend nnd wandte nnch an Vincenzo, der den Frühstücks tisch abränncte. » ~Laß mich jetzt allein, Vincenzo«, sagte ich kurz. Er ver bengte sich nnd schloß geränschlos hinter sich die Thür. Hastig erbrach ich das- Sicgel des Briefes, der ~G!·:ido Ferrari« unter zeichnet war. Er lantete: ~Bester Freund! Aus dem Tranerrand des Umschlagess können Sie wohi errathen, welche Neuigkeit ich Ihnen mitzu theilen habe. Mein Onkel hai sich, Gott sei Dank, endlich ent schlossen zu sterben, und ich bin bedingungslos sein Universal »erbe. Jetzt bin ich frei nnd werde sogleich, das heißt, sowie eine »kleine Geschäftsangelegcnheit mit den Testamentsvollstkeckern cr- Fledigt ist, nach Neapel zurückkehren- Jch hoffe, ani 23. oder 24. ida zu sein, werde Ihnen jedoch Tag nnd Stunde noch relegraphisch Inieldein Bitte, theilen Sie es der Gräfin nicht mit, ich will sie iiberraschen. Arme Fran! Sie wird sich gewiß oft einsam ge sfiihlt haben; ich frene mich schon ans ihren anel bei unserem sWiederseheir. Können Sie mit mir fühlen, Freund, oder lächeln Sie über mich? Ich wollte nicht fo unhöflich sein, Sie iiber smeinc Heinikehr in Unwissenheit zn lassen, Sie thun mir aber doch den Gefallen, Nina diese Nachricht zu verheimlichen· Wie Lwirdbsiefsich freuen, welch einen fröhlichen Cnrneval werden wir verle en. Nie war mir leichter ums Herz! Das liegt wohl daran daß meine Tasche mn so Viel schwerer ist! Jch freue mich meines Nichthan weil ich ihr dadurch ebeubiirtig bin, denn, obgleich ihre Briefe voll der größten Zärtlichkeit fiir mich waren, fühle ich doch, daß sie jetzt mehr Achtung vor mir besitzen wird. Was Sie betrifft, mein lieber Graf, so wird es meine erste Pflicht sein, Jhuen gleich nach meiner Rückkehr meine große Schuld mit Zinsen abzuzahleir. Dann werden auch Sie eine bessere Meinung haben von Ihrem ergcbcncn Guido -Fel7rill·i·« Das war der Brief, den ich immer wicdeclaxF einige Zeilen dessele brannten wie stütze-id- swhxen in meinem Gedächtnis Elle ihxeßrinC waren voll der griskztcu Zärtxichfeits fik- wicht-