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und haben deßhalb eine Million neue Testamente nach China gesandt. Die Tractat-Gesellschaft be stimmte 70,000 Thaler, um chinesische Tractate in China zu verbreiten. — Die Arbeitseinstellungen haben damit geendet, daß Vie Arbeiter aus Noth wieder angefangen haben zu arbeiten, ohne die Lohnerhöhung kurchgesetzt zu haben. Portugal. Die Königin ist in Folge des Wochen bettes verschieden. Der Kronprinz ist l7 Jahre alt. Türkei. In Folge der Erstürmung des Forts St. Nicolas (Tschekvetil) durch die Türken Hal sich ihnen auch die Miliz von Laristan unterworfen. Diese Laristaner sind vortrefflich bewaffnet und ad- justirt, und zwar auf Kosten Rußlands. Nach dem österreichischen „Wanderer" fand man im Fort 2000 Flinten aus der Fabrik von Liöge, 60 Ka nonenrohre und große Vorräthe von Munition und Proviant. Ein Versuch der Russen, das Fort wieber- zunehmen, mißlang. — Nach dem Bericht des Fürsten Woronzow erfolgte die Erstürmung von St. Nicolas am 28. October gegen Mitternacht. Es zähle gar nicht zu den befestigten Plätzen, sei auch nie mit Geschütz bewaffnet gewesen, habe aber große Vorräthe enthalten. Zwei Compagnien des 12. tschernomorischen Infanterieregiments, eine Miliz- und Kosakcnablheilung seien mit Ehren unter- gegangen. Die Türken hatten 2 Feldgeschütze und die Vorräthe erbeutet. Der Bericht schließt mit dem Wunsche: „Ueber den Anheber komme Gott!" Bekanntlich hat aber Rußland angefangen. — Weiter wird ein anderer Bericht mitgetheilt, wonach die Russen die Türken bei St. Nicolas in einem Walde geschlagen, und bis Nikolajewsk verfolgt haben wollen. Die Türken hätten ZOO Tobte zurückge lassen, die Russen nur 194 an Tobten und Ver wundeten gehabt. Der Kricgsgouverncur von Kutaisk nimmt den Mund noch voller, und läßt den Ver lust der Türken dabei 1000 Mann betragen. — Das türkische Bulletin über den Klimpf bei Olte- nitza sagt, am 2. November hätten 12,000 Mann Türken sich Oltenitza's bemächtigt und die Russen verjagt. Am 4. November hätten die Russen mit 24 Bataillonen, 3 Cavallerieregimcntern, 1 Rcserve- regiment und 32 Feldstücken, im Ganzen mit 30,000 Mann, gegen Mittag eine Schlacht be gonnen, die um 7 Uhr Abends mit der völligen Auflösung der russischen Armee geendigt habe. 800 Tobte, eine Menge Flinten und Munition sei von ihnen zurückgclasscn worben. Die türkische Armee habe nur 13 Tobte, 72 Verwundete und einen Vermißten zu beklagen. Zwischen diesem und dem russischen Bulletin im vorigen Blatte liegt also jedenfalls die Wahrheit, und läuft dahin hinaus, daß die Russen nichts weniger als gesiegt haben. — Der spätere Rückzug der Türken auf die Donau insel soll die Folge der heftigen Regengüsse gewesen sein, welche die flachen Donauufer in Sümpfe ver wandeln und alles Manöveriren unmöglich machen. Nach Andern soll der Befehl dazu von Constanti- nopel gekommen sein. — Versuche des Donau überganges bei Sistow wurden von den Russen vereitelt. — Bei Kalafat waren die Türken eifrig mit Befestigungsarbeiten beschäftigt. — Der russische Kriegsdampfer „Jnikale" ist unweit Jalta in der Krimm untergegangen. — Der Capitän der russi schen Kriegsbrigg, welche von türkischen Kriegs schiffen blokirt ist, hat erklärt, das Schiff lieber in die Luft sprengen, als sich ergeben zu wollen. — Außer türkischen Schiffen sind auch einige englische und französische Schiffe ins schwarze Meer ausge laufen. — Vom 18. November an sollen alle rus sischen Handelsschiffe weggenommen werden. — Die Pforte läßt Kosakenrcgimcnter bilden, worin auch Christen ausgenommen werden. — Ein kleiner Trans port Russen war in Constantinopel angelangt. — Ein große Anzahl Deutscher in Constantinopel, darunter auch drei Sachsen, hat eine Erklärung veröffentlicht, daß alle Gerüchte von feindseliger Gesinnung gegen die Christen daselbst eine plumpe Verleumdung seien. — Serbien scheint dem Ein märsche der Türken mit den Waffen entgegentreten zu wollen. — Die „Times" enthält einen längern Artikel, worin sie nachweist, daß Preußen und Oesterreich ebenfalls auf Seite der Türkei treten müßten, wenn sie den Willen hätten, den Krieg bald zu enden, und zu zeigen, daß sie den Störer des europäischen Friedens (Rußland) nicht zu unter stützen gedenken. Amerika. Die Nachricht vom Tode des Er finders der kalorischen Maschine, Ericson, wird widerrufen. Wirchliche Kachrichten. Am 1. Advcntsonntage Beichtrcde (8 Uhr): Herr Diac. Grübler. Vormittagspredigt: Herr Superlnt. I). Hering, über Röm. 13, 11 — 14. Nachmitlagspredigt: Herr Archidiaconus Willsch, über Joh. IS, 1 — 16. Mittwoch den 30. Novbr. predigt Herr Archid. Wilisch. Beerdigte. Berst, den 17. Novbr.: Ernst Heinrich, ehel. S. des B. u. Schuhmochermstrs. Joh. Heinrich Gottlob Krampe, 2 I. 2 M. 1 W. — Den 18.: Hanne Emilie, ehel. T. des Bauers Joh. Christian Klengel in Naundorf, 1 I. 8 M. 1 W. 3 T. — Gustav Adolph Habenicht, Fabrikarb., 40 I. 3 M. 2 W. 4 T. — Den 19.: August Albin, ehel. S. des 4. Mädchenlebrers a. d. 1. Stadt schule Hrn. Ernst Albert Lochner, 1 I. 3 W. 2 T. — Carl Eduard, ehel. S. des B. u. Schneidermstrs. Carl Wilh. Kratzer, 10 M. 3 W. 3 L. — Den SO.: Marie Therese, ehel. T. des Fouriers der 2. Schwadron des königl. GarderciUrregiments Hrn. Joh. Gottfr. Kunath, 6 T. — Den 2l.: Auguste Louise, ehel. T. des Fabrikarb. Wilh. Moritz Neul, 3 I. 10 M. 3 W. 5 T. — Den 20.: Friedr. Wilh. Herrmann Augustin, außerehel. S. der Joh. Juliane Herlt, 2 I. 4 M. 6 T. — Fr. Christiane Friederike Klein, geb. Petersen, in Großraschütz, des Huf- u. Waffenschmieds, auch Großgärtners in Coslitz Joh. Cbristoph Klein nachgel. Witwe, 76 I. 11 M. 3 W. 2 T. — Den 22.: Georg Ehre gott, ehel. S. des Einw. u. Tuchmachers Traugott Wolf, 1 M. 2 W. 6 T. — Den 23.: ein ehel. todtgcb. S. des Tuch machers Carl Wilh. Jähnig. — Ferdinand Emil, ehel. S. des B. u. Tuchfabrik. Hrn Friedr. Herrmann Thränhardt, UM. 1 W. 5 T. — Den 24.: Carl Friedr. August, ehel. S. des B, Hausbes u. Tuchmachers Carl Traugott