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L8V« X, 14V Sonnabend, den 17. December Die von dem unterzeichneten Gerichtsamte auf Grund Ar tikels 13 des Handelsgesetzbuchs zu erlassenden Bekanntmachun gen werden auch im Laufe des Jahres 1871 in der Leipziger Zeitung und dem Großenhainer Unterhaltungs - und Anzeige blatte erscheinen. Großenhain, am 1. December 1870. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. S. Officielle Kriegsnachrichten. (Nr. 117.) 1) Louppy, den 14. December. Die Festung Montmedy hat capitulirt. v. Kameke. 2) Ein Telegramm aus Versailles meldet nichts Neues, als den Fall von Montmedh. Bekanntmachung. Die Verlust-Lifte Nr. 3 des XII. (König!. Sachs.) Armeecorps kann zu den Expeditionsstunden von früh 8 bis Mittags 12 Uhr und von Nachmittags 2 bis Abends 6 Uhr an RathsexpeditionSstelle von Jedermann eingesehen werden. Großenhain, am 16. December 1870. Der Rath daselbst. Tageönachrichten. Sachsen. Das „Dr. I." berichtet, daß nach einer beim k. Kriegsministerium eingegangenen officiellen Mittheilung der bei Etrepagnh in Gefangenschaft gerathene Hauptmann Freiherr v. Keller, 1. Grenadierregiment Nr. 100, am 5. d. in Escouis, nachdem dieses vom Feinde geräumt und von diesseitigen Trup pen besetzt, daselbst schwer verwundet vorgefunden worden ist. — In dem ausführlichen Berichte des „Dr. I." über das Gefecht vor Paris am 2. December wird am Schlüsse gesagt, daß der heiße und blutige Kampf einem zweiten Durchbruchsversuch des Feindes entgegengekommen zu sein scheine, und werde es kaum uöthig sein, auch hier die bewundernswürdige Tapferkeit noch besonders hervorzuheben, in welcher die im Gefecht gewesenen Truppen des 12. königl. sächsischen Armeecorps und der königl. würtembergischen 1. Feldbrigade mit einander wetteiferten. Der Verlust des 12. Armeecorps am 2. December beträgt nach Aus- Der Mühlbursche Ernst Böhme aus Zeisholz bei Königsbrück, zuletzt in Folbern in Arbeit, hat sich gegen eine hier eingegangene Anzeige zu verantworten und wird daher, da sein derWßgerMHerMalt unbekannt ist,, hiermit vorgeladen, § . He» Av. Januar 18^1 . bchW5Muer M M hiMEWrW-DWWle zu erscheinen. dMan bittet, den p. Böhme im Betretungsfallp auf diese Vorladung aufmerksam zu machen und ihn atther zu weisen. Großenhain, am 10. December 1870. U v Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. H Obschon die "Mildthätigkeit der Bewohner hiesiger Stadt und Umgegend im Laufe des jetzigen Kriegs schon vielfach in Anspruch genommen worden ist, so glauben doch die Unterzeich neten keine Fehlbitte zu thun, wenn sie fernerhin diese Mild- thätigkeit für einen Theil der Opfer des Kriegs in Anspruch nehmen. Der hiesige Albert-Zweig-Verein hat sich dermalen zum näM sten Zwecks ein es Wirkens ges etzt, die im hiesigen LazEeD M findlichen Verwundeten und Kranken, während dieselben von dM internationalen Hilfsverein mit Stärkungs- und ErfrischunM mitteln, vornämlich Wein, Butter, Selterwasser, CigarrenW versehen wurden, mit Verbandstücken, Charpie, Wäsche aM Art und Kleidungsstücken, die die Mitglieder des Vereins thM selbst gefertigt, theils gespendet erhalten, theils ans den MittM des Vereins angekauft haben, zu versorgen, und esHnd bis jM 110 Hemden, . 73 Unterhosen, 200 Paar Mohme SotW 22 wollne Jacken , 75 Leibbinden, 142 TascheM 73 wolM Shawls, 662 Armtücher, 789 Binden, 2160 CompressM 95 große leinene Bettunterlagen, 46 Federkopfkissen, 4 grM Federbetten, Fruchtsaft, Compots, Pflaumenmuß, LharM Watte und mehreres Andere in das Lazareth geliefeO PordW Die Mittel des Vereins sind aber nunmehr ^«schöW rM doch fordert der schreckliche Krieg immer neue Opfer. Wir wenden uns daher nochmals an die Bewohner GroßM hains und Umgegend mit der Bitte, uns fernere Beiträge an G^ und Naturalien zugehen lassen zu wollen und uns zunächst' rI den Stand zu setzen, im Verein mit dem internationalen Hilfst verein den im Lazareth befindlichen Verwundeten und KranM eine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten. Großenhain, am 12. December 1870. / Anna Eckhardt. Therese Röting. Anna Kretschmars 7 weis der Specialverlustlisten 55 Offiziere und 1096 Mann. Die in Dresden bestehenden drei Neservelazarethe waren aW 13. December mit resp. 1043, 540 und 264 Kranken und Ver wundeten besetzt, worunter sich 1307 Franzosen befanden. Preußen. Die Thronrede, mit welcher der Landtag der preußischen Monarchie am 14. Decbr. im weißen Saale hchS königl. Schlosses zu Berlin eröffnet worden ist, weist zunächst auf den glücklichen Verlaus des Krieges hin, hebt den Alle- durchdringenden patriotischen Geist hervor und betont alshaW, die Regierung halte es für ihre Pflicht, den Staatshaushalt für 1871 möglichst frühzeitig vorzulegen. Die Reform der innern Gesetzgebung werde die Regierung nach der Rückkehr des Frie dens wieder aufnehmen, in der Zuversicht, daß der versöhnende Geist, welcher in dieser Zeit der mächtig erwachten Vaterlands liebe sonstige Gegensätze ausgleiche, auch diese Aufgabe erleichtern werde. — Die „Prov.-Corr." schreibt: Die im Jahre 1867 von Seiten Frankreichs auf die Erwerbung Luxemburgs gerichteten Bestrebungen hatten bekanntlich den Anlaß zu einem Vertrage gegeben, durch welchen die europäischen Mächte sich gemeinsam zur Anerkennung und Aufrechterhaltung der Neutralität Luxem burgs verpflichteten. Beim Beginn des gegenwärtigen Krieges zwischen Deutschland und Frankreich war von dem auswärtigem Amte des Norddeutschen Bundes die Erklärung abgegeben worvey» Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Großenhainer Werh attu llgs - und ZHeiMr