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Großenhainer UMH altunzs- und AnzchMall. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Nedigirt gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 139. Donnerstag, den 25. November 1889. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte sott den 4. Januar 1870 das der verehelichten Schmiedemeister Ida Emilie Helbig geb. Uschner in Roda zugehörige Haus- und Schmiedegrundstück Nr. 24 des Katasters, Fol. 28 des Grund - und Hypotheken- buchs für Roda, welches Grundstück am 18. October 1869 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 520 Thlr. durch die dortigen Ortsgerichten gewürdert worden ist, nothwendiger Weise ver steigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, den 19. October 1869. Königliches Gerichtsamt. Pechmann. Heinichen. Bekanntmachung. Atts dem Stammvermögen der Stadtgemeinde sind 800 oder nach Befinden 850 Thaler —- —- zu 5 "/h auszuleihen. Darlehnsgesuche sind bis längstens zum Ä. Deeember 1869 an Stadthauptcassenexpeditionsstelle einzubringen. Großenhain, am 22. November 1869. Der Stadtrath. Kunze. Bräuer. Bekanntmachung, Verpachtung eommunlicher Parcellen betr. Nächsten Montag, -en 29. d. Mts., sollen von Nachmittags 3 Uhr an im hiesigen Rathssitzungs- zimmer folgende communliche Parcellen unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen gegen das Meistgebot, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten, verpachtet werden. 1) Die hinter dem Iacobshospital gelegene, V2 Acker 8V2 lH N. Fläche enthaltende Wiesenparcelle auf ein Jahr und 2) die zum Nothe'schen Stift gehörigen, hinter dem neuen Krankenhaus gelegenen zwei Feldparcellen mit Obstnutzung, enthaltend 97 und bez. 64 m R. Fläche, auf sechs Jahre. Wir bringen solches für Pachtlustige zur öffentlichen Kenutniß. Großenhain, am 24. Novbr. 1869. Der Rath. Kunze. WtzM. Bekanntmachung. Vom Gesetzblatt für den Norddeutschen Bund ist das 37. Stück er schienen. Dasselbe enthält: Nr. 376. Bekanntmachung, betreffend die Ernennung eines Bevoll mächtigten zum Bundesrath des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Zollvereins. Vom 18. November 1869. Ein Exemplar liegt zu Jedermanns Einsicht in der Rathsexpedition aus. Großenhain, den 24. November 1869. Der RÄth. Tageönachrichten. Sachsen. Die erste Kammer ist in ihrer Sitzung am 22. Novbr. den in der zweiten Kammer über die Beschleunigung des Verfahrens in Wechselsachen gefaßten Beschlüssen beigetreten, dagegen wurde der Beitritt zu den jenseitigen Beschlüssen wegen der Wahlen in den Landgemeinden abgelehnt. — Die zweite Kammer hat am 22. Novbr. die Berathung über Abtheilung 6 des Ausgabebudgets, das Departement des Cultus und öffent lichen Unterrichts betreffend, begonnen und in der Sitzung am 23. Novbr. diese Berathung beendigt. — In Dresden ist am Sonntag Abends gegen 6 Uhr in dem am Hospitalplatz gelegenen, ein Stock hohen Trainstallgebände, und zwar auf dem Ober boden, wo sich Heu- und Strohvorräthe befinden, auf bis jetzt noch nicht ermittelte Weise Feuer entstanden. Glücklicherweise wurde dasselbe sehr bald bemerkt, so daß dessen Löschung von Seiten des Militärs und der herbeigeholten Feuerwehr möglich war, noch ehe der Brand eine größere Ausdehnung nahm. Der entstandene Schaden erstreckt sich daher auch nur auf einige Bund Heu. (Dr. I.) — Am Abend des 22. Novbr. ist in Leutewitz bei Riesa ein Bauergut abgebrannt. Preußen. Der beim Bundespräsidium gestellte Antrag des Großherzogthums Baden, Verhandlungen wegen Ausdehnung des Bundesgesetzes über die gegenseitige Rechtshilfe auf Baden einzuleiten, ist jetzt an den Bundesrath abgegeben worden. — Im Abgeordnetenhause kam es am 19. Novbr. bei der Vor- berathung des Gesetzentwurfs, die Erweiterung, Umwandlung und Neuerrichtung von Witwen- und Waisenkassen für Elementar lehrer betreffend, zu heftigen Angriffen gegen den Cultusminister v. Mühler (welcher hierbei gänzliches Schweigen beobachtete), während die Erklärungen des Finanzministers v. Camphausen den lebhaftesten Beifall fanden. Der Abg. Ziegler rief am Schluffe seiner Rede aus: „Lassen Sie uns zusammentreten in allen Fractionen und uns zu einer Adresse an Se. Majestät vereinigen, mit dem letzten Ausspruche: Der Herr Minister v. Mühler muß fort von seinem Platze!" — Bei dem schon gemeldeten Einsturz des noch im Bau begriffenen eisernen Bogens der von der bergisch-märkischen Eisenbahn erbauten Rheinbrücke bei Hamm (zwischen Neuß und Düsseldorf) beträgt die Zahl der Umgekommenen nicht 40, wie zuerst angegeben wurde, sondern nur 19; schwer verwundet sind sechs. — In Oberschlesien ist, wie die „Kreuzztg." meldet, die Rinderpest ausgebrochen. Großh. Hessen. Am 22. Novbr. früh 7 Uhr wurde in Darmstadt ein neuer Erdstoß verspürt. Zahl und-Intensität der Erschütterungen nehmen wieder zu. Großgerau ist noch immer der Hauptpunkt des Erdbebens. Oesterreich. Die Wiener Morgenblätter vom 21. Novbr. constatiren, daß die Nachrichten vom Jnsurrectionsschauplatze in Dalmatien keineswegs günstig lauten. Die Rebellion rührt sich aller Orten und, kaum unterdrückt, erhebt sie sich immer wieder von Neuem. — Aus Risano, 20. Novbr., wird gemeldet: Die Colonnen Fischer und Kaiffel find gestern nach längern Märschen in der Ebene von Dragalj angelangt und haben die Verbindung vollkommen hergestellt. Sämmtliche Truppen, die auf der Haupt linie echellonirt sind, bleiben vorläufig in ihrer Aufstellung. Die Insurgenten zogen sich in die Felsgebirge westlich von Dragalj zurück. — Bei einigen demonstrativen Angriffen an den vorher gehenden Tagen hatten die Truppen bedeutende Verluste.