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Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 1867 32 Sonnabend, den 4. Mai Großenhain, am 1. Mai 1867. Pechmann. B. Künftigen 1. Mai dieses Jahres ist der zweite Grund ¬ gemacht. Großenhain, am 29. April 1867. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. ClauH, 8. Kunze, Bürgermeister. An die Parochianen von Großenhain. Dem Comite der deutschen und französischen Mission in Paris ist in hiesigen Landen eine Haus- collecte bewilliget worden und sollen durch die evangelischen Gemeinden Sammelboten gesendet werden. Auch die hiesige Kirchgemeinde wird nicht Zurückbleiben wollen an dem Eifer, das Ihrige dazu beizutragen, daß den evangelischen Glaubensgenossen, welche aus dem deutschen Volke in der Hauptstadt Frankreichs verweilen, kirchliche Pflege durch Seelsorge, Jugendunterricht, gottesdienstliche Versammlungen, Sacramentsverwaltung in ihrer Sprache gewidmet werde. Darum wird auch durch unsere Gemeinde ein Sammelbote für dieses kirchliche Liebeswerk gehen und wir bitten unsere lieben Parochianen, denselben nicht leer von sich zu lassen und hoffen von dem bewahrten Sinne kirchlicher Wohlthätigkeit, daß durch denselben auch von unserer Gemeinde aus die Sache des Evangeliums reichliche Förderung erhalte. steuertermin gefällig und mit 2 Pfennigen von jeder Grund steuer-Einheit in der Stadthauptcaffen - Expedition abzuentrichten. Der Stadtrath. Großenhain, den 27. April 1867. Kunze. Am 20. dieses Monats ist in Merschwitz der Leichnam eines neugeborenen Kindes, welches etwa 14 Lage im Wasser gelegen, in ein Stück defecter grauer Sackleinewand gewickelt und mit einem 74 Ellen langen Strick mehrfach umwickelt gewesen, angeschwommen und gerichtlich aufgehoben worden. Da die Modalität der Auffindung des Leichnams auf ein begangenes Verbrechen schließen laßt, wird Solches mit dem Ersuchen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, irgend welche, zur Ermittelung der Mutter des Kindes, oder der Lhaterschaft überhaupt dienende Wahrnehmungen anher anzuzeigen. Großenhain, am 29. April 1867. Das Königliche Gerichtsamt. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche Mannschaften und Pferde von o* der den 1. Juni dieses Jahres wieder hieher zu verlegenden Königlich Sächsischen Cavallerie-Garnison aufzunehmen gemeint sind, wollen sich in der Rathsexpedition bal digst melden und dabei genau angeben, wie viel Mann und wie viel Pferde sie aufnehmen können. Gleichzeitig ergeht an diejenigen Stallbesitzer, in deren Stallen kranke Pferde der Königlich Preußischen Garnison gestanden , und die wieder Pferde der Königlich Sächsischen Garnison auf nehmen wollen, andurch die Aufforderung, für gehörige Reinigung ihrer Ställe bis zum 1. Juni dieses Jahres besorgt zu sein. Der Stadtrath. Großenhain, den 2. Mai 1867. Kunze. Am 31. Marz dieses Jahres sind Abends zwischen 10 und 11 Uhr aus einem Gute in Blochwitz nach gewaltsamer Oeffnung der Stallthüre aus einer über dem Stall befindlichen Bodenkammer ein Paar graue Leinwandhosen mit zinnernen Knöpfen, eine graue Zeugweste mit kleinen Hornknöpsen, eine blaue flächsene Leinwand schürze mit Latz und Bändern, an welcher auf der linken Seite das Band nicht angenäht, sondern in ein an dieser Stelle eingeschnittenes Loch eingebunden gewesen, ein langer wollener, schwarz, roth, weiß und blau gestreifter Shawl und ein Paar rindlederne Halbstiefeln mit Absatzstiften entwendet worden. Zur Ermittelung der Thäterschaft und Wiedererlangung des Gestohlenen wird Solches bekannt Sitzung -er WrmenversorgungsVehör-e Montag, den 6. Mai a. v., Nachmittags 3 Uhr im Rathssitzungszimmer, Großenhain, den 1, Mai 1867. Kunze, Vors. Großenhainer UMHMW- Nb AizchMM MmtSvratt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain.