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530 Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den Herrn Revierförster Kallenbach in Weißig a. R. zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königliches Forstverwaltungsamt Moritzburg, den 6. August 1866. Rüling. Eras- Tagesnachrichten. Sachsen. Die preußische Regierung soll sich in wohlwollender Berücksichtigung der Interessen des Publikums bereit erklärt haben, die erbeuteten Maschinen und Waggons der sächsischen Staats bahnen gegen eine bei den definitiven Friedens verhandlungen festzusetzende Entschädigungssumme herauszugeben. PreuHen. In den Friedensverhandlungen mit Oesterreich sollen nur noch einzelne Fragen von ge ringerer Erheblichkeit zu erledigen sein. Zu diesen Verhandlungen hat sich am 8. August der frühere preußische Gesandte in Wien , Baron v. Werther, nach Prag begeben. Mit den süddeutschen Staa ten wird über den Frieden in Berlin, und zwar mit jedem besonders, verhandelt werden. Die Vertreter derselben sind meistens bereits einge troffen. — Auch die königliche Familie ist von den Opfern, welche der Krieg gefordert, nicht verschont geblieben, indem der Prinz Anton von Hohenzollern am 4. August in Königinhof seinen in der Schlacht bei Königgrätz erhaltenen vier Wunden erlegen ist. — Im Fürstenthum Hohen zollern hat die sogenannte Bundescommission ihre amtliche Thätigkeit eingestellt und der Abmarsch der würtembergischen Occupationstruppen stand bevor. Preußische Truppen werden demnächst auf der vertragsmäßigen Etappenstraße durch Baden in* die hohenzollernschen Lande marschiren. — Ein am 5. August von Brünn abgelassener Extrazug, der das Oekonomie- und Marstallpersonal mit Wagen und Pferden ausgenommen hatte, ist auf her Station Wildenschwerdt entgleist, und haben hierbei 4 Trainsoldaten das Leben verloren; drei Stallleute wurden schwer, 10 Fahrgäste leicht verwundet und auch 12 Pferde, darunter Reit pferde des Königs, getödtet. Oesterreich. Die „Oesterr. Ztg." erklärt die Mittheilung der Blätter: der Präsidialgesandt- schaftsposten beim deutschen Bunde sei eingezogen und ein Theil der beglaubigten Gesandten der fremden Mächte sei abberufen, für unrichtig. Der Bund und die Bundesversammlung bestehen fort bis zum definitiven Frieden. Frhr. v. Kübeck werde nächster Tage nach Augsburg zurückkehren. Bis jetzt habe kein einziger fremder Vertreter seine Abberufung notificirt. — Ein vom Kaiser Napoleon an den Kaiser von Oesterreich gerich teter Brief soll darauf Hinweisen, daß die ita- ' lienische Invasion in das an Frankreich cedirte Venetien für die Friedensunterhandlungen keinen Nachtheil abgebe. Die Session begründe für Frankreich ein Recht, welches Italien weder in Abrede stellen, noch ignoriren könne. Bayern. In der am 2. Aug. in Augsburg stattgefundenen Bundestagssitzung brachten die Gesandten Sachsens und Nassaus den Beitritt ihrer Regierungen zu der Genfer Convention vom Jahre 1864 hinsichtlich der Behandlung der Ver wundeten zur Kenntniß der Bundesversammlung. Das Großherzogthum Baden zeigte seinen Aus tritt aus der Bundesversammlung an. — In der Sitzung am 4. Aug. zeigte der Prinz Karl von Bayern den Abschluß des Waffenstillstandes zwi schen Preußen und den Regierungen von Oester reich, Bayern, Würtemberg, Baden, Großherz. Hessen, sowie die Niederlegung der ihm übertra genen Stelle eines Oberbefehlshabers der Bundes truppen an. Braunschweig erklärte seinen Aus tritt aus dem Bunde. Schließlich beschloß man, dem Rückmärsche der norddeutschen Truppen aus den Bundesfestungen in ihre Heimath in Anbe tracht der notorischen thatsächlichen Verhältnisse kein Hinderniß in den Weg zu legen. — Oester reich wird seine Truppen, die bisher beim achten Bundesarmeecorps standen, zurückziehen; dieselben sollten am 8. und 9. Aug. durch München passiven. Baden. Am 6. August fand der Einmarsch der badenschen Felddivision in Karlsruhe statt. Sämmtliche großherzogliche Truppen sind wieder unter das Commando des Prinzen Wilhelm ge stellt. — Die in der Bundesfestung Rastatt sta- tionirten österreichischen Truppen sind nach der Besitzergreifung der Festung durch Baden dieser Tage ebenfalls entlassen worden. Nassau. Wie man aus Wiesbaden meldet, ist am 7. August Abends 7 Uhr das Pulverhaus auf der Rheinhöhe bei Schierstein, dessen Vor- räthe die nassauschen Truppen bei ihrem eiligen Abzüge am 7. Juli mitzunehmen vergessen hatten, mit einem furchtbaren Knall in die Luft geflogen. Der Donner rollte über die Stadt Wiesbaden und die Rheinufer, wie im Jahre 1857, als der Pulverthurm in Mainz explodirte. Sämmtliche Fenster in den südwestlichen Straßen Wiesbadens sind gesprungen; der Schrecken der Bevölkerung war ungeheuer. Ob Menschenleben zu beklagen sind, weiß man bis jetzt noch nicht. Eine Unter suchung wurde sofort eingeleitet. Luxemburg. Der König-Großherzog hat den Eintritt dieses Herzogthums in den nord deutschen Bund abgelehnt, da er es vorziehe, dem Lande eine unabhängige Regierung zu ge ben, zumal die Stadt Luxemburg aufgehört habe, Bundesfestung zu sein. Italien. Nach in Florenz eingegangener ofsi- cieller Meldung hat ein heftiger Orcan einige Schiffe der italienischen Flotte auf dem adriatischen Meere beschädigt. Der „Affondatore" ist im Ha fen gesunken, die Equipage aber geborgen. Man ist gegenwärtig beschäftigt, das Schiff wieder zu heben. — Unterm 8. August wird aus Florenz berichtet, daß Menabrea und Graf Barral zu Bevollmächtigten bei der Prager Friedensconferenz ernannt sind. Italienische Truppen concentriren sich zur Defensive in Venetien. Spanien. Das Ministerium hat ein Circular an den Clerus erlassen, worin es die Geistlichkeit auffordert, dem Geldmangel des Staatsschatzes durch Berzichtleistung auf einen Theil ihres Ge haltes zu Hülfe zu kommen. Frankreich. Die Kaiserin von Mexico ist am 8. Aug. mit dem Postdampfschiffe in St. Nazaire ein nat Dij fern rüh Ba wer neh den gla lan frü 5 Sü besi De Jet ein Uw ma dig L Z Wr ibn Wi spie erst nat § au^ Sü die Sä Mc Wt Urh wu zu wa ihr stm fin< ver bor Jb sei, Lai der me die un M G, un Ir dü sto Io, bo eii A' he lü