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356 300 Schritte von dem Gute ihres Dienstherrn entfernten Wiese in ein von ihr selbst gemachtes Loch verscharrt zu haben, nach dem sie es, wie sie sagt, mit einem Messer in den Hals gestochen. Man fand den Kindesleichnam an der bezeichneten Stelle 14 Zoll tief, in ein buntwollenes Tuch eingewickelt, auf. Die Kindes mörderin befindet sich bei dem Gerichtsamte Kamenz in Haft. Preußen. Der Prinz Friedrich Karl ist am 28. April, von Konstantinopel kommend, in Berlin eingetroffen. — Der kaiserlich deutsche Botschafter zu Paris, Graf Harry v. Arnim, hat sich am 28. April von Berlin nach Paris begeben. — Der Reichstag hat am 29. April den Gesetzentwurf betreffs der Ein richtung und Befugnisse eines Rechnungshofes in zweiter Lesung berathen. — Der Reichskanzler erwiderte in der Commissions sitzung auf eine Anfrage Lesse's zum Etat des auswärtigen Amtes, ob seitens der Bundesregierungen bei der Erwerbung des Pa lastes Caffarelli in Rom die Gründung einer Akademie für deutsche Künstler beabsichtigt werde, daß dies bisher nicht der Fall gewesen, daß aber, falls der Reichstag den Wunsch aus spreche, die Bundesregierungen gern diese Angelegenheit einer sorgfältigen Erwägung unterziehen würden. Der Reichskanzler bemerkte noch, daß seitens der preußischen Regierung die Frage der Errichtung einer Kunstakademie in Rom schon längere Zeit ins Auge gefaßt worden, die Verwirklichung des Planes bisher aber an Geldmangel gescheitert sei. — Der Reichskanzler hat bei dem Bundesrathe jetzt beantragt, zu erwägen, ob nicht die Gebühr für die Correspondenzkarten vom 1. Juli d. I. ab auf V2 Silbergroschen festzusetzen und demgemäß auch bei den jetzt schwebenden Verhandlungen auf Abschluß eines deutsch-österrei chischen Postvertrages die Zustimmung zu einem auf denselben Zweck gerichteten österreichischen Antrag auszusprechen sein möchte. Italien. Der diesmalige Ausbruch des Vesuvs wird als furchtbarer wie alle seit Menschengedenken geschildert. Nach den Zeitungen von Neapel ist es bis jetzt unmöglich, die Zahl der Getödteten genau festzustellen. In den dem Vesuv nahe gelegenen Ortschaften hat die Verwüstung sehr große Dimensionen ange nommen. Der Lavastrom änderte verschiedene Male seine Rich tung. In einigen Theilen des Ortes S. Sebastiano soll die Lava eine Höhe von 6 Meter erreicht haben. Die Asche sowie bren nende Schlacken sind bis Salerno und Scafati geflogen. An letztgenanntem Orte waren die Militärbehörden genöthigt, die Pulvervorräthe unter Wasser zu setzen, um eine Explosion zu verhüten. Seitens der Civil- und Militärbehörden wurde große Thätigkeit entfaltet, um Hilfe zu leisten und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Der heftige Ascheregen, der den Himmel wieder holt verdunkelte, dauerte am 28. April noch fort. In der Rich tung auf Terzigno hat sich ein neuer Krater geöffnet. Heftige Detonationen schallen von innen heraus. Der König hat sich am 27. April Abends nach S. Sebastiano begeben. — Aus Neapel vom 29. April Nachmittags wird telegraphirt: Der Vesuv zeigt entsetzliche elektrische Erscheinungen unter Blitzen und Erd erschütterungen. In Neapel fällt Sandregen; in Massa und Somma regnet es Lavaschlacken. Spanien. Aus Madrid vom 28. April meldet man: Die Carlistische Erhebung beschränkt sich auf Navarra, Guipuzcoa und Biscaya; alle anderen Provinzen sind ruhig. Auch besitzen die Insurgenten keinen einzigen Punkt von Bedeutung und hal ten sich bis jetzt in den Bergen versteckt. Ein einigermaßen er heblicher Zusammenstoß hat nirgends stattgefunden, und die Ab sendung des Marschalls