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527 erblickte und gelesen hatte, wurden ihr die Umstände klar, und jetzt erst kam sie dahinter, welche heftige Scene zwischen Emilien und ihrem Gemahl gestern gewesen sein müsse, in deren Folge Erstere auf der Stelle erkrankte und Letz terer gar zur gänzlichen Auflösung des Ehebündnisses ver anlaßt worden war. Im Innern mit der Wendung, die die Sache genommen batte, sehr zufrieden, Hub sie an: ich begreife nicht, was Dich gegen mich so aufbringt, was kann ich dafür, wenn Du eine mir übrigens ganz uner klärliche Handlung begangen hast, die Deinen Mann zu einem solchen Schritt veranlaßt. Wahr, wahr! antwortete Emilie, vergieb mir, ich allein bin die Schuldige, Du bist zwar immer die Gegnerin meines Mannes gewesen, und hast mich gegen ihn aufzubringcn gesucht, dies war sehr unrecht von Dir. Ach, Du kanntest das eiste Herz meines Gatten nicht! Du meintest es vielleicht gut mir mir, und deßhalb will ich das Vergangene vergessen. Hilf und räche mir jetzt nur, was ich anfangen soll, den grau samen und mir doch so lieben Mann wieder zu erhalten. Frau v. S ließ sich nun erzählen, was denn eigent lich seitens Emiliens geschehen sei, um Egmont so auf zubringen, und meinte, als sie cs erfuhr, daß Emiliens Aeußerung dem Stolz ibres Mannes allerdings wohl weh gclban baden müsse, bielt es aber, nach ihren Ansichten, nicht für möglich., daß er blos dieser Worte wegen die Verbindung mit Emilien aufgeben und eine so glänzende Lage, wie er gehabt habe, mit entschiedener Armuth ver tauschen werde, glaubte daher, daß sein Schritt nur in der ersten Aufwallung geschehen sei, und daß ibm die Er innerung an alle die Annehmlichkeiten, welche der Rcich- lhum gewähret, bald wieder zurückführen werde. Emilie aber schüttelte bedenklich den Kopf; ach, sagte sie, Du kennst die Charakterstärke dieses Mannes nicht, wenn ihn nicht seine Liebe zu mir zurückbringt, habe ich ibn auf immer verloren. (Fortsetzung folgt.) Oertliches. Der k. k. Hofopernsänger, Herr Tenorist Weiß aus Petersburg, der vor einige«» Zeit in Privat- cirkeln hier durch seine meisterhaften Liedervortrage uns entzückte, wird nächstens auf seiner Durch reise auf vielseitiges Verlangen hier ein kvncerl geben. Wir machen im Voraus auf diesen sel tenen Genuß aufmerksam und wünschen die regste Theilnahme. Bekanntmachung. Das in dem Wipplerschen Gute zu Streu- men befindliche Inventar (darunter 2 Ochsen, 3 Kühe, 2 Wirthschastswagen) soll nebst den vorhandenen Erndtevorrälhen den 1. November 1859 Vormittags 9 Uhr in dem genannten Grundstücke versteigert und sollen darauf die auf den zu dem gedachten Gute gehörigen Feldern anstehenden Kartoffel- und Kraulbestände in einzelnen Par zellen an den Meistbietenden verkauft werden. Großenhain, am 26. Dekoder 1859. Königliches Gerichtsamt. Böttger. Auction. Die zur Eoncursmasse des Kaufmannes Julius Guido Lorenz gehörigen Norräthe an Material- und Farbe-Waaren, Tabak, Cigarren u. s. w., sowie die gesammten Handlungs-Utensilien und mehrere andere Gegenstände, sollen bevorstehenden 22. November und folgende Tage, jedesmal von Vormittags 9 Uhr an, in dem auf hiesiger obern Elbgasse unter Nr. 121 gelegenen Lorenzschen Hause meistbietend gegen sofort zu leistende Baarzahlung verkauft werden, was mit dem Bemerken, daß Auctionscataloge sowohl bei hiesigem Gericht, als auch bei dem Kaufmanne Herrn Fischer allhier, bezogen wer den können, hiermit zur Kenntniß des Publikums gebracht wird. Gerichtsamt im Königlichen Bezirksgericht Meißen, am 20. October 1859. Plesch. Dank, innigen Dank allen lieben Verwandten, Nachbarn und Freunden, welche bei dem schmerz lichen Verluste unsres guten Gatten, Vaters, Groß- und Schwiegervaters, Karl Friedrich Höntzsch, so vielfache Beweise der Liebe und Theilnahme für den Entschlafenen zu erkennen ga ben, seinen Sarg so schön mit Blumen schmück ten und ihn zur letzten Ruhestätte begleitete». Dank Herrn Diac. Grübler für die erhebenden Worte des Trostes; Dank aber auch denjenigen Herren, welche uns mit ihren so schönen Trauer klängen so unerwartet überraschten, Die trauernden Hinterlassenen. Hmiplvei8.lmniliin8 «le« Ls«8eIIiKlLvrt8-Vvr<;iir8 8onil1a^ <1en 30. Oetbv. RalchiiiittaA8 Imlk 3 HIiv. Loi lVielitovselwiiiontlon ^viick naeb § 17 cker Statuten vevkaboen.— 8onn<rkonck ölen 29. Oetbr. 8 Dbv Oesun^übunx. Oer Vorstand. Bekanntmachung. Von Zeit zu Zeit sind Beschwerden wegen Grenzvergehen an uns ergangen, man hat sich sogar unterstanden, vorhandene Grenz-Marken unbefugter Weise zu beseitigen. Soll nun die sem Uebelstande Abhülfe geschehen, macht sich eine geregelte Grenz-Markirung im Innern der Feld- Mark, sowie nach Außen, verbunden mit einer gerichtlich anerkannten Localkarte, nothwcndig. Wir fordern deshalb die Herren Feld- und Wicsenbesitzer hierdurch auf, sich zur Bcrathung dieser Angelegenheit Sonnabend den 29. Octbr. Nachm. 3 Uhr in dem Günther'schen Schank locale einzusinden. Nichterscheinen wird den Be schlüssen beistimmcnd erachtet. Großenhain, den 18. October 1859. Die Bevollmächtigten. Füßler. Schumann. Born. Multion. Im Auftrage des Königl. Gerichtsamtes hier werden nächsten Sonnabend, den 2!). Oct., von früh 10 Uhr an in der „Krone" hier ein Schrcibpult, eine Kommode, Tische, Spiegel und sodann ein Zugpferd (Rothschimmel), so wie verschiedenes Wirthschaftsgerath durch mich vcrauctionirt. C. G. Arnold, K. G.-A.-Auct. Zu verkaufen ist ein noch brauchbarer einspän niger hölzerner «Kapfeltvagen; ferner sind neue balbböhmische Pflüge stets vorrathig beim Schmiedemstr. OuaaS. Friedrichsgasse.