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Beilage za Re. des Großenhainer Unterhaltungs- und Attzeigeblattes. Dienstag, den 1. Mai 1866. Landwirthschaftliches von vr. Schneider. Das Füttern der Schweine mit Gerste nnd Erbsen. Zum Zwecke der Veröffentlichung in diesen Berichten hat uns Herr Carlen zu Heilsberg brieflich Folgendes mitgetheilt. Ich hatte drei Schweine zur Mast liegen, welche, wie es in unserer Gegend noch allgemein Gebrauch ist, neben andern Futterstoffen auch regelmäßig Gerste und Erbsen, aber im rohen Zustande (nicht gekocht und nicht eingequellt) erhielten. Es war mir wohl be kannt, daß bei dieser Fütterungsweise leicht gefährliche Störungen in der Verdauungsthätigkeit entstehen können; darum überwachte ich die Größe der Futterrationen mög lichst sorgfältig. Am 17. Februar mußte ich eines einge tretenen Todesfalles wegen ganz plötzlich auf zwei Tage verreisen. Ich war so in der Eile, daß ich meine öko nomischen Anordnungen nur ganz oberflächlich treffen konnte und dabei ganz meine Schweine vergaß. Am 18. Februar gegen Abend zurückgekehrt, fand ich meine drei Schweine crepirt. Da ich gar keine Merkmale der gewöhnlichen, schnell verlaufenden Krankheiten erkennen konnte, ließ ich die Schweine öffnen, und fand so zu meinem Erstaunen, daß sie in Folge zu großer Mengen von Gerste und Erb sen zerplatzt waren. Mein Pferdeknecht, der während meiner Abwesenheit die Schweine gefüttert hatte, sagte mir, er habe am 17. Februar Mittags den Schweinen eine Portion des vorräthigen Futters gegeben, nicht wis send, daß es zu wenig oder zu viel sei. Sodann habe er den Schweinen frisches Wasser gegeben und um V28 Uhr Abends seien sie sämmtlich Lodt gewesen. Ich habe mir aus diesem Falle die Lehre gezogen, nie und nimmermehr Gerste und Erbsen in dem gewöhnlichen Zustande zu ver füttern, vielmehr solche immer vorher genügend einzuquellen, damit, selbst wenn einmal der Fall des Ueberfreffens ein treten sollte, wenigstens das Zerplatzen nicht erfolgen kann. Brennnesseln als Hühnerfutter. Wir haben jüngsthin über die Fütterung der Hühner einige MLt- tbeilungen gemacht, denen wir heute die folgende,-anreihen. Wir betonten, daß von denjenigen Futtermitteln, die den Landwirthen gewöhnlich zur Verfügung stehen, der leich ten oder sogenannten Hinterfrucht und der Kleie der Vor zug zu geben sek. Gut ist es auch, zeitweilig dem Futter etwas gepulverte Oelkuchen zuzumischen. Nun ist es aber erfahrungsmäßig, daß manche Hühner, selbst bei ganz guter Fütterung, doch schlechte Eierregerinnen sind. Um nun den Reiz zum Eierlegen zu verstärken, sind die ver schiedenartigsten Mittel (Hirse, Hanfsamen, Kanarren- gras, Rosmarin rc.) empfohlen und angewendet worden, Allein nach unserer Beobachtung ist keines dieser Mittel so sehr zu empfehlen, als die Zumischung von grünen oder getrockneten und kleingeschnittenkn Brennnesseln un ter das Futter. Den stärksten Reiz auf das Eierlegen üben die Brennnesseln, wenn sie bereits Samen angesetzt haben. Wir empfehlen daher den Hühnerzüchtern, sich im Sommer einen genügenden Vorrath von solchen Brenn nesseln sammeln zu lassen, sie zu trocknen und sie klein geschnitten im Herbste und Winter dem Hühnerfutter zu- zumischen. * Speisezettel der öffentlichen Speiseanftalt. Dienstag: Graupen mit Rindfleisch. Mittwoch: Kartoffeln mit Rindfleisch. Donnerstag: Reis mit Rindfleisch. Freitag: Graupen mit Rindfleisch. Holz-AuctLon. Mittwoch den 2. Mai früh 9 Uhr sollen auf Kmehlener Flur nahe bei Gävernitz S« schöne Reißigschocke, eine Martie Schritklaftrrn, sowie dergl. Stock- und Wnrzelhanse« meistbietend verkauft werden. Der Sammelplatz ist im Gasthause zu Gävernitz. Bedingungen werden zuvor bekannt gemacht. Rastig. Bei meinem Scheiden aus der Hense l'schen Wirthschaft am Bobersberge und der Abreise nach Riesa sage ich allen Gasten, guten Freunden und Bekannten ein recht herzliches Lebewohl. Witwe Henriette Löwe. Ytepfelwein, prämiirt auf der Industrieausstellung zu Merseburg 1865, glanzhell, wie Lraubenwein zu verwendet; und aus Gesundheitsrücksichten von Vielen dem selben vorgezogen, versende ich franco Gera a 6^ Thlr. per Eimer gegen Nachnahme des Betrags. C. E. Götzloff in Weida bei Gera. ML. Unfrank. Briefe werden nicht angenommen. emxüeM Lekt pvrsLSeke« LiLseetVnpALLver, M«ttv»p«VLv!7 a Lo§6ii 1^/2 Ottinpkvr- VeiLLLN, die Droguen-, Material- und äaröemaarenhandtung VON IT. OEDLVL. Roninarltt 123. einzig wirksamstes Mittel, eine gesunde, schöne, weiße und weiche Haut zu erlangen, empfiehlt a Stück 5 Ngr. vr. Pattifon's Gichtwatte lindert sofort (Heilt timl KIieuMtiMeil aller Art, als Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand- und Kniegicht, Magen- und Unterleibs- schmerz rc. rc. In Paketen zu 8 Ngr. und zu 5 Ngr. sammt Gebrauchs anweisung alleitt echt bei O. Ll. HVvDer in Großenhain. Eine Partie Kartoffeln sind zu verkaufen in der Mühle zu Roda. Frischen Weißkalk, sowie alle weiße und bunte trockene Farbe« verkauft zu jeder Zeit billig Karl Seidel in Wildenhain. Von meiner bernlimlen A kivinusül-komacko (a Lüeb80 5 M§r.) Kat aUeiniKes L.a§er Lür 6rry886nüain Herr kriisvur Dittmar ALatbes. kirna. Kobert ZÜ88miIeb. Ein streng rechtliches Mädchen, welches im Kochen erfahren ist, sowie waschen und platten kann, wird zum 1. Juli in Dienst gesucht» Nä heres in der Exped. d. Bl. Eine Oberstnbe mit Kammer, Küche rc. ist zu vermiethen und Johanni oder sofort zu be ziehen : Meißner Gaffe Nr. 28.