Serrano, Herzogs de la Torre, welcher das Land genau kennt, hat nur zum Zweck, die Unternehmung gegen die Carlisten zu beschleunigen, ehe dieselben sich zu con- centriren im Stande sind. Mehrere Banden wurden geschlagen, andere unterwarfen sich. — Unterm 29. April wird ferner aus Madrid berichtet: Die unterbrochene Eisenbahnverbindung mit Madrid ist wiederhergestellt. In Pampelona haben die Repu blikaner von den Behörden Waffen verlangt, um sich den pro- gressistischen Nationalgarden anzuschließen und gegen die Carlisten ins Feld zu ziehen. Die in der Armee herrschende Stimmung ist eine vorzügliche und es ist keine Desertion vorgekommen. Die Carlisten haben mehrere Niederlagen erlitten. Saragossa ist von den Insurgenten gesäubert. Vermischtes. In der Gemeinde Barp in Frankreich ist ein Verbrechen verübt worden, das an den Mord von Pantin erinnert. Le Tastour ist ein einsam gelegener Weiler in der Gemeinde Barp. Die nächstwohnenden Nachbarn sind wenigstens 4000 Fuß davon wohnhaft. Das Verbrechen wurde am 11. April begangen und es fielen als Opfer der 60jährige Großvater Arnold Mano, die 52jährige Großmutter Marie Mano, ihre 31 Jahre alte Tochter Marie, Mutter von vier Kindern, von welchen zwei Töchter (5 Jahre und 13 Monate alt) im Schlafe getödtet wurden. Die Gerichtsbehörden trafen am 12. Morgens fünf Leichen. Der Mord muß, der Aussage des Gerichtsarztes zufolge, nach Mit ternacht verübt worden sein. Seltsamer Weise blieben zwei Knaben (8, resp. 3 Jahre alt) verschont, obgleich sie in einer nahe liegenden Kammer schliefen. Alle Opfer hatten Wunden am Kopfe, wahrscheinlich von dem gleichen Instrumente, einer Hacke herrührend. Der Thäter muß mit der Localität sehr vertraut gewesen sein. Als der That dringend verdächtig erscheint der Schwiegersohn Mano's, ein Landbriefträger, der mit Frau und Schwiegerältern in Hader und Streit gelebt haben soll. Nur KLsrduroli dis traurig Naokriokt, I dass am 30. H.prL1 Abends seseu 9 VDr » uuser suter Oatts und Vater I riossvb Hannsok I uaok kaum aokItäAissm LraukeuIaZer au» I.uuA6U6ut2üuduuA sankt versokLedeu ist. » Vas BeZräduLss Ludet Freitas trük 9 VLr I statt. I Hie Hinterlassene». I Aür die Vielfachen Beweise Herzlicher HHeil- naHme beim Begräbnisse unsers guten bringen wir Hiermit unsern wärmsten, innigsten Dank. ss. W. Weber nebst Aran. Zu dem Lichtquell führt der allerdunkelste Nachtweg! Das mußten wir uns sagen bei der Schreckensbotschaft, die uns durch das plötzliche Ende unseres einzig geliebten ILerritt««!» wurde. Tiefgebeugt durch so herben Verlust, fügen wir uns in Demuth dem Willen Gottes. Wir sind aufgerichtet, getröstet worden durch die vielen Beweise von Liebe und Freundschaft, welche sich so allseitig kundgaben; wir können nicht umhin, Allen dafür unsern wärmsten Dank auszusprechen. Otto Schwarze und Frau, nebst den übrigen trauernden Hinterlassenen. Dresden. Großenhain. llonoort für Ü6N ttospitslbaufonü. Vie Herren, belebe für die Mtnürkung bei diesem 0on- eerte ibre Ansage gegeben baben, werden dringend gebeten, die IkVUlS UNÄ ILNOL KVI» KVILttHL KL»» 8 im Hotel de 8axe 8tatttmdenden Hebungen ru besueben. L". Leute 1'üllt die Hebung Mr die Damen Nul 3 8 findet aber ULvrKvi» 8 sollen Desuebern Döbeln8 rur Derüek8iebtigung empfoblen.) ^elt68te8 derartiges Etablissement 8aebsen8. — Viel be- 8uebte Heilanstalt. — Oesunde Lage der Ourgebüude. — genebmer 8ommeraufentka1t. — Meundliebe Oast^immer. —- VortreMeb eingeriebtete Lüder. — Lute Küebe und Keller. — Aufmerksame Dedienung. — Eleganter Dadegarten. — Domkortabler 0oneert8a!on. — ^errtliebe Leitung der Duren. — Divile kreise.