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Großenhainer MtchMmp- md AnzchktlM Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. Donnerstag, den 19. Mai L8L9. Der Stadlrach. S ch i ck e r t. vornehmen lassen. Großenhain, am 16. Mai 1859. Bekanntmachung. Die schon seit Jahren hier bestehende Vorschrift, daß das Raumen der Gruben und die Ausfuhr des Düngers an den Markttagen überhaupt gar nicht und in den Monaten Juni, Juli und August nur im Nothfalle und solchen Falls auch nur in der Zeit von Abends 9 Uhr bis Morgens 6 Uhr gestattet ist, sowie, daß die Grundstücksbesitzer sofort nach Abfuhre des Düngers die betroffenen Plätze und Straßen reinigen lassen sollen, wird noch immer vielfach unbefolgt gelassen. Wir bringen deshalb diese Bestimmungen hierdurch nochmals mit dem Bemerken in Erinnerung, daß wir Contraventionen unnachsichtlich mit Geldstrafe bis zu Zwei Thalern ahnden und bei unter- bliebener Reinigung der öffentlichen Straßen und Platze diese Reinigung auf Kosten der Säumigen Speisezettel der öffentl. Speiseanstalt. Donnerstag: Nudeln mit Rindfleisch. Freitag: Kartoffeln mit Flecken. Sonnabend: Erbsen mit Wurst. Tageönachrichten. Bayern. Durch königl. Decret vom 10. Mai ist für Bayern ein Pulverausfuhrverbot nach den nicht-zollvcreinsländischen Grenzen erlassen wor den. Von Baden ist ein gleiches Verbot erfolgt. Württemberg. Die Eisenbahnbauten sind ein gestellt worden und das dafür bewilligte Geld wird zu den Kriegsrüstungen verwendet werden. — Die Landwehr der ersten Altersklasse ist in Stutt gart am 14. Mai eingerückt. — In der Bundes- feftung Ulm hat jeder Bürger und Einwohner, welcher in der Stadt während der Zeit eines er klärten Belagerungszustandes zurückbleiben will, eine viermonatliche Verproviantirung nachzuweisen. Kurhessen. Wie man aus Kassel meldet, wird der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Nassau jeder eine Division des 9. Bundesarmeecorps be fehligen und der Kronprinz von Sachsen den Oberbefehl erhalten. In Altenburg ist durch eine Verordnung die Befreiung von der Militärpflicht durch Stellver tretung bis auf Weiteres aufgehoben worden. Oesterreich. Graf Buol-Schauenstcin hat seine Entlassung als Minister des kaiserl. Hauses und des Aeußern eingereicht und erhalten, und soll durch den Grasen Rechberg, östcrreich. Bundes tagsgesandten, welcher am 15. Mai in Wien ein treffen sollte, ersetzt werden.— Am 12. Mai sand die feierliche Beisetzung der irdischen Hülle des Erzherzogs Johann im Mausoleum zu Gratz statt. — Die Regierung hat ein 5proccntiges lombar disch-venetianisches Anlehen von 75 Mill. Gulden, in Silber zahlbar und rückzahlbar, ausgeschrieben. Der Emisssonscours ist 70. — Da Graf Cavour, angeblich wegen Verwüstungen, welche die Oester reicher in Sardinien anrichtcn sollen, die in sar dinischen Häfen befindlichen österreichischen Schiffe hat mit Beschlag belegen lassen, ist bis auf Wei teres auch eine provisorische Beschlagnahme der sardinischen Schisse in österreichischen Häfen an geordnet worden. — Die von Frankreich den öster reichischen Schiffen in französischen Häfen bewil ligte sechswöchentliche Frist zur Heimkehr ohne Gefahr einer Beschlagnahme soll nach Erklärung der französischen Regierung den in englischen Hä sen liegenden österr. Schiffen nicht zu Theil werden. Italien. In Genua hat am 12. Mai Abends eine allgemeine Illumination der Stadt und des Hafens zur Feier der Ankunft des Kaisers Na poleon ftattgefunden. Am folgenden Tage machte derselbe in Begleitung zweier Offiziere eine Pro menade zu Fuß und zu Wagen längs der Straße nach Alessandria, sowie durch die Vorstädte, und wurde mit Enthusiasmus empfangen. Sein Haupt quartier ist nach Alessandria verlegt. Prinz Na poleon ist jedoch in Genua geblieben, um sein Corps zu organisiren, das aus Afrika vervoll ständigt und in acht Tagen zum Ausrücken ins Feld fertig sein wird. Nach Privalbriefen aus Genua vom 10. Mai lagert die französische Ar mee von Asti nach Alessandria und von dort bis Genua. In Novi, welches ebenso wie die an dern in dieser Linie liegenden Städte und Ort schaften mit Truppen überfüllt ist, befinden sich die Fremdenlegion, die Turcos und die Zuaven, und in der Richtung nach Genua die Avantgarde der Kaisergardc und ihre Tirailleurs. Die Zuaven liegen stets im Bivouak; die meisten derselben haben seit sechs Dienst-Jahren nur in den drei Monaten, die sie im Depot zubrachtcn, Betten